Veröffentlicht am 28. Juni 2021 von Juan Proll
Warum nach Kasane reisen: Botswanas Safari-Hauptstadt im hohen Norden
Botswana ist nicht nur die Heimat des einzigartigen Okavango Deltas, sondern auch ein El Dorado für die Tierwelt. Hoch oben im Norden ist die Stadt Kasane Ausgangspunkt für schönste Natur- und Wildtiererlebnisse in der Umgebung. Warum sich eine Reise nach Kasane lohnt und was es so besonders macht, erfahrt ihr heute hier.
Es gibt viele Gründe, nach Kasane zu reisen
Zunächst will ich gerne eins klarstellen: Kasane ist sicher nicht die Hauptsehenswürdigkeit in dieser Region. Das Stadtbild ist funktional geprägt, die Straßen staubig, die Atmosphäre geschäftig. Wer hierher kommt, erlebt allerdings einen sehr lebendigen Ort, wo sich Einheimische mit Menschen aus aller Welt mischen. Noch dazu bietet Kasane die Infrastruktur, die man danach über hunderte von Kilometern nicht mehr oder zumindest nicht mehr so kompakt bekommt: Werkstätten, Tankstellen, Schulen, Kliniken, Behörden und natürlich Shops, Hotels, Restaurants sowie Tour-Anbieter.
Die große Besonderheit dieses Städtchens ist seine Lage. Als Grenzort liegen Kasane und seine über 9000 Einwohner*innen in einem Vierländereck, wo sich Botswana, Namibia, Sambia und Simbabwe „hallo“ sagen. Vor allem aber ist der Ort in einem Flusswald-Gebiet gebettet, unweit des Zusammenflusses des Chobe und Zambesi Rivers. Und es ist insbesondere letzteres, was diese Ansiedlung so unvergleichbar macht. Denn mit dieser Lage leben die Menschen hier inmitten eines atemberaubenden Tierparadieses. Schon die Straßen von Kasane teilen sie mit Pavianen und Warzenschweinen. Entlang der Gärten und Ufer kann man die allerschönsten Vögel beobachten. Und je nach Wohnort innerhalb der Stadt schleichen sich hier und da auch mal Elefanten, Löwen, Hyänen und Leoparden ums Haus. Zäune um die Ortschaft herum gibt es keine.
Aufgepasst also, wenn es auf die Straße und vor allem in die ruhigeren Seitenwege geht. Ansonsten ist Kasane aber eins: Ausgangspunkt für tolle Ausflüge in die Umgebung. Warum wir also gerne auch auf unseren geführten Touren, wie zum Beispiel der „Faszination Botswana“ oder „Botswana – Okavango Delta & Chobe Safari“, hierherkommen, werdet ihr beim Weiterlesen sicher sehr schnell verstehen. Was macht Kasane also so reizvoll? Es ist vor allem die Nachbarschaft zum Chobe Nationalpark und den Victoria Falls.
Der Chobe Nationalpark
Kasane liegt an der nordöstlichen Grenze des rund 11.700 km2 großen Chobe Nationalparks, einem wahren Paradies für Mensch und Tier. Er gehört ohne jeglichen Zweifel zu den sehenswertesten Naturschutzgebieten Botswanas. Das trifft ganz besonders in der Trockenzeit zwischen Mai und Oktober zu, wenn sich die Tiere immer mehr und in immer größeren Mengen an den Ufern des Chobe Flusses aufhalten. In dieser Zeit entwickelt sich hier die Elefantendichte zur größten Afrikas.
Kasanes Nähe zu diesem traumhaften Fluss und dem Nationalpark ermöglicht vielfältige Entdeckungsreisen zu Land und zu Wasser. So zum Beispiel auf einer Boots-Tour in den Sonnenuntergang hinein: Märchenhafte Aussichten auf die Fluss- und Auenlandschaft unter einem rötlich eingefärbten Himmel lassen euch vielleicht sogar vergessen, dass ihr eine Kamera dabei habt. Es geht vorbei an Krokodilen und Flusspferden. Unzählige Vögel dekorieren den Wassersaum. Und Elefanten kreuzen die Gewässer auf imaginären Zebrastreifen.
Doch auch der Landweg ist außergewöhnlich. Es geht im Land Cruiser auf Safaris entlang der Flussufer und den anliegenden Wäldern. Unbeeindruckt von irgendwelchen Corona-Regelungen über zulässige Versammlungsmengen chillen die Elefanten unter den Baumkronen wie Kneipengänger*innen in den Altstädten von Köln oder Düsseldorf an einem Samstagabend. Man mag sich dazugesellen und bei einem Drink über das Leben am Fluss philosophieren.
Aber schon geht es weiter, vorbei an Büffeln, Flusspferden und Krokodilen. Vor allem jedoch bereichern zahlreiche Antilopenarten die Fauna des Gebietes: darunter auch Leierantilopen, Kuhantilopen, Gnus, Elenantilopen, Großer Kudu, Rappenantilopen, Pferdeantilopen, Wasserböcke, Pukus, Lechwes, Schwarzfersenantilopen, Riedböcke und Buschböcke. Wer allerdings mehr auf Raubtiere steht, wird hier ebenso belohnt: Löwen, Wildhunde, Hyänen, Leoparden und Geparden jagen in diesem Gebiet. Anmutend dagegen die Zebras und Giraffen.
Kurzinfos Chobe Nationalpark:
- Von Kasane aus führen gut ausgeschilderte Teerstraßen zum ca. 6 km entfernten Sedudu Gate, dem nächstgelegenen Eingangstor in den Chobe National Park.
- Der Eintritt am Parkeingang beträgt 120 Pula pro Person und Tag (2021) plus 10 – 50 Pula für das Auto (je nach nationalem oder internationalem Autokennzeichen).
- Wenngleich ihr den Chobe Nationalpark problemlos mit einem normalen PKW erreichen könnt, braucht ihr für die Wildbeobachtung jedoch unbedingt einen Geländewagen mit hoher Bodenfreiheit und Vierrad-Antrieb. Die Wege können extrem weichsandig und in der Regenzeit auch schlammig sein.
- Wer eine Übernachtung in den staatlichen Camps innerhalb des Chobe National Parks plant, muss vorausbuchen. Sonst gilt: keine Buchung, keine Übernachtung.
- Malaria-Prophylaxe wird empfohlen.
Die Victoria Falls
Die Nähe zu den berühmten Victoria Falls ist ein weiterer Grund, warum man nach Kasane reisen sollte. Denn das Städtchen ist auch ein hervorragender Absprungort, um zu den berühmten Wasserfällen zu gelangen, die keine 100 km entfernt sind. Zum Beispiel auf einer Tagestour. „Mosi-oa-Tunya“, oder „der donnernde Rauch“ wie er unter den Einheimischen heißt, gehört zu den „größten“ Wasserfällen der Welt, ist UNESCO Weltnaturerbe und einer der stärksten Touristenmagnete der südlichen Hemisphäre. Der Name ist eine Referenz auf die extrem Dezibel belastete Lautstärke und die rauchartig aufsteigende Gischt, die die bis zu 108 m fallenden Wassermassen erzeugen können.
Entscheidender als der Name ist jedoch die Schönheit für den Betrachter. Und die ist ohne Frage nur mit Superlativen zu beschreiben. Dabei geht es auch nicht allein um das gigantische Panorama der Wasserfälle, sondern ebenfalls um die Besonderheiten, die es außerdem mit sich bringt: einen dichten, tiefgrünen Regenwald über den die tropische Sonne gerne einen bunten Regenbogen in wuchtigen Farben malt. In Vollmondnächten kann man sogar das besondere Glück haben, einen lunar kreierten Regenbogen in der Victoria-Falls-Landschaft zu sehen.
Die Victoria Falls bieten mehr als nur die Besichtigung der Wasserfälle. Entlang der Fälle, also auf den Festlandkanten könnt ihr wunderbar spazieren gehen. Häufig wird man dabei allerdings sehr nass wegen der Gischt. Eine Regenjacke empfiehlt sich da sehr. Von hier gehen auch Pfade hinunter in den tropischen Regenwald, wo man in der trockeneren Zeit des Jahres auf herrlichen Naturwegen wandeln kann.
Auch der Wassersport muss an den Vic Falls nicht zu kurz kommen. Der Sambesi gilt in dieser Region als eines der besten White-Water-Rafting-Reviere der Welt. Je nach Jahreszeit und Wassermenge lassen sich hier unterschiedliche Strecken mit unterschiedlichen, teils extrem hohen Herausforderungen „durchraften“. Wer allerdings trocken bleiben und sich die Fälle von oben anschauen möchte, dem sei ein spektakulärer Helikopter- oder Microlite-Flug (Drachenfliegen mit Rädern und Motor) oder motorloses Paragliding wärmstens empfohlen.
Kurzinfos Victoria Falls:
- Einfache Fahrtstrecke von Kasane zu den Victoria Falls in Simbabwe ca. 84 km.
- Fahrtdauer in der Trockenzeit ca. 1h20 bis 1h40 (in der Regenzeit abhängig vom Zustand der Teerstraße) plus der Zeit für die Grenzformalitäten auf Hin- und Rückfahrt. Auf meiner letzten Tour dauerte es auf dem Hinweg ca. 45 Minuten, auf dem Rückweg ca 30 Minuten. Es kann aber bei viel Betrieb auch viel länger dauern.
- Erreichbar mit eigenem Mietwagen oder per Transfer oder gebuchtem Pauschalausflug mit Guide, Lunchpaket und Eintrittspreisen (aber ohne die anfallenden Visa-Gebühren an der Grenze). Transport und Pauschalausflug ersparen teure Zusatzkosten an Gebühren (inklusive Bescheinigung des Autovermieters) und Steuern für die Grenzübertritte des Mietwagens. Auch die Grenzformalitäten sind mit einer gebuchten Tour in der Regel schneller erledigt.
- Statt des inflationären Simbabwe Dollars nutzt besser US-Dollar als Zahlungsmittel.
- Die Tour ist als Tagesausflug möglich.
Botswanas nördlichste Safari-Hauptstadt Kasane bietet nicht nur ein faszinierendes Tierreich, sondern auch exklusive Begegnungen mit atemberaubender Natur. Wir stehen gerne für Rückfragen und Unterstützung bei der Planung deiner Botswana-Reise bereit, egal ob auf einer Gruppenreise oder Selbstfahrer-Tour. Dank unseres engen Kontaktes zu unserer Tochterfirma in Botswana wissen wir über die aktuelle Lage immer gut Bescheid. Also melde dich bei uns! Dein Traum, unsere Expertise – Dein ganz individuelles Botswana-Erlebnis.