Veröffentlicht am 31. Juli 2023 von Juan Proll
Wo sieht man die meisten Tiere in Afrika?
Wer in Afrika auf Safari geht, möchte vor allem Wildtiere sehen. Möglichst viele noch dazu. Doch wo sieht man die meisten Tiere in Afrika? Der heutige Blog gibt Antworten für das östliche und südliche Afrika.
Die Faszination der afrikanischen Tierwelt
Wer gezielt eine Safari in Afrika bucht, will natürlich Tiere sehen. Und das so viel wie möglich. Für mich gibt es kaum etwas Schöneres als in den Wildschutzgebieten Afrikas unterwegs zu sein und nach ihnen Ausschau zu halten. Ich liebe es, auf den Grasebenen den Zebras und Gnus dabei zuzuschauen, wie sie friedlich ihre Gräser zupfen. Es fasziniert mich, den Giraffen mit ihren laufstegtauglichen Bewegungen hinterherzusehen. Und wie herrlich ist es, ein Rudel Löwen zu entdecken, das im Schatten eines Baumes ruht und sich nicht einmal vom verlockenden Duft einer vorbeilaufenden Impala-Antilope zu mehr Aktivität verführen lässt. Unschlagbar auch die Momente am Wasserloch, wenn Elefanten ihre Privatheit einklagen und die durstigen Mittrinker*innen vertreiben. „Haut ab ihr Strauße, Springböcke, Kuhantilopen, Kudus, Warzenschweine, Schakale und wer sich sonst noch gerade ohne Rüssel hier aufhält“.
Wo aber sind so viele Tiere, dass man überhaupt die Chance hat, so etwas zu sehen?
Wo sieht man die meisten Tiere in Afrika – Ein Überblick nach Ländern
Die Frage „Wo sieht man die meisten Tiere in Afrika“ ist leider auch eine Luxusfrage in einer Welt, in der wir uns freuen sollten, überhaupt welche zu sehen. Denn wir Menschen sind es, die ihre Lebensräume immer weiter einengen oder sie aus Profitgier töten. Glücklicherweise sind es aber auch wir Menschen, die inzwischen viel – wenn auch immer noch nicht genug – für ihren Schutz tun. Es gibt sie deshalb, die Gebiete, in denen immer noch sehr viele Ikonen der afrikanischen Tierwelt zu bewundern sind. Zu viele, um sie hier alle zu erwähnen. Aber eine ganze Reihe von Beispielen helfen euch hoffentlich auch bei eurer Entscheidung, wohin eure erste oder nächste Safari in Afrika gehen soll.
Ich will versuchen, bei meinem Überblick gleich ein paar spezifische Dinge mit einzubauen. Also welche Tiere wo, wann, warum. Ihr werdet schnell verstehen, warum das Sinn macht. Die Verlinkungen ermöglichen euch bei Interesse, noch mehr über ein Gebiet zu erfahren.
Auf diesen Safaris siehst du besonders viele Tiere:
Kenia & Tansania – Faszination Ostafrika
Reisen Sie zu einigen der beeindruckendsten Nationalparks Ostafrikas und erleben Sie spannende Tierbeobachtungen auf dieser 10-tägigen Safari durch Kenia und Tansania: vom Lake Nakuru in die Masai Mara, bis in die Serengeti und den Ngorongoro Krater. In einer Kleinstgruppe und im Geländewagen erleben Sie Ihre große Ostafrika-Safari.
Botswana – Okavango Delta & Chobe Safari
Erkunden Sie auf dieser Kleinstgruppenreise die schönsten Naturschutzgebiete Botswanas auf dem Landweg und zu Wasser. Freuen Sie sich auf eine Fly-In Safari in das Okavango Delta sowie Pirschfahrten im Moremi Game Reserve, der Savuti Region und dem Chobe Nationalpark. Die 10-tägige Reise endet mit dem Highlight Victoria Falls in Simbabwe.
Uganda
Uganda entwickelt sich mehr und mehr zu einer beliebten Safari-Destination. Der Queen-Elizabeth-Nationalpark ist nicht nur landschaftlich ein Leckerbissen, sondern verfügt auch über eine artenreiche Tierwelt. Zwar müsst ihr hier auf Giraffen, Zebras, Nashörner und Gnus verzichten, habt im Gegenzug aber 10 Primaten-Arten, die sich von Baum zu Baum schwingen. Darunter auch Schimpansen, die in diesem Park zusammen mit den Baumlöwen eine Besonderheit sind.
Vor allem aber verfügt Uganda im Südwesten des Landes über zwei Gorilla-Hotspots. Zum einen ist da der Mgahinga-Gorilla-Nationalpark. Er ist Teil des trinationalen Virunga-Schutzgebietes für Berggorillas. Die Gorillas hier dürfen visumfrei zwischen Ruanda, Uganda und der Demokratischen Republik Kongo verkehren – ‚Gorillas ohne Grenzen’ sozusagen. Es sind weltweit nur diese drei Länder, in denen überhaupt noch Berggorillas leben.
Das zweite Gebiet für Ugandas Berggorillas liegt knappe 50 km nördlich und ist der Bwindi Impenetrable Forest National Park. Dieser einzigartige Dschungel ist aufgrund seines Artenreichtums und der hier ansässigen Berggorilla-Population UNESCO Weltnaturerbe.
Kenia
Die eindeutig meisten Tiere sieht man hier in der Maasai Mara an der Grenze zu Tansania. Die Maasai Mara bildet ein riesiges Ökogebiet mit der Serengeti. Das wissen auch die Tiere, die alljährlich auf ihrer „Großen Wanderung“ zwischen Juli und Oktober den Weg über den Krokodil-verseuchten Marafluss wagen, um mal das leckere Gras der Maasai Mara zu testen. In diesen Monaten gehört die Tierdichte hier zu den höchsten im gesamten Afrika. Im Vergleich Maasai Mara und Serengeti hat die Mara in punkto Publikumsnähe die Nase vorn. Die Flussüberquerungen sind leichter zu erreichen und die Unterkünfte häufig günstiger.
Der Amboseli Nationalpark trumpft mit sehr ursprünglich gebliebenen Elefantenpopulationen und herrlichen Aussichten auf den Kilimandscharo.
Überhaupt ist das Mutterland der Safari reich an Tierwelt. Deswegen mag ich bei all den Optionen nur noch eine hervorheben: die Ol Pejeta Conservancy. Sie ist derzeit der einzige Ort der Welt, wo ihr das ostafrikanische Spitzmaulnashorn, das Südliche Breitmaulnashorn UND das Nördliche Breitmaulnashorn bewundern könnt. Dabei kommt den derzeit weltweit letzten beiden Nördlichen Breitmaulnashörnern eine besondere Bedeutung zu. Mit ihnen will man die Spezies vor dem Aussterben retten.
Tansania
Unbestrittene Nummer 1 der meisten Tiere ist hier die Serengeti. Von manchen Arten gibt es so viele, dass sie sogar Verhaltensweisen annehmen, die anderswo eher untypisch sind. Nirgendwo sonst zum Beispiel sehe ich Gruppen der sonst nachtaktiven Tüpfelhyänen so häufig tagsüber durch die Gegend marodieren wie hier. Aber mehr noch: Der größte Teil der „Great Migration“ ist in diesem Nationalpark unterwegs. Daher bekommt man allein die Gnus millionenfach. Diese Große Wanderung der Tiere ist nicht immer leicht verfolgbar. Wer aber zwischen Januar und Februar kommt, kann im Südosten gleich am Eingang des Parks die Massengeburt des Nachwuchses miterleben. Ein unvergessliches Erlebnis.
Der Ngorongoro Krater gleich nebenan hat vor allem eine hohe Tierdichte und ist ein weiterer Weltklasse-Spot für Tierbeobachtungen. Spektakulär ist ebenfalls die Landschaftsszenerie der UNESCO-Weltnaturerbearena. Doch damit nicht genug, denn auch Tansania ist ein Mutterland der Safari und bietet in den meisten seiner Parks Unmengen von Tieren. Also erwähne ich nur noch den Gombe Nationalpark sowie den Mahale Mountain Nationalpark für Affenliebhaber*innen. Beide Nationalparks sind vor allem für ihre Schimpansen bekannt. Gombe ist die Wahlheimat von Jane Goodall, die hier über Jahrzehnte bahnbrechende Studien zu den Menschenaffen gemacht hat. Mahale hat aber eine deutlich größere Population.
Südafrika
Auf die Frage: „Wo sieht man die meisten Tiere in Südafrika“, hat der Kruger Nationalpark die Nase vorn. Vor allem hat er von allen Schutzgebieten in Südafrika die größte Artenvielfalt. Im Hluhluwe-Imfolozi hat man dagegen die besten Chancen auf Nashörner. Der Park ist wesentlich kleiner als der Kruger Nationalpark und hat eine proportional höhere Nashorndichte. Einst war es für Jahre die letzte Bastion der Nashörner in Südafrika.
Wenn auch ohne Giraffen, sehr wohl aber mit den Big Five ist vor allem für Elefanten-Freunde der Addo Elephant National Park eine Empfehlung. Der Name ist Programm, die Tierwelt aber bunt.
Namibia
Die meisten Tiere in Namibia findet ihr ganz besonders in den Trockenzeit-Monaten im Etosha Nationalpark. Es ist dort vor allem zwischen Mai und Oktober/November so regenarm und trocken, dass die Tiere nur noch die wenig verbliebenen Wasserlöcher ansteuern. Zu den meisten dieser Wasserlöcher kommt man als Besucher*in sehr gut hin. Ideal für viele Tierbeobachtungen. Allerdings gibt es in Namibia keinen Nationalpark, wo die Big Five zusammen vertreten sind. Für Büffel zum Beispiel müsst ihr weiter zum Bwabwata Nationalpark. Die Wildtiere hier leben freier, haben aber dennoch ihre Kernzonen und sind trotz ihrer Menge nicht immer leicht zu entdecken.
Eine Besonderheit in dieser Aufzählung hier ist die außergewöhnliche Tierwelt im Westen des Landes an und in der Namibwüste. Besonders in der Region entlang der Flüsse Hoarusib, Hoanib, Uniab, Huab und Ugab vom südlichen bis zum nördlichen Kaokoveld könnt ihr stark wüstenangepasste Wildtiere entdecken. Wer zum Beispiel von Sesfontein eine Tour am Hoanib entlang Richtung Küste macht, wird den eigenen Augen kaum trauen, wenn zwischen den Sandhaufen vor ihnen eine unerwartete Welt an Tieren auftaucht, darunter Zebras, Giraffen, Springböcke, Oryxe, Kudus, Hyänen aber auch Wüstenelefanten und Wüstenlöwen.
Botswana
Botsuanas Tier- und Naturschutzpolitik der letzten Jahrzehnte hat großen Anteil daran, dass die schon immer stark vertretene Tierwelt unzählig geblieben ist. Auch die landschaftlichen Bedingungen sind ein absoluter Glücksfall für den Artenreichtum. Besonders hervorzuheben sind das Okavangodelta und der Chobe Nationalpark.
Wenn die Wassermassen der Regenzeit aus dem weit entfernten Hochland Angolas das Okavangodelta erreichen, verwandelt sich die weitestgehend trockene Landschaft über mehr als 20.000 km2 in eine blühende Wasser- und Inselwelt. Den Tieren bleibt das nicht verborgen und schon strömen sie zwischen Juni und Oktober in dieses wahrgewordene Paradies. Zu sehen ist afrikanische Tierwelt satt.
Auch der Chobe Nationalpark ist eine Topadresse im Land. Gerade am Chobefluss in der Umgebung von Kasane tummelt sich in der Trockenzeit zwischen Juni und Oktober die Crème de la Crème der afrikanischen Tierwelt. Vor allem heißt es unter Experten, dass sich an den Ufern die größte Elefantenpopulation des Kontinents ansammelt. Sowohl im Okavangodelta als auch im Chobe Nationalpark sind traumhafte und tierreiche Safaris zu Lande und zu Wasser möglich.
Wo sieht man die meisten Tiere in Afrika – ein Fazit
Allein die paar genannten Stationen dieses Blogs zeigen, dass es doch noch an sehr vielen Orten in Afrika viele Tiere und auch besondere Arten zu sehen sind. Deutlich wird auch, dass es durchaus Sinn macht, auf die jeweilige Reisezeit zu schauen, wenn man die Chancen erhöhen will, wirklich vielen Tiere zu begegnen.
Wer nach diesen Tipps hier noch Rückfragen hat oder Unterstützung bei der Planung einer Afrika-Reise braucht, egal ob auf einer geführten Safari mit Guide oder Selbstfahrer*in-Tour unterwegs, kann sich gerne an uns wenden. Dank unseres engen Kontaktes zu unseren Tochterfirmen in Afrika wissen wir über die aktuelle Lage immer gut Bescheid. Also melde dich bei uns! Dein Traum, unsere Expertise – Dein ganz individuelles Afrika-Erlebnis.