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Veröffentlicht am 29. August 2022 von Juan Proll

Warum sich ein Besuch im Central Kalahari Game Reserve in Botswana lohnt

In den schier unendlichen Weiten der Kalahari-Wüste in Botswana erstreckt sich das Central Kalahari Game Reserve. Das einsame Wildschutzgebiet ist das größte seiner Art im südlichen Afrika. Hier leben die afrikanische Tierwelt und das Volk der SAN in friedlicher Koexistenz. Lohnt sich ein Besuch im Central Kalahari Game Reserve?

Gnuherde in der Zentralkalahari

Wie ein riesiger Sandkasten liegt das Central Kalahari Game Reserve da. Doch die exotischen Wildtiere, die blühenden Wiesen zur Regenzeit, eine reiche Vogelwelt und die traditionelle Kultur der San-Buschmänner hauchen ihm Leben ein. Gute Gründe also für Natur- und Kulturliebende, um dieses Paradies im südlichen Afrika auf einer Botswana Reise zu besuchen.

Die Landschaft des Central Kalahari Game Reserve

Die größtenteils flache Landschaft ist geprägt von Sand und Sanddünen, aber auch von Büschen, Grasland und hohen Bäumen, darunter Akazien und Mopane. Vier ausgetrocknete Flüsse durchziehen die Wüstenregion. Zahlreiche Salzpfannen wie das Sunday Pan, Leopard Pan und Piper’s Pan im Süden des Schutzgebietes lockern die dichten Sandflächen auf. Allerdings verstärkt ihr Anblick die Trockenheit in den Kehlen der Betrachtenden. Wie gerne würde man selbst von einem der hier vorhandenen Wasserlöcher trinken. Doch die sind für die Tierwelt und werden in der Trockenzeit künstlich aufgefüllt.

Deception Valley in Botswanas Kalahari
Foto: Okavango Expeditions

Allein Deception Valley im Norden des Game Reserves vermittelt einen Eindruck vom einstigen Wasserreichtum. Jedenfalls wenn es in der Hitze so brodelt, als würde Wasser in den Salzpfannen dampfen. Dann könnte man zumindest meinen, auf einen See zu blicken. Aber Vorsicht – alles nur „deception“, also eine Täuschung.

Dennoch scheint das Tal der Täuschung täuschend echt genug, um die Tierwelt hierher zu locken. Künstliche Wasserquellen finden sie hier auch, vor allem aber üppiges Grasland.

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Die Geschichte des Central Kalahari Game Reserve

Die Geschichte des Game Reserves ist vor allem die Geschichte des San-Volkes in ihrer seit Jahrtausenden angestammten Region. Als Jäger und Sammler*innen durchstreiften sie die Kalahari und überlebten die Unwägbarkeiten der Wüste. Als die Regierung das Central Kalahari Game Reserve 1961 offiziell einrichtet, ist der Schutz der Ureinwohner*innen Botswanas das verkündete Motiv. 52.800 km² stellt sie dafür zur Verfügung. Auch wenn das weit größer als die Fläche der Schweiz, Holland oder Dänemark ist, bedeutet es für die verschiedenen San-Gruppen dennoch einen Beschnitt ihres ursprünglichen Lebensraums.

San Mann Feuer

Aber es kommt noch dicker für sie: Anfang der 1980er Jahre entdeckt man Diamanten in der Central Kalahari. Und plötzlich ändert sich alles: Die Regierung fordert die San zum Verlassen des Reservates auf. Es kommt zu einem Rechtsstreit, der jahrelang dauern soll. Währenddessen betreibt die Regierung gnadenlos die Deportation der San. In drei großen Räumungsaktionen 1997, 2002 und 2005 vertreibt sie die San in Umsiedlungslager außerhalb des Reservats. Es dauert bis 2006, ehe den San Recht zugesprochen und schließlich gestattet wird, in das Land ihrer Vorfahren zurückzukehren.

Doch die Regierung tritt nach und erschwert den San den Zugang zu ihrem Game Reserve und zu sauberem Wasser. Sie muss nun weite Wege zurücklegen, um an Trinkwasser zu gelangen. Erst im Januar 2011 beendet ein weiteres historisches Urteil den Kreuzzug der Regierung und spricht den San endlich das Recht auf Wasser zu. Ungeachtet dessen setzen die Behörden aber ihre Praxis fort, von den San zu verlangen, sich für Genehmigungen zu bewerben, um das Reservat betreten zu dürfen.

Doch damit nicht genug. Es folgt ein landesweites Jagdverbot, von dem nur registrierte Jagdfarmen ausgenommen sind. Nicht aber die San, obwohl sie seit jeher ohnehin nur so viel töten, wie sie zum Überleben brauchen. Als traditionell lebende Jäger und Sammler*innen stellt sich für viele San nun die Frage, wie sie überhaupt zu einem Supermarkt kommen und wovon sie die Waren zahlen sollen.

Trotz eindeutiger Beweisführungen während der Rechtsstreitereien vor den Gerichten, bestreitet die Regierung, Zwangsumsiedlungen durchgeführt zu haben. Sie argumentiert, dass einige San das Reservat verlassen wollten, um von staatlichen Schulen und Kliniken zu profitieren. Bezüglich des Jagdverbotes erklärt die Regierung, sie habe es verhängt, um einen Rückgang der Wildtierpopulationen zu stoppen.

Laut Survival International, einer Menschenrechtsgruppe für indigene Völker, hat sich die Regierung bisher nicht das Recht nehmen lassen, ohne Einverständnis der San im Reservat Diamantenabbau und etwas Fracking zu betreiben: „Während die Regierung [die San] von ihrem Land verdrängt, lässt sie Lastwagen und Hunderte von Arbeitern im Reservat zu, und das muss für die Tierwelt viel schädlicher sein.

Das Verhältnis zwischen der Regierung und den San der Central Kalahari bleibt schwierig.

Der Tourismus in der Central Kalahari nahm vor allem ab 1985 Fahrt auf, nachdem das Reservat durch das Buch „Cry of the Kalahari“ bekannt wurde. Einige San und San-Familien nehmen den Tourismus durchaus als Chance wahr, sich damit ein Zubrot zu verdienen, zum Beispiel durch das Betreiben von Campingplätzen und Lodges oder als Guides.

Die Tierwelt des Central Kalahari Game Reserves

Große Herden von Pflanzenfressern ernähren sich vom üppig wuchernden Gras in der Kalahari, darunter Oryxe, Kuh- und Elenantilopen, Gnus und Springböcke. Giraffen äsen entspannt die Blätter der hochgewachsenen Akazien.

Auch Elefanten sind in dem Game Reserve unterwegs, vor allem in der Regenzeit zwischen November und April. Allerdings sind zwischen Mai und Oktober die Gräser kürzer und damit die Aussichten für Besucher*innen besser. Das ermöglicht auch bessere Chancen, den bemerkenswert hohen Anteil von Braunen Hyänen zu bewundern, die hier gerne im Wüstensand jagen. Ebenso wie die Streifenhyänen zeigen sie sich ihrem Publikum bevorzugt nach Einbruch der Dunkelheit. Schakale, Wildhunde und Kapfüchse gehören ebenso zu den Jägern der Kalahari wie der großohrige Löffelhund, der sich von Termiten ernährt.

Schwarzmänige Löwen Central Kalahari Game Reserve

Unverkennbar sind auch die schwarzmähnigen Kalaharilöwen, die ebenso wie die Geparden und Leoparden gerne die “kuschelige” Nähe zu den pflanzenfressenden Vierbeinern suchen. Äußerst beliebt sind natürlich auch die Erdmännchen (und selbstverständlich auch -weibchen). Eine ganze Reihe interessanter Tiere mehr könnt ihr dort antreffen. Darunter auch Unmengen von Vogelarten.

Zwei Erdmännchen Kalahari

Den rund 250 verschiedenen Flügelträgern steht der ikonische Strauß voran. Insbesondere während der Regenzeit verwandelt sich das Schutzgebiet in ein Paradies für Wasservögel. In den Morgenstunden tummeln sich Schwärme von Vögeln an den Wasserlöchern, darunter auch Adler, Milane und Geier.

Es ist abenteuerlich, durch diese verlassene Gegend zu fahren und ausgerechnet hier Tieren zu begegnen. Aber Vorsicht: das Gebiet ist sehr weitläufig, manche Pisten sehen wochenlang kein Fahrzeug und bei der bestehenden Infrastruktur ist ein Fahrzeug mit Vierradantrieb genauso angesagt wie eine gute Vorbereitung. Sicherheitshalber solltet ihr mit mindestens zwei Fahrzeugen unterwegs sein.

Botswanas Central Kalahari Game Reserve erlaubt faszinierende Safaris ins Tierreich sowie exklusive Begegnungen mit atemberaubender Natur und ihren ältesten Bewohnern, den San. Wir stehen gerne für Rückfragen und Unterstützung bei der Planung deiner Botswana-Reise bereit, egal ob auf einer geführten Reise mit Guide oder Selbstfahrer*in-Tour unterwegs. Dank unseres engen Kontaktes zu unserer Tochterfirma in Botswana wissen wir über die aktuelle Lage immer gut Bescheid. Also melde dich bei uns! Dein Traum, unsere Expertise – Dein ganz individuelles Botswana-Erlebnis.

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