Veröffentlicht am 25. Januar 2021 von Juan Proll
Botswana: Wann ist die beste Reisezeit? Klima & Wetter für Safaris
Botswana ist ein Binnenstaat im südlichen Afrika mit beeindruckenden Sandpanoramen und Wasserlandschaften. Die Weiten der Kalahari-Wüste und das Okavango Delta, das sich während der saisonalen Überschwemmungen in ein wunderschönes Biotop mit üppiger Vegetation verwandelt, prägen den geografischen Raum. Das Land ist ein Mekka für Afrikas faszinierende Tierwelt.
Ursprüngliche Naturparadiese, unberührte afrikanische Wildnis und freilebende Wildherden verführen zu Safari-Erlebnissen der Extraklasse. Auf geführten Safaris oder Selbstfahrerreisen kann man dieses spannende Land erkunden. Doch wann ist die beste Reisezeit für Botswana??

Wann nach Botswana reisen? – Das Klima
Trotz einer nur kurzen Regenzeit besitzt Botswana ein subtropisches Klima. Das insgesamt recht flache Land bleibt den größten Teil des Jahres von feuchtigkeitsbeladenen Wolken verschont. Die haben sich meist schon in den Gebirgen der Nachbarländer abgeregnet. Viele semi-aride Savannen und ein Halbwüstenklima, bei dem es überwiegend trocken und heiß ist, sind die Folge. Die Trockenzeit dauert von April bis Oktober im Süden und bis November im Norden. Die Gesamtniederschlagsmenge bewegt sich je nach Region im Jahresdurchschnitt zwischen rund 250 mm und bis zu über 600 mm. Wenig regnet es über der Kalahari, häufiger im Süden und Osten und am stärksten im Norden.
Da Botswana auf der Südhalbkugel liegt, sind Sommer und Winter dem europäischen Winter und Sommer entgegengesetzt. Tagsüber wird es im Winter trotzdem gerne über 20°C warm, doch nachts können die Temperaturen extrem abfallen (wenn auch nur selten unter 0°C). Im Sommer steigen die Tagestemperaturen gerne auf über 30°C und fallen nachts nicht unter 15°C. Aber Vorsicht: Anders als in Mitteleuropa ist der Winter die sonnigste Jahrezeit in Botswana, während es dafür im Sommer mehr regnet. Das ganze Land ist während der Trockenzeit oft windig und staubig.

Wann ist die beste Reisezeit in Botswana? – Monat für Monat
Die oben beschriebenen klimatischen Vorüberlegungen verheißen euch Botswana-Reisenden also gleich schon mal Folgendes:
- Viel Sonne und milde bis sehr warme Temperaturen
- Viele Trocken-, wenig Regenzeiten
- Eine Tierwelt mit saisonalen Verlagerungen
Doch wann seid ihr am besten wo? Hier ein paar Tipps für die beste Botswana-Reisezeit!
Januar – März: Farbenfroh, warm und vogelreich
Puh, zu dieser Jahreszeit ist es heiß und feucht in Botswana. Temperaturen erreichen locker über 30°C und knacken auch schon mal die 40°C-Marke. Selbst in der Nacht lässt sich das Thermostat kaum auf unter 20°C zurückdrängen. Es ist Regenzeit. Kein Dauerregen wie in Mitteleuropa, sondern kurz und dafür aber heftig am Nachmittag. So heftig, dass der ausgedörrte Boden es kaum verarbeiten kann, was schnell zu Überschwemmungen und dann völlig aufgeweichten Straßen führt. Viele hoffnungsvoll geplante Safaris fallen dadurch regelrecht ins Wasser. Wer trotzdem herkommt, hat dafür vielleicht das Glück, eines der spektakulären Nachmittagsgewitter dieser Tage miterleben zu dürfen. Ein düsteres, extrem dichtes, niedriges Wolkenfeld mit voltpotenten Blitzen, dazu Donnerschläge, als wolle es dir das Trommelfell zerschmettern. Ich habe selten solche Kriech-unter-die-Decke- und Kuschellaune-Gefühle wie in diesen Momenten.

Es ist aber auch die grüne Zeit mit fruchtbaren, farbenfrohen Landschaften. Sogar die Kalahari blüht. Die trockenen „Pfannen“ füllen sich dort mit Wasser. Insbesondere der Nxai-Pan-Nationalpark und der Makgadikgadi-Pans-Nationalpark sind jetzt einen Besuch wert. Es ist die Zeit der Jungtiere – Antilopen, Vögel. In den gefüllten „Pfannen“ der Kalahari lassen sich nun sogar Flamingos bewundern. Aber auch Migrationsbewegungen von zum Beispiel Zebraherden finden hierher statt. Außerdem wird es in den Nächten zuweilen sehr laut, weil der Wasserreichtum die Paarungswilligkeit der Frösche stimuliert. Es ist allerdings auch die Zeit, in der freilebende Wildtiere sich sehr verstreuen: Wasser ist überall zu finden und die Hitze verleitet viele dazu, die meiste Zeit des Tages im Schatten zu liegen. Dazu macht die üppige Vegetation Sichtungen ohnehin schwieriger.
Eure Reisezeit in Botswana zwischen Januar und März lohnt sich also für folgende Vorlieben:
- Heiße, afrikanische Sommermonate und spektakuläre Gewitter
- Regenzeitbedingte Abenteuer in Überschwemmungsgebieten mit
allradbetriebenen Fahrzeugen - Tier-Safaris mit Entdeckergeist
- Besuch des Nxai-Pan-Nationalparks und des Makgadikgadi-Pans-Nationalparks
- Grüne Landschaften und Vogelbeobachtungen bis zum Abwinken
- Fotografieren von farbenfrohen und kontrastvariierenden Landschaften
- Schnäppchenjagd auf Nebensaisonpreise

April – Juni: Übergangslandschaften
Endlich wieder „Trockenzeit“. Doch die Wasserversorgung in Botswana ist zu dieser Jahreszeit immer noch gut und die Gräser hoch, was das Entdecken von Tieren nicht immer leicht macht. Allerdings beginnt das meiste davon zu verdörren, was nicht schon gefressen ist. Zudem trocknen die vielen Wasserstellen immer mehr aus. So langsam wird die Tierwelt wieder geselliger, trifft sich verstärkt an den verbleibenden Wasserlöchern und präsentiert sich den Reisenden wieder verführerisch. In dieser Zeit besonders zu empfehlen ist der Chobe-Nationalpark. Trotz niedrigerem Wasserspiegel sind auf dem Chobe-Fluss immer noch romantische Bootstouren in den Sonnenuntergang möglich, mit erstaunlich vielfältiger Tierwelt diesseits und jenseits der Ufer.
Nur im Okavango Delta verschwindet das Wasser nicht. Im Gegenteil – das abfließende Wasser aus dem Hochgebirge Angolas bahnt sich seinen Weg ins Deltabecken und verschafft dem Gebiet seinen unvergleichlichen Charme. Die bezaubernde Wasservegetation und ein Meer an Inseloasen laden ein zu Feuchtgebietwanderungen. Fly-Inn-Tourismus bietet herrliche Vogelperspektiven und Bootstouren führen vorbei an Krokodilen, Flusspferden und Elefantenherden. Es sind Safaris der besonderen Art.

Die Luft wird immer trockener, die Temperaturen von Tag zu Tag niedriger. Zum Juni schlagen sie um in immer kühlere Nächte und fallen dann schließlich auch schon mal auf unter 10°C. Es verscheucht die Schlangen, Skorpione und Spinnen. Im Süden bzw. Südwesten ist hier und da auch schon der erste Frost mal möglich. Spätestens jetzt sollte man für die Abende auch eine Jacke oder einen wärmenden Pullover dabei haben. Aber was macht das schon, wenn es tagsüber immer noch über 25°C warm werden kann? Am Morgen sorgen die kühleren Verhältnisse der Nacht häufiger mal für sanfte Nebelschleier über Lagunen und Flussläufen.
Mit dem Verschwinden der Wolken öffnet sich das Fenster ins Universum. Fast zivilisationsbefreite Lichtverhältnisse in der Wildnis ermöglichen beste Ausblicke auf den prächtigen Sternenhimmel.

Eine Botswana-Reise zwischen April und Juni lohnt sich also für folgende Vorlieben:
- Übergangslandschaften vom Sommer in den Herbst bzw. von der Regen- in die Trockenzeit
- Angenehme Tagestemperaturen um die 25°C bis 30°C bei gleichzeitig trockener Luft
- Safaris außerhalb der mitteleuropäischen Hauptreisezeit
- Besuch des Okavango Deltas – UNESCO-Weltnaturerbe
- Bootstouren im Chobe-Nationalpark
- Fotografieren von morgendlichem Nebel über Lagunen und Flussläufen, Tierleben im und an Flüssen, Sonnenuntergängen und sternenklarem Nachthimmel
Juli – September: Ausnahmezustand im Okavango Delta
In Botswana, das mit seinen 581.730 Quadratkilometern immer noch weit größer ist als die Schweiz, Österreich und Deutschland zusammen, ist in dieser Jahreszeit die Trockenheit nicht mehr zu übersehen. Statt saftigem Grün dominieren nun vielerorts gelb-bräunliche Farben. Doch wie einst das gallische Dorf um Asterix und Obelix im Römischen Reich gibt es auch hier eine kleine Ausnahme: das Okavango Delta. Im über 20.000 Quadratkilometer großen Feuchtgebiet erreichen die Gewässer im Juli und August ihre größte Ausdehnung. Dieser Gegensatz im Land verzückt die Tierwelt, die es in Massen aus den Trockengebieten in das Delta zieht: Büffel, Gnus, Wildhunde, Hyänen, Löwen, Leoparden und viele mehr. Hier ist nun Hochsaison für den Tourismus.
Doch auch die anderen verbleibenden Wasserstellen des Landes werden zum Sammelpunkt der Tierwelt und lassen Besucher*innen-Herzen höher schlagen. Das geht einher mit dem trockenzeitbedingten Verschwinden der Vegetation. So wird das Entdecken der Tierwelt einfacher.
Der Juli ist im landesweiten Durchschnitt der kälteste Monat. Wer nächtliche Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt im europäischen Sommerurlaub meiden möchte, sollte zumindest den Kgalagadi Transfrontier Park im Südwesten des Landes großräumig umfahren. Im August hat man es fast schon überstanden. Die Temperaturen steigen, die Nächte werden insgesamt wieder gemütlicher. Nur die Trockenheit wird für die Natur immer unerträglicher. Vor allem die warmen Luftmassen, die etwa ab September über die Kalahari ziehen, bringen Staubwalzen und Staubteufel mit sich. An den Wasserlöchern wird die Konkurrenz größer und die Spannungen unter den Tieren nehmen zu.
Dennoch überrascht der September auch mit Frühlingsimpressionen. Dort, wo die Natur in den Vormonaten die bescheidenen Feuchtreserven wie Nebel oder Morgentau nutzen konnte, bilden sich nun Fruchtstände und duftende Blüten. Allerdings: bis zum nächsten Regen dauert es noch.
Die Botswana-Reisezeit zwischen Juli und September lohnt sich für folgende Vorlieben:
- Regenfrei, trocken, viel Sonnenschein und sternenklarer Himmel
- Wüstenerlebnisse
- Boot-, Mokoro- und Walking-Safaris im Okavango Delta – UNESCO-Weltnaturerbe
- Tierleben an den Wasserlöchern
- Fotografieren von einzigartiger Vegetation und Tierwelt in Feuchtgebieten, von Sonnenauf- und -untergängen und sternenklarem Nachthimmel

Oktober – Dezember: Neues Leben erwacht
Endlich wieder Regen. Nicht viel, aber zumindest so viel, um die aus dem Maul hängenden Zungen der Tiere wieder mit Hoffnung zu besprenkeln. Auch die verdörrte Vegetation reagiert auf die bescheidenen Wasserschübe mit erstaunlicher Aufnahmebereitschaft. Allerdings wird es zunehmend heißer. Abgesehen vom Süden bzw. Südwesten des Landes ist der Oktober der heißeste Monat des Jahres. Beste Gelegenheit für ungetrübte, zweitägige Wüstentrips ohne Wasser und Brot, die Elefant-Tours allerdings nicht anbietet. Überall steigt das Thermostat auf deutlich über 30°C und fällt nachts gewöhnlich nicht mehr unter 15°C. Für Mensch und Tier kann das unerträglich werden.
Da die Vegetation außerhalb des Okavango Deltas nicht so schnell von ihrem Trockentrauma regeneriert, bedeutet das vor allem für die Tierwelt fehlende Schattenplätze. Bewegung wird möglichst auf die kühleren Morgen- und Nachmittagstunden verlegt. Deswegen sind insbesondere in dieser Zeit die morgendlichen und nachmittäglichen Safaris in den bekannt tierreichen Nationalparks und Wildreservaten empfehlenswert. Doch lohnenswert, weil chancenreich, sind auch die Nachtsafaris. Bei lauschigen Temperaturen ist ein Maximum an nachtaktiver Tierwelt auf recht offenem Gelände unterwegs.

Wen es im Oktober und November in das Okavango Delta zieht, findet das Wasser bereits weit auf dem Rückzug. Empfehlenswert ist dort aber die Godikwe Lagune, wo große Vogelkolonien um diese Zeit mit Nestbau, Brut und Fütterung des Nachwuchses beschäftigt sind.
Je mehr es auf das Ende des Jahres zugeht, nehmen gewöhnlich nicht nur die Moskitos, sondern auch die natürlichen Wasserstellen wieder zu. So gehen die Tiere also wieder eigene Wege. Die Landschaft färbt sich erneut grün, Wolken türmen sich gehäuft am Himmel. Es ist für viele Antilopen die Zeit, in der sie zu gebären beginnen: Leierantilopen, Impalas, Rote Moorantilopen und schließlich die Gnus. Denn der Regen bringt Futtersegen und das ist genau das, was die Kälber brauchen.
Euer Besuch in Botswana von Oktober bis Dezember lohnt sich für folgende Vorlieben:
- Übergangslandschaften vom Frühling in den Sommer bzw. von der Trocken- in die Regenzeit
- Gebärzeit in der Tierwelt
- Wüste extrem
- Fotografieren von farbenfrohen und kontrastvariierenden Landschaften
- Vogelwelt im Okavango Delta
Die beste Reisezeit in Botswana kann für Reisende individuell sehr unterschiedlich sein. Ich hoffe, meine Ausführungen oben – wenn auch bei Weitem nicht erschöpfend – haben dir ein paar Ideen und Orientierungen gegeben, die dir bei der Planung etwas mehr Sicherheit bieten. Wir stehen für Rückfragen und zusätzliche Unterstützung bei der Planung deiner Botswana-Reise bereit. Melde dich bei uns! Dein Traum, unsere Expertise – Dein ganz individuelles Botswana-Erlebnis.