Veröffentlicht am 10. Juli 2023 von Juan Proll
Warum der Amboseli Nationalpark in Kenia einen Besuch lohnt
Der Amboseli Nationalpark gehört zu den beliebtesten Parks in Kenia. Das behaupten zumindest die Statistiken. Denn gleich hinter der Maasai Mara National Reserve strömen die meisten Besucher*innen hierher. Warum der Amboseli Nationalpark tatsächlich einen Besuch lohnt, erfahrt ihr im heutigen Blog.
Amboselis königliche Gärten
Schon kurz nach der Einfahrt in den Amboseli Nationalpark kommt plötzlich der Moment, wo man neben eindrucksvollen Tortilis Akazien stoppt, der natürlichen Ruhe lauscht und den Blick in die Weite schweifen lässt. In der Ferne, über die Grenze nach Tansania hinweg, zieht schon bald eine mächtige Erhebung alle Aufmerksamkeit auf sich. Es ist Afrikas höchster Berg, der Kilimandscharo. Ein Vulkankegel wie aus dem Bilderbuch mit einer schneevereisten Haube, der die atemberaubende Landschaft überragt und ihr die Krone aufsetzt.
Doch als wäre das nicht schon genug, läuft nun auch noch eine Herde von Elefanten durch die Szenerie und verwandelt die Aussicht in ein Kunstwerk. Unweigerlich strömt spätestens jetzt alle Energie in Richtung Magen und entlädt sich dort in ein Feuerwerk glücklicher Gefühle: „Wow, was für eine Kulisse!“ Es ist dieses majestätische Panorama, weshalb viele Kenianer den Amboseli als „den königlichen Hof des Kilimandscharo“ bezeichnen und warum schon deshalb der Amboseli Nationalpark einen Besuch lohnt.
Aber mehr noch: der Nationalpark bietet neben grasbewachsenen Savannen auch Bergwälder sowie Feucht- und Sumpfgebiete. Letztere sind durch unterirdische Wasseradern mit dem Kilimandscharo verbunden. Es ist, als würde „Ihre Hoheit“ persönlich seine Gärten bewässern und damit auch Lake Amboseli im Herzen des Parks speisen.
Der Amboseli Nationalpark – ein salziger und staubiger Ort
Der Name Amboseli leitet sich von dem Wort „empusel“ aus der Sprache der Maasai ab. Es bedeutet so viel wie „ein salziger und staubiger Ort“. Fährt man über die Geröllpisten des Parks, erschließt sich der staubige Teil sehr schnell. Der salzige Boden, so sagen Ökologen, habe mit den Wasserkanälen im Untergrund zu tun, die den Grundwasserspiegel haben steigen lassen. Dabei lösten sich Salze in karbonhaltigem Gestein und setzten sich an der Oberfläche fest. Fauna und Flora mussten sich anpassen. Und auch wenn das Gras vielleicht ein bisschen zu salzig schmeckt, so wird es dennoch gefressen.
Der landschaftliche Eindruck ist zwar auch vom sodahaltigen Staub geprägt, bietet aber mehr als nur graue Farben. Akazienwälder, offene Savannen und Sümpfe wechseln sich ab, Palmendickichte füllen das Zentrum des Nationalparks. Und etwa ein Drittel der rund 390 km2 großen Parkfläche füllt der alkalische Lake Amboseli. Zumindest saisonal, denn nicht immer ist er ganz mit Wasser gefüllt. Ein Teil des See-Gewässers sickert durch eine unterirdische Verbindung zu den Sumpfgebieten im südlichen Teil des Amboseli. Hier wachsen Papyrus, Binsen, Sauergräser, salzvertragende Büsche und Gelbrindenakazien.
Unsere Lieblings-Safaris im Amboseli Nationalpark:
„Best of Kenia“-Safari
8 Tage voll spannender Wildtierbeobachtungen erwarten Sie auf dieser geführten Lodge Safari durch Kenia. Sie reisen in einer Kleinstgruppe. Unterwegs erkunden Sie die Masai Mara, den Amboseli und den Tsavo West Nationalpark in Ihrem 4×4 Geländewagen. Die Reise endet an den tropischen Stränden des kleinen Küstenorts Diani Beach.
Best of Tansania & Kenia – Ostafrika Safari
Erkunden Sie auf dieser 13-tägigen Lodge Safari durch Tansania und Kenia die schönsten Gebiete dieser beiden Länder und bestaunen Sie neben dem Tierreichtum die einzigartige Landschaft: Ngorongoro Krater, Serengeti, Masai Mara und Amboseli erleben Sie in einer Kleinstgruppe und vom Fensterplatz Ihres 4×4 Geländewagens.
Ein Blick vom Observation Hill ist daher ein Grund mehr, warum sich ein Besuch im Amboseli Nationalpark lohnt. Er enthüllt all die landschaftliche Schönheit. Von hier ist die Aussicht auf den Park gigantisch und vor allem bei Sonnenauf- und -untergang auch romantisch. Zu dieser Zeit ist die Luft meist am klarsten und ihr habt die beste Chance, in der Ferne ihre Majestät, den Kilimandscharo, zu sehen.
Die Tierwelt im Amboseli Nationalpark
Über 400 Vogelarten sprechen allein schon für die Vielfalt der Habitate, die der Nationalpark zu bieten hat. Optisch ragen dabei der kenianische Strauß, die Flamingos, Pelikane, Riesentrappen, Grauhals-Kronenkraniche, Marabus und Sattelstorche sowie Fischadler und Ohrengeier heraus. Aber auch eine Reihe kleiner bunter Vögel sind im Amboseli ganzjährig zuhause oder verbringen hier ihre Ferienzeit. Darunter Bienenfresser, Gabelracken, Flammenkopf-Bartvögel, Oryxweber, Elfennektarvögel oder die Haubenzwergfischer.
Die vom Kilimandscharo gespeisten Trinkquellen sind außerdem das Lebenselexier einer großen Anzahl von Säugetieren. Mit den Löwen, Leoparden, Büffeln und Elefanten trinken nicht nur vier der Big Five hieraus, sondern auch Geparden, Hyänen, Afrikanische Wildhunde, Giraffen, Zebras und zahlreiche Antilopenarten. Amboseli ist zwar im Vergleich zu vielen anderen afrikanischen Nationalparks eher klein. Er ist jedoch fast so groß wie das Kölner Stadtgebiet. Wer dort mit dem Auto schon einmal war, weiß, wie viel man dort herumfahren kann. Ähnlich ist es im Amboseli. Der Vorteil ist, dass die große Menge von Wild in diesem kleineren Park exzellente Tiersichtungen ermöglicht.
Das gilt insbesondere für die Elefanten, für die der Amboseli Nationalpark berühmt ist. In keinem zweiten Nationalpark Afrikas wurden Elefanten so eingehend studiert wie hier. Ein Name, der in diesem Zusammenhang immer wieder fällt, ist Cynthia Moss. Sie begann 1973 ihre Feldforschungen, gründete das Amboseli Elephant Research Project und trug seitdem zu einem enormen Wissen über das Sozialverhalten, die Populationsdynmaik und Altersstruktur von Elefanten bei. Sie und ihr Team sind auch ein Grund, warum die Wilderei innerhalb des Parks vielleicht nicht verhindert, aber immerhin in Schach gehalten werden konnte. Das Ergebnis: wenig gestörte Elefantenherden und gut erhaltene Stoßzähne. Einfach sehenswert und deshalb ein weiterer Grund, warum der Amboseli Nationalpark einen Besuch lohnt.
Der Amboseli Nationalpark und Maasai Kultur
Einige Dörfer der Ilkisongo Maasai befinden sich an den Grenzen des Amboseli Nationalparks. Auch für sie und ihr Vieh sind die ganzjährig fließenden Quellen des Kilimandscharo von überlebensnotwendiger Bedeutung. Das gilt insbesondere in der Trockenzeit, wenn die Sümpfe ihre Rinder, Schafe und Ziegen mit Wasser versorgen. Eine solche Konstellation von einheimischen Nöten und touristischen Erwartungen stellt natürlich eine Herausforderung für alle Beteiligten dar. Der Schutz der Natur und Wildtierwelt als wichtige Einnahmequelle im Tourismus versus den Überlebensbedarfen der hier lebenden Menschen erfordert ausgleichende Konzepte der Zusammenarbeit.
Ein gemeindebasierter Naturschutz über die Parkgrenzen hinaus versucht daher Brücken zu bilden. Er verschafft den Ansässigen vor Ort zum einen ein komplexeres Umweltbewusstsein und Verständnis für Nachhaltigkeit. Zum anderen bringt er den Gemeinden finanziellen Nutzen und mildert Konflikte zwischen Mensch und Tier. Reisende haben die Möglichkeit, hier nicht nur ein paar Eindrücke aus der Kultur der Ilkisongo Maasai mitzunehmen. Sie können gleichzeitig auch interessante Einblicke im Spannungsfeld von Naturschutz und Besiedlung bekommen. Ein weiterer Grund, warum sich ein Besuch im Amboseli Nationalpark lohnt.
In den letzten Jahren durchlebten Menschen, Nutz- und Wildtiere in der Amboseli Region eine extrem schwierige und langanhaltende Dürre. Zwar sickerte genug Trinkwasser von den Hängen des Kilimanjaros in die Amboseli Sümpfe. Doch blieb der Regen aus. Kein Wasser von oben bedeutet kein Gras, keine Nahrung. Gnus und Zebras mussten daher weitere Wege zu den verbleibenden Futteroasen machen. Doch ihre Beine sind nicht für die immergrünen Sumpflandschaften gemacht – sie bleiben bei dem Versuch, das grüne Gras zu erreichen, stecken. Viele Gnus, Zebras, aber auch Elefanten sowie Rinder, Ziegen und Schafe der Maasai sind in dieser Zeit gestorben. Der lang ersehnte Regen brachte die Erlösung in der großen Regenzeit 2023.
Fazit
- Der Park ist wegen seiner landschaftlichen Schönheit und ausgezeichneten Tierbeobachtungen besonders in der Hochsaison sehr beliebt.
- Vier der Big Five sind anwesend. Nur das Nashorn fehlt.
- Besonders hervorzuheben sind die hervorragenden Elefantensichtungen.
- Auch die Vogelbeobachtungen, insbesondere der Wasservögel im Sumpflebensraum, sind außergewöhnlich.
- An klaren Tagen bieten sich eindrucksvolle Ausblicke auf den Kilimandscharo.
Zu alledem gibt es übrigens auch eine gute Auswahl an Unterkünften mit unterschiedlichen Stilrichtungen, die einen Tag in der Wildnis vorzüglich abrunden.
Bleibt mir nur noch, euch einen tollen Aufenthalt im Amboseli Nationalpark in Kenia zu wünschen. Wir stehen gerne für Rückfragen und Unterstützung bei der Planung deiner Kenia-Expedition bereit. Dank unseres engen Kontaktes zu unserer Tochterfirma in Kenia wissen wir über die aktuelle Lage immer gut Bescheid. Also melde dich bei uns! Dein Traum, unsere Expertise – Dein ganz individuelles Kenia-Erlebnis.