Veröffentlicht am 14. Februar 2022 von Juan Proll
Wo kann man in den Drakensbergen wandern gehen? Empfehlungen für die schönsten Wanderungen!
Südafrika – Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Ein El Dorado für Touristen: Städte und Kultur, Strände und Wassersport, Tiere und Safaris sowie Berge und Trekking. Wir stellen euch eine der schönsten Wanderregionen vor und geben Tipps und Empfehlungen, wo man in den Drakensbergen wandern kann.
Berge, die in der Entfernung an schlafende Drachen erinnern. Hoch aufragende Spitzen, die den Eindruck erwecken, als würde eine Armee von Zulu-Kriegern diesen magischen Ort mit ihren Speeren und Schilden schützen. Felsvorsprünge, in denen vorbeiziehende Nomadenvölker wie das der San ihre Geschichten hineingravierten oder mit natürlich gemischten Farben auf das Gestein malten. All das und noch mehr prägt das Erlebnis rund um die UNESCO-Weltkultur-und-naturerbestätte des uKhahlamba-Drakensberg Nationalparks.
Diese fantastisch anmutende Bergwelt ist ein Wanderparadies, in dem euch traumhafte Wege, spektakuläre Aussichten und wunderschöne Landschaften erwarten. Lange und kürzere, leichte und herausfordernde Pfade entführen euch in ein Reich von gigantischen Felsformationen wie das „Amphitheatre“, „Cathedral Peak“ oder „Giant’s Castle“. Auch der mit 948 m zweithöchste Wasserfall der Welt, der Tugela, ist hier in einer guten Regenzeit zu Hause.
Doch die Trekking-Reisen im uKhahlamba-Drakensberg Park haben noch eine sehr nette Begleiterscheinung: die Unterkünfte. Vom einfachen Backpacker Hostel über schlichten Berghütten-Komfort bis hin zu luxuriösen Mountain-Hotels, sie alle bieten Gelegenheiten zum gemütlichen Beisammensein drinnen wie draußen, sei es mit „Aprés-Trekking“ Drinks, sei es am knisternden Lagerfeuer oder sei es bei einem gemeinsamen Abendessen mit gesunder Naturkost und hauseigenen Rezepten. Sich draußen in der Natur aufhalten zu können und doch daheim zu fühlen gehört zu den Grundverständnissen der Herbergen.
Wandern in den Drakensbergen – Unterwegs im Royal Natal National Park
Der Royal Natal Nationalpark liegt im nordöstlichen Teil der uKhahlamba-Drakensberge. Inmitten dieses malerischen Parks liegt zum Beispiel das Thendele (Selbstversorgungs-)Camp, das ein hervorragender Ausgangspunkt für die vielen spannenden Wandermöglichkeiten ist. Selbst wenn ihr es am Ankunftstag im Nationalpark noch ruhig angehen wollt: Vom Camp aus habt ihr spektakuläre Ausblicke auf die umliegenden Berge. Jetzt könnt ihr euch zwar über Risiken und Nebenwirkungen dieser Aussichten bei eurem Arzt oder Apotheker informieren, aber allgemein bekannt ist auf jeden Fall das „frühzeitige Kribbeln in den Füßen“. Als Sofortmaßnahme empfehle ich für dieses typische Drakensberg-Phänomen eine kleine entspannte Wanderung (ca. 5 km hin und zurück) in Richtung Mahai River, wo euch die Kaskaden und der Lookout Rock erste Beruhigung verschaffen. Unterwegs begegnet ihr mit etwas Glück Elen-Antilopen, Pavianen und einigen anderen Tieren, die sich in dieser wunderschönen Bergregion aber eher „off-the-beaten-track“ bewegen.
Der Tugela Gorge Trail
Auf diese Weise eingestimmt und die Füße justiert empfehle ich für den nächsten Tag den Tugela Gorge Trail (ca. 13 km hin und zurück). Gönnt euch vorher noch ein herzhaftes Frühstück, packt ein paar Snacks und genügend Wasser für unterwegs ein und genießt. Der Weg ist nicht übermäßig anstrengend und führt entlang wunderschöner grüner Berghänge zum Tugela River. Mit Blick in die Schluchtenlandschaft folgt ihr dem Fluss in Richtung des Amphitheaters, das beeindruckend die Szenerie überragt. Das Amphitheater ist eine etwa fünf Kilometer lange und über 1.000 Meter hohe Felswand, die sich zwischen zwei majestätischen Gipfeln erstreckt: dem rund 3.165 Meter hohen Sentinel und dem mit 3.011 oder 3.047 Metern (je nach Quelle) nur wenig kleineren Eastern Buttress. Jeder Schritt in diese Richtung eröffnet neue sehenswerte Perspektiven.
Nach ca. 6 km geht es dann hinunter in die Schlucht. Wie weit ihr jetzt noch kommt und ob ihr hier sogar baden könnt, hängt vom Wasserstand ab. Spannend ist es allemal, durch die Schlucht zu laufen. Während der Regenzeit wirft sich euch auf dieser Strecke auch irgendwann der spektakuläre Tugela Wasserfall in den Blick. Eine im Fels verankerte Kettenleiter bringt euch für bessere Aussichten nach oben. In der Trockenzeit helfen aber meist nur feuchte Fantasien von herabstürzenden Bächen, um sich diese Naturgewalt vorstellen zu können.
Wer an diesem Tag auf einer unserer geführten Trekking-Touren unterwegs ist, wird nach der Rückkehr im Camp mit einem leckeren „Potjiekos“ verwöhnt, einem typisch südafrikanischen Eintopf im schweren Gusseisentopf zubereitet … mmhh, yammi!
Der Witsieshoek Trail
Solltet ihr mit eurem eigenen Auto unterwegs sein, müsstest ihr für diesen Trail den Wagen mit dem Hauptgepäck auf dem Thendele Camp Parkplatz zurücklassen. Der Tagesrucksack sollte dann wieder einmal mit Snacks und Wasser aber der Einfachheit halber auch für eine Zwischenübernachtung in der Witsieshoek Mountain Lodge gepackt sein. Der Weg ist etwa 12 km lang, dauert gemütliche 6-7 Stunden und überwindet circa 600 Höhenmeter.
Die Wanderung führt an den bezaubernden Tiger Falls vorbei hinauf bis zu einer imposanten Felswand. Hier heißt es, den engen Schlitz in diesem Naturwall zu finden, durch den ihr zwischen den Klippen weiter nach oben aufsteigen könnt. Solltet ihr nach drei Tagen des Herumirrens den Spalt immer noch nicht gefunden haben, dann ruft am besten die Bergwacht. Vorausgesetzt ihr habt Empfang. Diejenigen, die den Gipfel erreichen, denen eröffnet sich ein einmaliges Panorama auf Berge und Täler – ein Moment, den ihr so schnell sicher nicht vergessen werdet! Der Rest der Wanderung ist praktisch ein „Auslaufen“ über den Bergrücken bis zur Unterkunft am Fuße des Sentinel Peak. Und während ihr am Nachmittag euren Wanderstiefeln eine wohlverdiente Pause gönnt, könnt ihr euch je nach Tagestemperatur bei einem kühlen oder heißen Sundowner mit Blick auf die rötlich schimmernden Berggipfel entspannen. Das anschließende Abendessen nach hauseigenen Rezepten und bei romantischem Kerzenlicht gibt euch dann den Raum für Gespräche darüber, ob ihr am nächsten Tag tatsächlich schon wieder zurück zum Auto wollt oder noch ein paar Tage dort oben bleibt. Denn von hier erschließen sich weitere tolle Wanderwege durch die Drakensberge.
Wandern in den Drakensbergen – Unterwegs in der Giant’s Castle Region
Solange ihr euch in den Drakensbergen aufhaltet, schaut immer wieder mal Richtung Himmel. Sowohl nachts, um den Sternen in fernen Galaxien nahe zu sein, wie auch tagsüber, um vielleicht die seltenen Kapgeier oder die Bartgeier mit ihren annähernd 3 Metern Flügelspannweite in den Höhenwinden segeln zu sehen.
Auch die Giant’s Castle Region, in den zentralen Drakensbergen gelegen, offerieren sowohl zu den Himmelsbeobachtungen wie auch zum Wandern hervorragende Möglichkeiten. Als Ausgangspunkt bieten sich mindestens zwei empfehlenswerte Möglichkeiten: Denjenigen, die lieber außerhalb des Parks in einer charmanten Lodge in selbstverständlich schöner Landschaft unterkommen, denen lege ich gerne die Antbear Eco Lodge ans Herz. Wanderfans, die lieber im Park übernachten, denen empfehle ich das Giant’s Castle Camp im Giant’s Castle Game Reserve. Das Wildschutzgebiet dient speziell dem Schutz der Elen-Antilopen, die hier sehr gut anzutreffen sind. Aber auch Bergriedböcke, Blessböcke und Oribis sind hier beheimatet.
Herzstück dieser Gegend ist der Giant’s Castle, ein bis zu 3.315 Meter hoher Gebirgszug mit einem grasbewachsenen Plateau. Sein Westprofil mit den spezifischen Steilhängen und Gipfelformen erinnern an die Silhouette eines schlafenden Riesen – daher der Name. Ganz sicher sind es die atemberaubenden Aussichten, die diesen Riesen dazu bewogen haben, hier seine ewige Ruhestätte zu wählen. Aber auch die Wanderwege haben es in sich. Ein Netzwerk von rund 285 Kilometern bietet hier etwas für so ziemlich jeden Geschmack: von leicht bis schwer, kurz oder lang, Tages- oder Mehrtageswanderungen. Ein Beispiel:
Der Grysbok Bush Trail
Der ca. 8 Kilometer lange Grysbok Bush Trail (ca. 4 Std.) startet am Giant’s Castle Camp und folgt zunächst dem Pfad zu den Haupthöhlen. In ihnen sind einige der am besten erhaltenen San-Felskunst-Objekte der Gegend zu finden. Sie sind jetzt durch ein Museum geschützt. Der Besuch dieser Stätte lohnt sich für einen faszinierenden Einblick in das Nomadenleben der San. Außerdem gibt es im Umfeld auch ein Vogel-Versteck, das vor allem in den Wintermonaten sehr beliebt ist, weil es oft fantastische Geier-Sichtungen bietet. Vom Museum aus geht der Wanderweg weiter zu einem dichten Wald aus wilden Oliven- und Altholzbäumen. Dahinter erreicht ihr Grysbok-Busch und einen zum Schwimmen einladenden Fluss-Pool.
Das Wanderangebot in Südafrika ist enorm. Wir stehen daher gerne für Rückfragen und zur Unterstützung bei der Planung eures Abenteuers bereit und geben konkrete Empfehlungen, wo man in den Drakensbergen wandern kann – egal ob auf einer geführten Safari oder einer Selbstfahrer*innen-Reise unterwegs. Dank unseres engen Kontaktes zu unserer Tochterfirma in Südafrika wissen wir über die aktuelle Lage immer gut Bescheid. Also melde dich bei uns! Dein Traum, unsere Expertise – Dein ganz individuelles Südafrika-Erlebnis.