Veröffentlicht am 4. September 2023 von Juan Proll
Was macht die Savuti Region in Botswana so besonders?
Der Chobe Nationalpark in Botsuana gehört zu den spektakulärsten Safari-Destinationen Afrikas. Atemberaubende Natur und großartige Begegnungen mit Wildtieren sind hier praktisch garantiert. Allein die Chobe Flussfront zieht jährlich Unmengen von Tieren und Touristen gleichermaßen an. Sehr viel abgelegener und menschenruhiger ist die Savuti Region im Westen des Parks. Was macht die Savuti Region in Botswana so besonders, dass sich dennoch auch hier ein Besuch lohnt?
Wer ins südliche Afrika kommt, will in der Regel Natur und wilde Tiere sehen. Der Chobe Nationalpark in Botswana bietet beides und ist dabei erstaunlich abwechslungsreich. Vor allem der Chobe River und seine Ufer bescheren vielen Reisenden traumhafte Erlebnisse. Weniger bekannt ist die Savuti (oder Savute) Region im Westen des Nationalparks. Daher gibt es hier zwar viele Tiere aber wenige Menschen. Doch das ist nur eine der Besonderheiten in diesem Parkabschnitt.
Der Savuti Marsh – ein Sumpfgebiet
Die Savuti Region ist ein 10.878 km2 großes Sumpfgebiet und könnte damit locker das Saarland, Kärnten oder den Kanton Bern verschlucken. Doch so richtig sumpfig ist es heute nur noch, wenn die Regenzeit hart zuschlägt und den Savuti Fluss (Savuti Channel) samt Umgebung mit ausreichend Wasser versorgt. Tatsächlich ist das Savuti Marschland als Überbleibsel eines großen Binnensees zu verstehen, dessen Wasserversorgung vor langer Zeit vermutlich durch Erdplattenbewegungen unterbrochen wurde.
Was die Savuti Region hier so besonders macht, ist, dass das Sumpfgebiet heute durch den Savuti Fluss versorgt wird, der sich aber extrem launisch zeigt. Mal fließt er, meist nicht. Der erste Verdacht: der Klimawandel. Aber nein. Schon über mehr als ein Jahrhundert lebt der Savuti Channel periodische Phasen des Austrocknens, bevor er dann wieder strömt oder zumindest mal wieder mehr wassergefüllte Stellen hat. Selbst in regenreichen Jahren ist nicht garantiert, dass der Fluss läuft. Was ist es also, wenn nicht der Klimawandel? Die Antwort: Auch für dieses Phänomen scheinen tektonische Ursachen verantwortlich zu sein.
Zwei unserer Lieblings-Safaris in der Savuti Region:
Faszination Botswana
Aufregende Erlebnisse unter Botswanas Wildtieren erwarten Sie auf dieser deutschsprachigen Botswana Safari. Von Ihrem Fensterplatz aus erkunden Sie den Chobe Nationalpark auf Pirschfahrten und Bootsafaris. Erleben Sie die für Safaris bekannte Savuti Region und das Moremi Game Reserve – eine unvergessliche Reise in 8 Tagen.
Botswana – echtes Safari Erlebnis
Ein Flug über das Okavango Delta, viele Pirschfahrten, eine Mokoro-Fahrt und eine Bootstour – auf dieser Camping Safari mit Camp Crew und in kleiner Gruppe erleben Sie das Moremi Game Reserve und den Chobe Nationalpark von ihren schönsten Seiten. Sie übernachten in begehbaren Zelten auf privaten Campsites.
Von Elefanten fressenden Löwen und anderen Tieren
Die Entstehung des Sumpfgebietes hat neue Lebensräume für die Tierwelt geschaffen. Immer zahlreicher kam das Wild hierher, weil auf den entstandenen weiten Ebenen nun saftiges Gras wuchs. Vielen wanderwilligen Tieren, wie den Zebras oder Gnus passte dies hervorragend in den jährlichen Tourplan auf der Suche nach dem frischesten Grün. Das ist bis heute so geblieben, vor allem in den Regenzeitmonaten zwischen November und April. Andere Tiere haben sich ganz niedergelassen, darunter eine große Zahl von Elefanten, auch Giraffen, Löwen, Geparden und Leoparden. Krokodile und Flusspferde vereinnahmten die Gewässer. Hyänen übernahmen die Resteverwertung und auch Wildhunde leben hier.
Vor allem in guten Zeiten, wenn vom Savuti Feuchtigkeit in die Gegend sickert, wird es außergewöhnlich tierreich. Was allerdings zu einer weiteren Besonderheit in der Savuti Region führte, war das Gegenteil von guter Wasserversorgung. Einerseits braucht es in einem Sumpfgebiet nicht unbedingt viel, um hier das Gras wachsen zu sehen. Andererseits aber bedeutet dauerhafte Trockenheit unweigerlich ein Ausbleiben von pflanzlichen Futterressourcen und -nährstoffen. Bald bleiben die wandernden Tiere weg und die sesshaften orientieren sich um. Wer geht schon in ein Restaurant, wo es nichts zu essen und zu trinken gibt?
Doch Veränderung geht schnell ihre ganz eigenen Wege. Und schon sind wir bei einem weiteren Phänomen, das die Savuti Region so besonders macht:
Die dauerhaften Episoden der Trockenheit verwandelten das kleine Paradies in ein Schlachtfeld des Überlebens. Krokodile zogen sich in Höhlenlöcher der wenigen Hügel in der Landschaft zurück und verfielen in einen Dornröschenschlaf. Und Löwen begannen, sich auf die Elefantenjagd zu spezialisieren. Dass Löwen Elefanten fressen, ist erst einmal nicht so ungewöhnlich. Aber es sind in der Regel sehr junge Elefanten, die entweder noch Babys oder schwer verletzt oder aus anderen Gründen extrem geschwächt sind. Das kommt „mal“ vor. Doch hier in der Savuti-Region begannen die Löwen nun, ihr wegbleibendes Antilopen-Futter durch die aktive Jagd auf Elefanten zu kompensieren. Und das sehr erfolgreich.
Die Savuti Region in Botswana: Eine Wildnis für Abenteuer-Suchende
Die Frage, was macht die Savuti Region in Botswana so besonders, ist nicht ausreichend beantwortet, wenn man nicht auch das Abenteuer-Potenzial erwähnt, das eine Reise hierher hat. Es geht in eine sehr abgelegene Wildnis, in der ein vollgetankter, vierradbetriebener Geländewagen genauso wichtig ist, wie ausreichend Wasser und Lebensmittel dabei zu haben. Es gibt hier nicht viele Straßen, doch davon sind viele tiefsandige Pisten. Auch verändert sich die Landschaft immer wieder mal. Wege werden zu Sackgassen. Und in der Regenzeit kann es eben sehr schlammig werden. Doch die Natur und Tierwelt entschädigen für alles.
Abenteuerlich wird es auch, wenn ihr versucht, auf den Aussichtspunkt Quarry Hill hinaufzufahren. Er liegt nordöstlich vom einzigen Campingplatz in der Savuti Region, dem Savuti Camp. Für die einen geht es „abschreckend“ und für die anderen „antörnend“ steil hinauf. Aber die Aussicht von dort oben über die weite Ebene ist die Mühe wert. Ihr seht zwar weniger die toten, geisterhaft wirkenden Kameldornbäume am Flussufer oder die Baobab-Baum-Galerie etwas nördlich von hier. Aber dafür bekommt ihr einen sehr guten Eindruck von der Akazienlandschaft mit seinen kleinen Hügeln.
Einer dieser Hügel, der Tsonxchwaa Hill (auch Buschmann Painting Hill genannt), hat auch – ähnlich wie die Tsodilo Hills – Felszeichnungen der San im Angebot. Sie zeigen geometrische Muster und verschiedene Tiere, darunter Flusspferd, Schlange, Elenantilope, Elefant und Giraffe. Doch um zu den Malereien zu kommen, muss man etwa 100 m zu Fuß durch Löwen-Territorium laufen. 100 m, die sich wie eine Ewigkeit anfühlen können. Aber ich sagte ja: für Abenteuer-Suchende.
Wenn du selbst einmal der Frage nachgehen willst, ob sich die Savuti Region in Botswana lohnt, stehen wir für Rückfragen und Unterstützung bei der Planung deiner Botswana-Reise gerne zur Verfügung, egal ob auf einer geführten Gruppenreise, einer geführten Individualreise oder Selbstfahrer*in-Tour. Dank unseres engen Kontaktes zu unserer Tochterfirma in Botswana wissen wir über die aktuelle Lage immer gut Bescheid. Also melde dich bei uns! Dein Traum, unsere Expertise – Dein ganz individuelles Botswana-Erlebnis.