Veröffentlicht am 3. Juli 2023 von Juan Proll
Safari-Geheimtipps in Afrika: Abgeschieden reisen in den beliebtesten Reiseländern
Heraus aus dem Alltag und ab in den Afrika-Urlaub. Aber abgeschieden soll es bitte sein. Die Frage ist nur wohin. Wo in Subsahara-Afrika kann man abgeschieden reisen, ohne auf zu viele Menschen oder die großen Touristenströme zu stoßen. Und das, ohne Kompromisse bei Tiersichtungen und Unterkünften eingehen zu müssen. Ein paar Ideen und Safari-Geheimtipps in Afrikas beliebtesten Reiseländern stelle ich euch im heutigen Blog vor.
Abgeschieden Reisen ist in der heutigen Zeit keine Selbstverständlichkeit mehr. Überall nimmt die Besiedlung zu. Und touristisch erschließen Länder und Reiseveranstalter immer mehr Gebiete. Auch in Afrika. Wie und wo bitte schön soll man da noch abgeschieden reisen können? Und wie abgeschieden kann es überhaupt sein? Inzwischen scheinen so viele Menschen abgeschieden reisen zu wollen, dass man selbst in der Abgeschiedenheit noch genügend Reisende findet. Es ist kein Zufall, dass man im Internet unter dem Stichwort „abgeschieden reisen“ wenig findet, vor allem wenig Vielversprechendes. Wer aber von meinem heutigen Blog nicht Tipps für die totale Einsamkeit erwartet, findet ganz sicher ein paar Gedanken und Ideen, die bei der Reiseplanung weiterhelfen.
Wie ihr die Abgeschiedenheit selbst beeinflussen könnt
Abgeschieden reisen heißt nicht immer, sich an Orten aufzuhalten, wo sonst niemand hinkommt. Warum zum Beispiel die Serengeti, den Krüger Nationalpark oder den Etosha Nationalpark meiden? Weil sie so beliebt sind, dass alle dort hinwollen und Abgeschiedenheit dort nicht möglich ist? Irrtum! In den großen Nationalparks gibt es in der Regel immer abgeschiedene Ecken. Man muss nur wissen wo. Und zu der Frage „Wo“ gesellt sich selbstverständlich auch die Frage „Wann“. Also zu welcher Zeit reise ich. Ich möchte keinen Blog zu diesem Thema schreiben müssen, wenn es um den Sommerurlaub in Südeuropa zwischen Juli und August geht. Hauptferienzeit in Europa, nein danke!
Eine weitere wichtige Frage in diesem Zusammenhang ist das „Wie“. Geht es um eine Wanderung, lässt sich ein abgeschiedenes Gebiet gut eingrenzen. Vor allem Mehrtageswanderungen mit Übernachtungen unterwegs bieten in der Regel sehr viel leichter Abgeschiedenheit als Mehrtagestouren im Auto. Fahrend benutzt man eben Straßen, auf denen auch andere fahren. Anders ist es aber, wenn ihr gezielt ein 4×4 Vehikel mit Camping-Ausstattung wählt und damit in die Pampas eines afrikanischen Landes fahrt. Abgeschiedenheit funktioniert ebenfalls gut mit einer festen Unterkunft an einem abgeschiedenen Ort, von wo ihr zu Fuß oder mit dem Auto Ausflüge in die Umgebung machen könnt. Auch mit Booten auf Flüssen oder den küstennahen Meereswegen unterwegs lässt sich Abgeschiedenheit gut herstellen.
Wer eine Individualreise bucht, ist natürlich viel flexibler und kann Reiseverlauf sowie Unterkünfte individuell bestimmen. Statt auf öffentlichen Campingplätzen kann man in Tansania so zum Beispiel auf privaten Campsites im exklusiven Mobile Explorer Camp übernachten. So abgeschieden wird es in Tansania sonst nirgends.
Die drei Fragen „Wo, Wann, Wie“ sind wie Stellschrauben, mit denen sich eine Balance herstellen lässt, die ein hohes Maß an Abgeschiedenheit ermöglicht:
Safari-Geheimtipps in Afrika – Wo, Wie, Wann?
Damit es gleich ein bisschen konkreter wird, gehe ich am besten sofort mal in ein paar Länder hinein mit euch. Jedes unten genannte Land hat allerdings sehr viel abgeschiedene Orte mehr als die erwähnten Beispiele. Es sind nur Ideenhäppchen. Sie erfordern immer noch einige Recherche eurerseits. Unser Elefant-Tours-Reisebüro steht natürlich auch für Rückfragen und Planungshilfen zur Verfügung, um eure Reise zu einem kompletten Urlaubserlebnis zu machen.
Uganda
- Wo? Wer alternativ zum Kilimandscharo mal die Luft in über 5.000 Meter Höhe schnuppern will, kann das in Ugandas Ruwenzori-Gebirge (5.110 m) sehr gut tun.
Wie? Auf einer Trekking-Tour durch wunderschöne Gebirgslandschaften.
Wann? Zur besten Reisezeit in Uganda in den Trockenzeiten von Dezember bis Februar sowie Juni bis August. Hier kann man die beste Reisezeit deshalb gut wählen, weil auf den meisten Strecken dieser Berge ohnehin kaum etwas los ist.
- Wo? Ugandas Bwindi-Nationalpark ist Heimat einiger Populationen von Berggorillas, von denen es weltweit nur noch circa 880 gibt.
Wie? Auf einer Wanderung durch dichten tropischen Regenwald.
Wann? Den Nationalpark wegen der Gorillas zu besuchen, ist extrem populär geworden. Doch in den Monaten April und Mai ist Regenzeit und plötzlich fühlt sich der Ort sehr abgeschieden an. Und außerdem: Dschungel, Gorillas und Regen … aufregender kann es nicht werden.
Kenia
- Wo? Das Samburu National Reserve in der Landesmitte Kenias gilt mit seiner spannenden Tierwelt und den tollen Landschaften als ein kleines, abgelegenes Paradies für Naturliebhaber*innen. Auch die kulturellen Begegnungsmöglichkeiten mit dem Samburu-Volk sind hier beliebt.
Wie? Mit dem Auto auf Safaris oder zu Fuß auf Bushwalks unterwegs. Großartige Unterkünfte bieten sich als Basis an.
Wann? Flexibel denkbar, weil sich ohnehin nicht so viele Menschen hierher verirren. - Wo? Die privaten Schutzgebiete im Masai Mara Ökosystem. Die Masai Mara wird jedes Jahr von sehr vielen Menschen besucht. Und das mit gutem Grund. Wer die Tierwelt dieses besonderen Ortes ganz in Ruhe genießen will, kann dies in den privaten Schutzgebieten tun, die an das Haupt-Schutzgebiet angrenzen. In Mara North, Mara Naboisho & Co ist die Anzahl an Unterkünften und somit Fahrzeugen begrenzt. Pro Tiersichtung dürfen nur eine bestimmte Zahl an Autos halten. Der Leopard ganz für euch allein? Hier auf jeden Fall möglich! Ein echter Safari-Geheimtipp in Afrika.
Wie? Auf „Game Package“ Basis in einer der wenigen exklusiven Unterkünften. Game Package bedeutet, dass die Pirschfahrten mit Guides der Unterkunft durchgeführt werden. Anreise per Auto oder Kleinflugzeug.
Wann? Ganzjährig. Wer in der Nebensaison (April, Mai, November) reist hat allerdings eingeschränkte Unterkunftsauswahl, einige schließen temporär. Wer in der Hauptsaison reist, sollte sehr früh buchen. Die wenigen Camps sind sehr beliebt und schnell ausgebucht. - Wo? Afrikas zweithöchster Berg: Der wunderschöne Mt Kenya. Beeindruckende Bergpanoramen, klare Bergbäche, unberührte Wanderwege und – sehr sehr wenig Menschen. Wer eine weitere abgeschiedene Alternative zum Kilimanjaro sucht, ist hier goldrichtig. Günstiger ist es auch noch!
Wie? Auf privat-geführten Wanderungen. Übernachtung im Zelt oder in Berghütten. Profis gehen bis zum Batian Gipfel (5199m), ehrgeizige Amateure zum Point Lenana (4985m) und alle anderen genießen die idyllischen Wanderungen ohne Gipfelbesteigung. Es gibt verschiedene Routen, Schwierigkeitsgrade und Dauer.
Wann? In der Trockenzeit zwischen Januar und März und zwischen Juni und Oktober. Da der Berg wenig besucht wird, kann man hier auch in der Hauptreisezeit abgeschieden reisen.
Safari-Geheimtipps in Afrika: Tansania
- Wo? Hier nehme ich als Beispiel bewusst die Serengeti hinein. Sie ist wahrscheinlich Tansanias bestbesuchter Nationalpark. Aber … der Park ist so groß, dass man jenseits des Südostens und des Zentrums, besonders im tiefen Westen und hohen Norden, echte Abgeschiedenheit finden kann. Ein Safari-Geheimtipp in Afrika.
Wie? Mit dem Safari-Fahrzeug entweder von einem Basiscamp aus oder mit wechselnden Unterkünften.
Wann? Vor und nach der Großen Wanderung der Gnus, Zebras und anderer Vierbeiner in diesen Gebieten. Im Westen etwa von Juli bis April und im Norden von Oktober bis Juni. - Wo? Die großen Safari-Destinationen im zentral-südlichen Teil des Landes, darunter der Ruaha und Nyerere Nationalpark sowie das Selous Game Reserve. Würden sich diese Schutzgebiete im Norden des Landes befinden, wären sie aufgrund ihrer Qualität garantiert überlaufen.
Wie? Auch hier am besten mit einem Safari-Fahrzeug entweder von einem Basiscamp aus oder mit wechselnden Unterkünften. Anreise per Kleinflugzeug oder von Dar es Salaam.
Wann? Wenn nicht gerade Hauptferienzeit (vor allem Mitte Dezember bis Ende der ersten Januarwoche) im Lande ist und die Locals aus Dodoma oder Daressalam verstärkt hier auftauchen. - Wo? Der Mahale Mountain Nationalpark liegt auf einer Halbinsel an den Ostufern des Tanganjika Sees. Dieser Nationalpark ist nur auf dem Wasserweg erreichbar. Er hat keine Straßen und Fahrzeuge und dafür eine Population von etwa 900 Schimpansen.
Wie? Mit dem Boot anreisen, eine feste Unterkunft nehmen und tagelang durch den Urwald wandern. Besser kann sich abgeschieden reisen nicht anfühlen.
Wann? Von Mai bis Oktober ist zwar Trockenzeit und allgemein Hochsaison. Doch Letzteres macht sich in diesem Park nicht wirklich bemerkbar.
Unsere Lieblingstouren abseits der bekannten Routen:
Der Norden von Namibia
Diese 16-tägige Rundreise durch Namibias Norden führt Sie zu den schönsten Ecken im Damaraland, hoch bis zum Kunene Fluss an der Grenze zu Angola und in den berühmten Etosha Nationalpark. Eine wunderbare Reise für Namibia-Kenner und Kulturinteressierte.
Kenias Norden – Abgeschiedenheit erleben
Der Geheimtipp für Safariliebhaber: Abseits der regulären Touristenpfade erleben Sie auf dieser Privatsafari drei beeindruckende Naturschutzgebiete im Norden Kenias. Solio Game Reserve, Ol Pejeta Conservancy & Samburu Nature Reserve bieten unvergessliche Safarierlebnisse.
Botswana
- Wo? Im Kgalagadi Transfrontier Park im Südwesten Botswanas sorgen tiefsandige Straßen für große Abgeschiedenheit. In den sehenswerten Kalahari-Landschaften ist zwischen den roten Dünen und dem grünen Buschwerk eine faszinierende Tierwelt zu Hause, inklusive den schwarzmähnigen Löwen.
Wie? Mit einem 4×4 und für Camping ausgestatteten Fahrzeug könnt ihr die Unberührtheit des Nationalparks am besten genießen.
Wann? Auch hier gilt es, die Hauptferienzeiten Botswanas und Südafrikas, vor allem zwischen Mitte Dezember und Mitte Januar, zu vermeiden. Es ist ohnehin zugleich die heißeste Zeit. Ansonsten ist es generell sehr ruhig. - Wo? Im Okavangodelta Botswanas ist Abgeschiedenheit garantiert. Die nationale Tourismuspolitik steuert über hohe Preise den Zugang. Außerdem dürfen die zumeist sehr isoliert liegenden Unterkünfte nur maximal 24 Gäste gleichzeitig beherbergen.
Wie? Wenn das Okavangodelta mit Wasser vollgelaufen ist, bilden sich Inseln. Dann könnt ihr nur in die Randbereiche mit dem Auto hinein. Ansonsten ist Fly-in oder Boat-in hinein ins Delta angesagt. Von der so erreichten Unterkunft geht es dann auf Ausflüge zu Fuß, per Boot oder mit dem Safari-Fahrzeug. Das ist abgeschieden reisen exklusiv.
Wann? In der Winterzeit Botswanas zwischen Juni und September erreicht das Okavango Delta seinen Zenit an Feuchtigkeit.
Südafrika
- Wo? Der Kruger Nationalpark hat seine höchste Besucher*innen-Dichte im mittleren bis südlichen Teil. Sehr viel ruhiger und abgeschiedener geht es im hohen Norden zu. Zwar ist das Buschwerk dort dichter und Tiere sind nicht immer einfach zu finden. Aber ihr könnt euch hier mitunter sehr einsam fühlen. Sicherlich ein Safari-Geheimtipp in Afrika.
Wie? Am einfachsten geht es mit einem Fahrzeug hinein. Entweder zu einem festen Basiscamp oder von Lodge zu Lodge.
Wann? Neben den Hauptferienzeiten, vor allem zwischen Mitte Dezember und Mitte Januar, solltet ihr möglichst auch die Wochenenden vermeiden. - Wo? Der Otter-Trail zählt zu den Highlights in Südafrika. Er liegt im Garden Route Nationalpark. Hier geht es im Tsitsikamma-Abschnitt vom Storms River Mouth über 5 Tage entlang der Küste bis zum Nature‘s Valley.
Wie? Zu Fuß und mit Rucksack.
Wann? Pro Tag dürfen maximal 12 Leute auf diesen außergewöhnlich schönen Küstenwanderweg. Früh planen und buchen ist wichtig. Die wenigen Plätze können bis zu einem Jahr im Voraus bereits ausgebucht sein. Lücken gibt es in der Regel aber in den Wintermonaten von Juni bis August. Auch Absagen erlauben bei großer Flexibilität kurzfristiges Buchungsglück. - Wo? Im Vanderbijlpark am Vaalfluss könnt ihr gut 55 km abgeschieden auf Wasserwegen reisen.
Wie? Hier seid ihr selbstfahrend mit einem Hausboot unterwegs. Skipper Lizenz? Nicht nötig! Aber eine gute Vollkasko-Versicherung entspannt ungemein.
Wann? Grundsätzlich ganzjährig möglich. Aber von den Regenmonaten würde ich zumindest den Januar bis März/April ernstnehmen und ansonsten lieber zwischen Mai und Oktober buchen.
Safari-Geheimtipps in Afrika: Namibia
- Wo? Auch der Etosha Nationalpark erlaubt abgeschiedenes Reisen. Nicht so sehr östlich der Linie Andersson Gate / Okaukuejo Camp. Von hier bis Namutoni sammeln sich die meisten Besucher*innen. Im westlichen Teil dagegen ist es immer noch sehr viel menschenärmer.
Wie? Mit einem Fahrzeug auf Safari zwischen Galten Gate und Okaukuejo.
Wann? Reisen hier ist ganzjährig möglich. Allerdings: obwohl die Regenmonate zwischen Dezember und April niederschlagsarm sind, wachsen dennoch die Büsche dichter. Auch sind die Tiere weiter verstreut, weil sie in dieser Zeit nicht nur an den üblichen Trinkstellen Wasser finden, sondern überall. - Wo? Noch deutlich abgeschiedener ist es im Kaokoveld, in der Region südlich der Epupa Falls bis zur Westküste. Die Landschaft ist felsig und karg und wird zum Atlantischen Ozean hin immer wüstenartiger. Hier verspricht die Route über den Van-Zyls-Pass nicht nur beinahe beängstigende Abgeschiedenheit, sondern auch das ultimative Offroad-Erlebnis.
Wie? Diese Tour geht nur mit einem soliden Vierrad betriebenen Fahrzeug, das auch einen geländetauglichen Bodenabstand hat. Campingausrüstung sollte selbstverständlich sein. Bitte seid hier aus Sicherheitsgründen mit zwei Fahrzeugen unterwegs.
Wann? Trotz wenigen Regens in diesem Gebiet vorsichtshalber in der Trockenzeit zwischen April und Dezember planen. - Wo? In der Region von Sesfontein gibt es ideale Möglichkeiten durch das Flussbett des Hoanibs in die Wüste hineinzufahren. Das ist abgeschieden Reisen „at its best“. Hier seht ihr eine Tierwelt, die ihr im Traum nicht erwartet hättet. Darunter wüstenangepasste Elefanten, Löwen, Hyänen, Zebras, Giraffen, eine Reihe von Antilopen und einige mehr.
Wie? Auch hier geht es nur mit einem Vierrad betriebenen Fahrzeug, ausgestattet mit Campingausrüstung für unvergleichbare Nächte unter dem Sternenhimmel.
Wann? In der Regel ganzjährig. Sollte es in der offiziellen Regenzeit aber wirklich mal regnen, drohen Komplikationen.
Fazit
Gewusst wo, wie und wann findet man reichlich Gelegenheiten zum abgeschiedenen Reisen. Ein Land wie Namibia, das von der Fläche mehr als zweimal so groß wie Deutschland ist, aber nur rund 2,5 Millionen Einwohner*innen hat, verspricht schon allein deshalb unzählige Möglichkeiten des abgeschiedenen Reisens. Bevölkerungsreiche Länder wie Südafrika mit über 60 Millionen Menschen sind da schon eine größere Herausforderung, bieten aber dennoch ihre Möglichkeiten und Safari-Geheimtipps in Afrika. Die Beispiele zu den einzelnen Ländern hier sind nur ein Bruchteil der Optionen, die sie tatsächlich bieten. Wer mehr wissen will oder mehr Ideen für abgeschiedenes Reisen haben möchte:
Wir stehen gerne für Rückfragen und Unterstützung bei der Planung deiner Afrika-Reise bereit, egal ob auf einer geführten Individualreise oder Selbstfahrer*in-Tour unterwegs. Dank unseres engen Kontaktes zu unseren Tochterfirmen in Afrika wissen wir über die aktuelle Lage immer gut Bescheid. Also melde dich bei uns! Dein Traum, unsere Expertise – Dein ganz individuelles Afrika-Erlebnis.