Veröffentlicht am 25. September 2023 von Juan Proll
Die erste Safari: Welches Reiseland in Afrika?
Wer diesen Blog liest, mag zumindest ein bisschen von einer Reise nach Afrika träumen. Vielleicht auf einer Safari oder einer Trekking-Tour oder einem tropischen Strandurlaub oder vielleicht eine Kombination hieraus? Doch welches Reiseland in Afrika eignet sich wofür? Der heutige Blog vergleicht die Länder Kenia, Tansania, Botswana, Namibia und Südafrika.
Die Qual der Wahl
Das Leben ist eine Reise. Sie geht nicht nur nach innen, sondern auch hinaus in die Welt. Afrika ist für viele ein Traum. Eine Safari ins Reich der wilden Tiere. Aber welches Reiseland in Afrika, jetzt wo Kenia und Tansania doch nicht mehr das Monopol auf die faszinierende afrikanische Tierwelt haben und auch andere Qualitäten wie Berge und Meere gefragt sind? Ein kleiner Ländervergleich soll euch eine erste Hilfe sein, die Länder nach Angeboten und Möglichkeiten zu unterscheiden. Liegt das Land am Meer, hat es Berge, gibt es interessante Nachbarländer und weitere nützliche Hinweise findet ihr hier.
Welches Reiseland in Afrika: Kenia-Überblick
Kenia als ein Mutterland der Safari legt seinen Schwerpunkt auf Angebote im wunderschönen Reich der Tiere. Erstbesucher*innen fahren zu den Nationalparks und Wildschutzgebieten in den touristisch gut erschlossenen südwestlichen bis südöstlichen Gebieten. Zu den Top-Safari-Reisezielen gehört vor allem das Masai Mara Naturreservat. Es bildet mit der südlich gelegenen Serengeti in Tansania ein „barrierefreies“ Ökosystem für die Tierwelt. So können alljährlich Millionen von Gnus und Hunderttausenden von Zebras sowie weiteren Antilopen auf eine spektakuläre ca. 1000 km lange „Große Wanderung“ gehen. Es ist einzigartig in der Welt und in den Ländern des südlichen Afrikas so nicht zu sehen.
Darüber hinaus zeigen sich die privaten Wildschutzgebiete (Conservancies) sehr engagiert im Artenschutz. Die Ol Pejeta Conservancy zum Beispiel ist der einzige Ort in Afrika, wo alle noch existierenden afrikanischen Nashornarten zu sehen sind.
Wander-Angebote rücken da trotz großartiger Möglichkeiten eher in den Hintergrund. Obwohl es hier zum Beispiel auf dem Mount Kenya, dem mit 5199 Metern höchsten Berg des Landes, weit ruhiger als auf dem Kilimandscharo im Nachbarland Tansania zugeht. Auch Kenias Strände am Indischen Ozean im Osten des Landes haben nicht die Bedeutung wie in Tansania. Dennoch genießen Safari-Tourende die milden Wassertemperaturen dort und beenden gerne ihre Reise zum Beispiel am feinsandigen und mit Kokospalmen gesäumten Diani Beach. Kulturangebote sind im Vergleich zu Namibia und Südafrika eher bescheiden. Es gibt sie in erster Linie zum Kennenlernen der Maasai, sofern es sich auf der Safari-Route anbietet oder gewünscht ist.
Zwei sehr unterschiedliche Reisen in Afrika:
„Best of Kenia“-Safari
8 Tage voll spannender Wildtierbeobachtungen erwarten Sie auf dieser geführten Lodge Safari durch Kenia. Sie reisen in einer Kleinstgruppe. Unterwegs erkunden Sie die Masai Mara, den Amboseli und den Tsavo West Nationalpark in Ihrem 4×4 Geländewagen. Die Reise endet an den tropischen Stränden des kleinen Küstenorts Diani Beach.
Südafrikas Highlights
Erleben Sie die Highlights von Südafrika in drei Wochen: Blyde River Canyon, Krüger Nationalpark, Südafrikas Ostküste und Durban, Port Elizabeth und nicht zu vergessen die Fahrt entlang der Garden Route bis nach Kapstadt.
Safari in Afrika: Welches Land? Kenia-Fazit:
Nach Kenia reist, wer klassische Safaris erleben will. Im Vergleich zu Südafrika und Namibia sind in Kenias Nationalparks und Wildschutzgebieten weit mehr Unterkünfte nicht eingezäunt. Das ist einerseits spannend für Abenteurer*innen, andererseits aber problematisch für Familien mit Kleinkindern. Kenia ist für Selbstfahrer*innen nicht empfehlenswert; die große Mehrheit der Safaris wird als geführte Tour mit Guide durchgeführt. Eine Safari in Kenia ist meist teurer als in Südafrika oder Namibia. Grund sind vor allem die höheren Eintrittsgebühren für die Nationalparks. Besonders spannend für Safariliebhaber*innen sind Kenias private Conservancies. Die Besucher*innenanzahl ist häufig limitiert und verspricht ein exklusives, abgeschiedenes Safarierlebnis. Wer eine tierreiche Safari und einen Strandurlaub unter Kokospalmen sucht, ist in Kenia richtig.
Tansania-Überblick
Tansanias Tourismus steht deutlich auf drei Säulen mit seinen Safaris, Trekkings und Strandurlauben. Eine Kombination aller Varianten bietet sich geradezu an. Zumindest aber die einmalige Chance, nach einer Traumsafari am Traumstrand zu liegen. Drei Safari-Routen, eine nördliche, eine westliche und eine südliche, schaffen Zugang zu Nationalparks und Wildschutzgebieten, populäre und stark abgeschiedene. Hier sind Boot- und Fly-In-Safaris möglich und gerade in den abgelegeneren Ecken durchaus sinnvoll. Safari-Besonderheiten zum Beispiel gegenüber den Destinationen im südlichen Afrika sind die Baumlöwen im Tarangire Nationalpark sowie der Serengeti und die einzigartige Große Gnuwanderung im Serengeti-Mara-Ökosystem.
Beste Trekking-Qualität bietet allen voran Afrikas höchster Berg, der 5895 Meter hohe Kilimandscharo. Wesentlich ruhiger als hier geht es auf dem Mount Meru zu. Und neben den Stränden am Indischen Ozean im Osten Tansanias, bietet vor allem der Sansibar-Archipel vor der Küste traumhafte Inseln in feinsten Meereslagen. Die drei Hauptinseln Pemba im Norden, Unguja im Zentrum (allgemein gerne als „Sansibar“ bezeichnet) und Mafia im Süden bieten beste Ausgangspunkte für eine Fülle von Schnorchel- und Tauchabenteuern an den umliegenden Korallenriffen, tiefen Meereswänden und zugrunde gelaufenen Schiffswracks.
Eher bescheiden sind dagegen die kulturellen Angebote, die aber so langsam im Kommen sind, sich aber zum größten Teil noch auf die safarinahen Volksgruppen der Maasai und Hadza begrenzen.
Safari in Afrika: Welches Land? Tansania-Fazit:
Ähnlich wie Kenia ist auch Tansania ein perfektes Ziel für klassische Safaris in Big Five Gebieten. Mit der Serengeti findest du hier eines der bekanntesten Safariziele der Welt. Auch hier sind viele Unterkünfte nicht eingezäunt – ein Traum für Safariliebhaber*innen, die die Nähe zur Natur spüren wollen. Tansania ist für Selbstfahrer*innen nicht empfehlenswert. Die große Mehrheit der Safaris wird mit einem Guide unternommen. Durch die höheren Nationalparkgebühren ist eine Tansania-Reise nicht günstig. Ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis gleicht dies aber wieder aus. Mit dem Kilimanjaro und Sansibar kann man eine Tansania Safari sehr gut mit einem Trekkingabenteuer und einem Strandurlaub verbinden.
Welches Reiseland in Afrika: Botswana-Überblick
Durch das Kalahariland zu fahren wirkt auf viele erst einmal eintönig. Botswana liegt auf einer durchschnittlichen Höhe von etwa 1000 Metern und wirkt daher insgesamt sehr flach. Tsodilo Hill ist der einzige nennenswerte Berg und ragt mit seinen ca. 1400 Metern nicht weit darüber hinaus. Er ist mehr ein Ziel für Kulturfreunde als für Wanderlustige, weil er alte Felsmalereien des San-Volkes im Stein archiviert hat. Auch landschaftlich vermissen viele die Abwechslung, die es in Namibia, Südafrika und Ostafrika gibt. Doch die fantastischen Tierbeobachtungen vor allem in der Nordhälfte des Landes reißen alles heraus.
Hier zeigt sich Botswana jahreszeitabhängig extrem wandelbar. Die Regenzeit füllt die ausgetrockneten Salzpfannen der Kalahari mit Wasser und zieht Wildtiere an wie das Licht die Insekten. Auch vor der atemberaubenden Kulisse des Chobe River versammeln sich mit zunehmender Trockenheit immer mehr Tiere. Vor allem aber das Okavangodelta verwandelt sich in einen paradiesischen Trockenzeitgarten. Regenwasser aus dem angolanischen Hochland füllt die Quelle des Okavangoflusses, fließt ins Delta, kommt hier zur Ruhe und zaubert auf mehr als 20.000 km2 eine märchenhaft blühende Wasser- und Inselwelt. Vergleichbares findet ihr in keinem anderen südafrikanischen oder ostafrikanischen Land. Ein Wasserwelt-Safari-Traum wird Wirklichkeit: zu Lande mit dem Geländewagen oder auf einem Bushwalk, zu Wasser mit dem Boot oder als Fly-in mit dem Kleinflugzeug.
Zudem gibt euch die dünne Besiedlung ein naturbelasseneres Gefühl. Und wer Natur mal mit Kultur abwechseln möchte, findet sehr spannende Begegnungen mit den San und ihrer sehr traditionellen Lebensweise. Ein abschließender entspannender Strandurlaub am Meer ist in Botswana allerdings nicht möglich. Der Zugang zum Ozean fehlt. Südafrika mit seinen tollen Stränden liegt aber in der Nachbarschaft und es gibt Direktflüge nach Kapstadt.
Botswana-Fazit:
Die Ökotourismuspolitik des Landes hält die Zahl der Touristen niedrig und ermöglicht ein einzigartiges Safarierlebnis. Allerdings zu einem hohen Urlaubspreis, der selbst Tansania und Kenia übertreffen kann. Wander- und Badeurlauber*innen sind in Kenia, Tansania oder Südafrika und selbst in Namibia richtig, aber sicher nicht hier. Botswana ist absoluter Safari-Spezialist mit kulturellen Optionen, was sicher ein weiterer Grund dafür ist, dass das Land vom Tourismus bisher nicht überlaufen ist. Außerdem ist Botswana das einzige Land im Feld, zu dem es von außerhalb Afrikas keine Direktflüge gibt. Damit verliert ihr vielleicht Zeit, aber auf der anderen Seite sichert es die stärkere Abgeschiedenheit.
Welches Reiseland in Afrika: Namibia-Überblick
Trotz wüstenartiger Verhältnisse ist die Landschaft extrem abwechslungsreich. Die Kalahari prägt Namibias Osten. Das zentrale Hochland bildet die Mittelachse und im Westen liegt die Namib. Namibia ist weitestgehend ein Wüstenstaat und unterscheidet sich darin sehr von allen anderen hier genannten Destinationen. Der fehlende Schatten ist typisch für weite Flächen des Landes. Die wüstenartigen Landschaften bestechen durch ihre nackte Schroffheit und ermöglichen einzigartige Eindrücke von Fels- und Wüstenformationen und der Entstehung der Welt. Nur im nordöstlichen Sambesi-Streifen erinnert nichts mehr daran. Hier dominiert im großen Kontrast eine üppig grüne Pflanzenwelt.
Vergleichbar hohe Berge wie in Ostafrika fehlen im Land. Eine ausgeprägte Wanderkultur, wie vor allem in Südafrika, gibt es nicht. Der Fish River Canyon bietet sich allerdings in den kälteren Wintermonaten für Mehrtageswanderungen an. Er ist noch dazu als Afrikas größte und längste Schlucht ein Superlativ und noch dazu schön. Ebenso die spektakulären Dünenfelder im Sossusvlei mit Dünen, die zu den höchsten der Welt zählen und bis zum Meer an der Westseite des Landes reichen. Es ist allerdings der Atlantik mit seinem Benguelastrom, der entlang der Küste so kalt ist, dass er die touristischen Möglichkeiten entsprechend begrenzt. So muss man hier zwar weitestgehend auf einen Badeurlaub verzichten, kann aber dennoch durch die sehr dünne Besiedlung des Landes ein großes Mehr an unberührter Natur erleben.
Die Safaris bilden den absoluten Schwerpunkt im Land. Sie sind im Vergleich zu den bisher beschriebenen Ländern sehr viel günstiger zu haben. Dafür ist das Tieraufkommen auf weit weniger Wildschutzgebiete verteilt. Hierunter ragen vor allem der Etosha Nationalpark und dahinter der Bwabwata Nationalpark heraus. Besonders erwähnenswert, weil einzigartig im Vergleichsfeld, sind noch die Wüstenelefanten und Wüstenlöwen, die mit weiteren wüstenangepassten Wildtieren zum Beispiel am Hoanib-Trockenfluss hinter Sesfontein leben. Doch wegen der langen Strecken dazwischen und zusätzlichen Sehenswürdigkeiten wie zum Beispiel die Spitzkoppe, Twyfelfontein oder Kulturvölker wie die Himbas und San, verlaufen die Safaris sehr viel abwechslungsreicher. So liegt auch ein reichhaltiges Kulturangebot auf der Strecke bereit, ohne auf die besondere Tierwelt verzichten zu müssen. Außerdem sind die Bedingungen für Selbstfahrende weit besser als in Ostafrika.
Namibia-Fazit:
Trotz wüstenartiger Verhältnisse ist die Landschaft extrem abwechslungsreich. Zudem bedeutet die sehr dünne Besiedlung ein großes Mehr an unberührter Natur. Viel wurde in den letzten Jahren in Unterkünfte investiert. Aber es gibt immer noch zu wenige. Das bedeutet zwar einerseits, frühzeitig buchen zu müssen, kontrolliert aber andererseits die Touristenmengen und beugt den Massen vor. Auch wirkt das Land nicht so „tierwild“ wie Tansania oder Kenia. Dadurch wird es aber, zusammen mit der Vielfalt der Angebote in Namibia, gleich auch familienfreundlicher und für Kinder unterhaltsamer.
Welches Reiseland in Afrika: Südafrika-Überblick
Südafrika hat Namibia und Botswana an seinen Nordgrenzen und bildet den krönenden südlichsten Abschluss eines aufregenden Kontinents. Zwar hat das Land im südlichen Afrika die größte Einwohner*innenzahl und ist im Vergleich zu seinen Nachbarn beinahe überall mit Menschen gefüllt. Aber gleichzeitig schafft die immense Größe des Landes immer wieder natürliche Freiräume. Die landschaftliche Vielfalt geht einher mit regional sehr verschiedenen Klimazonen. Neben den unterschiedlichen Höhenlagen haben der Indische Ozean entlang der Ostküste und der Atlantik im Süden und Westen ihren Anteil daran. Bei mehreren Tausend Kilometern Küste ist Strandtourismus groß im Land. Der ausklingende Badeurlaub drängt sich förmlich auf.
Kapstadt ist ein Beispiel dafür. Doch im Vergleich zu allen anderen genannten Ländern sind es nicht nur seine vielen nahe gelegenen Badebuchten, sondern auch die Tafelberge als Kulisse und die extreme Angebotsvielfalt hinsichtlich Natur und Kultur. Überhaupt ist in keinem der oben erwähnten Ländern das kulturelle Angebot so vielfältig wie in Südafrika. Auch das Wandern ist in einigen Regionen Südafrikas ausgesprochen beliebt. Neben den Tafelbergen gibt es noch weitere Bergzüge, wie zum Beispiel die Drakensberge, die Wanderwillige in ihren Bann ziehen. Auch Mehrtageswanderungen am Meer entlang, wie zum Beispiel auf dem Otter-Trail sind heiß begehrt.
Der Safari-Tourismus hat seinen Schwerpunkt auf der quer gegenüberliegenden Seite von Kapstadt mit seinen berühmtesten Parks in den Provinzen KwaZulu-Natal, darunter der Hluhluwe-Imfolozi oder der iSimangaliso Wetland Park, sowie dem Kruger Nationalpark in Mpumalanga. Auch in Südafrika sind Safaris aufgrund der Vielfalt an Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel der Panorama-Route um Afrikas größte grüne Schlucht – dem Blyde River Canyon – sehr abwechslungsreich, ohne die afrikanische Tierwelt zu vernachlässigen. Außerdem sind sie ebenso wie Namibia deutlich günstiger als in Ostafrika und auch als Selbstfahrer*in leichter zu bestehen.
Südafrika-Fazit:
Südafrika ist sicher einerseits sehr dicht besiedelt, doch bringen andererseits die Menschen, ihre ethnischen Zugehörigkeiten und die Geschichte des Landes mit der gelebten Apartheid ein enormes Kulturgut mit. Platz für die Big Five der Wildtierwelt gibt es daher aber nur in den Nationalparks und Wildschutzgebieten. Das nimmt dem Land einerseits das Wildniserleben im Alltag. Andererseits sind so aber Mensch und Tier geschützt. Familien können zudem in den Parks gezielt umzäunte Unterkünfte anfahren und ihren Kindern viel entspannter etwas mehr Freiheiten geben. Aber bitte nicht, ohne das Einhalten von Regeln und Vorsichtsmaßnahmen einzufordern. Sowohl Selbstfahrer*in- als auch geführte Reisen sind in Südafrika möglich. Die Preise sind insgesamt günstiger als in Ostafrika oder Botswana.
Welches Reiseland in Afrika ihr ansteuern wollt, mag nun vielleicht klarer für euch sein. Wer jetzt Rückfragen hat oder Unterstützung bei der Planung einer Afrika-Reise braucht, egal ob auf einer Gruppenreise, einer privat-geführten Tour oder Selbstfahrer*in-Tour unterwegs, kann sich gerne an uns wenden. Dank unseres engen Kontaktes zu unseren Tochterfirmen in Afrika wissen wir über die aktuelle Lage immer gut Bescheid. Also melde dich bei uns! Dein Traum, unsere Expertise – Dein ganz individuelles Afrika-Erlebnis.