Veröffentlicht am 11. Dezember 2023 von Juan Proll
Tansania oder Südafrika? Unser Vergleich der beiden Safari-Reiseziele
Du hast die Wahl zwischen Südafrika und Tansania und weißt nicht wohin? Beide Länder sind Safari-Traumziele und lohnen sich. Die Frage ist also eher, wohin geht es zuerst: Tansania oder Südafrika? Zu Unterschieden und Besonderheiten der beiden beliebten Reiseziele mehr in diesem Blog.
Tansania oder Südafrika – Land und Leute
Südafrika: Das über 1,2 Millionen km2 große Land ist das südlichste des Kontinents und hat über 60 Millionen Einwohner*innen (Deutschland: über 357.000 km2 und über 84 Millionen). Viele leben entlang der 3.750 km langen Küste mit ihren einladenden Stränden und romantischen Buchten. Es sind die Wellen gleich zweier Meere – des Indischen und Atlantischen Ozeans –, die mal sanft stranden und mal schroff gegen massive Klippen schlagen. Badespaß ist also garantiert, Wassersport wird großgeschrieben. Promenaden und Küstenpfade laden zu Tages- und Mehrtageswanderungen ein, so auch die verschiedenen Bergregionen des Landes. Die Regenbogennation ist voller Geschichte und Kultur: die Felsmalereien der San, Shaka, der Zulukönig, Mandela und das Apartheidmuseum oder das Kap der Guten Hoffnung. Südafrika fasziniert als Safariland mit seiner einzigartigen Tierwelt in herausragenden Wildschutzgebieten wie dem Kruger Nationalpark.
Tansania: Ostafrikas Top-Safari-Destination ist über 945.000 km2 groß. Über 60 Millionen Menschen leben hier. Es gilt als „das Land der Maasai“. Doch unter den 130 verschiedenen Ethnien machen sie nur 3% aus. Einfluss auf diese kulturreiche Nation haben auch die deutsche und britische Kolonialzeit sowie die Herrschaftszeiten orientalischer Kalifen und Sultane hinterlassen. Im Osten grenzt der Indische Ozean. Zu den rund 1.424 Kilometern Festlandküste kommen noch endlose Meilen paradiesischer Inselwelt hinzu. Der traumhafte Sansibar-Archipel verspricht atemberaubende Strände und Buchten sowie fantastische Bade- und Tauchgelegenheiten. Das Land bietet zudem exzellente Trekking-Möglichkeiten wie auf Afrikas höchstem Berg, dem 5.895 Meter hohen Kilimandscharo. Und als ein Mutterland der Safari mit einer spektakulären Tierwelt sowie der weltberühmten Serengeti kannst du sogar wunderbar Safari, Trekking und Inseln kombinieren.
Zwei unserer Lieblingsreisen in Tansania und Südafrika:
Faszination Südafrika
Erleben Sie die Highlights von Südafrika in drei Wochen: Blyde River Canyon, Krüger Nationalpark, Südafrikas Ostküste und Durban, Port Elizabeth und nicht zu vergessen die Fahrt entlang der Garden Route bis nach Kapstadt.
Faszination Tansania
Besuchen Sie auf dieser Lodge Safari die Highlights Tansanias. Neben dem Tarangire Nationalpark und dem Ngorongoro Krater führt die Safari auch in die weltweit bekannte Serengeti. Sie reisen in einer Kleinstgruppe im 4×4 Geländewagen – ein Fensterplatz ist garantiert.
Tansania oder Südafrika – Touristische Highlights
Südafrika: Das Land brummt vor Sehenswürdigkeiten. Kapstadt allein garantiert ein einzigartiges Stopp and Go an Höhepunkten: die Aussicht von den Tafelbergen, fantastische Strände, das Kap der Guten Hoffnung, Pinguine, Mandelas UNESCO-geschützte Gefängniszelle auf Robben Island und die Weingebiete. Danach geht es über Hermanus und einem Besuch der Wale weiter zum Garden Route Nationalpark. Hier trifft die Küste von Wilderness, Knysna und Storms River auf die Berge mit ihren Urwäldern. Hinter den Bergen bildet die wüstenartige Karoo den landschaftlichen Kontrast zu der üppigen Küstenflora.
Deinen Safariauftakt könntest du im Addo Elephant Nationalpark haben, bevor du zu den sagenumwobenen Drakensbergen mit dem zweithöchsten Wasserfall der Welt weiterfährst. Das Wandern in dieser UNESCO-Welterbestätte ist garantiert panoramareich. Dahinter folgen Safaris im Hluhluwe-iMfolozi Park und in einer weiteren UNESCO-Welterbestätte, dem iSimangaliso Wetland Park bei St. Lucia. In diesem Ort laufen auch schon mal die Flusspferde durchs Dorf. Im hohen Nordosten folgt die Panorama-Route um den Blyde-River-Canyon und der Safari-Höhepunkt im Kruger Nationalpark. Den Abschluss dieser kleinen Auswahl bildet dann das Apartheidmuseum am Rande des Soweto-Townships.
Tansania: Die sagenhafte Tierwelt, die spektakulären Trekking-Möglichkeiten und die Inselschönheiten des Sansibar-Archipels machen Tansania zu einem Land der Superlative. Du kannst also starten, wie du willst. Zum Beispiel mit Trekking und der Besteigung des Kilimandscharos, dem Dach Afrikas. Aber auch Mount Meru im Arusha Nationalpark, die Udzungwa-Berge im Süden oder der Gombe Stream Nationalpark im Westen bieten tolle Wandermöglichkeiten. Sie alle sind verlinkt mit einer der Safari-Routen Tansanias, dem Nördlichen, Südlichen oder Westlichen Circuit. Auf einer Safari kannst du dich dann bequem zurücklehnen. Die außergewöhnliche afrikanische Tierwelt erwartet dich in den unglaublichsten Nationalparks, darunter „ihre Majestät“, die UNESCO-Welterbestätte Serengeti Nationalpark mit ihrer weltweit einmaligen Großen Wanderung der Gnus.
Generell ist die Auswahl an Wildschutzgebieten einmalig. Da ist die Arche der Tierwelt, der Ngorongoro Krater; oder der Tarangire Nationalpark mit seiner immensen Elefantenpopulation; die abgelegenen und noch unberührteren Ruaha und Nyerere Nationalparks oder Jane Goodalls Gombe Stream Nationalpark, wo sie ihre weltberühmten Schimpansen-Forschungen betrieb. Unterwegs begegnest du zudem immer wieder mal typisch afrikanischer Lebensart, zum Beispiel bei den Chaggas am Kilimandscharo oder den Maasai in der Ngorongoro Conservation Area. Zum Abschluss geht es ins Inselparadies auf Mafia, Pemba oder Sansibar, wo du auf Wunsch auch 1001 Nacht in der UNESCO-Weltkulturerbe-Altstadt von Stone Town verbringen kannst.
Prima Klima in Tansania oder Südafrika
Südafrika: Die sehr unterschiedlichen Klimazonen versprechen ganzjährig irgendwo im Land die beste Reisezeit. Während des europäischen Sommers regnet es zum Beispiel in der südafrikanischen Kap-Region durchschnittlich 9 bis 10 Tage im Monat. Die Temperaturen pendeln Tag und Nacht zwischen 18°C und 7°C. Zur gleichen Zeit braucht es in der Johannesburg-/Pretoria-Gegend die Magie der Sangomas, um einen Regentag herbeizuzaubern. Die Temperaturen schwanken Tag und Nacht zwischen 20°C und 5°C.
Tansania: Die Nähe zum Äquator bringt Regen- und Trockenzeiten. Die Haupttrockenzeit von Juni bis Oktober ist für viele die beste Reisezeit in Tansania – Temperaturen zwischen 20°C und 30°C, geringe Luftfeuchtigkeit und minimale Regenwahrscheinlichkeit. Von Januar bis Februar kreiert die zweite Trockenzeit oft wunderschön grüne Landschaften zwischen den beiden Regenperioden. Hinter sich lässt sie den Kleinen Regen mit seinen kurzen Ausbrüchen zwischen November und Dezember. Vor sich hat sie den Großen Regen von März bis Mai.
Die Art des Reisens in Tansania oder Südafrika
Südafrika: Das Land bietet beste Bedingungen für Selbstfahrer*innen, geführte Touren und Fly-in-Safaris. Ein sehr gutes Straßennetz sowie eine sehr gute Infrastruktur mit Tankstellen, Reparaturwerkstätten und Unterkünften machen Reisen im angemieteten Auto angenehm. Und gerätst du nicht gerade in die Hochsaison und Ferienzeit der Südafrikaner*innen, kannst du hier sehr flexibel und spontan reisen. Allein in den privaten Game Reserves übernehmen die ansässigen Guides das Fahren.
ABER: Selbstfahren bedeutet, ständig darauf zu achten, links zu fahren und sich das Land und seine Geschichten selbst zu erschließen. Unbeantwortet bleiben meist auch Fragen zu den Wildtieren. Was für ein Tier ist es? Was macht es da gerade? Und warum verhält es sich so, wie es sich gerade verhält? Auf einer geführten Safari mit einem kompetenten Guide an deiner Seite kannst du dich dagegen entspannt zurücklehnen, schauen und fragen. Solche Touren gibt es in der Variante privat, wo du dir Termin und Mitreisende selbst aussuchst. Oder du wählst eine terminlich festgelegte Gruppensafari mit gleichgesinnten, aber fremden Reisegefährten.
Auch eine Fly-in-Safari kann in diesem riesigen Land bei wenig Zeit und gewollten Sprüngen in alle Extremitäten des Landes Sinn machen. Hier fliegen Kleinflugzeuge nicht nur offizielle Flughäfen an, sondern auch die Airstrips privater Unterkünfte und Wildschutzgebiete.
Tansania: Der große Unterschied zu Südafrika: Selbstfahren ist in Tansania weiterhin nicht empfehlenswert. Immer noch verhält sich der Sektor insgesamt zu unprofessionell. Lange Abholzeiten, fehlendes Inventar, teure Mietwagen, häufig schlecht ausgeschilderte Straßen und Campingplätze, nicht verfügbare GPS-Koordinaten und oft schwer kalkulierbare Zeiten wegen der Speedbumps, Geschwindigkeitsbegrenzungen und vielen Polizeikontrollen sind nur einige Beschwerden der wenigen Selbstfahrenden. Selbst der erhoffte finanzielle Vorteil erweist sich oft genug als Irrtum.
Dagegen bist du auf geführten Touren sehr gut aufgehoben, vor allem natürlich auf Touren mit unserer Tochterfirma vor Ort in Usa River bei Arusha. Der Guide an deiner Seite kennt das Land, die Leute und die Tiere sehr gut. Mit ihm hast du zudem ein Team hinter dir, dass vom Organisationsbüro bis in die Wartungshalle der Fahrzeuge hinein hochprofessionell arbeitet.
Fly-in-Safaris sind in Tansania tägliches Brot. Sehr abgelegene Gegenden sowie technisch herausfordernde und zeitintensive Zugangsstraßen machen Kleinflugzeuge zum idealen Transportmittel zu den Airstrips privater Unterkünfte und einsamer Wildschutzgebiete.
Die Straßenverhältnisse in Tansania und Südafrika
Südafrika: Top oder Flop sind die Straßenverhältnisse in Südafrika. Auf den Haupttouristenstrecken sind sie in der Regel gut, vor allem auf den Nationalstraßen „N“. Abseits davon musst du auf alles gefasst sein, von gut über schlecht bis grausam. Schlaglochslalom ist für mich ein Sport geworden. Abtörnend finde ich dagegen die Landstraßen im Hinterland mancher Provinzen mit ihren vielen Bodenschwellen („speed bumps“). Dazu Kühe, Ziegen, Schafe und Esel auf der Straße, die dich viel Zeit kosten. In den Metropolen erwarten dich viele Staus zu Rush-Hour-Zeiten. Eine Besonderheit sind Radarfallen, die die Durchschnittsgeschwindigkeit über einen längeren Streckenabschnitt messen. Es hilft also wenig, kurz vor der Radarfalle herunterzubremsen, um dahinter wieder auf Formel-1-Geschwindkeit zu erhöhen.
Tansania: Auch hier sind vor allem die Hauptverbindungen gut. Das schließt die Straßen zwischen den Städten und Nationalparks der Nördlichen Safariroute und die Nord-Süd-Verbindung über die Hauptstraßen ein. Erst die abgelegenen Straßen werden unberechenbar. Innerhalb der Nationalparks sind alle Straßen unbefestigt, damit staubig in der Trockenzeit, schlammig und tückisch in der Regenzeit. Kein Problem für die fahrerisch versierten und streckenmäßig gut informierten Guides.
Safari-Erlebnisse und Wildtierbeobachtungen
Südafrika: Das Alleinstellungsmerkmal Südafrikas sind seine rund 77% der weltweiten Breitmaulnashorn- und über 32% der Spitzmaulnashorn-Population. Potenziell gefährliche und gefährdete Großwildtiere leben in Südafrika grundsätzlich in Wildschutzgebieten hinter Zäunen. So sind Mensch und Tier voreinander geschützt. Das betrifft Löwen, Leoparden, Geparden, Tüpfelhyänen, Nashörner, Büffel, Flusspferde, Krokodile und Elefanten, schließt aber Giraffen, Zebras, Gnus und so weiter mit ein. Das bedeutet: Südafrikas exotische Tierwelt und die Big Five siehst du am besten in den Nationalparks, Provinzparks und privaten Game Reserves, fantastische Wildtierbeobachtungen inklusive.
ABER: Lasst euch von der dichten Besiedlung nicht täuschen. Die Wildnis Südafrikas ist auch außerhalb von Schutzgebieten gegenwärtig. Immer wieder siehst du Baboons, Grüne Meerkatzen, Mangusten, Klippschliefer und Antilopen. Aber auch gefährlichere Wildtiere streifen außerhalb von Zäunen umher. Schakale und Karakale in der Karoo, Leoparden in den Cederbergen, Hippos in den Straßen und Gärten von St. Lucia oder Geparde und Braune Hyänen in Limpopo. Auch ausgebüchste Löwen und Elefanten sind schon mal unterwegs, und natürlich Schlangen, Skorpione oder hochgiftige Spinnen.
Tansania: Die Fläche der Safari-Nationalparks in Tansania übersteigt die Gesamtfläche der südafrikanischen gleich um ein Vielfaches. In puncto Wildniserlebnis ist das Land nur schwer zu schlagen. Weniger wegen des Artenreichtums als vielmehr wegen der Artenmenge in den vielen sehr wild belassenen Nationalparks. Hervorragende Möglichkeiten der Tierbeobachtung und eine fantastische Qualität dessen, was du zu sehen bekommst. Es ist einzigartig, sich Beute streitig machende Löwen und Hyänen in dieser Häufigkeit zu beobachten. Auch die berühmte Große Wanderung der Tiere gibt es in dieser Form nur hier. Millionen von Gnus, zusammen mit Zebras, Gazellen und anderen, verwandeln die Ebenen der Serengeti in einen einzigen Wildtierteppich. Nicht weniger einzigartig ist die Möglichkeit, dieses Ereignis in einem Heißluftballon über der Serengeti zu bewundern. Anders als in Südafrika sind die Nationalparks hier auch nicht eingezäunt.
Südafrika oder Tansania – Mit der Familie unterwegs
Südafrika: Wenn es um einen Familienurlaub mit kleinen Kindern geht, zeigt sich Südafrika sehr kinderfreundlich. Nicht nur wegen der guten Möglichkeiten für Selbstfahrer*innen, was sehr viel Flexibilität und Individualität erlaubt. Auch die Tendenz umzäunter Übernachtungsstätten in den Nationalparks schafft einige Entspannung. Pools und Spielplätze gehören ebenfalls zum Standard. Und unterwegs lassen sich schneller mal safarifreie Aktivitäten einbauen, wie Eisessen gehen oder Kanu fahren.
Tansania: Ein Familienurlaub mit kleinen Kindern ist in Tansania eher herausfordernd. In den ungesicherten Safari-Camps der Nationalparks müssen Eltern jederzeit ein Auge auf die Kinder haben. Schnell wünscht man sich zurück in die Sicherheit eines Geländewagens. Auch gibt es unterwegs eher weniger einladende Ablenkungen, sieht man von den Begegnungen mit den Maasai oder anderen Volksgruppen einmal ab. Wesentlich entspannter geht es dagegen bei einem Inselurlaub auf Sansibar zu. Aber klar: auch hier gehört die elterliche Fürsorge- und Sorgfaltspflicht zu den Einreisebedingungen.
Sind Unterkünfte, Essen und Preise günstiger in Tansania oder Süfafrika?
Südafrika: Von Campingplätzen über Backpacker-Hostels bis hin zu luxuriösen Zelten und Lodges bietet Südafrika ein immenses Unterkunftsangebot in allen Preislagen. Flexibles Reisen und spontane Buchungsentscheidungen sind vor allem außerhalb der Hochsaison und Ferienzeit der Locals möglich. Generell sind die Preise in Südafrika deutlich günstiger als in Tansania. Zumal man in Tansania selten von den typischen Touristenpfaden abkommt, wo man auf Preise speziell für Einheimische stößt. Südafrikas Küche bietet Lokales und Internationales sowie spannende indische und kapmalayische Einflüsse. Für Vegetarier*innen und Veganer*innen nimmt das Angebot ständig zu.
Tansania: Das Unterkunftsangebot ist riesig, erfreut sich hoher Qualität und bietet Raum für spontane Buchungen. Günstig sind allenfalls die Backpacker-Hostels und einfachen Pensionen in den Städten oder die Campingplätze weit außerhalb der Nationalparks. Spätestens an und vor allem in den Parks wird es teuer. Generell lässt sich das Land seine großartigen Sehenswürdigkeiten gut bezahlen. Schon das Einreise-Visum kostet derzeit 50 US-Dollar. Auch die hohen Eintrittspreise in den Nationalparks sind spürbar. Die Küche verbindet lokale und internationale Varianten, serviert landeinwärts mehr Fleisch, auf den Inseln mehr Fisch. Es geht aber auch vegetarisch.
Nach Tansania oder Südafrika reisen? Ich hoffe, du siehst jetzt klarer. Für Rückfragen und weitere Unterstützung bei der Planung deiner Reise stehen wir gerne bereit, egal ob auf einer geführten Tour oder Selbstfahrer*in-Reise unterwegs. Dank unseres engen Kontaktes zu unseren Tochterfirmen in Südafrika und Tansania wissen wir über die aktuelle Lage immer gut Bescheid. Also melde dich bei uns! Dein Traum, unsere Expertise – Dein ganz individuelles Afrika-Erlebnis.