Veröffentlicht am 3. Mai 2021 von Juan Proll
Welche Naturschutzgebiete in Botswana besuchen? Meine 5 Empfehlungen
Botswana – Land der Kalahari, Heimat des Okavango Deltas. Doch welche Naturschutzgebiete in Botswana muss man besuchen? Hier Halbwüste, die nach dem großen Regen schnell wieder austrocknet. Dort natürliche Kanäle, gespeist von den Niederschlägen aus dem angolanischen Hochland, die sich noch monatelang nach der Regenzeit mit Wasser füllen. Nach und nach quellen die Ufer über und verwandeln das Delta in ein riesiges Überschwemmungsgebiet. Ein El Dorado für die Tierwelt und eine einzigartige Naturlandschaft entsteht. 5 sehenswerte Nationalparks und Wildreservate sind hier zuhause.
Welche Naturschutzgebiete in Botswana besuchen?
Der Kontrast, den die Kalahari und das Okavango Delta bescheren, zieht den Tourismus an. Vorbildlich ist dabei die Entschlossenheit der Regierung, ihren Tierreichtum und deren Habitate zu schützen. Die nationalen Naturschutzrichtlinien setzen hierbei auf exklusiven Ökotourismus – „Klasse statt Masse“ ist gefragt, „Geringes Volumen aber hohe Renditen“ sind gewünscht. Diese Philosophie gilt bis heute. Hochwertige Angebote machen Reisen hierher kostspielig. Doch die Begegnungen mit der Natur sind absolut lohnenswert. Schon die vielen Sand- und Schotterpisten versprechen Abenteuerliches. Ich stelle euch die schönsten Naturschutzgebiete in Botswana vor.
Gemsbok Nationalpark / Kgalagadi Transfrontier Park
In diesem länderübergreifenden, internationalen, von Südafrika und Botswana gemeinsam verwalteten Park geht es nur mit Vierrad-Antrieb. Asphaltstraßen gibt es hier keine. An der Westseite grenzt der Park noch dazu an Namibia, von wo man auch in den Park „einreisen“ kann (allerdings in den Südafrika-Teil des Parks). Die Landschaft des Transfrontier Parks besteht typischerweise aus Salzpfannen, offenen Ebenen und flachem Buschland, das nach Süden hin dichter wird. Es ist ein riesiges Gebiet (größer als Belgien) mit unberührter Wüste und kleinen vegetationsbedeckten roten Dünen, Grasland, Busch und Wäldern. In der Regenzeit füllen sich die Pfannen mit Wasser und die Wüste hüllt sich in eine pflaumige Grasdecke.
Der Kgalagadi Transfrontier Park reizt mit echten Kalahari-Wüstenerlebnissen. Er bietet gute touristische Infrastruktur und erlaubt dennoch individuelle Wildnis-Abenteuer. Der Park ist Lebensraum für wandernde Herden von Spießböcken, Gnus, Springböcken und Elen-Antilopen, begleitet von lauernden Raubtieren wie Löwen, Geparden und Leoparden. Zebras gibt es keine, dafür aber Giraffen, Erdmännchen, Hyänen und Afrikanische Wildhunde.
Central Kalahari Game Reserve
Auch das Zentral-Kalahari-Wildschutzgebiet gehört sicher zu den 5 sehenswertesten Naturschutzgebieten in Botswana. Es gehört mit seinen 52.800 km2 zu den weltweit größten Game Reserves. Damit ist das Wildreservat größer als die Niederlande oder die Schweiz. Tiere wie Giraffen, Geparden, Erdmännchen, Warzenschweine, Wildhunde, Leoparden, Löwen, Streifengnus, Elen-Antilopen, Spießböcke, Kudus und Strauße teilen sich die weiten Sandflächen seit tausenden von Jahren mit den Jägern und Sammlerinnen der einheimischen San. Bis heute kann das Kalahari-Volk ihr traditionelles Leben pflegen. Allerdings ist dieses natürliche Miteinander seit einiger Zeit durch Diamantenabbau und Fracking bedroht.
Dem Tourismus bleiben solche Entwicklungen jedoch verborgen. Immer noch sind Reisende fast allein in einer weitestgehend unberührten, abgeschiedenen und einzigartigen Trockensavanne unterwegs. Sehr beliebt ist dabei das Deception Valley im nördlichen Teil des Wildschutzgebietes. Hier trefft ihr die meisten Tiere an. Sogar Elefanten können darunter sein, vor allem in der Regenzeit zwischen November und April. Allerdings sind zwischen Mai und Oktober die Gräser kürzer und die Aussichten besser. Dann könnte es auch einfacher werden, den bemerkenswert hohen Anteil von Braunen Hyänen zu bewundern, der hier gerne im Wüstensand jagt.
Bis zu zehn Monate lange Trockenperioden fordern der Vegetation einiges ab. Gräser, Akazien und Dornensträucher trotzen hier lebenslustig den schwierigen Bedingungen. Auch auf den durch Wind geformten länglichen Dünen-Wellen hat sich Pflanzenbewuchs breit gemacht. Es hat eine stabilisierende Wirkung und verhindert das Auswandern der Sandhügel. Und so ist das Wildschutzgebiet plötzlich nicht mehr nur ein riesiger Sandkasten für Tiere, sondern auch eine faszinierende Wüstenlandschaft für Besucher*innen. Aber Vorsicht: Das Gebiet ist sehr weitläufig, manche Pisten sehen wochenlang kein Fahrzeug und bei der bestehenden Infrastruktur ist ein fahrbarer Untersatz mit Vierradantrieb genauso angesagt wie eine gute Vorbereitung.
Nxai-Pan Nationalpark & Makgadikgadi-Pans Nationalpark
Der Nxai-Pan und der Makgadikgadi-Pans Nationalpark liegen am nordöstlichen Rand der Kalahari in friedlicher Koexistenz gegenüber. Eine geteerte Hauptstraße trennt sie voneinander. Namensgeber des Nxai-Pan Nationalparks ist eine hakenförmige Metallstange, die in der Sprache der San ‚Nxai’ heißt. Die San verwendeten diese Stange gerne zum Ausgraben von Springhasen aus ihren unterirdischen Gängen. Das Anhängsel ‚Pan’ bezieht sich auf die Salzpfannen, die als Überbleibsel eines großen Sees die karge Landschaft prägen und sich in der Regenzeit mit dem wichtigen Lebenselixier für Löwen, Löffelhunde, Schabrackenschakale, Giraffen, Kudus, Impalas, Strauße und Springböcke füllen. Doch zu den Anwohner*innen der beiden Parks gesellen sich auch Wildtiere, die auf ihrer jährlichen Wanderung zwischen dem Okavango Delta und dem Hwange-Nationalpark in Simbabwe entweder auf der Durchreise sind, oder – wie zum Beispiel Spießböcke, Elefanten und tausende Zebras – zum ‚Urlauben’ vorbeikommen.
Insbesondere der Nxai-Pan Nationalpark beherbergt auch ein interessantes Sortiment an jahrtausende alten Affenbrotbäumen. Dagegen erscheint das „ausgedehnte leblose Land“ der Makgadikgadi-Pans noch karger als der Nxai-Pan. Das Wasser, das die Pfannen hier in der Regenzeit erreichen könnte, wird auf dem Weg dorthin von einem Damm gestaut. In der Regenzeit fühlen sich besonders Vögel von dieser Landschaft und dem verführerischen Nass angezogen: darunter Enten, Gänse, Rosapelikane und Flamingos.
Chobe Nationalpark
Der Chobe Nationalpark ist ein wahres Paradies – für Mensch und Tier. Er gehört ohne jeglichen Zweifel zu den 5 sehenswertesten Naturschutzgebieten Botswanas und ist eines der Highlights auf unserer Kleinstgruppenreise Okavango Delta und Chobe Safari Das trifft ganz besonders in der Trockenzeit zwischen Mai und Oktober zu, wenn sich die Tiere immer mehr und in immer größeren Mengen an den Ufern des Chobe-Flusses aufhalten. In dieser Zeit entwickelt sich hier die Elefantendichte zur größten Afrikas. Der Chobe River markiert nicht nur Botswanas nördlichen Grenzverlauf, sondern auch die nordöstliche Grenze des rund 11.700 km2 großen Nationalparks.
Die nächste Ortschaft am Fluss mit guter Versorgungsstruktur ist Kasane. Ein guter Ort, um die Warzenschweine durchs Dorf marodieren zu sehen. Kasane bietet aber nicht nur Wildlife auf den Straßen, sondern auch gute Möglichkeiten zur spontanen Reiseorganisation. So zum Beispiel Boot-Touren in den Sonnenuntergang für Kurzentschlossene: Märchenhafte Aussichten auf die Fluss- und Auenlandschaft unter einem rötlich eingefärbten Himmel lassen euch vielleicht sogar vergessen, dass ihr eine Kamera dabeihabt. Es geht vorbei an Krokodilen und Flusspferden. Unzählige Wasservögel dekorieren den Gewässersaum, Elefanten durchkreuzen ihn auf imaginären Zebrastreifen. Doch auch Safaris im Land Cruiser entlang der Flussufer sind möglich.
Die Chobe Flussfront ist eine der insgesamt vier verschiedenen Ökosysteme innerhalb des Nationalparks. Die Savuti Marsch im Westen liegt rund 200 km südwestlich der Stadt Kasane und bietet nicht nur drei bis viertausend Jahre alte Felsmalereien am Bushman Painting Hill, sondern auch Allrad-Safari-Abenteuer in der Wildnis entlang des Savuti-Flusses. Die Savuti-Löwen sind hier übrigens sehr speziell: Sie haben sich auf die Elefantenjagd spezialisiert. In den Linyanti-Sümpfen im Nordwesten bleibt ihr ganz sicher nur sehr ungern allein und vergessen zurück. Etwas trockener geht es dagegen im Osten wieder zu, wo die Antilopen, Elefanten, Löwen und Leoparden im Gebiet rund um Nogatsaa und Tchinga ‚chillend’ im Schatten der Mopane-, Combretum- und Miombobäume liegen.
Übrigens ist Kasane auch ein hervorragender Absprungort, um von hier zu den berühmten Victoria Falls zu gelangen, die keine 100 km entfernt sind.
Moremi Game Reserve
Moremi wurde bei seiner Gründung als Wildreservat statt als Nationalpark ausgewiesen. Das erlaubte dem dort lebenden BaSarwa-Volk im Reservat bleiben zu dürfen. Moremi deckt etwa 40% des zum UNESCO-Weltnaturerbe gehörenden größeren Okavango Deltas ab. Ohne Abfluss ins Meer sorgt die jährliche Flut im Okavango und Moremi Delta für eine spektakuläre Interaktion zwischen Wasser und Wildtieren, die ihre Bewegungszyklen auf diese saisonale Überflutungen abstimmen.
Der Leben bringende Okavango-Fluss entspringt im angolanischen Hochland und versinkt im trockenen Sand der Kalahari-Wüste. Doch bis das passiert, kreiert es die größte Oase in Afrika und ein Paradies für Wildtiere. Das Moremi Game Reserve schützt die zentralen und östlichen Gebiete des Okavango Deltas. Die Kombination von trockeneren Gebieten und Wasserstraßen schaffen erstaunliche Kontraste. Ein „Garten Eden“, der das ganze Jahr über nicht nur Big Five, sondern generell hervorragende Wildbeobachtungen bietet. Dazu atemberaubende Landschaften mit Savannen, Auen, Lagunen, dichten Wäldern und gewundenen Flüssen. Ideal auch für Fahrten im einheimischen Einbaum, dem Mokoro. Dieses wirklich sehenswerte Naturschutzgebiet in Botswana besucht ihr auch auf unserer Kleinstgruppenreise Faszination Botswana.
Botswanas Schutzgebiete erlauben nicht nur faszinierende Safaris ins Tierreich, sondern auch exklusive Begegnungen mit atemberaubender Natur. Wir stehen gerne für Rückfragen und Unterstützung bei der Planung deiner Botswana-Reise bereit, egal ob Gruppenreise oder Selbstfahrer-Tour. Dank unseres engen Kontaktes zu unserer Tochterfirma in Botswana wissen wir über die aktuelle Lage immer gut Bescheid. Also melde dich bei uns! Dein Traum, unsere Expertise – Dein ganz individuelles Botswana-Erlebnis.