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Veröffentlicht am 21. August 2023 von Juan Proll

Lohnt sich der Waterberg in Namibia?

Auffällig überragt Namibias bekanntester Tafelberg die Ebene. Er spendet Wasser in einer wüstenartigen Umgebung und ist berühmt für eine Schlacht, die hier einst Deutsche und Hereros schlugen. Doch lohnt sich der Waterberg in Namibia tatsächlich für einen Besuch? Dazu heute mehr in diesem Blog.

Namibias Waterberg – ein Tafelberg, der es in sich hat

Wer von der Hauptstadt Windhoek auf der B1 Richtung Norden fährt, sieht irgendwann auf der rechten Seite in der Ferne einen flachen Berg auffällig in der Landschaft stehen. Biegt ihr dann nach etwa 160 km in östlicher Richtung auf die C22 ab, habt ihr schon sehr bald einen freien Blick auf die Bergikone des Wüstenstaates. Obwohl um die 1700 m hoch seht ihr nur gute 200 m davon über der Ebene stehen. Gleichzeitig verlieren sich die Proportionen so sehr in der endlosen Einöde drumherum, dass man kaum glauben mag, von einem Ende zum anderen etwa 50 km zu fahren. Selbst bei einer Breite von bis zu über 15 km haben viele anfangs das Gefühl, nur einen schmalen Hügel mit einem riesigen Plateau zu sehen. Doch je näher ihr dem Berg kommt, desto mehr offenbart er euch seine besonderen Reize.

Waterberg Straße Anfahrt
In der Ferne sieht man den Waterberg Tafelberg am Horizont.

Waterberg, weil er so viel Wasser hat   

Was bei grober Betrachtung zunächst ausschaut wie poröser Sandstein, der von unübersichtlichem Buschland bedeckt ist, entpuppt sich schließlich als ein faszinierendes Ökosystem. Denn es sind sowohl weiche als auch feste Sande, die auf einer wasserundurchlässigen Tonschicht aufliegen. Der Sandstein saugt den bescheiden fallenden Regen in dieser Region wie ein Schwamm auf. Von dort sickert das Wasser langsam nach unten, kann aber wegen der abweisenden Tonschicht nicht im Erdreich verschwinden. Aufgrund des bergigen Gefälles fließt es daher abwärts und tritt am Rande der Grenzschicht an Quellen wieder aus. Diese Konstellation bildet die Grundlage für die vielfältigen Lebensräume am Waterberg. Aber lohnt sich der Waterberg deshalb schon?

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Lohnt sich der Waterberg – die Landschaft

Landschaftlich am reizvollsten ist es am und auf dem Berg. Zwar bietet die Plateau-Bepflanzung vergleichsweise nur magere Busch- und Baumsavanne. Aber der Ausblick von dort oben wie auch von anderen Aussichtspunkten unterwegs ist atemberaubend. Ihr blickt nicht nur auf eine für uns im mitteleuropäischen Raum kaum noch vorstellbare Weite, sondern auch auf wunderschöne Sandsteinformationen auf dem Berg selbst. Darüber hinaus hat das reichhaltige Oberflächen- und Quellwasser am Fuße des Berges eine faszinierende, tropisch anmutende Pflanzenwelt geschaffen. So findet ihr vor allem im Südosten unterschiedliche Farn- und Akazienarten, wilde Feigenbäume, Feuerlilien und Korallenbäume. Immer ist es irgendwo grün und wenn es blüht, dann auch prächtig.

Waterberg Andersson Camp
Foto: Waterberg Andersson Campsite

Lohnt sich der Waterberg – die Tierwelt

Dass dieser Berg am Rande der Kalahari auch noch sehr viel Tierwelt zu bieten hat, hat gleich zwei Gründe. Zum einen bietet die abwechslungsreiche Vegetation und die gute Wasserversorgung hervorragende Bedingungen und gute Lebensräume für Wildtiere generell. Zum anderen richtete Namibia auf dem Plateau den Waterberg Nationalpark ein, um in dieser abgeschiedenen Lage bedrohte Tierarten wie das Nashorn zu schützen. Auch Namibias einzige brütende Kapgeier-Kolonie lebt hier.

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Wer sich auf eine Plateau-Safari mit den Guides der Nationalparkbehörde begibt, hat aber nicht nur die Chance, Nashörner und Kapgeier zu sehen, sondern auch Elen-, Pferde- und Rappenantilopen, Tsessebes, Kudus, Impalas, Büffel, Warzenschweine oder Giraffen. Aber auch Raubtiere sind präsent, darunter Leoparden und Geparden, Luchse und Schakale. Einige kleinere Antilopen, Klippschliefer und Affen könnt ihr darüber hinaus überall auf dem Berg antreffen. Und nicht zu vergessen: die Vogelwelt. Über 200 Arten sind hier gelistet, darunter 33 Raubvögel und 11 endemische oder halbendemische Spezies wie der Monteiro-Toko oder der Rüppelspapagei. Ein wahres Paradies für Flügelträger und damit auch für Vogelliebhaber*innen.

Wanderwege auf dem Waterberg

Ein Berg kann natürlich immer noch schön und aufregend sein, wenn man ihn nur anschaut. Aber zu einem wahren Erlebnis wird er, wenn man sich auch auf ihm bewegen kann. Der Waterberg bietet dazu exzellente Gelegenheiten. Es gibt hier eine Vielzahl von kleineren und größeren Wanderwegen, die weniger eine Herausforderung an menschliche Leistungsfähigkeit sein wollen, als vielmehr eine Gelegenheit, um Entspannung, Abwechslung und schöne Aussichten zu genießen.

Ausblick Weite Wanderungen

Wo kann man am Waterberg übernachten?

Diesen Anspruch unterstreichen auch die Unterkünfte der Umgebung, darunter das öffentliche Camp der Nationalparkbehörde und die privat geführten Waterberg Wilderness Lodges. Sie bieten Übernachtungsangebote für beinahe jedes Budget vom Camping bis zum vollen Verwöhnprogramm und sind hervorragende Ausgangspunkte für spannende Erkundungen der Waterberg-Landschaft.

Waterberg Wilderness Lodge
Foto: Waterberg Wilderness Lodge

Beide genannten Unterkünfte bieten zudem eine Begegnung mit einem leider eher unrühmlichen Teil der Waterberg-Geschichte. Der Berg war im August des Jahres 1904 die letzte Station in einem verrückten Krieg zwischen den Hereros und der deutschen Kolonialmacht. Rund 1.500 deutsche Schutztruppen-Soldaten plus Gehilfen versuchten Zehntausende von Hereros einzukesseln und vernichtend zu schlagen. Der Versuch scheiterte und viele Hereros konnten in Richtung Kalahari-Wüste fliehen. Zu viele fanden dort dann doch ihren Tod, denn von einer Rückkehr wurden sie abgeschnitten, nachdem der deutsche Oberbefehlshaber General von Trotha den de-facto Genozid-Befehl gab. Ein Lehrpfad der Geschichte unterhalb der Plateau Lodge sowie ein deutscher Friedhof auf dem Gelände des staatlichen Namibia Wildlife Resorts (NWR) Waterberg Rest Camps erinnern an diese grausame Zeit.

Lohnt sich der Waterberg? – mein Fazit

Der Waterberg ist nicht umsonst sowohl bei der lokalen Bevölkerung als auch unter Touristen sehr beliebt. Zwar kann es dadurch an Wochenenden und in den Ferien schon mal voll werden, aber meiden muss man den Berg deshalb nicht. Tatsächlich lohnt sich der Waterberg in Namibia für einen Besuch. Für ihn spricht Folgendes:

  • Große landschaftliche und historische Bedeutung
  • Herrliche Aussichten
  • Reichhaltige Flora und Fauna
  • Möglichkeiten zu Pirschfahrten auf dem Plateau
  • Hervorragende Wandermöglichkeiten
  • Hoher Entspannungs- und Genussfaktor

Du machst also nichts verkehrt, wenn du den Waterberg in deine Reiseplanungen mit aufnimmst. Der Waterberg lohnt sich. Für Rückfragen und die weitere Unterstützung bei der Planung deiner Namibia-Reise stehen wir gerne bereit, egal ob auf einer geführten Tour oder Selbstfahrer*in-Reise unterwegs. Dank unseres engen Kontaktes zu unserer Tochterfirma in Namibia wissen wir über die aktuelle Lage immer gut Bescheid. Also melde dich bei uns! Dein Traum, unsere Expertise – Dein ganz individuelles Namibia-Erlebnis.