Veröffentlicht am 23. Mai 2022 von Juan Proll
Wo ist es in Botsuana am schönsten?
Unter den vielen Safari-Zielen in Afrika ragt Botswana als Naturparadies heraus. Das Okavangogebiet bildet das weltweit größte Binnendelta. Die weiten Savannen und die wildromantische Schönheit der Kalahari prägen die vielfältigen Landschaften. Die Creme de la Creme der afrikanischen Tierwelt gibt sich hier die Ehre: darunter Elefanten, Zebras, Giraffen und Löwen. Doch wo ist es in Botswana am schönsten? Dieser Frage gehe ich im heutigen Blog für euch nach.
Die Schönheit Botswanas besteht in ihrer Ursprünglichkeit. Schon früh hat das Land begonnen, seine Natur zu schützen. Mit mehr als 25 Prozent der Landfläche, die für Parks und Reservate reserviert sind, hat es einen der höchsten Anteile an Naturschutzgebieten in Afrika. Das ermöglicht euch Safari-Erlebnisse der besonderen Art: Bootsfahrten, Mokoro Trips, Buschwanderungen, Kanufahrten und Pirschfahrten bei Tag und bei Nacht. Kulturelle Begegnungen mit Botswanas ältester und am traditionellsten lebenden Volksgruppe, den Khoisan, bereichern die Möglichkeiten. Ein sehr kleiner Teil unter ihnen führt noch immer ein Nomadenleben als Jäger- und Sammler*innen.
Doch Botsuana ist mit rund 581.000 km² um mehr als die Hälfte größer als Deutschland. Österreich passt knapp 7 mal hinein und die Schweiz etwa 14 mal. Wie also „übernehmt“ ihr euch auf einer Botswana Reise nicht und findet gleich die schönsten Orte des Landes? Hier helfen euch hoffentlich meine Tipps zu der Frage: Wo ist es in Botswana am schönsten?
Wo es in Botswana am schönsten ist? Auch im Okavango-Delta
Das Okavango Delta ist die meiste Zeit des Jahres so trocken und vegetationsarm, so menschenleer und von Tieren gemieden, dass man erst einmal überhaupt nicht auf die Idee käme, hier könnte die Gegend etwas Schönes bieten. Doch dann kommt der Regen und von heute auf morgen erwacht das Leben. Die Landschaft nimmt plötzlich ein Frankenstein-Szenario an, es blitzt, donnert und regnet. Aus dürren Vertiefungen werden Flüsse und Seen. Die karge Pflanzenwelt gedeiht. Und Wildtiere aus allen Ecken des Landes ziehen hierher, um Zeuge der Kreation zu sein. Es ist magisch und erinnert an jene Vollmondnacht, in der das Heulen der Wölfe das Blut zum Gefrieren bringt und Edgar Wallace an der Türe klopft.
Sehr schnell haben die unbändigen Wasserläufe die flachhügelige Landschaft in ein riesiges Naturkunstwerk verwandelt, in ein Labyrinth aus gewundenen Kanälen, seichten Lagunen und kleinen Inseln. Das Okavango Delta verwandelt sich in eine spektakuläre Kombination aus Schwemmland, einzigartigen Panoramen und artenreichen Ansammlungen von Wildtieren: darunter Elefanten, Büffel, Krokodile, Wasserantilopen, Flusspferde, Zebras und Löwen. All das zusammen macht das Okavango Delta in Botswana so besonders und zurecht zu einem UNESCO-Weltnaturerbe.
Wo ist es in Botswana am schönsten? Auch im Moremi Game Reserve
40% des Okavango Deltas deckt das Moremi Game Reserve ab. Es schützt die zentralen und östlichen Gebiete des Deltas. Sein Status als Wildreservat statt als Nationalpark erlaubt es dem dort lebenden BaSarwa-Volk, in ihrer Heimat zu bleiben.
Der im angolanischen Hochland entspringende Okavangofluss versinkt im trockenen Sand der Kalahari-Wüste. Doch bis das passiert, kreiert er ein einzigartiges Leben, das besonders in Moremi zu bewundern ist. Es entsteht die größte Oase in Afrika, ein Paradies für Wildtiere, ein „Garten Eden“, der nicht nur die Big Five Willkommen heißt, sondern generell hervorragende Wildbeobachtungen erlaubt. Die atemberaubenden Landschaften mit Savannen, Auen, Lagunen, dichten Wäldern und gewundenen Flüssen sind auch ideal für Fahrten im einheimischen Einbaum, dem Mokoro.
Die Tsodilo Hills
Am Rande des Okavangodeltas und südwestlich von Shakawe erheben sich über der weiten flachen Landschaft plötzlich und dramatisch die Felswände der Tsodilo Hills. Diese Hügelkette besteht aus vier massigen Quarzitblöcken, die bis zu einer Höhe von etwa 1.489 m aufragen. Damit gehören sie zu den höchsten Erhebungen des Landes.
Doch vor allem sind die Tsodilo Hills für die hier lebenden Hambukushu- und San-Völker ein Heiligtum. An diesem Ort führten ihre Vorfahren spirituelle Zeremonien durch und schufen mit schätzungsweise über 4.500 Felszeichnungen ein natürliches Kunstmuseum. Dieses „Louvre der Wüste“ ist heute ein UNESCO-Weltkulturerbe.
Der Chobe Nationalpark – einer der schönsten Orte Botswanas
Der rund 11.700 km2 große Chobe Nationalpark ist ein wahres Paradies für Mensch und Tier. Es ist ohne Zweifel eines der sehenswertesten Naturschutzgebiete Botswanas. Das trifft vor allem in der Trockenzeit zwischen Mai und Oktober zu. Denn das ist die Zeit, in der sich die Tiere immer mehr und in immer größeren Mengen an den Ufern des Chobe-Flusses sammeln. Die Elefantendichte entwickelt sich in diesen Monaten zur größten Afrikas.
Märchenhafte Aussichten auf die Fluss- und Auenlandschaft sind vor allem auf einer Bootstour unter einem rötlich eingefärbten Himmel bei Sonnenuntergang garantiert. Krokodile und Flusspferde stehen Spalier, unzählige Vögel dekorieren die Wasserstrecke, Elefanten kreuzen die Gewässer auf unsichtbaren Zebrastreifen und Löwen beobachten das Treiben vom Ufergras.
Doch auch der Landweg ist außergewöhnlich sehenswert. Land Cruiser durchstreifen auf Safaris entlang der Flussufer die anliegenden Wälder. Unter den Baumkronen chillen die Elefanten wie Besucher*innen vor den Bars in den Altstädten von Zürich oder Salzburg an einem sommerlichen Samstagabend. Gern mag man sich dazu gesellen, um bei einem Drink über das Leben am Fluss zu philosophieren.
Das Central Kalahari Game Reserve
Sehr viel trockener geht es im Central Kalahari Game Reserve zu. Trockenperioden bis zu 10 Monaten erschweren den Gräsern, Akazien und Dornensträuchern ihre Lebensbedingungen. Dennoch ist diese Gegend nicht nur ein riesiger Sandkasten für Tiere, sondern auch eine faszinierende Wüstenlandschaft für Besucher*innen. Damit gehört sie sicher auch zu den Antworten auf die Frage: Wo ist es in Botswana am schönsten?
Das Wildschutzgebiet gilt mit seinen 52.800 km2 als die derzeit weltweit größtes Game Reserve. Es ist damit größer als die Niederlande oder die Schweiz. Tiere wie Giraffen, Geparden, Erdmännchen, Schabrackenhyänen, Wildhunde, Warzenschweine, Leoparden, Löwen, Streifengnus, Elenantilopen, Spießböcke, Kudus und Strauße tummeln sich auf den weiten Sandflächen. Sie teilen sich ihr Habitat seit tausenden von Jahren mit den Jägern und Sammlerinnen der einheimischen San. Bis heute pflegen einige Gruppen des Kalahari-Volkes ein sehr traditionelles Leben. Leider ist dieses natürliche Miteinander von Mensch und Tier seit einiger Zeit durch Diamantenabbau und Fracking bedroht.
Reisenden bleiben solche Entwicklungen weitestgehend verborgen. Fahrt ihr dorthin, seid ihr fast allein in einer weitestgehend unberührten, abgeschiedenen und einzigartigen Trockensavanne unterwegs. Besonders empfehlenswert ist das Deception Valley im nördlichen Teil des Schutzgebietes. Hier trefft ihr die meisten Tiere an, sogar Elefanten. Die besten Chancen habt ihr vor allem in der Regenzeit zwischen November und April. Zwischen Mai und Oktober sind allerdings die Gräser kürzer und die Aussichten besser. Das gilt insbesondere für die Suche nach den Braunen Hyänen, die hier in bemerkenswert hoher Anzahl im Wüstensand jagen.
Die Nxai-Pan & Makgadikgadi-Pans Nationalpark
Nur eine geteerte Hauptstraße trennt den Nxai-Pan und den Makgadikgadi-Pans Nationalpark am nordöstlichen Rand der Kalahari. ‚Nxai’ bezeichnet in der Sprache der San eine hakenförmige Metallstange. Sie dient den San dazu, Springhasen aus ihren unterirdischen Gängen auszubuddeln. Das Anhängsel ‚Pan’ steht für „Pfanne“. Gemeint sind die Salzpfannen, die als Überbleibsel eines großen Sees die öde Landschaft prägen und in der Regenzeit mit Wasser volllaufen. Das „ausgedehnte leblose Land“ der Makgadikgadi-Pans erscheint vielen noch karger als die Nxai-Pan. Zusammen bilden sie aber eine der größten Salzpfannen-Landschaften der Welt.
Der einstige Riesensee hatte keinen Abfluss und trocknete schließlich aus. Dabei hinterließ er dicke Salzkrusten, die alljährlich unter den saisonalen Niederschlägen aufweichen. So entsteht ein nährstoffreicher Flüssigkeitsmix, den Wasservögel wie Pelikane und Flamingos sehr gerne mögen. Das bedeutet harte Zeiten für die ansonsten bescheiden kleine, aber dauerhaft hier lebende Fauna der beiden Parks. Sie wird in und um die Regenzeit herum vom Sommertourismus der Tierwelt überrannt. Aus ein paar Vogelarten werden etwa 165. Und wer nicht einfliegt, der wandert über beliebte Pilgerrouten hierher, zum Beispiel vom Hwange-Nationalpark in Simbabwe oder dem Okavangodelta. Viele sind dann entweder nur auf der Durchreise oder kommen zum ‚Urlauben’.
Und plötzlich ist die Region voll von Löwen, Elefanten, Löffelhunden, Oryxen, Schabrackenschakalen, Giraffen, Zebras, Kudus, Impalas, Straußen und Springböcken. Dennoch sind es aber die hier lebenden Erdmännchen-Kolonien, die den Besucher*innen Tränen der Freude ins Gesicht treiben.
Der Kgalagadi Transfrontier Nationalpark
Der Kgalagadi Transfrontier Nationalpark ist ein länderübergreifendes, internationales, von Südafrika und Botswana gemeinsam verwaltetes Naturschutzgebiet. Die Durchfahrt hier geht nur mit Vierrad-Antrieb. Es gibt keine Asphaltstraßen. Auch vom an der Westseite des Parks gelegenen Namibia könnt ihr einreisen. Salzpfannen, offene Ebenen und flaches Buschland, das nach Süden hin dichter wird, prägen die Landschaft des Transfrontier Parks. Das riesige Gebiet, das größer als Belgien ist, wirbt mit unberührter Wüste und kleinen vegetationsbedeckten roten Dünen, Grasland, Busch und Wäldern. Und wenn sich die Pfannen in der Regenzeit mit Wasser füllen, dann hüllt sich die Wüste in eine pflaumige Grasdecke.
Die Besonderheit des Kgalagadi Transfrontier Parks ist die Aussicht auf echte Kalahari-Wüstenerlebnisse. Der Park ist Lebensraum für wandernde Herden von Spießböcken, Gnus, Springböcken und Elen-Antilopen, begleitet von lauernden Raubtieren wie Löwen, Geparden und Leoparden. Zebras gibt es keine, dafür aber Giraffen, Erdmännchen, Hyänen und Afrikanische Wildhunde.
Botswanas schönste Orte erlauben nicht nur faszinierende Safaris ins Tierreich, sondern auch exklusive Begegnungen mit atemberaubender Natur. Wir stehen gerne für Rückfragen und Unterstützung bei der Planung deiner Botswana-Reise bereit, egal ob auf einer geführten Safari mit einem erfahrenem Guide oder einer Selbstfahrer*in-Tour unterwegs. Dank unseres engen Kontaktes zu unserer Tochterfirma in Botsuana wissen wir über die aktuelle Lage immer gut Bescheid. Also melde dich bei uns! Dein Traum, unsere Expertise – Dein ganz individuelles Botswana-Erlebnis.