Veröffentlicht am 18. Dezember 2023 von Juan Proll
Meine Lieblingsorte in Afrika
Es ist Weihnachtszeit in Afrika wie in Europa auch. Nur irgendwie anders: schönster Sonnenschein, heiß, schneelos, weihnachtsbaumärmer. Dennoch trage ich in mir ein Gefühl von Besinnlichkeit und Romantik, dass mich in diesen Tagen an meine Lieblingsorte in Afrika bringt. Ich bin eben ein Reisender. Aber in meinem heutigen Blog nehme ich dich mit.
Selbst wenn es „nur“ um meine „Lieblingsorte“ in Afrika südlich der Sahara geht … Es sind immer noch zu viele, um sie hier alle aufzulisten. Als Safari-Guide habe ich das große Glück, so viele wundervolle Orte sehen zu dürfen. Ich habe das Glück, wieder und wieder vorbeikommen zu können und sie mit meinen Gästen jedes Mal neu zu entdecken. Ja, es ist Weihnachtszeit. Aber beschenkt werde ich das ganze Jahr über: mit traumhaften Momenten an großartigen Lokalitäten in Begleitung supernetter Leute. So verbinde ich Orte gerne auch mit Stimmungen oder bestimmten Erlebnissen. In diesen Adventstagen erzähle ich dir von Fünfen, zu denen ich mich gedanklich sehr hingezogen fühle.
Meine Lieblingsorte in Afrika – Die Serengeti
Von all den fantastischen Wildtier-Habitaten, die ich kenne, ist die Serengeti nach wie vor das beeindruckendste. Keine Frage, ich war bereits vor der ersten Live-Begegnung stark emotionalisiert. Fantastische Dokumentationen über die Serengeti hatten mich schon immer gefesselt. Und über allem der Grzimek-Dokumentarfilm „Serengeti darf nicht sterben“. Es waren nicht nur die beeindruckenden Szenen dieser wunderschönen Wildnis, sondern auch der Ansatz zu sagen, dass die Tierwelt ein kultureller Gemeinbesitz der Menschheit ist, den es genauso zu schützen gilt, wie die Akropolis, den Petersdom oder den Louvre. Wie sehr wünschte ich mir im Artenschutz den Geist, der nach dem Abbrennen Notre-Dames de Paris die Menschen beseelte. … Welch eine Bestürzung, national wie international. Schon ein Tag nach dem Drama waren sagenhafte 900 Millionen Euro an Spenden für den Wiederaufbau zugesagt. Welch eine Entschlossenheit für etwas, das nicht sterben darf.
Mein Premiere-Besuch im Park war gleich ein Knaller. Zum ersten Mal sah ich Spuren der Großen Wanderung der Tiere, die das riesige Serengeti Ökosystem auf kenianisch-tansanischem Gebiet durchstreifen. Schier grenzenlos breiteten sich Gnus & Co über der weiten Savanne aus und knabberten am saftig grünen Gras. Es war die Dreidimensionalität der Ereignisse, die mich ungläubig, tief beeindruckt und mit offenem Mund auf die endlose Ebene blicken ließ. Mindestens genauso unvergesslich war die erste Begegnung mit Hyänen und Löwen. Ein ganzer Clan dieser kichernden Meute stand lächerlichen zwei Löwendamen gegenüber und pöbelte sie wegen ihrer Beute an. Die Löwinnen wirkten verloren und so gaben sie eine nach der anderen auf. Doch bis dahin waren es die kleinen Fights, das Locken und Verjagen, das Täuschen auf der einen Seite und das Ergreifen der Beute auf der anderen, was mich minutenlang in seinem Bann hielt. Wo sonst bekommst du das geboten?
Meine Lieblingsorte in Afrika – Mt Kilimandscharo
Der Kilimandscharo ist praktisch die einzige Chance, an meinen weihnachtlichen Lieblingsorten auch Schnee zu sehen. Ich würde ihn dafür nicht besteigen wollen, denn das habe ich bereits getan und erhole mich immer noch davon, … wenn auch schon im zehnten Jahr. Aber jeder interessante Ort in der Nähe, von dem ich einen Blick auf diesen wunderschönen Berg mit seiner Schnee- und Gletscherzone haben könnte, wäre nun perfekt. Egal, ob das der Arusha Nationalpark in Tansania wäre oder der Amboseli Nationalpark in Kenia. Dieses Musterbeispiel von Stratovulkan ist mit 5.895 m Afrikas höchstes Massiv. Der bloße Anblick über die weite Ebene auf diesen freistehenden Berg ist bereits majestätisch. Es ist, als schaue man auf ein Aquarell in einer Kunstgalerie.
Ich liebe dieses eindrucksvolle ‚Posing‘ der Natur. Die Erscheinung ist kraftvoll und mächtig. Dort oben auf dem Gipfel zu stehen, zeigt dir deine Grenzen, aber auch deine Möglichkeiten. Der Kilimandscharo ist für mich zu einem Symbol dafür geworden, wie Herausforderungen gemeistert werden können. Ich habe es geschafft und so viele andere auch. Genau dieses Gefühl und diese Erfahrung ist es im Besonderen, weshalb der Kili zu meinen Lieblingsorten gehört. Er ‚schenkt‘ mir Mut, einen verstärkten Glauben an mich selbst und die Hoffnung auf viele weitere positive Erlebnisse, die Herausforderungen im Leben mit sich bringen können.
Darüber hinaus sehe ich den Berg gerne auch als Landebahn für den Weihnachtsmann, wenn er vom Nordpol kommend hier seine erste Zwischenstation macht, um Ostafrika mit Geschenken zu versorgen. Dort oben spannt er bestimmt seine Rentiere aus, lässt sie langsam ins Tal trotten und genießt selbst die Schlittenfahrt nach unten.
Zwei meiner Lieblingstouren in Tansania:
Kilimanjaro Trekking: Machame Route
Die Machame Route gilt als landschaftlich schönste Besteigungsroute zum schneebedeckten Gipfel des Kilimanjaro. Auf dieser 8-tägigen Trekking Tour haben Sie gute Chancen, den Gipfel zu erreichen.
Best of Tansania Safari: Serengeti, Ngorongoro Krater & mehr
Auf dieser 7 Tage Safari erleben Sie mit dem Besuch des Tarangire Nationalparks, des Lake Manyara Nationalparks, der Serengeti und des weltbekannten Ngorongoro Kraters die absoluten Highlights von Nordtansania.
Spektakuläre Tierbeobachtungen wechseln sich ab mit eindrucksvollen Landschaftsformen: Buschige Galeriewälder und steile Kraterhänge bis hin zu den unendlichen Grassavannen der Serengeti.
Der Chobe River in Botswana
Das Schöne an weihnachtlichen Fantasien ist, zu jederzeit beste Bedingungen an meinen Lieblingsorten zu haben. So auch in Botswana. Ein Bootsfahrt auf dem Chobe River hat immer etwas festlich Besinnliches. Du sitzt entspannt an der Railing, greifst zu Nüssen, Trockenwurst und anderen Leckereien neben dir, nippst an einem Getränk, das zu deiner Stimmung passt und schaust entspannt hinaus auf den Fluss und seine Wunder. Es ist wie ein Weihnachtsmarkt der Tiere. Rappenantilopen, Wasserböcke, Impalas und Kudus stürzen sich auf das Gras an den ufernahen Fressbuden; Giraffen nähern sich vorsichtig dem Getränkestand, halten dabei, wie auch ich, Ausschau nach den Löwen; Affen schwingen sich von Ast zu Ast, während die exotische Vogelwelt Weihnachtslieder zwitschert.
Es riecht nach feuchter Vegetation. Unsere Flussgondel bewegt sich nur langsam vorwärts, gleitet sanft vorbei an Heerscharen von Elefanten, Büffeln, Flusspferden und Krokodilen. Sie liegen faul herum, spielen, fressen oder trinken, auch wenn die Getränkeauswahl nur völlig verwässerten Wein erlaubt. Die Dickhäuter nehmen es gelassen, laufen Polonaisen und wickeln dabei den Rüssel um den Schwanz des jeweils vorneweg marschierenden Kameraden. Im Gegenlicht des zunehmenden Abendrots wirkt die gesamte Szenerie so idyllisch, dass es mich mit warmen Schüben der Harmonie und Friedseligkeit füllt. Ein Moment für Familien, sich in den Arm zu nehmen.
Meine Lieblingsorte in Afrika – Das Hoanibtal
Nur wenige Kilometer hinter Sesfontein in Namibia liegt das Flussbett des Hoanibs. Aber Wasser gibt es hier selten. In der Namib-Wüste kann es Jahre dauern, bis es mal so regnet, dass etwas zum Fließen kommt. Und so bahnen sich im breiten, sandigen Lauf unzählige Reifenspuren ihren Weg. Hier beginnt das Abenteuer. Der Flusslauf windet sich quer durch die Namib in den etwa 90 km Luftlinie entfernten Atlantischen Ozean. Was auch immer an Regenrückständen bleibt oder über Tau- und Nebelbildung an Feuchtigkeit entsteht, unterhält hier eine Tier- und Pflanzenwildnis, die ich zuvor kaum für möglich gehalten hätte.
Zwar ist der Artenreichtum bescheidener als im Etoscha Nationalpark, Namibias Top-Safari-Adresse. Aber dafür ist das Hoanibtal Wildnis pur. Und wer würde schon Elefanten, Giraffen, Spitzmaulnashörner, Zebras oder Löwen in der Wüste erwarten? Sträucher, Büsche und Bäume auf den sandigen Flächen verraten die Existenz von oberflächennahem Grundwasser. An einigen Stellen tritt es als Quelle an der Oberfläche hervor oder wird von buddelnden Elefanten zu Tage gefördert. Und dennoch: jeder Moment hier wirkt irreal. Es ist, als würdest du halb verdurstet eine Fata Morgana vor dir sehen, eine Oase der Tierwelt.
Das Hoanibtal ist menschenleer. Vor allem, wenn es Nacht wird. Nun hier zu bleiben, sein Zelt auszupacken, ein paar herumliegende Hölzer zu sammeln, um damit ein gemütliches Lagerfeuer zu entfachen, macht diesen Moment einzigartig. In einem Meer von funkelnden Himmelskörpern leuchtet der Weihnachtsstern nur für dich. Unter seinem Schein bereitest du ein typisch namibisches „Braai“ mit würzigem Grillfleisch von einheimischen Wild, begleitet von leckeren Salaten. Dazu gibt es Getränke nach Wahl und interessante Gespräche über das Leben. So geht ein wundervoller Tag zu Ende.
Kapstadt in Südafrika
Zugegeben, ich könnte in diesen Weihnachtstagen einen ganzen Blog allein über Kapstadt schreiben. Was für eine geile Stadt. Nicht die schönste, aber eine der am schönsten gelegenen. Die Tafelberge, Lions Head, die vielen süßen Vororte wie Camps Bay oder Kalk Bay, das Meer, die Pinguine in Simons Town, das Kap der Guten Hoffnung und Robben Island. Der Ort vibriert. Menschen aller ‚Couler‘, manchmal hektisch, aber meist in typischer, sommerangepasster Gelassenheit. Die meisten von ihnen sehen Weihnachtsbäume nicht bei sich zu Hause in den Townships, sondern in der City auf der Long Street, in Shopping-Malls oder an der V&A Waterfront im Hafen.
Doch so sehr ich Kapstadt und Umgebung als einen meiner Lieblingsorte in Afrika feiere, so sehr bin ich in diesen Tagen gedanklich mehr auf einem Boot zwischen dem Festland und der ehemaligen Gefängnisinsel Robben Island unterwegs. Es ist Nelson Mandelas 10. Todestag. Er war eine Jahrhundert-Persönlichkeit für Südafrika und für die Welt, eine Inspiration mit seiner Fähigkeit, trotz all des erlittenen Leids von Unterdrückung, Folter und Mord seinen Peinigern zu verzeihen und sich zu versöhnen. All das für die Chance auf ein neues, gemeinsames Südafrika für alle Menschen, unabhängig von ihrer Hautfarbe oder ethnischen Zugehörigkeit. Mandela verbrachte über 18 Jahre auf diesem Knasteiland.
Seine Zelle steht, wie die Insel auch, symbolisch für Bedingungen extremer Not, Schmerz und Leid und wie daraus dennoch ein Geist der Hoffnung und Toleranz entstehen kann. Viele Südafrikaner*innen füllt das mit Stolz. Aber es ist auch ein sehr nostalgisches Gefühl, denn nicht wenige fühlen sich im heutigen Südafrika von ihren ehemaligen Freiheitskämpfern verraten, die heute in Regierungspositionen sitzen. Steigende Armut, fehlende Dienstleistungen, vor allem aber wirtschaftlicher Ausverkauf und Korruption. Und dennoch stirbt die Hoffnung zuletzt. … Es ist die Fahrt zurück auf Kapstadt zu. Wenn du Robben Island hinter dir lässt und vor dir über den Atlantischen Ozean hinweg diese unverwechselbare Skyline unter blauem Himmel siehst, den Hafen, die Stadt, die Tafelberge, Lions Head, das Stadion. Dann ist es wie ein Nachhausekommen in die schützende Hoffnung, dass am Ende doch alles gut wird.
In diesem Sinne wünsche ich und wünschen wir von Elefant-Tours dir eine wunderschöne Weihnacht,
viele Geschenke und kuschelige Momente!
Wer das Glück hat, unterm Weihnachtsbaum eine Afrika-Reise als Geschenk zu finden, kann sie gerne bei uns einlösen. So findest du deine ganz eigenen Lieblingsorte in Afrika! Wir geben gute Tipps, stehen für Rückfragen bereit, unterstützen dich bei der Planung und begleiten dich auf der gesamten Tour, egal ob auf einer privat geführten Rundreise, einer Gruppenreise oder Selbstfahrer*in-Tour unterwegs. Dank unseres engen Kontaktes zu unseren Tochterfirmen in Afrika wissen wir über die aktuelle Lage immer gut Bescheid. Also melde dich bei uns! Dein Traum, unsere Expertise – Dein ganz individuelles Afrika-Erlebnis.