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Veröffentlicht am 16. Oktober 2023 von Juan Proll

Nach Namibia oder Südafrika reisen? Unser Vergleich

Du willst zum ersten Mal ins südliche Afrika reisen und fragst dich: Namibia oder Südafrika? Als Guide im südlichen Afrika kenne ich die Länder sehr gut. Ich liebe sie beide. Und egal, welches du für deine nächste Reise wählst: Das andere lohnt sich auch. Wie sie sich unterscheiden und was ihre Faszination ausmacht, davon erzähle ich dir im heutigen Blog.

Namibia oder Südafrika: Land und Leute

Südafrika: Auf über 1,2 Millionen Quadratkilometern tummeln sich über 60 Millionen Menschen (Deutschland: über 357.000 km2 und über 84 Millionen). Sie füllen das Land mit Leben und vielfältiger Kultur: Zulus, Xhosas, Sothos, Pedis, San, Afrikaaner und viele mehr. Überall gibt es etwas Kulturelles zu entdecken. Rund 3.750 Kilometer Küste bieten herrliche Sonnenauf- und -untergänge über gleich zwei Meeren, dem Indischen und dem Atlantischen Ozean. Badespaß und Wassersport werden hier großgeschrieben. Unmengen toller Strände und Buchten erwarten dich. Auch Wandern ist extrem beliebt, auf Tages- und Mehrtagesrouten entlang der Küste oder in den Bergen. Vor allem aber ist Südafrika ein Safariland mit herausragenden Wildschutzgebieten wie dem Kruger Nationalpark.

Ozean am Isimangaliso Wetland Park

Namibia: Rund 825.000 km2 Fläche und ca. 2,4 Millionen Einwohner*innen lassen fantastisch viel Platz für Natur. Und doch bieten Himbas, Hereros, Ovambos, San und andere Volksgruppen außerordentlich spannende Kulturbegegnungen. Wüsten dominieren das Land: die Kalahari im Osten, die Namib im Westen, dazwischen Hochland. Schroffe Fels- und Landschaftsformationen mit wenig Grün schaffen atemberaubende Panoramen. Schatten findest du kaum. Weshalb Wandern zwar möglich, aber weniger ausgeprägt ist. Im Kontrast dazu der florierende Sambesi-Streifen. Der gesamte Westen grenzt über 1.750 km am Atlantischen Ozean. Doch der Benguela Meeresstrom bringt kaltes Wasser aus der Antarktis. Dies und die geringe Erschließung großer Küstenabschnitte laden eher zum Angeln als zum Baden ein. Umso einladender ist Namibia als Safariland, mit freilebenden Tieren und dem berühmten Etosha Nationalpark.

Sonnenuntergang Berglandschaft Namibia

Touristische Highlights

Südafrika: Der Wahnsinn … einfach zu viel, um hier alle aufzuzählen. Der Vorteil: kurze Abstände und allein schon ein guter Grund, häufiger zu kommen. Kapstadt selbst und seine Umgebung sind ein echter Höhepunkt: die Tafelberge und Badeorte, das Kap der Guten Hoffnung, die Pinguine, die Gefängnisinsel Robben Island und die Weingebiete. Weiter zum Garden Route Nationalpark, wo die Küste von Wilderness, Knysna und Storms River die Berge mit ihren Urwäldern trifft. Unweit dahinter der Addo Elephant Nationalpark als großartiger Safariauftakt, gefolgt vom iSimangaliso Wetland Park und dem Hluhluwe-iMfolozi Park. Dazwischen landeinwärts die sagenumwobenen Drakensberge mit dem zweithöchsten Wasserfall der Welt. Schließlich der Blyde-River-Canyon und Kruger im hohen Nordosten.

Blick auf Kapstadt Südafrika oder Namibia
Blick auf das Stadtzentrum Kapstadts.

Namibia: Weniger Sehenswürdigkeiten, die weiter auseinanderliegen. Es geht nicht Schlag auf Schlag und bringt eine gewisse Ruhe. Zu den Highlights gehören die Städte Swakopmund, Lüderitz und die Geisterstadt Kolmanskop. Vor allem aber Natur- und Kulturphänomene wie der Köcherbaumwald und der Spielplatz der Riesen; Afrikas größte Schlucht Fish River Canyon; die zu den welthöchsten gehörenden Dünen im Sandmeer von Sossusvlei und das Dalí-eske Deadvlei; die Spitzkoppe und Twyfelfontein mit der auf Fels verewigten San-Kunst; das Cape Cross Robbenparadies; die einmaligen Wüstenlöwen und -elefanten; schließlich Etosha, Bwabwata und der Waterberg. Trotz der Entfernungen habe ich im Auto stets das Gefühl: Das Leben ist eine lange, ruhige Panoramastraße.

Spitzkoppe bei Sonnenuntergang Namibia oder Südafrika
Die Spitzkoppe bei Sonnenuntergang.

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Klima

Südafrika: Schon die landschaftliche Vielfalt deutet auf sehr unterschiedliche Klimazonen hin. Irgendwo im Land ist für jeden gerade die beste Reisezeit dabei. Ein Beispiel: Im Winter (dem europäischen Sommer) regnet es in der Kap-Region durchschnittlich 9 bis10 Tage im Monat. Die Tag-Nacht-Temperaturen pendeln zwischen 18°C und 7°C. Dagegen braucht es in der Johannesburg-/Pretoria-Gegend zeremonielle Regentänze, um mal einen Regentag zu bekommen. Die Tag-Nacht-Temperaturen schwanken zwischen 20°C und 5°C.

Namibia: Die beste Reisezeit hier? Nun – im Landesdurchschnitt kann man die Klima-Formel sehr vereinfachen: Es gibt heiße (31°C) und weniger heiße (20°C) Monate, warme (17°C) und kühle (6°C) Nächte. Und hauptsächlich zwischen Januar und März regnet es relativ viel (9 Tage). Ausnahme ist der Nordosten von Rundu in den Sambesi-Streifen hinein mit 11 bis 14 Regentagen zwischen Dezember und März. Die Küste und der Süden des Landes bekommen allerdings in der Regel sehr wenig bis gar nichts von diesen Niederschlägen ab.

Zwei unserer Lieblingstouren in Südafrika & Namibia:

Faszination Südafrika

20 Tage Rundreise Kleingruppenreise Gästehäuser & Lodges
Preis pro Person: ab 3.950 EUR im Doppelzimmer

Erleben Sie die Highlights von Südafrika in drei Wochen: Blyde River Canyon, Krüger Nationalpark, Südafrikas Ostküste und Durban, Port Elizabeth und nicht zu vergessen die Fahrt entlang der Garden Route bis nach Kapstadt.

Faszination Namibia

13 Tage Rundreise Kleinstgruppenreise Lodges
Preis pro Person: ab 3.200 EUR im Doppelzimmer

Besuchen Sie auf dieser deutschsprachigen Lodge Safari in einer Kleinstgruppe die Highlights Namibias, von der Namib Wüste und dem Sossusvlei im Süden bis zum berühmten Etosha Nationalpark im Norden.

Straßenverhältnisse

Südafrika: Die Straßenverhältnisse sind auf den Haupttouristenstrecken größtenteils gut, vor allem auf den Nationalstraßen „N“. Abseits davon sind sie regional auch schon mal in einem schlechten bis grausamen Zustand. Ich verstehe Schlaglochslalom inzwischen aber als einen Sport. Viel nerviger finde ich auf den Haupt-Landstraßen im Hinterland mancher Provinzen die vielen Bodenschwellen („speed bumps“). Zusammen mit Kühen, Ziegen, Schafen und Eseln auf der Straße kosten sie viel Zeit. Ebenso die vielen Staus zu Rush-Hour-Zeiten in den Metropolen. Eine weitere Überland-Besonderheit sind Radarfallen, die die Durchschnittsgeschwindigkeit über einen längeren Streckenabschnitt messen. Vor der Radarfalle kurz herunterbremsen und dahinter das Gaspedal wieder durch die Karosserie treten, ist nicht die weiseste Strategie.

Teerstraße in den Drakensbergen Südafrika

Namibia: Gewöhn dich an die Schotterpiste und freu dich über jeden Kilometer Asphalt. Der letzte offizielle Straßenreport (2018) zählt rund 48.875 Straßenkilometer. Nur 7.893 km sind bitumiert und gut 300 km mit einer konzentrierten Salz-Gypsum-Mischung asphaltiert. Der Rest ist staubige, steinige, sandige, manchmal ruppige oder sogar waschbrettartige Piste. Schnell fahren ist was für Geübte mit Geländewagen. Aber Fahren kann man darauf in der Regel gut, wenn dich nicht gerade ein vorausfahrendes Fahrzeug einnebelt. Problematisch kann es in einer gut abgehenden Regenzeit werden, wenn die Straßen zu sehr aufweichen.

Schotterpiste in Namibia

Reiseart

Südafrika: Das Land ist gut geeignet für Selbstfahrer*innen, geführte Touren und Fly-in-Safaris. Im angemieteten Auto unterwegs verfügst du über ein sehr gutes Straßennetz und über eine sehr gute Infrastruktur mit Tankstellen, Reparaturwerkstätten und Unterkünften. Abgesehen von der Hochsaison und gleichzeitiger Ferienzeit der Südafrikaner kannst du hier sehr flexibel und spontan reisen. In die Nationalparks darfst du auch als Selbstfahrer*in fahren, in die privaten Game Reserves allerdings nicht.

Mietwagen in Südafrika

ABER: Du musst ständig darauf achten, links zu fahren, musst dir das Land und seine Geschichten selbst erschließen und kannst von keinem Wildtier erwarten, dir zu erzählen, was für ein Tier es ist, und vor allem nicht, was es da gerade tut oder warum es sich so verhält, wie es sich gerade verhält. Willst du dich also lieber entspannt zurücklehnen, dann wähle eine geführte Safari mit einem kompetenten Guide an deiner Seite. Entweder privat, wo du dir Termin und Mitreisende selbst aussuchst. Oder eine Gruppensafari mit festgelegten Terminen und gleichgesinnten, aber fremden Reisegefährten.

In diesem riesigen Land kann bei wenig Zeit und gewollten Sprüngen in alle Extremitäten des Landes auch eine Fly-in-Safari Sinn machen. Kleinflugzeuge fliegen dich nicht nur zu den offiziellen Flughäfen einer Region, sondern landen auch auf den Airstrips privater Unterkünfte und Wildschutzgebiete.

Namibia: Selbstfahren, Gruppentour oder Fly-in kannst du auch hier machen. Fahren ist bei weitem entspannter als in Südafrika, da weniger Verkehr. ABER: Es gibt viele menschenleere Gegenden, wo kaum Autos vorbeikommen und keine Reparaturwerkstätte oder Tankstelle existiert. Handyverbindungen sind schwer herzustellen. Die Unterkunftsknappheit jenseits der größeren Städte schränkt zudem spontanes und flexibles Handeln ein. Das soll nicht abschrecken, sondern sensibilisieren. Du musst dich auf alle Eventualitäten vorbereiten. Wer eine geführte Tour wählt, ist anders abgesichert und kann Namibia sogar als ein familienfreundliches Outdoor-Reiseziel auf einer Familiensafari genießen.

Safarifahrzeug 4x4 Namibia

Namibia oder Südafrika: Safari-Erlebnisse und Wildtierbeobachtungen

Südafrika: Zum Schutz von Mensch und Tier versucht Südafrika potenziell gefährliche und gefährdete Tiere in Wildschutzgebieten hinter Zäunen zu halten. Das gilt besonders für Löwen, Leoparden, Geparden, Tüpfelhyänen, Nashörner, Büffel, Flusspferde, Krokodile und Elefanten. Und es schließt auch Giraffen, Zebras, Gnus und so weiter mit ein. Das Ergebnis: In Südafrika siehst du die afrikanische Tierwelt am besten in den Nationalparks, Provinzparks und privaten Game Reserves. Die Big Five und fantastische Wildtierbeobachtungen inklusive.

Zwei schlafende Löwen Krüger Nationalpark

Aber Achtung: Auch außerhalb von Wildschutzgebieten gibt es viele Tiere. Baboons, Grüne Meerkatzen, Mangusten, Klippschliefer und Antilopen sowieso, aber eben auch gefährlichere. Zum Beispiel die Leoparden in den Cederbergen, die Schakale und Karakale in der Karoo, die Hippos in den Straßen und Gärten von St. Lucia oder die Geparden und Braunen Hyänen in Limpopo. Außerdem büchsen Löwen und Elefanten immer wieder mal aus. Achtung auch vor Schlangen, hochgiftigen Spinnen oder Skorpionen, die man ebenso wenig per Dekret in den Parks halten kann. Südafrika ist ein Safariland mit großartiger Tierwelt, was in der dichten Besiedlung nicht immer so offensichtlich sein mag.

Namibia: Die pure Dominanz der Natur ist ein Grund für ein etwas anderes Safari-Erlebnis. Immer wieder kommt man durch Gegenden, wo einem links und rechts Oryxe, Springböcke, Schakale oder Strauße zulächeln, mit ganz viel Glück auch mal ein Gepard. Außerdem reißt das Land verstärkt Zäune ein, um für ihre Wildtiere Freiräume zu schaffen. Im Westen zum Beispiel, zwischen dem Brandberg und Opuwo bis hinunter zur Küste, wächst ein riesiges freies Wildgebiet heran. Hier sind auch die Wüstenelefanten und Wüstenlöwen zuhause, ebenso Giraffen, Zebras, Nashörner, Springböcke, Leoparden und viele mehr. Ein ähnlich freies Wildgebiet ist im Sambesi-Streifen mit dem Bwabwata Nationalpark entstanden.

Willst du zuverlässig eine große Vielfalt von Namibias Wildtieren sehen, solltest du den Etosha Nationalpark besuchen. Nur für Büffel, Krokodile und Hippos musst du zum Bwabwata weiterfahren. Ansonsten hat es Etosha mit seinen Big Four aber in sich. Insbesondere in der Trockenzeit tummeln sich die Tiere an den Wasserlöchern. Allerdings gibt es anders als in Südafrika keinen Ort, weder öffentlich noch privat, wo du die Big Five vereint frei herumlaufen sehen kannst.

Giraffen im Etosha Nationalpark Namibia

Namibia oder Südafrika: Unterkünfte, Essen und Preise

Südafrika: Das riesige Unterkunftsangebot berücksichtigt alle Unterkunftsarten und Budgets, vom Camping über Backpacker bis hin zu luxuriösen Zelten und Lodges. In den Nationalparks sind sie meist, anders als in vielen Game Reserves, von Zäunen geschützt. Fallen Hochsaison und Ferienzeit der Locals nicht zusammen, bieten sich beste Möglichkeiten für flexibles Reisen und spontane Buchungsentscheidungen. Im Durchschnitt sind die Preise, mit Ausnahme der Nationalparkgebühren, günstiger als in Namibia, auch für Mietwagen und Essen. Die Küche ist außerordentlich abwechslungsreich, bietet Lokales und Internationales sowie spannende indische und kapmalayische Einflüsse. Auch wächst das Angebot für Vegetarier*innen und Veganer*innen zusehends.

Auberge Rozendal in Stellenbosch
Das Auberge Rozendal in Stellenbosch.

Namibia: Trotz stark ausgebauter Unterbringungsangebote kommt Namibia den immensen Wachstumsraten im Tourismus nicht hinterher. Viele ländliche Unterkünfte bevorzugen zudem klein, überschaubar und familiär. So sind die Städte mit Angeboten gut versorgt, die ländlichen Regionen aber nicht. Das gibt wenig Spielraum für spontane Buchungen. Schön ist, dass viele Unterkünfte ihre natürliche Umgebung betonen und vielfach ohne Zäune auskommen, auch im Umfeld von Wildtieren. Im Etoscha sind die Unterbringungen bis auf das Dolomite Resort umzäunt. Ungeachtet niedrigerer Nationalparkgebühren sind Unterkunfts-, Mietwagen- und Essenspreise höher als in Südafrika. Die Auswahl an Wild auf dem Grill – Kudu, Springbock, Zebra, Impala, … – ist ein zentrales Element der namibischen Küche, die hervorragend, aber weniger abwechslungsreich ist.

Zelt im Mushara Bush Camp
Das Mushara Tented Camp kurz außerhalb des Etosha Nationalparks.

Namibia oder Südafrika? Ich hoffe, du siehst jetzt klarer. Für Rückfragen und weitere Unterstützung bei der Planung deiner Reise stehen wir gerne bereit, egal ob auf einer geführten Gruppenreise, einer geführten Individualtour oder Selbstfahrer*in-Reise unterwegs. Dank unseres engen Kontaktes zu unseren Tochterfirmen in Namibia und Südafrika wissen wir über die aktuelle Lage immer gut Bescheid. Also melde dich bei uns! Dein Traum, unsere Expertise – Dein ganz individuelles Afrika-Erlebnis.