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Veröffentlicht am 18. Oktober 2021 von Juan Proll

– Zuletzt aktualisiert am 14. Mai 2025

Malaria-Schutz auf Afrika-Reisen: Wie kann man die Reisekrankheit kontrollieren?

Von Malaria-Mücken, Parasiten, Impfstoffen und Tipps zu Malaria-Schutz auf Afrika Reisen könnt in meinem Blog lesen.

Ein Foto eines afrikanischen Dorfes mit Kühen im Hintergrund.
In afrikanischen Ländern sind vor allem die Lokalbevölkerung und unter ihr vor allem Kinder von Malaria betroffen.

Malaria in Afrika: Wie kann man sich schützen?

Rund 263 Millionen Malaria-Infizierte weltweit im Jahr 2024 ist die traurige Statistik über eine Krankheit, die einfach nicht zu stoppen scheint.

Besonders betroffen sind die afrikanischen Länder südlich der Sahara: Nach WHO-Angaben stammen über 90% der in 2024 an Malaria Verstorbenen von hier.

Malaria – eine leichte bis tödliche Krankheit

Seit Jahrhunderten wütet die Malaria wie eine unbezwingbare Bestie. Tatsächlich ist diese Bestie nicht mehr als ein winziger Parasit, der sich über eine Mücke durch die Lande fliegen lässt und darauf spezialisiert ist, sich als ungebetener Gast in uns Menschen wie in einem 5-Sterne-Hotel einzunisten.

Sehr viele Menschen in Afrika leben verarmt und ungeschützt. Sie sind eine willkommene Beute. Als Tourist*in seid ihr aber nur für eine begrenzte Zeit dort und könnt mit einer konsequenten Prophylaxe dem Parasit den Eintritt verweigern.

Denn ist er erst einmal in dir drin, ist es eigentlich schon zu spät. Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Gelenkschmerzen, Erbrechen, Krämpfe, neurologische Leiden, Augenprobleme und eine Reihe weiterer Symptome sind möglich. Von einmaligen Episoden bis zu wiederkehrenden Schüben.

Immerhin ließen sich bisher in einem solchen Fall mit Hilfe von Malaria-Medikamenten die Reproduktion und Vermehrung der Parasiten im menschlichen Organismus verhindern. Jedoch häufig mit starken Nebeneffekten.

Deswegen galt es schon immer, unsere Haut zu schützen und ein Eindringen zu verhindern. Mit dem neuen Impfstoff für Kinder konnte jetzt das Arsenal an Waffen im Kampf gegen diesen gefährlichen Eindringling erweitert werden.

Es ist nun erstmals möglich, den Krankheitserreger-Scanner zu updaten und den Körper sofort in den Verteidigungsmodus umzustellen, wenn sich ein Parasit Zugang verschaffen will.

Auf den Tourismus hat das allerdings zunächst keine merklichen Auswirkungen. Aber nähern wir uns doch der Reihe nach der Frage, wie man diese Bestie unter den Reisekrankheiten kontrollieren kann:

Der Parasit

Der Parasit ist nicht allein. Insgesamt besteht die Gang aus derzeit 5 identifizierten einzelligen Parasiten der Plasmodium-Familie. Sie alle besitzen unterschiedliche Spezialitäten, haben eine unterschiedliche geographische Verbreitung und verursachen unterschiedliche Krankheitsverläufe.

Ihr berüchtigtster, brutalster und tödlichster Vertreter ist Plasmodium falciparum. Vor allem ihn dingfest zu machen ist seit Jahrzehnten das Bemühen der Gesundheitsbehörden.

Schon seit 1948 gibt es Versuche, einen Impfstoff zu entwickeln. Dass es nicht so schnell gelingen konnte wie zuletzt mit den Impfstoffen gegen den COVID-19-Virus, ist nicht nur eine Frage der Prioritätensetzung, sondern auch der unterschiedlichen Beschaffenheit von Parasiten und Viren.

Parasiten durchlaufen verschiedene Lebenszyklen, in denen sie sich kontinuierlich verändern. Anders als ein Virus bieten sie daher keine leicht zu identifizierende Angriffsfläche und Zielstruktur, die sich mit einer Impfung treffsicher attackieren ließe.

Die Anopheles-Mücke

Die Anopheles-Mücke ist sozusagen die Airline des Plasmodium-Syndikats. Genauer gesagt rekrutiert die Parasiten-Bande nur eine Handvoll Piloten aus dieser unzählbaren Masse von Anopheles-Mücken. Es sind zudem nur Weibchen.

Im Klartext heißt das: Längst nicht alle weiblichen und schon gar nicht die männlichen Anopheles-Mücken fliegen die Einsätze der Plasmodium-Five.

Natürlich sieht man einer Anopheles-Mücke nicht an, ob sie Männchen oder Weibchen oder sogar eine Plasmodium-Pilotin ist. Sie ist deswegen nicht schwerer, nicht dicker und auch nicht weniger wendig … jedenfalls nicht für das menschliche Auge.

Wenn man gestochen wird, weiß man zumindest schon mal: es war ein Weibchen. Aber grundsätzlich alle von ihnen saugen aufgrund ihrer Proteinabhängigkeit den roten Saft gnadenlos aus den Adern ihrer Opfer. Sie brauchen das Blut nach der Befruchtung durch die Männchen, damit sich ihre Eizellen entwickeln und sich ihre Brut fortpflanzt.

Ohne Skrupel rammen sie also ihren Stechrüssel durch die Haut in die Blutbahnen, spritzen ein Drüsensekret zur Verhinderung der Blutgerinnung hinein und starten dann den Aderlass. Jedoch nur die Weibchen von rund 40 der weltweit insgesamt ca. 460 verschiedenen Anopheles Arten übertragen dabei die Parasiten, die Malaria verursachen können.

Die Malaria-Impfstoffe „Mosquirix“ und „Matrix-M“

Die Impfstoffe RTS,S mit dem Handelsnamen Mosquirix und R21 mit dem Handelsnamen Matrix-M sind erstmalig ein zartes Licht am Horizont der Malaria-Bekämpfung. Ihre Durchschlagskraft liegt aber noch weit entfernt von wünschenswert.

Die WHO berichtet in ihren Untersuchungsergebnissen zur Impfstoff-Wirkung über eine Effizienz von 30 % zur Reduzierung tödlicher Malaria für Mosquirix. Damit kann es tatsächlich schon sehr viele Leben retten. Vor allem aber scheint ein Ansatz gefunden, der für die Zukunft mehr verspricht.

Allerdings ist der Impfstoff bisher nur für Kinder gedacht. Sie sind die größte betroffene Gruppe.

In Deutschland sind diese Impfstoffe momentan nicht verfügbar, die Kapazitäten der Impfstoffe sind momentan noch sehr begrenzt. Unicef beliefert momentan 19 Länder mit dem Impfstoff und viele von ihnen haben die Malaria Impfung, die im Säuglingsalter beginnen, in ihre Routine Impfung mit aufgenommen.

Erwachsene dagegen müssen sich weiterhin ohne Impfstoff schützen.

Lieblingstouren

„Best of Kenia“-Safari

8 Tage Safari Kleinstgruppenreise Tented Camps & Lodges
Preis pro Person: ab 2.430 EUR im Doppelzimmer

8 Tage voll spannender Wildtierbeobachtungen erwarten Sie auf dieser geführten Lodge Safari durch Kenia. Sie reisen in einer Kleinstgruppe. Unterwegs erkunden Sie die Masai Mara, den Amboseli und den Tsavo West Nationalpark in Ihrem 4×4 Geländewagen.

Die Reise endet an den tropischen Stränden des kleinen Küstenorts Diani Beach.

Botswana – Okavango Delta & Chobe Safari

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Erkunden Sie auf dieser Kleinstgruppenreise die schönsten Naturschutzgebiete Botswanas zu Land und zu Wasser. Sie erwartet eine Fly-In Safari in das Okavango Delta, Pirschfahrten in der Khwai Region, dem Moremi Game Reserve, der Savuti Region und dem Chobe Nationalpark. Die 11-tägige Reise endet mit dem Highlight Victoria Falls in Simbabwe.

Malaria-Schutz auf Afrika Reisen: Gute Vorbereitung, besserer Schutz

Prophylaxe-Tabletten sind eine Möglichkeit des Malaria-Schutzes. Viele fallen aber im Urlaub ihren teils heftigen Nebenwirkungen zum Opfer. Wer das nicht will, sollte vor der Afrika-Reise Antworten auf folgende Fragen finden:

  • Wie hoch wird das Malaria-Risiko eines Landes zum Beispiel von der WHO eingeschätzt?
    Derzeit: Kenia zum Beispiel hoch, Südafrika mittel bis niedrig, Namibia und Botswana eher niedrig.
  • Sind alle Regionen des Landes gleichermaßen betroffen?
    Es macht zum Beispiel einen Unterschied, ob ich in Tansania auf dem Kilimandscharo oder in der Serengeti unterwegs bin. In Südafrika ist der Kruger Nationalpark Malariagebiet, der Addo Elephant Nationalpark und der Garden Route Nationalpark gelten als malariafrei.
  • In welcher Jahreszeit bin ich unterwegs?
    Namibia zum Beispiel ist ein Land, dass zwar im Nordosten des Landes das größte Malaria-Risiko vorweist, aber die meiste Zeit des Jahres und vor allem in den mittleren und südlichen Teilen des Landes aufgrund der Trockenheit und Dürre keine guten Lebensbedingungen für Malaria-Mücken hat. Der Etosha Nationalpark gilt häufig als Grenzgebiet der Malariazone wird aber in der Regel aufgrund der Trockenheit gerne als malariafrei eingestuft. In den Malariagebieten Südafrikas im Nordosten kann man aufgrund der Trockenheit von Juni bis September mit relativ geringem Malariarisiko unterwegs sein.
  • Welche der 5 verschiedenen Malaria-Übertragungsparasiten sind in einer bestimmten Region dominant und erfordern welche Medikation?
    Es sind vor allem die Parasiten „Plasmodium falciparum“ and „Plasmodium vivax“, welche die größte Bedrohung darstellen und die wenigsten Prophylaxe-Kompromisse zulassen.
  • Wie anfällig ist man selbst für alle Arten von Mückenstichen?
    Ich zum Beispiel brauche in der Präsenz anderer fast keinen Mückenschutz, weil ich regelmäßig Gäste dabei habe, die die Mücken anziehen wie Magnete das Eisen. Wer also Lieblingsfutter von Mücken ist, sollte natürlich noch stärker auf entsprechende Vorsichtsmaßnahmen bauen.
Ein Safari-Auto fährt an einem Flussufer in den Sonnenuntergang
Die Malaria-übertragende Anopheles Mücke ist nachtaktiv, d.h. nur wer zwischen Sonnenunter- und -aufgang gestochen wird, kann Malaria bekommen. Deshalb solltet ihr zu dieser Zeit besonders auf langärmelige Kleidung und Mückenschutz setzen.

Malaria-Schutz auf Afrika-Reisen: Schützen heißt, das Risiko kontrollieren

Die Erkenntnisse aus diesen Fragestellungen helfen euch sicherlich schon mal bei eurem Arzt- und Apotheken-Besuch. Sie bilden auf jeden Fall eine gute Grundlage einer Prophylaxe-Strategie, die sich aus vier Säulen zusammensetzen sollte:

  • Risiko-Management (Siehe beispielhafte Fragen oben.)
  • Stich-Prävention (Haut bedeckende Kleidung vom Hals bis ganz hinunter zu den Füßen, Mückenschutz-Spray, Moskito-Netze oder Ähnliches insbesondere in den aktiven Zeiten der Malariamücke zwischen Beginn der Dämmerung am frühen Abend und dem Sonnenaufgang am Morgen.)
  • Prophylaxe- oder Stand-by-Medikamente (In Absprache mit eurem Haus- oder Tropenarzt.)
  • Schnelle Diagnose und Behandlung (Bitte bei Fieber-Erkältungen nach dem Urlaub in einem Malaria-Land immer an die Möglichkeit dieser Erkrankung denken.)

Fazit – Malaria-Schutz auf Afrika Reisen

Malaria ist nach wie vor eine der gefährlichsten Krankheiten in vielen Regionen Afrikas. Der Verlauf einer Erkrankung kann unterschiedlich schwer sein – viele Faktoren spielen dabei eine Rolle, unter anderem die medizinische Versorgung vor Ort.

Unabhängig davon, ob ihr während eurer Reise eine medikamentöse Prophylaxe eingenommen habt oder nicht: Informiert, euren behandelnden Arzt nach der Rückkehr aus einem Malaria-Risikogebiet unbedingt über euren Aufenthalt. Nur so kann im Falle von Symptomen eine Malaria schnell erkannt und behandelt werden.

Schützt euch bestmöglich vor Mückenstichen, nicht nur im Reiseland, sondern auch an großen internationalen Flughäfen. Dort kann es in seltenen Fällen zur sogenannten „Flughafen-Malaria“ kommen. Mücken, die den Erreger in sich tragen, können unbemerkt mit Flugzeugen eingeschleppt werden.

So ist es möglich, dass eine Mücke, die sich etwa in Mombasa an Bord geschlichen hat, später in Amsterdam zusticht und Malaria überträgt.

Deshalb gilt: Genießt euren Urlaub – aber gebt den Mücken keine Chance!

Wir stehen gerne für Rückfragen und Unterstützung bei der Planung eurer Reise bereit – egal ob auf einer geführten Safari oder einer Selbstfahrer*innen-Reise unterwegs.

Dank unseres engen Kontaktes zu unseren Tochterfirmen in Afrika wissen wir über die aktuelle Lage immer gut Bescheid. Also melde dich bei uns! Dein Traum, unsere Expertise – Dein ganz individuelles Afrika-Erlebnis.

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