Veröffentlicht am 2. August 2021 von Juan Proll
Die Spitzkoppe in Namibia: Lohnt sich ein Besuch?
Namibias Landschaften sind spektakulär, die Tierwelt ist außergewöhnlich. Der Wüstenstaat verwöhnt die Reisenden mit einer Vielzahl von Sehenswürdigkeiten. Warum auch die Spitzkoppe dazu gehört, das erfahrt ihr heute.
Lohnt sich ein Besuch an der Spitzkoppe in Namibia?
Im Westen entlang der Küste beeindruckt die Namib-Wüste, im Osten die berühmte Kalahari und dazwischen das zentrale Hochgebirge. An dessen westlicher Flanke liegt in der Übergangszone zur Namib ein wunderschöner Inselberg, die Spitzkoppe. Sie ist ca. 1.728 m hoch, ragt aber nur um die 700 m über der Ebene. Schon von Weitem deutet sich ihre Schönheit an. Aber erst wenn man ihr näher kommt, entfaltet sie ihren unwiderstehlichen Charme. Wer über die Autostraße B2 kommt, biegt auf die D1918 ein und hat schon bald zwischen sich und dem Berg nur noch die buschbepflanzte Ebene. Es ist hier, wo man das kleine Wunder der Natur und seine Besonderheit als eine Sehenswürdigkeit in Namibia am besten verstehen kann:
Vor ca. 140 – 125 Millionen Jahren begann der Riesenkontinent Gondwana auseinanderzubrechen. Bei diesem Prozess bildeten sich der afrikanische und der südamerikanische Kontinent wie wir sie heute kennen. Eine Periode vulkanischer Aktivitäten folgte. Hierbei stiegen Magmamassen auf, die jedoch nicht die Erdoberfläche erreichten und noch weit darunter zu Granit erstarrten. Es brauchte weitere Millionen von Jahren, bis Erosionsprozesse wie Wind und Wasser das sandige Geröll über dem verborgenen Berg Meter für Meter abtrugen. Geschätzte 2.000 m tiefer legen sie schließlich den Gipfel frei. Und nach rund 700 weiteren Metern präsentiert sich schließlich die Pracht, die heute zu sehen ist. Wie ein Fels in der Brandung widerstand die Spitzkoppe den gewaltigen Erosionskräften und ließ sich nicht vertreiben. Aber sie ergab sich den gestalterischen Fähigkeiten der Natur, die den Berg in ein Meisterwerk der Bildhauerkunst verwandelte.
Es ist die schier brachiale Präsenz, welche die Betrachter*innen beim Näherkommen in Ausrufe des Erstaunens versetzen. Es sind die runden, glatten und mächtigen Felsformationen im rötlichen Gewand, die einem das Gefühl von Einzigartigkeit geben. Plötzlich hat man das Gefühl, beinahe wirklich was verpasst zu haben, wenn man nicht vorbeigekommen wäre, um diese Sehenswürdigkeit in Namibia zu sehen.
Wind- und Sandschliff haben hier Außergewöhnliches geschaffen. Es sind Skulpturen entstanden, die zum Beispiel die Form einer Felsbrücke, eines Wales, eines Elefantenkopfs mit Rüssel oder eines Pavianschädels angenommen haben. Und irgendwo dazwischen haben Vorfahren des heutigen SAN-Volkes 2000 bis 4000 Jahre alte Felszeichnungen hinterlassen, die bis heute zeigen, wie das Internet damals funktionierte.
Die Spitzkoppe im Erongo-Gebirge: Wann lohnt sich der Besuch?
Ein Besuch lohnt sich hier zu jeder Tageszeit. Die zahlreichen möglichen Spaziergänge im Gebirge sollte man aber nicht unbedingt in der heißesten Tageszeit unternehmen. Wer es besonders romantisch mag oder Fotograf*in ist, wählt die Sonnenuntergangsstunden und bleibt am besten über Nacht auf einer der Campsites in den malerischen Felsbuchten. Die untergehende Sonne intensiviert das Rot des Granits zu glühenden Lichterscheinungen und besonders fotogenen Motiven.
Doch die Spitzkoppe hält noch eine andere Besonderheit bereit: Sie wird von der ansässigen Damara-Kommune verwaltet, die hier unter der Apartheid-Regierung Anfang der 1970er Jahre angesiedelt wurde. Die Einrichtung von Schutzgebieten, die durch die lokale Community verwaltet werden, erlaubt es den Einheimischen seit der Unabhängigkeit, die Ressourcen ihres Schutzgebietes wirtschaftlich zu nutzen, wenn ihre Nachhaltigkeit gewährleistet werden kann. So profitiert ein ganzes Dorf mit seinen ca. 600 Menschen von den touristischen Möglichkeiten dieser Sehenswürdigkeit in Namibia: Dazu gehören zum Beispiel Arbeitsplätze von der Reinigungskraft bis zum Management oder Infrastrukturverbesserungen durch Re-Investition der Einnahmen aus Eintritts- und Übernachtungsgeldern.
Die Spitzkoppe ist eine sehr empfehlenswerte Sehenswürdigkeit in Namibia und ein Besuch hier lohnt sich besonders auch für Liebhaber*innen der Fotografie. Auf unserer Faszination Namibia Rundreise kommen wir standardmäßig dort vorbei. Doch auch auf Selbstfahrer*innen-Touren lässt sich ein Besuch leicht einbauen. Wir stehen gerne für Rückfragen und Unterstützung bei der Planung deiner Namibia-Reise bereit – egal ob auf einer Gruppenreise oder einer Selbstfahrer*innenreise unterwegs. Dank unseres engen Kontaktes zu unserer Tochterfirma in Namibia wissen wir über die aktuelle Lage immer gut Bescheid. Also melde dich bei uns! Dein Traum, unsere Expertise – Dein ganz individuelles Namibia-Erlebnis.