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Veröffentlicht am 3. April 2023 von Juan Proll

Ein Six-Pack guter Tipps für einen Besuch im Okavangodelta in Botswana

Das Okavangodelta ist UNESCO-Weltnaturerbe und gilt als eines der 7 Wunder Afrikas. Ein Six-Pack guter Okavangodelta Tipps für einen Besuch in einer der beeindruckensten Naturschutzregionen der Welt stelle ich heute vor.

Ein Überblick: Das Wunder Okavango Delta

Während die Regenzeit im Hochland von Bié in Angola Wassermassen in südöstliche Richtung auf die Reise schickt, kämpfen etwa 1700 km entfernt Krokodile und Flusspferde um die immer weniger werdenden Schlammlöcher im Okavangodelta. Ihr Anblick ist mitleiderregend. Viele andere Tiere wie Elefanten, Büffel oder Zebras haben längst das staubig gewordene Buschland verlassen, das täglich mehr und mehr Feuchtigkeit durch die sommerliche Hitze Botswanas verliert. Hier scheint die Kalahari die zu sein, als die wir sie alle kennen: eine Wüste.

Doch dann kommt der Moment, in dem eben diese Krokodile und Flusspferde kleine Rinnsale bemerken. Und schon kehrt das Lächeln in ihr Gesicht zurück. Sie wissen, das ist nur der Anfang von etwas ganz Großem. Mit lieben Grüßen aus Angola erreicht das Wasser nun über den Okavangofluss das Delta. Mehr und mehr, beinahe flutartig rauscht es heran. Zuviel für den Fluss, um es alleine zu führen. Es bricht aus, sucht sich in vielen kleineren und größeren Kanälen eigene Wege und nimmt sich den Platz, den es braucht. Erst dann kommt der Wasserlauf zu seiner wohlverdienten Ruhe. Nach und nach versickert er in den nächsten Monaten im Kalaharisand oder verdunstet in der Hitze. Doch bis dahin ist es ein stilles Gewässer, in dem andere baden können, von dem sie trinken dürfen und das der Vegetation zum Wachsen sowie der Gegend zum Leben verhilft.

Okavangodelta Landschaft aus der Luft

Wie von Zauberhand geschaffen, entfaltet sich über mehr als 20.000 km2 eine blühende Wasser- und Inselwelt. Das ist in etwa die Hälfte der Schweiz und ein Viertel Österreichs. Den ausgewanderten Tieren bleibt es nicht verborgen und schon bald kehren sie zurück in dieses wahrgewordene Paradies – die Elefanten, Büffel, Zebras, aber auch Giraffen und Antilopen, verfolgt von Löwen, Schakalen, Wildhunden, Geparden, Hyänen und Leoparden. Es ist ein Segen für den Tourismus, der in den nächsten Monaten an diesem Wunder teilhaben und ein Naturkunstwerk aus gewundenen Kanälen, seichten Lagunen und kleinen Inseln genießen darf. Dazu Wildtiere satt und erstklassige Unterkünfte.

Damit ihr bei euren Planungen den Überblick habt, hier mein 6-Pack guter Okavangodelta Tipps für euren Besuch an einem der schönsten Orte in Botsuana.

Einzelner Elefant im Wasser
Foto: Setari Camp

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1) Die Anreise: Wie kommt man ins Okavango Delta?

Botswanas Okavangodelta-Hauptstadt ist Maun. Es gibt von Deutschland, Österreich oder der Schweiz keine Direktflüge nach Maun. Am schnellsten landet man dort über einen Zwischenstopp in Johannesburg in Südafrika. Eine andere Idee ist es, bis Windhoek in Namibia zu fliegen und dort mit einer Land Cruiser Safari langsam und erlebnisvoll den Weg bis nach Kasane weiter im Norden Botswanas oder eben bis nach Maun über Land zu erreichen. In dieser Variante ist das Okavangodelta der krönende Abschluss und es geht am Ende der Reise per Flug von Maun über Johannesburg zurück in die Heimat.

Von Kasane aus gibt es über Staub- und Sandpisten einen Zugang ins östliche Delta in das Moremi Game Reserve. Auch von Maun aus kommt ihr mit Fahrzeugen sicher noch in die Randbereiche des Deltas, solltet für diese Region für alle Fälle aber ein Allradwagen haben. Wenn jedoch das Okavangodelta in seiner schönsten Blüte ist und ihr mitten hinein ins Herz wollt, ist meist ein Kleinflugzeug oder Helikopter die erste und ein Boot die zweite Wahl. Flugsafaris wie diese hier sind eine der beliebtesten Arten, das Okavango Delta zu erkunden.

Wer die Chance hat, mit einem kleinen Charterflugzeug oder Helikopter über das geflutete Okavangodelta hinwegzufliegen – und sei es nur 10 Minuten bis zur gebuchten Lodge –, bereut es nicht: Von dem Moment an, wo ihr die menschlichen Ansiedlungen hinter euch lasst und vor euch nur noch funkelnde Weite aus Wasserlabyrinthen und afrikanischem Busch bis zum fernen Horizont seht, wird es magisch und unvergesslich. Und als wäre das noch nicht genug, könntet ihr noch dazu das Glück haben, unter euch Elefanten baden, Flusspferde durch das Wasser stapfen und Büffel grasen zu sehen.
Vielleicht könnt ihr aus der Luft sogar die pfannenartige Form des Deltas erkennen.

Helikopterflug über das Okavangodelta

Wichtig: Wer fliegt, sollte nicht nur die Gepäckbedingungen der großen internationalen Fluggesellschaften, sondern auch die der kleinen nationalen Charterflug-Gesellschaften checken (z.B. mit Mack Air max. 20 kg Gesamtgepäck). Hier liegt die akzeptierte Gepäckmenge häufig unter dem international Erlaubten. Schalenkoffer sind geächtet. Weichtaschen lassen sich einfach flexibler verstauen. Ein spezielles Einreisevisum für schweizerische, österreichische und deutsche Staatsangehörige ist für Botsuana zurzeit (April 2023) nicht erforderlich, schon aber ein Reisepass, der mindestens über 6 Monate nach der Reise noch gültig ist.

2) Okavangodelta Tipps: Reisen mit Kindern

Wer Kinder im Gepäck hat, muss bei seiner bzw. ihrer Einreise nach Botsuana sowie in den Unterkünften mit einigen Besonderheiten rechnen. Bitte informiert euch ausführlich, denn die folgenden Hinweise dienen nur einer ersten Orientierung:

  • Mit Kindern im Anflug solltet ihr euch rechtzeitig über spezielle Formalitäten informieren – auch in den Transitländern. Derzeit braucht ihr in Botswana zum Beispiel für Kinder unter 18 Jahren das Original oder eine beglaubigte Kopie der Geburtsurkunde, aus der hervorgeht, dass ihr die Eltern seid. Ist nur ein Elternteil mit dem Kind unterwegs oder sind es andere Erwachsene und nicht die Eltern, so benötigt ihr eine beglaubigte Vollmacht des anderen Elternteils bzw. des/der Sorgeberechtigten. Das alles bitte auf Englisch.
  • Auch bei den Unterkünften gibt es ein paar Dinge zu beachten: Zum einen setzen einige Lodges ein bestimmtes Mindestalter der Kinder voraus (6 Jahre oder sogar älter), damit sie als Gast erwünscht sind oder auf einer Pirschfahrt mitfahren dürfen. Zum anderen sind die Unterkünfte nicht eingezäunt und alle Sorten von Wildtieren laufen dort frei herum. Das erfordert von den Kindern viel Disziplin und von den Eltern ein besonders wachsames Auge.

3) Okavangodelta Tipps: Unterkünfte im Okavango Delta

Botswanas „High cost, low impact“ (Hohe Kosten, niedrige Auswirkungen) Strategie hilft, den extrem empfindlichen Lebensraum des Okavango Deltas intensiv zu schützen. Sie steuert die Belastung durch den Tourismus und genehmigt den Camps bzw. Lodges nur maximal 24 Gäste gleichzeitig zu beherbergen. Auch die Anzahl der verfügbaren Campingplätze für mobile Gruppentouren und Selbstfahrer*innen, zum Beispiel in der Region Moremi, sind begrenzt. Unterkünfte im Okavangodelta sind daher meist sehr teuer und Camping die einzig günstigere Alternative. Das gilt auf jeden Fall für die Hochsaison zwischen Juli und Oktober, birgt aber in der Nebensaison enorm Einsparpotenzial.

Setari Camp im Okavango Delta
Das Setari Camp auf einer Insel im Okavango Delta erreicht man auf einer ungefähr 40-minütigen Bootstour.

Bei der Wahl der Unterkünfte gibt es darüber hinaus Folgendes zu beachten:

  • Das Kerngebiet des Okavangodeltas ist unterteilt in das Moremi Wildreservat und in einen Flickenteppich privater und gemeindeeigener Konzessionsgebiete. Das Moremi Wildreservat hat einen sehr nationalparkähnlichen Status, erlaubt aber mit dem Rang eines Wildreservats dem heimischen baTawana-Volk, hier geschützt zu leben. Da es für die Öffentlichkeit und für Selbstfahrer*innen leichter zugänglich ist, verzeichnet es eine höhere Gästezahl. Ohne 4×4 geht hier aber nichts. Und ihr müsst auf folgende Möglichkeiten verzichten: Offroad-Fahrten, Nachtfahrten und geführte Wanderungen. Dies sind Aktivitäten, die in der Regel in den Konzessionsgebieten stattfinden. Dafür gibt es bei den privaten Konzessionsgebieten keine Selbstfahr-Option und der Zugang ist exklusiver.
  • Es ist wichtig zu verstehen, dass durch die vielen kleinen Insellandschaften von einigen Metern bis zu einigen Quadratkilometern nicht im Umfeld jeder Unterkunft die „Big Five“ zu sehen sind. Das ist nur wenigen Lodges vergönnt. Wenn sie dann auch noch ganzjährig Wasser um sich herum haben sollen, um mit dem Mokoro (Einbaumboot) durch enge Kanäle zu schippern, dann wird es erst recht teuer. Um beides zu bekommen, ohne ein Vermögen auszugeben, empfiehlt es sich, die Big Five von der Unterkunft zu entkoppeln. Dann könntet ihr zum Beispiel zunächst den Big Five auf einer Selbstfahrer*in-Tour mit Camping in Moremi kurz „hallo“ sagen und anschließend eine exklusivere Insel-Lodge mit Big One oder Big Two besuchen.
    Achtung: Die Campingplätze in der Moremi Game Reserve sind schnell ausgebucht.
  • Je nach den Bedingungen der Camps gestalten sich die Angebote. Die reinen „Wassercamps“ bieten nur Wasseraktivitäten an, zum Beispiel Mokoro- oder Angel-Touren. Zu-Fuß-Safaris sind vielleicht auch noch eine Möglichkeit. Pirschfahrten fallen hier aber aus, weil die Gegend zu sumpfig oder zu klein ist. „Trockencamps“ wiederum haben keine Wasserangebote; dort könnt ihr dafür aber durch die Gegend fahren oder wandern. Meist sind die Tierbeobachtungen selbst vom Camp aus sehr gut. „Gemischte Camps“ können die ganze Palette bieten. In den Camps solltet ihr jeweils eine Aufenthaltsdauer von mindestens zwei bis drei Tagen planen.
Gruppe auf Walking Safari im Okavango Delta

4) Beste Reisezeit für das Okavango Delta

Gerade wenn in der Winterzeit Botswanas zwischen Juni und September das meist trockene Land noch trockener wird, erreicht das Okavangodelta seinen Zenit an Feuchtigkeit. Verständlich also, dass es die Tiere gerade jetzt auch hierherzieht. Die teure Hauptsaison beginnt für viele aber erst im Juli, wenn die Trockenheit schon deutlichere Spuren hinterlässt. Sie geht dann bis Oktober, ehe im November die „Grüne“ Saison mit der Regenzeit startet. Sie geht bis März. In dieser Zeit gibt es viele günstige Angebote – wegen des Regens, der hitzigen Temperaturen und weil Tiere sich stärker verstreuen oder das Okavangodelta sogar verlassen. Eine Art Zwischensaison ist dann von April bis Juni. Es ist eine Übergangszeit von der Regen- zur Trockenzeit und gleichzeitig kommen mit neuerlichen Flusswassermengen aus Angola auch die migrierenden Tiere zurück.

Also: Nicht die landeseigene Regenzeit füllt das Okavangodelta in Botswana. Dafür prasselt in der Regel zu wenig von oben herab. Es ist der Regen in Angola, der das Becken während Botswanas offizieller Trockenzeit mit Wasser füllt.

Boot Anlegestelle

Säugetiere sind am besten zwischen Juli und Oktober zu sehen, Vögel eher in den Regenmonaten. Wer an Mokoro-Touren denkt, sollte wissen, dass sie nicht zu tiefe Gewässer erfordern, da der oder die Mokoro-Gondoliere eine lange Stange aus Holz (Ngashi) benutzt, mit der sie oder er sich vom Grund abstößt. Auch brauchen sie eine klare Sicht auf das Wasser unter ihnen ist, damit nicht zum Beispiel ein Flusspferd das Boot zum Kentern bringt. Je nach besuchter Region könnte der April/Mai oder der August/September zuverlässiger sein.

Insgesamt betrachtet spricht viel für einen Besuch des Okavango Deltas in der Zeit zwischen April und Juni.

Tipps für die beste Reisezeit in Botswana insgesamt findest du hier.

5) Tierwelt – welche Tiere sieht man im Okavango Delta?

Einiges habt ihr nun schon über die botswanische Tierwelt in dem bisherigen 6-Pack guter Tipps für das Okavangodelta erfahren. Das ein und andere gibt es aber noch zu ergänzen. So wird zum Beispiel immer wieder der besondere Artenreichtum im Delta betont und verschiedene Zahlen kursieren auf den Webseiten. In vorsichtigeren Quellen ist die Rede von 122 Säugetiere, 71 Fischarten, 64 Reptilienarten und 444 Vogelspezies zu geben, die sich in der Vegetation aus rund 1300 Pflanzenarten heimisch fühlen.

Krokodil an Böschung im Okavangodelta

Insekten tauchen in den Aufzählungen in der Regel nicht auf. Dabei sind gerade die Termiten (Isoptera) unter ihnen eine besondere Erwähnung wert. Immerhin wird angenommen, dass ihre Hügelbauaktivitäten zu einem Großteil der Inselbildungen beitragen konnten. Sie bauen stabile Fundamente, an denen sich Schwemmmaterial wie Sand und lose Vegetation ablagern können. Und sie beteiligen sich an der Nährstoff-Produktion, die für den Pflanzenwachstum wichtig ist. Nährstoffreiche Vegetation ist wiederum Futtermaterial für pflanzenfressende Säugetiere. Und wo die sind, sind auch Raubtiere.

Zu den bedeutendsten Inseln gehören Matsebi Ridge, Chief’s Island und die Moremi-Zunge. Auffallend hier sind die vielen Salzpfannen und eine Vegetation, die überwiegend aus Mopane, Akazien und Gestrüpp besteht. Eine große Anzahl von Säugetieren mag das und zieht sich während der trockenen Wintermonate gerne in diese Region zurück.

Eine wichtige Rolle bei der Pflege und Erhaltung des Okavangodelta-Ökosystem spielen die Flusspferde. Wenn sie durch die Wasserkanäle laufen, helfen sie, diese zu öffnen und offen zu halten. Andernfalls würde die Vegetation die Wasserwege verstopfen und das Wasser würde umgeleitet und woanders hinfließen. Mit der Konsequenz, dass ganze Regionen austrocknen.

Flusspferd an Land

Eine wahres „Okavango Special“ ist die Sitatunga-Antilope. Es ist ihre besondere Anpassung an den wässrigen Lebensraum des Deltas, die so beeindruckt. Sie sind in den dichten Schilfgürteln und tiefen Gewässern im Herzen des Deltas ebenso zu finden, wie auch in anderen Gebieten, wo andere Antilopen nicht so gut klar kommen. Interessant sind ihre außergewöhnlich und seltsam gespreizten Hufe. Sie ermöglichen ihnen eine breitere Trittfläche bei ihren Wasser-Spaziergängen. Und wenn Gefahr droht, tauchen sie einfach unter und lassen nur ihre Nasen wie einen Schnorchel über der Oberfläche.

6) Okavangodelta Tipps: Was ihr sonst noch wissen und berücksichtigen solltet

  • Informiert euch auf der Seite des Auswärtigen Amtes über die aktuelle Lage mit Blick auf Sicherheit und Einreisebedingungen (noch ist Corona ein Thema) sowie gesundheitliche Entwicklungen.
  • Das Okavangodelta birgt ein Malariarisiko, das je nach Reisezeit schwankt und in den nördlichen Regionen generell höher ist als in den südlichen. Genauere Infos erhaltet ihr bei eurem nächstgelegenen Tropeninstitut.
  • Bei der Ausreise dürft ihr von der Landeswährung nur maximal 50 BWP mitführen.
  • Selbstfahrende sollten auf ihrer Tour jederzeit mit der Möglichkeit rechnen, dass sich Tiere auf den Straßen aufhalten. In der Südhälfte sind es vor allem Kühe, Esel, Ziegen und dergleichen, in der Nordhälfte Wildtiere aller Art wie Elefanten, Antilopen, Affen und so weiter.
  • Selbstfahrende, die campend unterwegs sind, sollten bei ihrem letzten Einkauf vor dem Okavangodelta besser mehr als zu wenig einkaufen – vor allem Wasser. Stellt euch im Zweifelsfall darauf ein, im Delta nichts zu bekommen, nicht einmal eine Dusche oder Toilette. Auch den Müll müsst ihr selbst wieder mit hinausnehmen.
Fressender Elefant im Wasser

Mit diesem Six-Pack guter Okavangodelta Tipps werdet ihr und wirst du bestimmt eine schöne Zeit haben. Für Rückfragen und Unterstützung bei der Planung deiner Botswana-Reise stehen wir gerne bereit, egal ob auf einer Gruppenreise oder Selbstfahrer*in-Tour. Dank unseres engen Kontaktes zu unserer Tochterfirma in Botsuana wissen wir über die aktuelle Lage immer gut Bescheid. Also melde dich bei uns! Dein Traum, unsere Expertise – Dein ganz individuelles Botswana-Erlebnis.