Veröffentlicht am 29. März 2021 von Juan Proll
Die schönsten Sehenswürdigkeiten in Tansania: Northern Circuit
Der Northern Circuit in Tansania steht synonym für fabelhafte Naturlandschaften, die in dieser Konzentration und Varietät wahrscheinlich einzigartig in der Welt sind: Vegetationszonen von Grassavannen über Regenwälder, Heide- und Moorlandschaften bis hin zu einem hochalpinen Gletschergürtel. Eine Tierwelt von Insekten, Amphibien und Reptilien über die größten und gefährlichsten Landsäugetiere bis hin zu den exotischsten Vögeln. Sie alle verstreut auf Bergen und in Seen, in Vulkankratern und auf den Savannen. Welche Sehenswürdigkeiten in Tansania der Northern Circuit bereithält, erfahrt ihr hier.
Die schönsten Sehenswürdigkeiten in Tansania: Sehenswerte Naturschutzgebiete auf dem Northern Circuit
Keine Gegend Tansanias wird von Reisenden aus aller Welt so stark besucht wie der Norden des Landes. Auf dem sogenannten Northern Circuit, der „Nördlichen Runde“, gibt es eine ganze Reihe von extrem abwechslungsreichen Naturschutzgebieten, die für Wildtier- oder Trekking-Safaris erfreulich einfach zugänglich und besuchbar sind. Eine Runde auf diesem Circuit ist so aufregend und Erlebnis versprechend wie der Jahrmarkt in unseren Kindertagen. Es bringt uns mit einer Welt in Verbindung, die wir im zivilisationsdominierten Mitteleuropa nicht kennen. Sie ist magisch! Und taucht man einmal in sie hinein, bleibt sie unvergessen bis an unser Lebensende. Willkommen auf dem Northern Circuit!
Kilimanjaro Nationalpark
Die meisten Besucher*innen betreten das Land über den Kilimanjaro International Airport. Wer beim Anflug auf der richtigen Seite sitzt, bekommt gleich schon einen ersten Eindruck davon, was man auf dem Northern Circuit sehen kann. Hier ist es der Kilimandscharo, der höchste Berg Afrikas und das größte freistehende Vulkanmassiv der Welt. Majestätisch steht dieser riesige Bergkegel über der weiten Ebene und bietet malerische Aussichten auf die endlose Savanne bis hinüber nach Kenia. Aus der Ferne betrachtet liegt er da wie auf einem Aquarell in einer Kunstgalerie. Sein Anblick verzaubert – unten in einer königlich grünen Robe gehüllt, oben auf dekoriert mit einer diamantglänzenden Gletscherkrone.
Für viele beginnt eine Tansania-Reise im Kilimandscharo Nationalpark und mit der Besteigung des Berges. Der Weg hinauf zum Uhuru-Peak am Kraterrand des erloschenen Vulkans Kibo, dem mit 5895 m höchsten Gipfel Afrikas, ist für viele leidenschaftliche Bergsteiger*innen die Erfüllung eines Traums. Für alle anderen sind zumindest die abwechslungsreiche Strecke und die sagenhaften Panoramaaussichten traumhaft. Die verschiedenen Routen nach oben führen über Grünland hinein in die artenreichen, von Colobusaffen bewohnten Wälder, hinauf in eine Heide- und Moorlandschaft bis zum Erreichen der alpinen und Gletscher-Zone.
Eine Kilimandscharo-Tour ist auch für unerfahrene Gipfelstürmer*innen möglich, eine gewisse sportliche Fitness vorausgesetzt. Sie ist aber schon deshalb eine besondere Erfahrung, weil ihr hier nicht nur den inneren Schweinehund für den Rest der Reise aus euch herauskicken könnt, sondern weil ihr darüber hinaus auch noch das ganze Paket einer Berg-Expedition serviert bekommt: Zu eurem Team gehören ein Bergführer, Träger und das Kochpersonal. Alles Einheimische, die den Berg kennen, um die Schwierigkeiten eines mehrtägigen Aufstiegs wissen und gerne mal ein motivierendes Lächeln oder ein paar aufmunternde Worte parat haben. Noch dazu lernt ihr nette Mitreisende kennen. Nach Tagen des Aufstiegs dann auf dem ‚Dach Afrikas’ zu stehen – meist müde, überanstrengt und mit dem Ausdruck „ENDLICH“ im Gesicht – ist für viele einer der glücklichsten, stolzesten und emotional intensivsten Momente im Leben.
Arusha Nationalpark
Vom Kilimandscharo geht es meistens in die Safari-Hauptstadt des Nordens – Arusha. Der nächstgelegene Nationalpark hier ist der Arusha Nationalpark. Ihn zu besuchen ist weniger eine Frage der Qualität als vielmehr der Zeit. Zwar sind Elefanten hier selten geworden und Löwen nicht anzutreffen, aber der Park ist ansonsten ein facettenreiches Juwel. Er bietet die Möglichkeit, innerhalb weniger Stunden eine betörende Vielfalt von Lebensräumen zu erkunden und atemberaubende Panoramen des Mount Meru und des Kilimandscharo zu genießen. Die außergewöhnlichen Landschaften reichen von offener Savanne über Wälder, Seen und Sümpfe bis hin zu hohen Gipfeln. Sie beherbergen zudem eine äußerst vielfältige Wildtiergemeinschaft.
Im südlichen Teil des Nationalparks heißen Giraffen und Zebras die ersten Gäste auf den Grassavannen der „Kleinen Serengeti“ willkommen. In südöstlicher Richtung führt der Weg in einen schattigen Bergwald, der von neugierigen Affen und bunten Turacos und Trogons bewohnt wird. Es gibt wohl keinen zweiten Ort auf dem Northern Circuit, an dem die geschmeidigen schwarz-weißen Colobus-Affen so leicht zu entdecken sind. Mitten im Wald steht der Ngurdoto-Krater. Seine steilen Felsklippen umschließen schützend Büffelherden und Warzenschwein-Familien, die dort auf einem feuchten, teils sumpfigen Grund leben. Nördlich davon liegt die Momella-Seenplatte. Normal in verschiedenen Blau- und Grüntönen gekleidet verfärben sich manche der Seen in ein sanftes Rosa, wenn tausende Flamingos zu Besuch kommen. Sicher nicht immer zur Freude der Hippos. Im Westen des Parks streckt sich wuchtig und unübersehbar der erloschene Vulkan Mount Meru 4562 m in die Höhe. Tropische Wolken- und Nebelwälder bewachsen die unteren Berghänge.
Der Meru gehört mit seinen abwechslungsreichen Wegen und Pfaden, an Bächen entlang und an Wasserfällen vorbei, zu den Trekking-Highlights des Landes. Auch dann, wenn ihr nicht die dreitägige Wanderung hoch zum Gipfel des Kraters auf euch nehmen wollt.
Tarangire Nationalpark
Unterwegs im „Wilden Norden“ des Landes und auf der Suche nach weiteren Antworten auf die Frage, welche Sehenswürdigkeiten der Northern Circuit in Tansania zu bieten hat, lohnt sich ein Abstecher in den Tarangire Nationalpark. Es ist ein Park mit typisch afrikanischem Safari Ambiente: Tierreichtum, mit Baobab- und Akazienbäumen übersäte Savannen und ein atemberaubender Ausblick über die Maasai-Steppe in Richtung Berge. Diese Kombination macht ihn zu einem exotischen und malerischen Ort für einen Besuch.
Tarangire gehört zu den Gebieten, die selbst in der fortgeschrittenen Trockenheit noch das Futtern von Gräsern und Blättern möglich machen. Entsprechend groß ist der Andrang der Giraffen, Zebras, Gnus und anderer Antilopen und Gazellen. Bei so vielen Vegetariern sind natürlich auch die Fleisch fressenden Raubtiere nicht weit. Der Park ist aber auch ein Favorit vieler Elefanten. Fressreserven und Wasser – wunderbar. Aber selbst wenn das kostbare Elexier ins unterirdische Reich versickert, sind Elefanten fähig, mit ihrem Rüssel und den kräftigen Beinen im Sand nach trinkbarem Nass zu buddeln. Ihre lange Rüsselnase funktioniert hier wie eine Wünschelrute und lässt auch viele andere Tiere davon profitieren.
Grund für die Fruchtbarkeit der Region ist der Tarangire Fluss, der in der Regel ganzjährig fließt, aber nach Monaten ohne Regen stellenweise austrocknet. In den sumpfigen Ausläufern fühlen sich nicht nur die Büffel wohl, sondern auch die Durchreisenden, die hier auf eine überraschend grüne Graslandschaft blicken. Gerade in diesen Zonen zeigt sich auch die enorme Vogelpracht. Über 550 verschiedene Arten sind hier vertreten.
Lake Manyara Nationalpark
Ein kleiner Park mit großer Wirkung – das ist der Manyarasee Nationalpark. Im Westen des Parks ragen die hohen Klippen des Großen Afrikanischen Grabenbruchs empor. Im Süden finden sich die heißen Quellen Maji Moto. Doch im Mittelpunkt der See selbst, sein Wasser alkalisch, aber genießbar. Wer geht schon in eine Kneipe, um normales Leitungswasser zu trinken? Auch das Ambiente stimmt. Eine grasbewachsene Auenlandschaft mit sagenhaften Aussichten über den See hinaus gen Osten, wo sich die gezackten blauen Vulkangipfel aus den endlosen Maasai-Steppen erheben. Und hier ist immer was los: große Büffel-, Gnu- und Zebraherden, Elefanten satt, unzählige Wasservögel, Flusspferde und Giraffen, die zum Teil eine so dunkle Haut haben, als kämen sie gerade aus ihrem Jahresurlaub zurück.
Auf dem Weg zum See geht es durch die üppig grüne Vegetation eines aus hohen Bäumen bestehenden Grundwasserwaldes. Nicht selten stehen die Paviane am Wegesrand Spalier. Es heißt, dass in diesem Nationalpark die weltweit größte Konzentration ihrer Gattung lebt. Absolut bemerkenswert sind hier aber auch die Löwen. Der Lake Manyara Nationalpark ist das Mekka der auf Bäume kletternden Löwen. Man sieht es mitunter auch im Tarangire Nationalpark und auch in der Serengeti. Aber es ist nirgendwo so auffällig wie hier, wo die Löwen ihre Mittagssiesta hoch oben auf den Bäumen ausschlafen.
Dieses UNESCO-Biosphärenreservat ist auch besonders, weil es neben den üblichen Bush-Walks zudem Canopy-Touren unterhalb und oberhalb der Baumkronen anbietet. Ebenso gibt es einen Ufer-Boardwalk, um die Wunderwelt der Wasservögel beobachten zu können: Flamingos, Störche, Kormorane und Pelikane. Sogar mit dem Kanu auf dem See zu paddeln ist erlaubt. Haltet euch nur von den Hippos fern. Die sehen zwar süß aus, doch sterben in Afrika mehr Menschen an ihren Bissen als an Schlangengift oder nach Krokodilattacken.
Lake Natron
Die Schotterpiste hinaus zum Lake Natron offeriert eine weitere Antwort auf die Frage, welche Sehenswürdigkeiten der Northern Circuit in Tansania zu bieten hat. Sie passiert zahlreiche Siedlungen der Masai und bietet darüber hinaus auch landschaftlich spektakuläre Eindrücke. Es geht vorbei am Vulkan Ol Doinyo Lengai, zu dessen Füßen der See liegt. Er wird gespeist durch den in Kenia liegenden Ewasu Ng’iro Fluss und mineralreiche heiße Quellen. Eine hohe Salinität und Alkalinität zeichnen den See aus. Bis zu 2,5 Millionen Zwergflamingos, etwa dreiviertel des Weltbestandes, leben hier in weitestgehend isolierter und ungestörter Lage. Lake Natron ist damit die vermeintlich wichtigste Niststätte dieser Art.
Die rötliche Färbung des Sees die zum Teil aus dem Weltraum erkennbar ist, hat nichts mit einem durch Licht verzerrten Pink der Flamingos zu tun, sondern wird durch rötlich pigmentierte Cyanobakterien verursacht, die zur Hauptnahrung der Flamingos gehören.
Der Ausblick über den See ist gigantisch. Es ist diese unglaubliche Masse von Zwergflamingos und unzähligen Rosaflamingos, die so beeindruckt. Hier Baden zu gehen, kann ich allerdings nicht empfehlen. Der hohe Salzgehalt, die extremen Alkalinitätswerte mit pH-Werten bis weit über 10 und die sengenden Wasser-Temperaturen von bis zu 60° C mögen zwar sehr gut für die Konservierung des Körpers sein, aber eigentlich nur, wenn er tot ist. Wir Menschen würden das Wasser nicht nur zu heiß finden, sondern wahrscheinlich auch allergisch darin reagieren, mit brennenden Augen und ätzenden Nasenlöchern.
Serengeti Nationalpark
Über die Stadt Karatu und einigen Möglichkeiten mehr, einem Masai-Dorf am Wegesrand einen Besuch abzustatten, geht es weiter zum Serengeti Nationalpark. Er ist das Flaggschiff der tansanischen Nationalpark-Landschaft, ein Safari-Mekka der Spitzenklasse. Wer Wildtiere leidenschaftlich liebt, wer die größten Pilgerstätten des Tierreiches auf der persönlichen Bucket-List stehen hat, für diejenigen ist die Serengeti so anziehend wie für Gläubige die Kirche, Moschee oder Synagoge.
Die endlosen Ebenen der Serengeti bilden die Kulisse der weltweit größten, von Menschen unbeeinflussten Tierwanderung. Alle Jahre wieder begeben sich über eine Million Gnus und hunderttausende anderer Huftiere auf einen circa 1.000 km langen Rundweg, der sich über die beiden angrenzenden Länder Kenia und Tansania erstreckt. Ihre Reise führt sie durch baumlose Weiten und flache, spektakuläre Graslandschaften. Es geht vorbei an dekorativen Felsinseln (Kopjes), entlang vereinzelter Wälder und durch Flüsse hindurch. Für manche direkt in die Rachen wartender Krokodile. Denn angesichts dieser Masse von vegetarisch lebenden Vierbeinern ist auch das Aufkommen fleischfressender Raubtiere immens. Sehr zur Freude der Touristen auf einer der begehrten Safari-Touren.
Auch das Kalben der Gnus in der südlichen Serengeti ist ein unvergesslicher Moment. Jungtiere in die Tausende, frisch ins Leben geworfen, starten von hier ihre ersten Reise durch diese riesige UNESCO-Weltnaturerbestätte. Sie folgen dem Regen und ernähren sich von den frisch wachsenden Gräsern. Unterwegs begegnen sie allen Großen der Tierwelt – den Löwen, Leoparden, Elefanten, Nashörnern und Büffeln, aber auch unzähligen Antilopen und Gazellen, Wildhunden und Flusspferden, Krokodilen, Hyänen, Schakalen und Giraffen. Über 500 Vogelarten färben außerdem den Himmel bunt.
Ngorongoro Conservation Area
Die Frage, welche Sehenswürdigkeiten der Northern Circuit noch zu bieten hat, ist nach diesem berauschenden Serengeti-Erlebnis fast schon frech. Schließlich war es bereits eine Menge. Aber klar doch: eine Zugabe muss erlaubt sein! Bevor ihr wieder in den Flieger steigt, müsst ihr unbedingt noch der Ngorongoro Conservation Area einen Besuch widmen. Sie ist völlig zu Recht UNESCO-Weltnaturerbe und ohne Zweifel ein Weltklasse-Spot für Tierbeobachtungen in einer spektakulären Landschaftsszenerie außerhalb und ganz besonders innerhalb eines erloschenen Kraters.
Hohe und kurze Graslandschaften dominieren die riesige Fläche, bieten beste Nahrung für Zebras, Gnus, Elen- und andere Antilopen. Seen und Uferböschungen bilden dekorative Tupfer. In den Gewässern pflegen Flusspferde ein gemütliches Dasein. Büffel, Nashörner und Elefanten kommen gerne mal an den Pools vorbei. Zwischen ihnen turnen Zwergflamingos, Pelikane und eine Reihe anderer bunter Vögel ihr Futterpflichtprogramm. An Raubtieren fehlt es ebenso nicht: darunter Löwen, Leoparden, Geparden, Hyänen, Schakale und Wildhunde.
Der Weg in den Vulkanschlund führt über den Kraterrand. Dort oben angekommen öffnet sich ein atemberaubender Blick in die Arena mit ihren 17 – 21 km Durchmesser. Hinab geht es vorbei an niedrigen Büschen und kleinen Bergwäldchen. Immer deutlicher wird dieser unglaubliche Tierreichtum. Die Wildtier-Dichte hier unten ist so groß, dass manche Leute ihr Aufspüren zu einfach finden, daher den Krater für einen ‚Kessel‘ halten und ihre visuellen Eindrücke mit dem Stempel eines künstlich geschaffenen Tierparks versehen. Als wäre es die Erfüllung des verrückten Traums eines Milliardärs, der dafür auch den Preis erhöhter Inzucht unter den Löwen hinnimmt. Die Arche: Kein Schiff, sondern eine Freilichtbühne.
Tatsächlich aber ist die Landschaft ‚echt’ und die Tiere freiwillig hier. Es gibt keine Zäune, dafür aber qualitativ sehr gute, mineralienreiche Böden und verschiedene Habitate, die beste Nährstoffe und Lebensbedingungen für alle bieten. Die Einzigartigkeit dieses Paradieses beschreibt die UNESCO so: „Die atemberaubende Landschaft des Ngorongoro-Kraters in Kombination mit seiner spektakulären Konzentration an Wildtieren ist eines der größten Naturwunder des Planeten.“
Tansanias Northern Circuit ist voller Highlights. Einige herausragende Beispiele habt ihr heute kennen lernen können. Sie garantieren Erinnerungen fürs Leben. Wir stehen gerne für Rückfragen und Unterstützung bei der Planung deiner Tansania-Reise bereit. Dank unseres engen Kontaktes zu unserer Tochterfirma in Tansania wissen wir über die aktuelle Lage immer gut Bescheid. Also melde dich bei uns! Dein Traum, unsere Expertise – Dein ganz individuelles Tansania-Erlebnis.