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Veröffentlicht am 30. Oktober 2017 von Juan Proll

Ein Sonnenuntergang über den Epupa-Wasserfällen

Namibias hoher Norden wird zu Recht immer populärer für Reisende. Auch ich komme immer wieder gerne hierher. Gerade der Nordwesten, das so genannte Kaokoveld, hat es mir angetan. Es beginnt südlich in etwa bei Sesfontein, wo Wüsten-Elefanten das Hoanib-Tal bewohnen.

Auch Opuwo, die Hauptstadt der Region, hat es in sich. Für mich gibt es im ganzen Land keine interessantere Stadt als diese. Sie ist menschlich sehr bunt und fällt insbesondere durch ihre farbig bemalten, bekleideten oder geschmückten Gruppen der Ovahimba, Ovatwa, Ovatjimba, Ovazemba und Ovaherero auf. Dagegen ist hier von schöner Architektur nicht viel zu sehen. Das Zentrum wirkt eher ungepflegt und desorganisiert, aber eben irgendwie „exotisch“.

Fährt man weiter Richtung Norden kommt man vor allem an vielen zum Teil versteckten Himba-Dörfern vorbei. Barbusige, rothäutige Himba-Frauen am Wegesrand lenken immer wieder von der herausfordernden Schotterpiste ab. Die Reise geht tiefer und tiefer ins Himba-Land und endet schließlich in einem Dorf mit dem Namen Epupa. Der Ort ist am Kunene-Fluss gebaut, der seinerseits die Grenze zu Angola bildet. Die Ansiedlung selbst ist zwar klein, aber sie wächst und wächst: Lodges, Campingplätze, bescheiden bestückte Kioske, aber auch eine Schule und eine Gesundheitsklinik sind hier bereits vorhanden. Vor allem Himbas leben hier, die sich von traditionellen Dorfstrukturen lösen oder bereits gelöst haben und insbesondere im regional wachsenden Tourismus eine Überlebenschance sehen. Im touristischen Angebot sind Rafting-Touren, Wanderungen, der Besuch von Himba-Dörfern, Vogelbeobachtung und die Begegnung mit wildlebenden Krokodilen. Aber ganz besonders eines sticht unter allen Möglichkeiten heraus: die Epupa-Wasserfälle.

1_Epupa-Wasserfaelle

In der Herero-Sprache heißt Epupa frei übersetzt so viel wie „fallendes, Schaum bildendes Wasser“ und beschreibt exakt, was man sieht: hinuntertosende Wassermassen mit einer starken Gischt.

Rund 37m stürzen die Epupa-Fälle hier in die Tiefe. Das klingt bescheiden gemessen an anderen Wasserfällen in dieser Region, wie z.B. den Victoria Falls. Aber zu sehen ist eine ganze Serie von Wasserfällen, die über gut 1,5 km mit gewaltig anmutender Kraft über die Klippen talwärts preschen. Und wenn auch das Naturschauspiel der Epupa-Fälle wegen der saisonal unterschiedlichen Regenmengen jahreszeitlichen Schwankungen unterliegt, so bietet es dennoch jederzeit ein idyllisches Panorama. Die Ufer sind von hohen Makalani-Palmen und Baobab-Bäumen gesäumt und verleihen der Landschaft ein malerisches Flair. Das wilde Rauschen indes verdichtet sich in den Ohren zu einem harmonisierenden Klang, der einen mit Energien füllt. Es ist einfach schön, hier zu sein, den Weg am Rande der Schlucht hinunter zu laufen und von verschiedenen Aussichtspunkten ehrfurchtsvoll in den bedrohlichen Abgrund zu schauen, wo sich das Wasser seinen Weg bahnt.

2_Epupa-Wasserfaelle

Am liebsten komme ich hierher, wenn der Sonnenuntergang naht. Ich suche mir dann gerne ein erhöhtes Plätzchen auf einem der wegsäumenden Felsen, von wo ich wunderbar den oberen Flusslauf im Blick habe. Es fasziniert mich zu sehen, wie sich das Wasser dort in aller Ruhe bis zu einer Breite von etwa 500m ansammelt und dann aber mit Gebrüll zur Attacke übergeht. Auch die Sonne hinter mir scheint sich an diesem Anblick zu erfreuen und lässt die Szenerie im sanften Licht erstrahlen. Dabei gewinnen die Farben der Umgebung an ergreifender Intensität und verwandeln den Moment in eine Traumsequenz: der Fluss, der Wasserfall, nackte Klippen, die Makalani-Palmen und Baobab Bäume, der blauorangene Himmel, diese romantische Couleur, und vor mir Menschen, die wie ich die paradiesische Atmosphäre glücklich inhalieren. Herz, was willst du mehr?

Den einmaligen Sonnenuntergang bei den Epupa-Wasserfällen erleben Sie auf unserer 14-tägigen Tour Namibias Unberührter Norden.