Veröffentlicht am 12. Dezember 2022 von Juan Proll
Wann ist die beste Reisezeit für Namibia?
Namibias faszinierende Landschaften, seine einzigartige Tierwelt und der Reichtum an Kulturvölkern lockt Reisende aus aller Welt an. Doch wann ist die beste Reisezeit für Namibia?
Die Namib im Westen und die Kalahari im Osten stehen für ein sehr trockenes Klima in Namibia. Im Süden reichen sich die Ausläufer der beiden Wüsten die Hände. Regen gibt es in den nördlichen Regionen des Landes, insbesondere im Nordosten in der Sambesi-Region. Nicht immer, aber öfter. Trocken ist es also über weite Teile des Landes, mit rund 300 Sonnentagen pro Jahr. Da scheint es fast so, als lohne ein Blog über die beste Reisezeit eigentlich nicht. Aber urteilt selbst.
Die beste Reisezeit für Namibia ist, wenn es trocken ist … oder? Eine Zusammenfassung
Natürlich werde ich als Guide immer wieder gefragt, wann denn die beste Reisezeit für Namibia ist. Immer wieder starte ich dann meinen nächsten Satz mit: „Es kommt drauf an!“
Dann entsteht eine kurze wortlose Pause. Alle schauen gebannt zu mir herüber, die Ohren gespitzt. Ich brauche gewöhnlich diese Zeit, um zu überlegen, wo ich anfange. Gewöhnlich beginne ich schließlich mit einer kurzen Zusammenfassung:
Namibia kannst du wunderbar das ganze Jahr über bereisen. Die beste Reisezeit hängt sehr davon ab, was du auf deiner Reise erleben und sehen willst.
Abenteurer*innen und 4×4 Fans kommen besonders zwischen Januar und März verstärkt auf ihre Kosten. Der Regen, wenn er denn kommt, bereitet ihnen so manche nette Herausforderung. Fotografen erleben das Land zwischen Januar und April sehr viel kontrastreicher. Mehr Wolken und Wölkchen mischen sich ins Himmelblau. Und das Grün der Gräser bringt Farbe in die Einöden.
Big-Five-Liebhaber*innen entdecken zwischen Juli und Oktober die Tiere in der Regel leichter, weil die Trockenheit sie zu den immer weniger verbleibenden Wasserlöchern treibt. Schlangen-, Skorpion- und Spinnenfreunde begegnen diesen Kriech- und Krabbeltieren deutlich häufiger zwischen September und April. Die heißeren Monate locken sie aus ihren Löchern. Auch leidenschaftliche Vogelbeobachter*innen bekommen mit Beginn des namibischen Frühlings mehr zu sehen. Viele migrierende Vögel freuen sich hier auf die bevorstehende heiße und hoffentlich regnerische Zeit.
Mit Gästen im Land Cruiser unterwegs muss diese Antwort erst einmal reichen. Aber häufig kommen Nachfragen. Und so ende ich doch meistens damit, ihnen eine etwas ausführlichere Jahresübersicht zu geben.
Die beste Reisezeit in Namibia für Temperatur-Sensible
Es kann wirklich verdammt heiß werden in Namibia. Besonders in den Monaten zwischen November und April, der vermeintlichen Regenzeit, kann das Temperatur-Barometer je nach Region schon weit über die 30°C und zwischen Januar und März auch über die 40°C gehen. Spaziergänge im UNESCO-Weltnaturerbe prämierten Sandmeer des Sossusvlei in der Namib werden dann zu einem echten Wüstenerlebnis. Die Luft kocht und hinter jeder Ecke wünscht man sich einen Kiosk mit Erfrischungsgetränken oder einen Eiswagen. Selbst mit viel Wasser können die 2,2 km zu Fuß zum Deadvlei und zurück zum Parkplatz eine echte Qual werden, auch wenn sich jeder Zentimeter lohnt. Manche mögens heiß! Andere nicht!
Selbst im Hochland-Streifen in Städten wie Windhoek, Okahandja oder Otjiwarongo brutzelt es auf der Haut. Immerhin ist die Luft aber trocken, jedenfalls wenn es nicht regnet. Das macht die Hitze zumindest etwas erträglicher. Im Gegensatz zum hohen Nordosten bis hinein in den Sambesi-Streifen. Hier wird es vor allem mit Beginn der Regenzeit im November/Dezember auch sehr luftfeucht, ob mit oder ohne Niederschlägen.
Anders ist es in den Monaten zwischen May und Oktober, der Trockenzeit. Dann kann es tagsüber in der Wüste im Juli zwar immer noch bis zu 30° heiß werden, doch wagen sich die Temperaturen nur selten in Höhen über 25°C. Außerdem kühlt es dafür nachts, besonders zwischen Juni und August stark herunter und kann regional durchaus mal leicht in den Minusbereich abrutschen. Im Landesdurchschnitt sind also die Monate zwischen Mai und Oktober deutlich kühler als zwischen November und April und damit die beste Reisezeit für Temperatur-Sensible. Darüber täuschen auch sporadisch auftretende Hitzewellen im September und Oktober nicht hinweg.
Wann sieht man die meisten Tiere?
Diejenigen, die nach Namibia kommen, um vor allem die Tierwelt im Etosha Nationalpark zu besuchen, sind am besten mit den Monaten Juni/Juli bis Oktober beraten. Die namibische Trockenzeit hat die Eigenschaft, gleich extrem trocken zu sein. In den meisten Ecken des Landes sind tagsüber keine Wolken zu sehen. Regen in dieser Zeit ist ein echtes Fotoschnäppchen. Mehr und mehr verdörrt das Land. Wasserstellen verflüchtigen sich. Die wenigen, die bleiben, werden zu einer immer bedeutsameren Quelle für immer mehr Tiere.
Die Herden der Zebras laufen diszipliniert hintereinander weg, erreichen die Wasserstelle, trinken konzentriert und gehen wieder. Die Giraffen kommen mit großer Vorsicht, schauen sich ständig um, brauchen gefühlte Ewigkeiten, bis sie endlich an der Tränke stehen. Wenn die Elefanten kommen, verjagen sie erst einmal alle anderen Tiere. Niemand wagt es, sich ihnen in den Weg zu stellen. Löwen haben einen ähnlichen Effekt. Doch reicht schon ihre bloße Erscheinung, um einen gebührenden Abstand zu schaffen. Völlig unbedarft sind die Warzenschweine. Dreistigkeit siegt, mögen sie denken, und schlürfen entspannt ihr Wasser die Kehle hinunter.
Sehr zur Freude der vielen Besucher*innen, die es in diesen Monaten erstaunlich einfach haben, die fantastische Tierwelt in den Busch-Bars zu beobachten. Aber auch die Pflanzenwelt verwelkt. Blätter fallen, Gräser ergrauen. Die Savanne lichtet sich. Es ist, als wenn ein Vorhang fällt, um den Blick auf Namibias exotische Fauna freizugeben.
Wann ist Namibia am günstigsten: Beste Reisezeit für Schnäppchenjäger*innen
Dank der Trockenzeit zwischen Mai und Oktober bieten sich hervorragenden Safari-Möglichkeiten im Land. Tagsüber ist es nicht ganz so heiß wie in der namibischen Regenzeit und die Nächte sind kühl. Dass solch idealen Bedingungen gerade während der europäischen Sommer- und Herbstferien bestehen, beschert Namibia in diesen Monaten die Hauptreisezeit. Doch die Hochsaison bedeutet gleichzeitig auch höhere Preise für Flüge, Mietwagen und Unterkünfte. Früh buchen ist wichtig, mehr Tourismus aber unvermeidlich.
Wer das umgehen will kommt also besser in der Nebensaison zwischen November und Mitte Dezember sowie zwischen Mitte Januar und Vor-Ostern-April. Dann sind die Tage länger aber auch heißer, die ersten Regenbögen verzieren den Himmel und die letzten Regenschauern entlassen die Flora in ihr Trockenzeit-Schicksal. Das ist auch die Saison der niedrigeren Preise und lohnenswerten Schnäppchen.
Nur Mitte Dezember bis Mitte Januar sowie die Osterzeit sind Ausnahmen. Es ist lokale Hauptferienzeit. Einheimische sowie Gäste aus Südafrika, Angola und Botswana strömen durch das Land. Sie füllen vor allem die Campingplätze und bringen Urlaubsstimmung mit. Diese Zeit kann also auch wieder ins Geld gehen. Aber die „Locals“ in entspannter Atmosphäre zu treffen, ist ein Schnäppchen der besonderen Art.
Wann ist die beste Reisezeit in Namibia für Fotografen?
Februar bis April sind meine Empfehlungen für die Fotografen unter euch. Natürlich sind auch andere Monate gut geeignet. Schließlich kommt es ja darauf an, was genau man fotografieren möchte. Sternenklare Nächte zum Beispiel gibt es mehr zwischen Juni und September. Aber farbigere Landschaften, Schäfchenwolken am sonst blauen Himmel oder das stürmische Spiel des frischen Nachwuchses verschiedener Antilopen findet ihr eher in der Regenzeit. Die Gräser stehen im saftigen Grün. Es ist Blütezeit und Regenbogen-Saison. Und immer wieder bietet der Himmel schönstes Gewitterwolken-Panorama.
Der Mai ist für diejenigen Foto-Jäger*innen ideal, die noch ein bisschen Farbe ins Bild bringen wollen, bevor sie sich von dem immergrünen Norden auf dem Weg zu den Victoria Falls oder ins Okavango Delta verzaubern lassen. Die wilden Wassermengen der Vic-Falls sind in diesem Monat schon gebändigter und die riesige Gischt verschluckt längst nicht mehr alle Anblicke. Gleichzeitig hat das Okavango Delta begonnen, sich mit Wasser zu füllen, um das Wunder des Wandels eines gesamten Ökosystems einzuleiten. Aber Vorsicht: Das Malaria-Risiko kann in einigen Regionen ansteigen. Weitere Infos zu Malaria in Afrika habe ich hier für euch gesammelt. Wie man sich am besten schützt, erfahrt ihr hier.
Aber auch die Zeit um Ende Oktober und Anfang November sind interessante Wochen für Foto-Gourmets. Vorausgesetzt ihr werdet nicht im Trockenen stehen gelassen und der Übergang zur Regensaison findet statt. Mit ihr lockt wieder einmal die landschaftliche Vielfältigkeit, die wenigeren Besucher*innen und die wärmeren Temperaturen.
Wann ist die beste Reisezeit in Namibia für Abenteuer-Suchende?
Natürlich sind Abenteuer das ganze Jahr über zu haben. Wer sie gezielt sucht, findet sie auch. Zum Beispiel wenn ihr auf dem „Van Zyl’s Pass“ unterwegs seid: Steil, mit teils starken Abbrüchen, Stress pur! Ihr müsst genau schauen, wo ihr langfahrt. Häufig aussteigen gehört dazu. Ebenso Steine umlegen und das Auto im ersten Gang Low Range langsam laufen lassen!
Ansonsten ist die Regenzeit insbesondere zwischen Januar und April natürlich ein Abenteuer-Puscher. Sie betrifft den Norden am stärksten. Hier führen heftige, kurze Gewitter und Regengüsse immer wieder mal dazu, dass Straßen völlig aufgeweicht oder hinweggespült werden. Ihr wisst nie so wirklich, was da auf euch zukommt, wenn ihr unterwegs seid. Mit Dach-Camping-Ausrüstung ausgestattet zu sein erlaubt dann auch mal unvorhergesehene Übernachtungen, wenn es nicht weitergeht. Ohne einem robusten 4×4-Fahrzeug solltet ihr hier jedenfalls auf gar keinen Fall losfahren.
Mit den Monaten erreicht der Regen langsam auch den Süden. Natürlich ohne Gewähr! Wenn es passiert, dann freut euch auf intensive Schlammdurchfahrten und genießt aufregende Momente durch aufgewühlte Flussbetten.
Ein Vierrad angetriebenes Fahrzeug mit hohem Bodenabstand erlaubt natürlich auch Touren durch tiefen Sand entlang von Dünen. Im Sossusvlei warten 5 km Tiefsand auf euch zwischen Parkplatz 1 und 2. Aber auch ausgetrocknete, tiefsandige Flussläufe im Westen zwischen dem Brandberg und Opuwo warten auf ihre Herausforderer.
Und warum nicht sich gezielt zwischen Mai und Oktober der Begegnung mit Sandstürmen aussetzen? Zumindest wenn die Mietwagenversicherung eventuelle Schäden trägt. In einen solchen Sturm hineinzugeraten ist ganz sicher sehr abenteuerlich, auch wenn ihr das Fahren sofort einstellen und am Wegesrand abwarten solltet.
Die beste Reisezeit für Vogel-Liebhaber*innen, Kriech- und Krabbeltier-Fans
Trocken und kalt ist für viele Vögel nichts und Kälte schon gar nichts für Schlangen, Echsen, Skorpione und Spinnen. Viele migrierende Vögel kommen also erst ab Oktober zurück und freuen sich auf die wärmere Jahreszeit mit den bevorstehenden Regenfällen.
Darunter zum Beispiel auch die Flamingos, die man mit einem bisschen Glück in großen Mengen in den Salzpfannen des Etosha sehen kann, wenn Niederschläge den besonderen Nahrungsmix schaffen, auf den die Pinkträger so stehen.
Mit zunehmender Trockenheit aber vor allem Kälte begeben sich die Schlangen, Skorpione, Echsen und Spinnen in einen Zustand von Inaktivität, die durch niedrige Körpertemperatur, langsame Atmung und entschleunigte Herzfrequenz sowie eine niedrige Stoffwechselrate gekennzeichnet ist. Viele verwechseln das schnell mit einem langwierigen Winterschlaf. Aber das ist es nicht. Denn an Tagen, an denen es besonders heiß ist, kommen sie durchaus mal aktiv zum Vorschein. Allerdings sind diese Begegnungen im Vergleich zu den generell sehr viel heißeren Jahreszeiten eher begrenzt.
Vor allem der Juni bis Anfang September ist eine gute Zeit, nach Namibia zu reisen, wenn ihr all diese „Viecher“ möglichst nicht sehen wollt. Das gilt natürlich auch für Mücken. Freut ihr euch aber gerade auf Schlangen, Echsen, Skorpione und Spinnen, dann kommt am besten zwischen September/Oktober und April/Mai. In den generell heißen Monaten, am besten auch noch Regenzeit, befinden sie sich in entsprechender Betriebstemperatur, um sich häufiger blicken zu lassen.
Die beste Reisezeit in Namibia im Überblick – Hauptsaison und Nebensaison
Wann ist also die beste Reisezeit für Namibia? Wie bereits gesagt, könnt ihr Namibia sehr gut das ganze Jahr über bereisen. Es kommt eben darauf an, wie ihr es haben wollt. Und wem das bisher Beschriebene noch nicht ausreicht, findet vielleicht in den folgenden Übersichten weitere Inspirationen.
Hauptsaison
Die beste Reisezeit liegt für viele Besucher*innen in den Trockenzeit-Monaten Mai bis Oktober. In dieser Zeit liegt auch die Hauptsaison zwischen Juni/Juli und September, der Hauptferienzeit in Europa. Insbesondere während dieser Wochen sind die Nationalparks und Städte sehr gut mit Menschen gefüllt, die Unterkünfte teurer und ihre Verfügbarkeit limitiert. Wenn ihr ebenfalls plant, in dieser Zeit herzukommen, solltet ihr so früh wie möglich Buchen. Damit meine ich nicht “frühmorgens” am Tag der Anreise, sondern etwa 6-12 Monate vor Abreise in den Urlaub.
Doch die Touristen kommen nicht nur wegen der heimischen Ferienzeit, sondern auch, weil die Trockenzeit besondere Vorzüge schafft. So sorgt die zunehmende Trockenheit für ein Ausdünnen der Vegetation und Wasserlöcher, mit der Folge, dass Safari-Liebhabende die namibische Tierwelt innerhalb und außerhalb der Schutzgebiete hinter den Büschen und konzentriert an den verbliebenen Wasserstellen immer besser sehen und bewundern können. Auch die Wüstenattraktionen der Namib, darunter vor allem das Sandmeer am Sossusvlei, können temperaturerträglich genossen werden.
Nebensaison
In den Regenzeit-Monaten zwischen November und April fallen schnell die Preise und bleiben viele Besucher*innen lieber daheim. Spontanere Buchungen der Unterkünfte sind jetzt möglich, mit Ausnahme der Schulferienzeit im Dezember und Januar. Aber Vorsicht: für die Wunschunterkunft kann es dennoch schnell zu spat sein! Namibia ist nur in den Städten mit einem reichhaltigen Angebot an Hotels und Gasthäusern ausgestattet. Auf dem Land nahe der Sehenswürdigkeiten wird es schnell sehr knapp.
Generell aber kann die Nebensaison eine Schnäppchenzeit sein. Und sieht man von eher versprengt zu findenden Tieren (zum Beispiel im Etosha Nationalpark) und der allgemeinen Hitze in diesen Monaten einmal ab, bietet das besondere Klima in den meisten Teilen des Landes dennoch interessante Reisebedingungen. Trotz Regenzeit regnet es zum einen meist nur am Nachmittag und zum anderen in vielen Regionen mit Sehenswürdigkeiten eher nicht. Am Brandberg, der Spitzkoppe, am Sossusvlei und am Fish River Canyon zum Beispiel bleibt es die meiste Zeit trocken. In Swakopmund ist es zudem in der Zeit zwischen Dezember und März weniger windig und nebelig.
Die beste Reisezeit in Namibia im Überblick – von Monat zu Monat
Namibia ist ein Reiseland, dass wirklich jeden Monat seine Besonderheiten zu bieten hat.
November
Namibia ist nun ein dürstendes Land. November ist der Monat, in dem der heiß erwartete Regen endlich kommen sollte. “Heiß” kommt auf jeden Fall, nur der Regen scheint sehr wählerisch. Die Temperaturen können bereits auf über 30°C steigen. Grün sind nur noch die Bäume, die wie der Kameldornbaum tiefgehende Wurzeln bilden und das Grundwasser erreichen. Die Stimmung im Land ist hoffnungsvoll, migrierende Vögel fliegen ein: der erste Regen, für viele ein Segen.
Dezember
Im Hochland, im hohen Norden und im Sambesi-Streifen fällt der Regen, wenn auch nicht jeden Tag. Meist ist es eine heftige Nachmittagsschauer oder ein kräftiges Gewitter. So lässt der Morgen noch viel Zeit für Unternehmungen im Trockenen. Das gilt auch für Safaris im Etosha Nationalpark. Nur sind die Tiere jetzt versprengt unterwegs, weil sie wieder ein Überangebot an Wasserstellen haben. Die Elefanten ziehen sich nun gerne in nördlichere Regionen zurück. Doch es ist die Zeit des Gebärens und so seht ihr immer mehr Jungtiere in den Savannen herumturnen. Für die Menschen des Landes beginnt nun die Hauptferienzeit und viele rüsten sich für ein paar Wochen am Meer. Es gilt, den konstant heißen Temperaturen im Inland zu entfliehen, die oft über 30°C liegen. Eine leichte Seebrise und kühlere Küstentemperaturen wirken da Wunder.
Januar
Bis Mitte des Monats ist weiterhin Ferienzeit und viel Bewegung im Land. Die Temperaturen liegen immer häufiger bei weit über 30°C, egal ob in der Kalahari oder in Hochland-Städten wie Windhoek, wo es jetzt noch dazu ungewohnt schwül wird. Am Fish River Canyon im Süden des Landes können es gerne auch über 40°C sein. Der Meereswind ist angenehm und nicht stürmisch. Vielleicht nicht immer eine kühlende Brise aber eine erfrischende. Der morgendliche Küstennebel zeigt sich in diesen ersten Monaten des Jahres nur selten. Und es ist erstaunlich zu sehen, wie grün der Wüstenstaat bereits geworden ist. Zumindest dort, wo der Regen das Bewässern der Pflanzen übernommen hat. Weite Grasteppiche sind zu sehen und dichte Vegetation mit glücklich bunten Vögeln. Die Wüste lebt.
Februar
Die hohen Inland-Temperaturen reißen nicht ab. Auch in der Kalahari brechen sie nun häufiger die 40°C Schallmauer. Die Küstenorte bleiben dagegen mit bis zu 25°C vergleichsweise angenehm. Für Vogelfreunde wird es im Norden und Nordosten des Landes immer besser. Von den rund 340 hier bekannten Vogelarten sind etwa ein Drittel migrierende Vögel, die in diesen Monaten die Fashion-Shows der Top-Vögel-Hotspots anführen. Wenn nicht schon im Januar, dann ist spätestens jetzt die Zeit, in der Bereiche der Etosha-Pfanne und ganz besonders die Fisher-Pfanne so mit Regenwasser gefüllt sind, dass sie tausende brutbereiter Flamingo-Kolonien heranlocken. Mit ihnen kommen auch eine Reihe anderer Wasservögel hierher, darunter Pelikane, Kraniche und Störche.
März
Noch immer kann die Temperaturnadel im Landesinneren unerträglich heiße 35°C und im Fish River Canyon auch 40°C übersteigen. Ein Grund warum der Schluchtenwanderweg in Afrikas größtem Canyon um diese Jahreszeit herum geschlossen ist und nur in den kühleren Monaten geöffnet wird. Auch regnet es weiterhin im Norden, Nordosten und im zentralen Hochland. Die Namib, die südliche Kalahari und der Süden des Landes um den Fish River Canyon herum, schaffen es aber bereits immer besser, sich den Regen oder Ansätze davon vom Leib zu halten.
April
Fast hat es sich im ganzen Land ausgeregnet. Die Temperaturen fallen in angenehmere Dimensionen. “Endlich”, würden viele Einheimische sagen. Im Etosha Nationalpark und in der Kalahari bleibt das bei Temperaturen um die 30°C immer noch relativ. Aber der Regen hat vielerorts noch schönere Landschaften hinterlassen, mit grünen Grasteppichen und blühender Vegetation. Hier und da tauchen immer noch hübsche, naturdesignte Wolkenfelder auf. Und viele der migrierenden Vögel setzen ihre Reise fort. Es ist daher ein Monat, der gerade Fotografen besonders gut gefallen könnte.
Mai
Von den Temperaturen her ist der Mai sicher einer der angenehmsten Monate, mit einer landesweiten Durchschnittstemperatur von tagsüber 25°C. Nachts kann es hier und da schon auf 10°C heruntergehen. Immer noch ist vereinzelt grüne und dichte Vegetation zu sehen. Die Tiere in den Schutzgebieten verteilen sich weiterhin gut, da immer noch genügend Wasserquellen existieren. Wenn ihr im Etosha Nationalpark jenseits der offenen Pfannen unterwegs seid, heißt es zwar immer noch: Augen auf und Röntgenblick einschalten, wer hat. Aber es sind schon wieder deutlich mehr Großwildtiere zu sehen. Wer jetzt in der Kalahari unterwegs ist, hat nicht nur bessere Wegstrecken in Aussicht als während der Regenzeit, sondern meist auch klare Sicht auf die dortige Tierwelt.
Juni
In Namibia fallen die Temperaturen weiter. Aber es ist weiterhin insgesamt sehr angenehm. Allerdings kann es in der Kalahari über Nacht nun bereits sehr kalt werden und das Thermostat bis auf 5°C fallen. Auch sind die ersten Spuren der Trockenheit zu spüren: die Vegetation verliert an Dichte, die Wasserstellen im Etosha Nationalpark werden weniger, das sichtbare Großwild mehr. Dagegen sind die Schotterpisten des Landes schon längst wieder lästig staubig. Immerhin ist es noch die Zeit vor dem großen Touristenansturm, der nun in den folgenden Monaten bevorsteht.
Juli
Während die Temperaturen weiter fallen, steigen die Touristenzahlen und Preise im Land. Tagsüber kann es immer noch 20°C oder sogar 25°C warm werden. Nachts geht es meist auf bis zu 5°C hinunter und an vereinzelten Orten fallen die Temperaturen auch schon mal tiefer. Ein Dach über dem Kopf ist also empfehlenswert. Doch gerade wer ganz spezielle Unterkünfte im Kopf hat, sollte sie mindestens ein Jahr oder sogar länger im Voraus buchen. In der Hochsaison sind Unterkünfte in der Nähe der ländlich gelegenen Sehenswürdigkeiten knapp. Das Reisen ist im Juli aber spürbar angenehm. Schließlich könnt ihr nicht nur unter kühleren Bedingungen durch die Gegend fahren, sondern auch auf Wanderungen, wie zum Beispiel im Fish River Canyon, gehen, ohne gleich einen Hitzeschlag zu riskieren. Auch der sternenklare Nachthimmel gehört ab Juli zu den ganz besonderen Attraktionen.
August
Wetter- und temperaturmäßig unterscheidet sich der August kaum vom Juli. Zum Ende des Monats könnte es allerdings schon wieder etwas wärmer werden. Zugleich verschärfen sich die Bedingungen für die Tierwelt in den Nationalparks. Immer mehr Wasserstellen trocknen aus. So konzentrieren sie sich in zunehmenden Mengen an den verbleibenden Trinkquellen. Sehr zur Freude der Touristen, für die das Sichten dieser bewundernswerten Tiere immer einfacher wird. Auch wer auf der Suche nach den Wüstenelefanten ist, erwischt im Juli/August eine gute Zeit aus touristischer Sicht, denn die Dickhäuter sind in diesen Monaten auf der Suche nach Wasser und Essbarem immer länger unterwegs.
September
Die heftigen Touristenwellen lassen nun deutlich nach. Die Situation in den Unterkünften entspannt sich und die Temperaturen nehmen zu. Vereinzelt, wie zum Beispiel in der Kalahari, wird auch die 30°C-Marke wieder geknackt. Besonders erwähnenswert ist im September die Wildblumenblüte im Ais-Ais-Richtersfeld Transfrontier Park im Süden des Landes. Sie kann je nach Wetterverlauf bereits im August beginnen und erst im Oktober enden. Aber zusammen mit einer Stippvisite am Fish River Canyon, einem Besuch der kolonial geprägten Stadt Lüderitz und der Geisterstadt Kolmanskop ist gerade der September sehr lohnenswert für einen Besuch in Namibias Süden.
Oktober
Sehnlichst erwarten die Menschen den Regen zurück. Es ist weitestgehend trocken und grau im Land. Immer mehr Tiere teilen sich immer weniger Trinkquellen Im Etosha Nationalpark. Den Safari-Fans reicht nun ein solide geplantes Wasserstellen-Hopping, um die wundervolle Tierwelt Afrikas bewundern zu können. Ein Muss für Wildtier-Fotografen. Der Oktober (häufig ebenso schon der September) ist übrigens auch eine gute Zeit für leidenschaftliche Walbeobachter*innen. Die Bucht von Walvis Bay liegt auf der jährlichen Migrationsroute von Kapern-, Buckel- und Minkwalen.
Und das war es auch schon für heute. Für weitere Rückfragen und Unterstützung bei der Planung eurer Namibia-Reise stehen wir natürlich gerne bereit, egal ob auf einer geführten Tour oder Selbstfahrer*in-Reise unterwegs. Dank unseres engen Kontaktes zu unserer Tochterfirma in Namibia wissen wir über die aktuelle Lage immer gut Bescheid. Also melde dich bei uns! Dein Traum, unsere Expertise – Dein ganz individuelles Namibia-Erlebnis.