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Veröffentlicht am 5. Dezember 2022 von Juan Proll

UNESCO-Welterbestätten in Südafrika – Lohnt sich der iSimangaliso Wetland Park?

Südafrika beheimatet zehn UNESCO-Welterbestätten, darunter der iSimangaliso Wetland Park. Sie alle zeugen von der wunderbaren Vielfalt an kulturellen, historischen und natürlichen Schätzen des Landes. Aber: Lohnt sich der iSimangaliso Wetland Park? Im heutigen Blog stelle ich ihn euch vor.

Sumpflandschaft im iSimangaliso Wetland Park

Durch die Wildnis zum Indischen Ozean

Das kulturelle, historische und natürliche Erbe eines Landes ist die Essenz seiner Identität. Der iSimangaliso Wetland Park ist Teil davon. Er ist reich an Geschichte und ein außerordentliches Beispiel natürlicher Schöpfungskraft. Obwohl wir es bei bloßer Betrachtung seiner Schönheit nicht verstehen mögen. Aber er erzählt von dem, was er durchgemacht hat, von seinen Errungenschaften und davon, wie sich die Gegenwart mit seinen Bewohner*innen innerhalb und außerhalb des Parks gestaltet.

Was den iSimangaliso Wetland Park so besonders macht, beschreibt die Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) in ihrem Eintrag:

Der iSimangaliso Wetland Park ist eines der herausragenden natürlichen Feuchtgebiete und Küstengebiete Afrikas …, die landschaftlich wunderschön sind und im Wesentlichen vom Menschen nicht verändert wurden. Dazu gehören Korallenriffe, lange Sandstrände, Küstendünen, Seensysteme, Sümpfe und ausgedehnte Schilf- und Papyrus-Feuchtgebiete, die einen wichtigen Lebensraum für eine Vielzahl von Arten aus Afrikas Meeren, Feuchtgebieten und Savannen bieten.

Und ganz nebenbei ist der iSimangaliso Wetland Park für mich eine der schönsten Strandanfahrten Afrikas: durch die Wildnis zum Indischen Ozean.

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iSimangaliso Wetland Park – Südafrikas erste UNESCO-Welterbestätte

Zwar besitzt der iSimangaliso Wetland Park keinen direkten Nationalpark-Status. Aber als ausgewiesenes UNESCO-Weltnaturerbe genießt er eine besonders hochrangige und mindestens ebenbürtige Schutz-Priorität. Als seine Anerkennung als Welterbestätte 1999 offiziell wurde, war es Südafrikas erste UNESCO gelistete Naturlandschaft.

Die Einzigartigkeit dieses Parks und seine atemberaubende Schönheit drängten sich schon früh einem Kundschafter Shaka Zulus auf. Als Ujeqe nach einer seiner Erkundungsreisen aus diesem Gebiet vor den Zulu-König trat, beschrieb er das Gesehene als ein Wunder. Die Beschreibungen seiner Eindrücke haben der Überlieferung nach zu einer Redensart unter den Zulus geführt, aus der sich der heutige Name ableitet:

Ubone isimanga esabonwa uJeqe kwelama Thonga.“

Wenn du Wunder gesehen hast, dann hast du dasselbe gesehen wie Ujeqe in Thonga. (siehe Wikipedia: iSimangaliso-Wetland-Park)

Wo liegt der iSimangaliso Wetland Park?

Der Park liegt an der nördlichen Ostküste des Landes. Das südliche Eingangstor in die beeindruckende Feuchtgebiet-Landschaft liegt bei St. Lucia. Der nördlichste Zugang ist von Kosi Bay aus zu erreichen. Weit über 200 km erstreckt sich iSimangaliso entlang des Indischen Ozeans. Die meisten Besucher*innen starten von St. Lucia. Dieser Ort verfügt über eine ausgeprägte touristische Infrastruktur mit vielen netten Gasthäusern, Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten. Außerdem kann man von hier auch eine Bootstour auf dem St. Lucia See machen. Sie garantiert Hippos und stellt Krokodile in Aussicht.

iSimangaliso Wetland Park Flusspferde
Auch für Tierliebhaber lohnt sich der iSimangaliso Wetland Park – zwei Hippos am Lake St Lucia.

Die Kosi Bay Seite ist dagegen sehr viel ursprünglicher gehalten. Wer hierher kommt, nimmt daher in der Regel schon einige Mühen auf sich, fährt einige Kilometer über Sandpiste und findet nur verstreut Unterkünfte. Auch ist auf dieser Seite nicht die Tierwelt zu sehen, die man bei St. Lucia entdecken kann. Dafür kann man aber traditionelle Fischfangmethoden des Tonga-Volkes beobachten. Eine Bootstour gibt es hier auch. Sie führt durch verschiedene Seen, die durch kleine Kanäle miteinander verbunden sind. Hippos trefft ihr hier in der Regel ebenfalls an. Die Krokodile leben allerdings etwas zurückgezogener.

Die Möglichkeit, an wunderschönen Sandstränden in der Sonne oder im Meer zu baden, habt ihr jedoch auf beiden Seiten.

Was sieht man im iSimangaliso Wetland Park? – St. Lucia Safari

Wer von St. Lucia in den iSimangaliso Wetland Park hineinfährt, steuert am Ende auf den Strand von Cape Vidal zu. Die ca. 35 km direkte Strecke dorthin führt durch saftig grüne Vegetation, dichte Wälder, offene Grasfelder und sanfte Hügel. Zwischendrin öffnet sich ein spektakulärer Ausblick auf das St. Lucia Seen-Panorama. Überall geht es vorbei an beeindruckender Tierwelt: Nashörner, Büffel, Elefanten, Gnus, Zebras, Buschböcke, Nyalas, Rotducker, Kudus, Impalas, Wasserböcke, Warzenschweine usw. …

Zebras in der St Lucia Ecke des Parks

Unterwegs bietet sich ein kurzer Abstecher nach Mission Rock an. Die Straße dorthin ist aber an vielen Stellen von der Vegetation eingeschlossen. Nur kurz lichtet sich das Pflanzenreich, um einen einladenden Blick auf den Indischen Ozean zu offenbaren. Mission Rock steht für schroffe Küstenfelsen. Es ist kein Badestrand, sondern einfach nur ein schöner Zugang zum Meer in einer vegetationsreichen Umgebung. Und eine Toilette gibt es hier auch, um den Überschuss an morgendlichem Kaffee loszuwerden.

Insgesamt ist der Weg nach Cape Vidal eine kilometertechnisch überschaubare Fahrt. Nur zeitlich kann man sich schon mal schwer vertun. Denn immer wieder gibt es aufregende Tiere oder fotogene Landschaften zu entdecken. Aber irgendwann endet die Strecke dann an einem herrlichen Sandstrand. Was ihr jetzt und hier tun könnt, drängt sich fast von alleine auf: ein erfrischendes Bad im Meer, ein Spaziergang am Strand, Muscheln suchen im Sand oder zu Fuß auf die Pirsch gehen nach Wildtieren in Wassernähe. Immer wieder mal sind auch Angler*innen dort mit ihrem Fang beschäftigt. Dann könnt ihr live dabei sein, wenn sie die großen Fische gleich vor Ort verarbeiten, reinigen und ausnehmen.

Cape Vidal Strand
Ein ganz besonderer Ort – der Strand von Cape Vidal. Hier lohnt sich ein Besuch auf jeden Fall!

Übrigens ist Cape Vidal auch ein perfekter Ort zum Campen. Wer also lieber in der Natur nächtigt als in St. Lucias Zivilisation, der ist hier genau richtig. Und wer bisher noch keine Affen gesehen hat, trifft sie hier mit größter Sicherheit an. Aber Vorsicht, einige von ihnen sind nicht zimperlich, wenn es um Essensbeschaffung geht.

Was kann man im iSimangaliso Wetland Park machen? – St. Lucia Bootstour

Eine Bootstour auf dem St. Lucia See zeigt die Welt des Wetland Parks noch einmal von einer ganz anderen Seite. Vor allem die Fahrt in den Sonnenuntergang gehört zu meinen Favoriten. Unterwegs gibt es Hippos und Vögel satt.

Leider hat sich die Flusslandschaft in den letzten Jahren sichtbar verändert. 2002 war ein Tanker-Unglück und auslaufendes Öl vor der Küste der Grund, den See mit seiner Mündung ins Meer über eine gebaute Sandbarriere gezielt vom Ozean zu trennen. Seitdem war eine Wiederherstellung der Verbindung aus verschiedenen Gründen schwierig. Das empfindliche Ökosystem einer ausbalancierten Mischung von Süß- und Salzwasser ist dadurch ins Ungleichgewicht geraten. Die Mangroven sterben. Vor ihnen haben sich riesige Schilfflächen gebildet, die davon zeugen, dass sich der St. Lucia See in einen Süßwassersee verwandelt hat. Im Januar 2021 wurde dann mit großem technischen Aufwand die alte Verbindung zum Meer wieder hergestellt. Die Entwicklungen bleiben nun abzuwarten. Die Hoffnung lebt.

St Lucia See

An einem entspannten Bootstripp in die Abenddämmerung ändert das erst einmal wenig. Ich liebe das gemütliche Zusammensein mit meinen Gästen und genieße ihre überwältigten Gefühle angesichts dieser einzigartigen Nähe zu den Hippos. Es ist ein schöner Ausklang eines ohnehin wunderschönen Tages.

Anfahrt über Kosi Bay

Wer vom Norden über Kwangwanase in den Park kommt (Niedrig-Risiko-Malaria-Gebiet), erlebt das Wunderland an der Kosi Bay Küste von einer anderen Seite. Hier gibt es vier Seen unweit des Meeres, verbunden durch ein Netzwerk aus schmalen, befahrbaren Wasserkanälen mit dem Ozean. Eine Bootsfahrt gehört hier zu den Highlights. Fantastisch hierbei: der Blick auf die Mangroven, die Begegnung mit den Hippos und das Kennenlernen des traditionellen Fischfangs des Tonga-Volkes.

Fischfallen des Tonga-Volkes
Fischfallen des Tonga-Volkes

Wilde Dattelpalmen, Mangrovensümpfe, Bergahornwälder und die endemische Bambuspalme bilden die beeindruckende Vegetation um die vier Seen – Amanzimnyama, Nhlange, Mpungwini und Makhawulani – herum. Zusammen sind sie die Heimat von Hunderten von Vogel- und Tierarten, darunter der seltene Palmnussgeier, die Bindenfisch-Eule, das Flusspferd und das Krokodil.

Vor der Küste sind Buckelwale saisonale Besucher, während Karettschildkröten und die riesigen Lederschildkröten von Oktober bis Februar an Land kommen, um an den Stränden zu nisten.

Südafrikas UNESCO-Weltnaturerbestätte iSimangaliso Wetland Park lohnt sich auf jeden Fall. Es ist ein erlebenswerter Küsten-Nationalpark. Wir stehen gerne für Rückfragen und Unterstützung bei der Planung deiner Südafrika-Reise bereit, egal ob auf einer geführten Rundreise oder einer Selbstfahrer*in-Tour. Dank unseres engen Kontaktes zu unserer Tochterfirma in Südafrika wissen wir über die aktuelle Lage immer gut Bescheid. Also melde dich bei uns! Dein Traum, unsere Expertise – Dein ganz individuelles Südafrika-Erlebnis.