Veröffentlicht am 17. Juli 2023 von Juan Proll
Wo kann man klassische Safaris in Afrika unternehmen?
Das Angebot an Safaris in Afrika ist riesig. Zur Auswahl stehen eine Reihe verschiedener Safari-Typen, darunter auch sogenannte „klassische Safaris in Afrika“. Doch was ist eine klassische Safari und wo findet man sie in Afrika? Antworten darauf gibt der heutige Blog.
Ernest Hemingways Begeisterung kannte keine Grenzen, als er in den 1930er Jahren durch Tanganjika (dem heutigen Tansania) und Kenia reiste. Tief berührt von der atemberaubenden Natur Afrikas, seiner Tierwelt und dem Kilimandscharo, verewigte er seine Eindrücke in literarischen Werke wie „The Snows of Kilimanjaro“ oder „Green Hills of Africa“. Wie sehr er damit der Safari zu einem populären Kulturphänomen verhelfen würde, mag ihm damals noch gar nicht so klar gewesen sein. Jedenfalls beseelte er Generationen mit sehnsuchtsvollen Vorstellungen von Safaris in Afrika.
Klassische Safaris in Afrika – eine Jagdexpedition
Die klassische Safari entspricht tatsächlich mehr solchen Vorstellungen, wie sie uns Filme wie „Hatari“ oder „Jenseits von Afrika“ vermitteln. Menschen in beigefarbener Kleidung mit geradem Schnitt, dem obligatorischen breiten Gürtel, einem breitkrempigen Hut und ein Gewehr in der Hand, die entweder zu Fuß oder in einem alten Geländefahrzeug Elefanten, Nashörner oder anderes Wild jagen. Auch Hemingway war ein leidenschaftlicher Jäger. Er liebte daher die „klassische Safari“ und verband die Jagd mit seinen Fahrten in die Serengeti, zum Manyara-See oder in den heutigen Tarangire Nationalpark.
Diese Verbindung von Safari und Jagd geht auf die Ankunft der ersten europäischen Entdecker und Kolonialisten zurück. Ihre Expeditionen im Safari-Stil zielte auf die Erkundung neuer Gebiete und die Jagd von Wildtieren. Die Jagd entwickelte sich schon bald zu einem Vergnügen und Geschäft: Trophäenjagd, Elfenbein, Nasenhorn, Zootiere. Man organisierte nun Safaris, um gezielt auf die Jagd nach großen aber auch kleinen Tieren zu gehen.
Wie sehr die klassische Safari mit der Jagd zu tun hatte, verdeutlichen zwei Besonderheiten. Zum einen prägten Jäger*innen den Begriff der „Big Five“ (Elefant, Löwe, Nashorn, Leopard und Büffel). Diese fünf Tiere konnten ihrer Erfahrung nach bei der Jagd die gefährlichsten Gegner werden. Safaris und Big Five sind bis heute eng verbunden. Zum anderen übersetzen wir im Deutschen „Safari“ gerne mit „Pirschfahrten“. Die „Pirsch“ ist ebenfalls ein Begriff aus der Jägersprache.
Erst mit der Zeit verlagerte sich die Safari von der Wildtier-Jagd auf die Wild-Beobachtung. Interessanterweise geschah dies verstärkt in den Gründungsphasen von Nationalparks.
In Südafrika zum Beispiel war der Kruger Nationalpark noch das Sabie Game Reserve, als die Stimmung in der Regierung umzuschlagen und das Gebiet seinen Schutzstatus zu verlieren drohte. Doch dann begann die Eisenbahngesellschaft 1923 mit ihrer „Round-in-nine“ Tour, von Johannesburg nach Johannesburg in 9 Tagen. Diese Rundreise beinhaltete einen Übernachtungsstopp an der Sabie-Brücke, wo heute Skukuza, das größte Camp des Kruger Nationalparks, liegt. Die Reisenden übernachteten in der puren Wildnis und wurden für eine Safari auf Geländefahrzeuge umquartiert. Am Ende der Reise erklärten die Passagiere diesen Abschnitt der Tour als den spannendsten und aufregendsten und besten Teil. Sofort erkannte man das touristische Potenzial des Parks und konnte ihn so retten.
Klassische Safaris in Afrika mit modernen Elementen
Vieles hat sich inzwischen geändert. Die klassische Jagd-Safari hat sich in eine klassische Tierbegegnungs-Reise gewandelt. Als Reisebüro und Reiseveranstalter setzen wir uns von Elefant-Tours mit all unseren Tochterunternehmen in Afrika für einen ethischen Umgang mit Tieren ein. Wir verurteilen die Jagd, die Wilderei und die kommerzielle Ausbeutung nicht artgerechter Wildtierhaltung. Entsprechend organisieren wir keine Jagdsafaris, fahren mit unseren Gästen keine Jagdreservate an und kooperieren nicht mit Unternehmen, die Tiere, wie zum Beispiel beim „Walk with Lions“, missbrauchen.
Eine klassische Safari mit modernen Elementen heißt außerdem, dass wir heute statt der Gewehre lieber lange Objektive auf Fotokameras verwenden. Die alten, klapprigen Jeeps haben wir eingetauscht gegen komfortable Geländewagen mit aufklappbarem Safari-Dach für 360-Grad-Wildbeobachtungen. Und statt der Jagdführer jener Zeit begleiten heutzutage hochqualifizierte Guides die Gruppe, die ihr reichhaltiges Wissen über die Natur und Tierwelt gerne mit den Gästen teilen. Klassisch bleibt aber die Wildnis, dort hinauszufahren, der afrikanischen Tierwelt zu begegnen und am besten noch in einem Zelt-Camp ohne Umzäunung zu übernachten. Im Vordergrund einer modernen klassischen Safari steht heute der Schutz der Tiere und ihrer Habitate.
Die klassische Safari heute und wie ihr sie euch vorstellen könnt
Anders als in den Anfängen wollen wir heute die Momente mit den Tieren teilen, nicht sie jagen und nicht einmal sie davonjagen. Auch wollen wir die Elefanten bei ihrem täglichen Bad im See in der Mittagshitze sehen. Wir wollen Löwenbabys anlächeln, die Mama und Papa bei ihrer Siesta im Schatten eines Baumes keine Ruhe lassen. Oder wie gerne würden wir einen Leoparden auf einem Baum beobachten, der vor wenigen Sekunden noch eine frisch erbeutete Impala-Antilope ins Geäst herauf wuchtete und sich nun verdient seine Happen aus ihr herausreißt. Und wer weiß … vielleicht schauen von unten ein paar Hyänen in die Höhe, die sich überlegen, wie sie an die Überreste kommen. Aber wir erfreuen uns auch an kleinen Steinböckchen, die uns verwundert aus dem hohen Gras anstarren. Oder wie wäre es mit Pavianen, die quer über die Straße turnen. Giraffen, Zebras und all ihr anderen: Wie schön, dass es euch gibt.
Doch was auch immer wir heute sehen: Morgen ist alles anders. Der Tag beginnt meist in der Morgendämmerung, wenn ihr euer Zelt verlasst und euch frisch gebrühter Kaffee erwartet. Vielleicht gibt es auch schon gleich ein Frühstück mit Müsli und Früchten für die einen oder Bohnen, Eier, Würstchen und gebratenen Speck für die anderen. Dann lauft oder fahrt ihr hinaus in den Sonnenaufgang, verabschiedet die Tiere der Nacht auf ihrem Nachhauseweg und erlebt das Erwachen der Tagschicht. Vögel, die ihre Federn strecken. Zebras, die diszipliniert in einer Reihe hintereinander zur Wasserquelle marschieren. Nashörner, die ihr Territorium ablaufen und markieren. Gnus, die noch müde am ersten Gras des Tages kauen. Oder Krokodile, die sich, sobald sich der morgendliche Schleier lichtet, zu einem wärmenden Sonnenbad ans Ufer legen.
Die Zeit vergeht wie im Traum, ehe die erste Pause in der Wildnis ansteht. Vielleicht erwartet euch das nächste Frühstück oder schon das Mittagessen. Auf jeden Fall heißt es aber bald wieder: Hinaus in die Savanne, den Bush oder das Feuchtgebiet … auf ein nächstes Rendezvous mit der Tierwelt. Keine der Begegnungen ist vorhersehbar. Nicht einmal ein Film ist so schön wie die Wirklichkeit. Und wenn ihr während des Sonnenuntergangs an einem malerischen Ort mit Aussicht steht und gemeinsam mit einem Drink auf den Tag anstoßt, fühlt ihr euch beglückt und begnadet, Teil dieser Safari sein zu dürfen. Zurück im Camp genießt ihr die abendliche Stimmung Afrikas, ein feudales Essen am Lagerfeuer, den Blick auf einen sternengewaltigen Nachthimmel und die unbändige Vorfreude auf den nächsten Tag.
Wo kann man klassische Safaris in Afrika machen?
Es liegt nahe, bei klassischen Safaris auch an klassische Safari-Destinationen zu denken, allen voran Tansania, Kenia, Botsuana und Südafrika. Sie sind klassisch, weil sie schon seit jeher gern besuchte Jagdsafari-Gebiete mit sehr viel Tierwelt und voller Geschichten und Legenden sind. Aber wenn wir heute unter einer klassischen Safari die Möglichkeit verstehen, mit einem Geländefahrzeug oder zu Fuß in der Wildnis unterwegs zu sein, um der afrikanischen Tierwelt zu begegnen, dann erweitern sich die Möglichkeiten. Länder wie Uganda (z.B. Queen Elizabeth National Park), Sambia (z.B. South Luangwa Park), Simbabwe (z.B. Hwange Park) oder Namibia (z.B. Etosha National Park) sind nun mit im Spiel.
Gleichzeitig schränken sich die Optionen wieder ein, wenn mindestens eine Übernachtung ganz klassisch inmitten des Lebensraumes der Tiere ohne einen schützenden Zaun Bestandteil der Safari sein soll. Nicht jeder Nationalpark kann das bieten.
Zwei unserer beliebtesten klassischen Safaris:
Faszination Botswana
Aufregende Erlebnisse unter Botswanas Wildtieren erwarten Sie. Nach einem Besuch der weltbekannten Victoriafälle, erkunden Sie den Chobe Nationalpark auf Pirschfahrten und Bootsafaris. Erleben Sie die für Safaris bekannte Savuti Region, Khwai Region und das Moremi Game Reserve – eine unvergessliche Reise in 9 Tagen.
Faszination Tansania
Besuchen Sie auf dieser Lodge Safari die Highlights Tansanias. Neben dem Tarangire Nationalpark und dem Ngorongoro Krater führt die Safari auch in die weltweit bekannte Serengeti. Sie reisen in einer Kleinstgruppe im 4×4 Geländewagen – ein Fensterplatz ist garantiert.
Es geht um eine Nacht am Lagerfeuer, das Essen aus der Campküche, der ungetrübte Blick in den Sternenhimmel, das Heulen der Schakale und das kalte Lachen der Hyänen. Es muss gar nicht mal das einfache Zelt aus Kindheitstagen sein. Aber schon dieses Gefühl, in die Finsternis zu starren und möglichst keine leuchtenden Augen zu entdecken. Hier ein paar Beispiele ohne Anspruch auf Vollständigkeit, wo ihr diese Art von klassischen Safaris in Afrika haben könnt:
Tansania
In Tansania ist die Serengeti unangefochten die Nummer 1 für klassische Safaris. Es gibt hier so viele Raubtiere, dass sogar einige Hyänen-Rudel von ihrem üblichen Nachtgeschäft auf den Tag ausgewichen sind. In den ungeschützten Camps prickelt es nur so vor Spannung. Aber auch im Ruaha oder Tarangire Nationalpark gibt es Camps, wo ihr besser auf die Begleitung eines Maasais wartet, bevor ihr zum Essen geht.
Kenia
In Kenia bieten die Maasai Mara, der Amboseli oder der Tsavo-East Nationalpark beste Möglichkeiten für klassische Safaris. Das Maasai Mara National Reserve bildet zusammen mit der Serengeti ein großes Ökosystem. Die weltberühmte „Große Wanderung der Tiere“ mit seinen Millionen von Gnus, Hunderttausenden von Zebras und weiterem Gefolge findet ihren Weg auch hierher. Im Amboseli Nationalpark bieten sich morgens schönste Aussichten auf den Kilimandscharo. Und im Tsavo-East Nationalpark passiert es oft genug, dass ihr euch nicht aus dem Zelt traut, weil sich davor zu viele Tiere aufhalten.
Botsuana
Botswanas Top-Adressen für klassische Safaris sind allen voran das Okavango-Delta und der Chobe Nationalpark. Eine weitere Möglichkeit bietet der Kgalagadi Transfrontier Park. Wenn das Okavango-Delta im Laufe der Regensaison im entfernten Angola die von dort flüchtenden Wassermassen auffängt, verwandelt sich das Gebiet in eine einzigartige Insellandschaft mit einer beispiellosen Tierwelt. Nicht auf allen Eilanden habt ihr die Möglichkeit zu einer klassischen Safari. Aber dort, wo es geht, habt ihr gleich einen Inselurlaub dazu. Auch der Chobe Nationalpark bietet viele Wassererlebnisse, in seinem Kernbereich dominiert aber ungebändigte Wildnis. Dagegen fasziniert eine klassische Safari im Kgalagadi Transfrontier Park durch sein Kalahari-Wüstenambiente.
Südafrika
Südafrika ist heute anders als früher ein weitestgehend von Zäunen dominiertes Land. Es gibt keinen Nationalpark ohne eine eingrenzende Drahtkonstruktion drumherum. Einzige Ausnahme: der Kruger Nationalpark. Hier ist ein kleiner Streifen an der Grenze zu Mosambik entzäunt worden, um den Tieren größere Korridore zu bieten. Auch sonst ist der Kruger der einzige Big-Five-Nationalpark, in dem ihr in ungeschützten Camps unterkommen und gleichzeitig das Gefühl roher Wildnis haben könnt. Mehr Freiheiten im Sinne klassischer Safaris findet man in den privaten Game Reserves wie zum Beispiel Entabeni im UNESCO-Biosphärenreservat am Waterberg.
Klassische Safaris in Afrika im Reisepaket
Da sich der Tourismus in vielen Safari-Destinationen Afrikas generell sehr entwickelt hat, stehen neben den Safaris auch viele andere touristische Aktivitäten auf dem Menüplan. Safaris können hervorragend kombiniert werden mit Bergbesteigungen, Strandaufenthalten, gemütlichen Bootstouren, Radwanderungen, kulturellen Begegnungen mit traditionellen Volksgruppen oder vielen Varianten mehr. Daher bilden auch die klassischen Safaris heutzutage meist nur einen mehrtägigen Programmteil in einem Mehrere-Gänge-Menü.
Was auch immer euch in den Sinn kommt: Wir stehen gerne für Rückfragen und Unterstützung bei der Planung deiner Afrika-Reise bereit, egal ob auf einer Gruppenreise oder Individualsafari unterwegs. Dank unseres engen Kontaktes zu unseren Tochterfirmen in Afrika wissen wir über die aktuelle Lage immer gut Bescheid. Also melde dich bei uns! Dein Traum, unsere Expertise – Dein ganz individuelles Afrika-Erlebnis.