Veröffentlicht am 20. September 2021 von Juan Proll
Keetmanshoop Sehenswürdigkeiten: Köcherbaumwald + Spielplatz der Riesen
Entlang der Bundesstraße B1, die Südafrika und Windhoek verbindet, gibt es gleich zwei Sehenswürdigkeiten in der Nähe von Keetmanshoop, die ebenso schön wie auch besonders sind: der Quivertree Forest (Köcherbaumwald) und der Giant’s Playground (Spielplatz der Riesen). Warum sich ein Besuch der Sehenswürdigkeiten bei Keetmanshoop lohnt, erzähle ich euch heute.
Keetmanshoop: Die schönsten Sehenswürdigkeiten
Wer sich Namibia als einen Wüstenstaat vorstellt, in dem die Kalahari und die Namib-Wüste die Landschaften dominieren, erwartet vielleicht nicht mehr als Sand in den Schuhen, wenn man das Land betritt. Und ja, der gehört dazu … wahlweise in den Farben rot oder goldgelb. Aber Namibia hat mehr zu bieten. Das sind vor allem spektakuläre Panoramen, die weniger unter den Füßen als vielmehr in der Magengegend kribbeln. Der Köcherbaumwald und der Spielplatz der Riesen gehören beide dazu.
Sehenswürdigkeit Giant’s Playground: Der Spielplatz der Riesen
Natürlich darf auf einem Spielplatz der Riesen der Sand nicht fehlen. Aber für mehr als leicht sandige bis geröllige Teppiche reicht es nicht. Statt eines Sandkastens gibt es hier vielmehr eine Art Felsbrocken-Box. Sozusagen überdimensionierte Sandkörner, die den Riesen nicht mal so eben durch die Finger rinnen, sondern sich wie Legosteine in den Händen halten.
Tatsächlich sind es Doloritblöcke, die wie versteinerte und wild verformte Murmeln das Landschaftsbild prägen. „Spielplatz der Riesen“ wird dieser Ort deshalb genannt, weil es so erscheint, als wären diese massiven „Bausteinchen“ wie durch eine gigantische Kraft übereinander gelegt worden. Entstanden sind dadurch seltsame und zugleich faszinierende Felsformationen und eine Reihe von Labyrinthen.
Ich liebe es, hier am Nachmittag vorbeizukommen, ab ca. 15 Uhr. Dann steht die Sonne bereits tiefer und wirft ein wärmeres Licht auf das Gestein. Außerdem ist es extrem ruhig hier … von spielenden Riesen keine Spur. Zum Glück mussten sie aber nicht wegräumen, was sie hier aufgebaut haben, bevor sie zum Kuchenessen nach Hause ging.
So habe ich nun den Spaß, meiner Abenteuerlust nachzugehen, die Felsen zu besteigen, von oben die Aussichten zu genießen oder in den Spalten der aufeinanderliegenden Brocken nach Eidechsen und Klippschliefern zu suchen. Zwischendrin verfalle ich immer wieder mal in eine tiefenentspannende Zen-Stimmung und schaue beglückt zu meinen Gästen. Man sieht ihnen an, wie beeindruckt sie sind und dass sie sich ebenfalls in Jugendtage zurückgeworfen fühlen.
Wenn der Rundgang beendet ist, fahren wir als nächstes in Richtung Köcherbaumwald. Auf dem Weg dorthin kommen wir wieder an der Rezeption vorbei, wo wir zuvor schon den Eintritt bezahlt haben. Hier gibt es alltäglich am späten Nachmittag die Geparden-Fütterung.
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Fütterung der Raubtiere
Auf der Farm leben ein paar Geparden. In der Regel sind es gerettete oder zu schützende Tiere. Leider werden sie von den Farmern gerne gejagt, weil sie ihr Vieh bedrohen. In solchen Momenten werden die Besitzer*innen des Quivertree Forest Rest Camps gefragt, ob sie die Geparden in ihre Obhut nehmen wollen. Tun sie es nicht, werden die Wildkatzen leider getötet.
Hier leben die Geparden in einem großen Gehege. Natürlich … kein Vergleich zur Freiheit, aber andererseits werden sie auch nicht einfach abgeschlachtet. Für euch ist es jedenfalls eine sehr gute Gelegenheit, neben geologischen Formationen und bizarren Köcherbaumimpressionen auch noch Geparden sehr nahe kommen zu können.
Der Besitzer begleitet die Fütterung sehr gerne mit interessanten Informationen für die Besucher*innen. Ihr nehmt hier in der Regel tatsächlich einiges Wissenswertes mit. Faszinierend ist auch zu sehen, wie entspannt diese Schönheiten der Wildnis mit den Menschen um sie herum sind. Jedenfalls solange ihr nicht den Versuch macht, euch ihr Abendmahl zu greifen.
Ein Wald als Sehenswürdigkeit: Der Köcherbaumwald
Von den Geparden solltet ihr euch eher früher statt später trennen. Zumindest wenn ihr noch einen weiteren Höhepunkt nahe Keetmanshoop bei Tageslicht und in atemberaubender Sonnenuntergangs-Stimmung sehen wollt. Also hinein ins Auto, hinein in die Anlage und ab in die Tiefen des Campingplatzes.
Dort angekommen sieht man bereits gleich am Parkplatz einige tolle Köcherbaum-Exemplare. Es ist eine Aloen-Art, die sich als Sukkulente prima an die Trockenheit angepasst hat. Ihren ungewöhnlichen Namen bekam sie einst von den Kapholländern:
Es heißt, dass 1685 der damalige holländische Gouverneur der südafrikanischen Kapkolonie während einer Expedition auf der Suche nach Kupfer auf diese Pflanze stieß. Dabei fiel ihm wohl nicht nur der besondere Baum auf. Auch konnte er Ureinwohner dabei beobachten, wie sie Äste vom Baum trennten, sie aushöhlten und zu Köchern für ihre Jagdpfeile verarbeiteten. Daher also der Name „Köcherbaum“. Allerdings hieß er in der Afrikaans-Version erst einmal nur „Kokerboom“.
Auf diesem Stückchen Land steht gleich ein ganzer Wald davon. Naja … zumindest ein „Wäldchen“. Die meisten von euch stellen sich unter „Wald“ sicherlich was sehr viel dichter beieinander Stehendes vor. Aber ihr werdet im Wüstenstaat ja hoffentlich keinen mitteleuropäischen Waldstandard erwarten.
Das Besondere ist, dass man diese Bäume in der Regel eher vereinzelt oder in kleinen, versprenkelten Gruppen antrifft als in flächenfüllenden Formen. Die Tatsache, dass man in dieser Umgebung gleich so viele Köcherbäume so vergleichsweise eng beieinander stehen sieht, rechtfertigt für namibische Verhältnisse durchaus die Bezeichnung „Wald“.
In jedem Fall aber ist es die Kombination ungewöhnlicher Naturschönheiten und die paradiesische Sonnenuntergangsatmosphäre, die diese Momente hier so einzigartig und besinnlich machen. Eigentlich mag man auch nicht wieder weg, … wenn da nur nicht die Befürchtung wäre, dass die Riesen in der Dunkelheit zurückkommen könnten …
Hier schnell noch einmal alle wichtigen Infos im Überblick:
- Von der B1 in/aus Richtung Keetmanshoop geht es zunächst auf die M29/C16 und nur wenige hundert Meter weiter links auf die M29/C17.
- Ihr kommt dann nach etwa 12 km auf der linken Seite an dem Quivertree Forest Rest Camp vorbei. Hier ist eure erste Station vor allem anderen. Das heißt, ihr müsst hier an der Rezeption zunächst einmal den Eintritt für den Spielplatz der Riesen und dem Köcherbaumwald bezahlen (100,- N$ p.P. in 2021). Und fragt vorsichtshalber nach, wann die Fütterung der Raubtiere ist. Schließlich kann sich hier immer was ändern.
- Dann fahrt ihr wieder hinaus auf die M29/C17 und biegt links ab. Ihr kommt schon bald an eine Gabelung, wo ihr euch rechts haltet. Von hier sind es noch etwa 2,5 km weiter, bis rechts das Gatter zum Spielplatz der Riesen kommt. Gatter öffnen, hineinfahren, Gatter schließen und dann genießen.
- Vom Parkplatz aus geht es auf einen kleinen Rundweg, der ohne Aufenthalt vielleicht 10 Minuten lang ist. Mit Felsen besteigen, fotografieren und Landschaft bestaunen, kann es aber auch schnell eine Stunde werden. Also so planen, dass ihr ab 16.30 Uhr pünktlich zur Fütterung der Geparden wieder an der Rezeption seid.
- Beachtet während der Fütterung den Sonnenstand. Je nach Jahreszeit solltet ihr nicht unbedingt bis zum Ende der Fütterung warten, sondern lieber weiter zum Köcherbaumwald, der von hier noch ca. 2 Fahrminuten entfernt liegt. Dazu fahrt ihr nun tiefer in die Anlage hinein und haltet euch rechts Richtung Campingplatz. Irgendwann ist der lichte Wald nicht mehr zu übersehen. Von hier aus geht es dann zu Fuß weiter. Viel Spaß.
Namibia zeigt sich immer wieder sehr abwechslungsreich und hat daher touristisch sehr viel zu bieten. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Wir stehen gerne für Rückfragen und Unterstützung zu den Sehenswürdigkeiten bei Keetmanshoop oder der Planung deiner nächsten Namibia-Reise bereit – egal ob auf einer Gruppenreise oder einer Selbstfahrer*innenreise unterwegs. Dank unseres engen Kontaktes zu unserer Tochterfirma in Namibia wissen wir über die aktuelle Lage immer gut Bescheid. Also melde dich bei uns! Dein Traum, unsere Expertise – Dein ganz individuelles Namibia-Erlebnis.