Veröffentlicht am 19. August 2024 von Juan Proll
Soll ich Gorilla Trekking in Uganda oder Ruanda machen? Was sind die Unterschiede?
Ruanda und Uganda sind neben der Demokratischen Republik Kongo die einzigen noch verbliebenen Lebensräume für wild lebende Berggorillas. Einige Familien dieser weltgrößten Primaten sind an Menschen gewöhnt. Reisende lieben die Begegnung mit ihnen und nehmen mitunter anstrengende Wanderungen für einen Besuch bei den Menschenaffen in Kauf. Doch soll man nun Gorilla Trekking in Uganda oder Ruanda machen? Was sind die Unterschiede? Der heutige Blog klärt auf.
Freilebende Gorillas sind in zehn Ländern zu Hause, leben dort aber sehr zurückgezogen. Die Berggorillas bilden unter ihnen eine kleine Gruppe von aktuell ca. 1.060 Exemplaren. Sie leben in den ostafrikanischen Regenwäldern in Ruanda, Uganda und der Demokratischen Republik (DR) Kongo. Da die Sicherheitslage in der DR Kongo derzeit keine Reisen in die östlich gelegenen Berggorilla-Gebiete des Landes empfiehlt (siehe Auswärtige Amt), sind Ruanda und Uganda effektiv die Orte, an denen man freilebende Berggorillas sehen kann. Obwohl die beiden Länder benachbart sind, gibt es Gemeinsamkeiten und Unterschiede, die dich bei deiner Reisewahl interessieren könnten.
Gorilla Trekking in Uganda oder Ruanda: Gemeinsamkeiten & Unterschiede
Bevor ich mich den Unterschieden in Ruanda und Uganda widme, möchte ich schnell noch auf die Gemeinsamkeiten eingehen. Ist ja nicht so, dass die beiden Länder sich in jeder Hinsicht völlig unterscheiden:
- Die wichtigste Gemeinsamkeit sind die Berggorillas selbst. Sie sind genauso groß oder klein, imposant, hübsch, wild und unvergesslich wie auf der anderen Seite der Grenze auch.
- Beide Länder haben in touristische Infrastruktur, die Ausbildung von Guides und die Gewöhnung von Gorilla-Familien an den Besuch von Menschen investiert.
- Außerdem verfügen beide über ein gut eingespieltes Verfahren für Gorilla-Besuchsgenehmigungen und erlauben mit den Standard-Tickets nur eine Besuchszeit von maximal einer Stunde bei ihren Dschungelschönheiten.
- Jede Touristen-Gruppe besteht aus maximal 8 Mitwandernden plus Guide(s). Jede Gorilla-Familie erhält nur einmal am Tag Besuch von einer Touristen-Gruppe.
- Bedingung ist ein Mindestalter der Besucher*innen von 15 Jahren. Nach oben gibt es keine Altersgrenze. So muss jede*r für sich entscheiden, ob man fit genug ist, die teils sehr herausfordernden Wege zu gehen. Denn …
- … in beiden Ländern heißen sie „Berggorillas“, weil sie in bergigen Urwaldlandschaften leben. Hier ziehen sie sich saisonbedingt in der Regen- und Trockenzeit unterschiedlich weit und hoch in den Dschungel zurück.
Unsere beliebtesten Gorilla Trekking Reisen:
Berggorilla Trekking in Ruanda / Uganda
Begeben Sie sich auf dieser viertägigen Tour mit Start in Ruanda auf die Suche nach den letzten freilebenden Berggorillas im Bwindi Impenetrable Forest Nationalpark in Uganda.
Gorilla Trekking in Ruanda
Beim Gorilla Trekking in Ruanda begegnen Sie einigen der letzten freilebenden Berggorillas – ein ergreifendes Erlebnis auch für Afrika-Kenner.
Gorilla Trekking in Uganda oder Ruanda machen? – Ruandas Berggorillas
Die Population der Berggorillas in Ruanda ist kleiner als in Uganda. Fixe Zahlen sind jedoch schwierig, weil sie im Grenzgebiet zur DR Kongo und Uganda leben, wo sie schon mal ohne die Einhaltung von Grenzformalitäten die Länder wechseln.
Wo leben in Ruanda Berggorillas?
Ruandas Berggorillas leben im Volcanoes National Park im Nord-Nordwesten des Landes. Der Park liegt in den Virunga Mountains, die Ruanda mit der DR Kongo und Uganda verbindet. Volcanoes besticht neben seiner Tierwelt und der montanen Vegetation vor allem mit atemberaubenden Ausblicken, sobald sich eine Lichtung öffnet. Für viele Reisende ist der Vulkan-Nationalpark die Hochburg des Berggorilla-Trekkings. Das liegt an der einzigartigen Pionierarbeit von Dian Fossey, die in diesen Bergen über 18 Jahre das Verhalten der Berggorillas in freier Wildbahn mit bahnbrechenden Erkenntnissen erforschte, das Leben der Gorillas vor Wilderern schützte und einen entscheidenden Beitrag zum Interesse der Menschheit an ihren nächsten Verwandten leistete. 1985 fiel sie einem bis heute ungeklärten Mord zum Opfer.
Gorilla Trekking und Berggorilla-Permit in Ruanda
Die Berggorilla-Besuchserlaubnis reguliert in Ruanda ebenso wie in Uganda die Besucher*innenzahlen, die sich auf den Weg zu den Menschenaffen machen. Aktuell werden täglich 96 Besuchsgenehmigungen erteilt. Damit können 12 Gorilla-Familien pro Tag besucht werden. Vor allem zur besten Reisezeit, der Trockenzeit (oder „trockneren“ Zeit) zwischen Juni und September, sind frühzeitige Ticketbuchungen von mindestens 6 Monaten im Voraus unausweichlich. Diese speziellen Buchungen kannst du selbst über den Rwanda Development Board vornehmen oder entspannt bei deiner Reisebuchung von Elefant-Tours erledigen lassen.
Am Tag des Besuchs der Gorilla-Familie treffen sich die Tour-Gruppen um 7 Uhr morgens am Hauptquartier des Volcanoe National Park in Kinigi. Hier teilt man sie je nach Fitnessgrad einer Gorilla-Familie zu, die entweder näher dran oder weiter weg lebt. Außerdem erfahren die Gruppen in einem kurzen Briefing, welche Regeln sie zu beachten haben und wie sie sich in der Begegnung mit den Gorillas verhalten müssen.
Die Wanderungen zu den verschiedenen Standorten der Gorilla-Familien führen über Bambus bewachsene Hänge in den Regenwald, können zwischen 30 Minuten und vier oder mehr Stunden dauern und Höhen zwischen 2.500 und 4.000 Metern erreichen. Bei Bedarf (und gegen Extrakosten) stehen Träger*innen zur Verfügung, um Rucksäcke und Kameras zu tragen oder in anderer Weise entlang der Route zu helfen.
Preise und Konditionen des Berggorilla-Permits in Ruanda
Besucher*innen, die außerhalb Afrikas leben zahlen derzeit 1.500 USD für eine Gorilla-Besuchserlaubnis. Wer es bezahlt, bekommt dafür Dian Fosseys Erbe geboten, was nirgendwo anders so anzutreffen ist. Nur während der Nebensaison von November bis Mai sind Ermäßigungen von 30% möglich, wenn man den Gorilla-Besuch mit zwei Nächten im Akagera Nationalpark und/oder Nyungwe Nationalpark kombiniert. Eine kostenlose Stornierung der Besuchserlaubnis ist nicht möglich, auch die Weitergabe an andere nicht, wohl aber eine Datumsverlegung bei mindestens 30-tägiger Vorankündigung.
Eine Ausnahme der Regeln gibt es nur, wenn die Touristen-Gruppe aufgrund einer unerwarteten Bewegung der ihnen zugewiesenen Gorilla-Familie keine Begegnung mit den Primaten hat. Dann hast du am Morgen die Wahl, es am nächsten Tag erneut zu versuchen oder eine volle Rückerstattung zu erhalten. Wenn du aber mit der Gruppe den ganzen Tag unterwegs bist und ihr währenddessen keinen Kontakt zu den Gorillas herstellen könnt, werden dir nur 75 % der Kosten zurückerstattet.
Gorilla Trekking in Ruanda kombinieren mit anderen Aktivitäten
Gorilla-Trekking ist hier die größte touristische Attraktion. Doch eine Reise nach Ruanda allein für einen Tag Gorilla-Trekking mag manchen vielleicht zu wenig sein. Eine Kombination der Reise mit Tansania, den Safari-, Trekking- und Strandurlaub-Möglichkeiten dort, ist denkbar. Doch auch wenn Ruanda nicht einmal so groß wie das Bundesland Brandenburg ist, so hat es dennoch selbst einige Attraktionen im Angebot. Darunter zum Beispiel der Nyungwe Nationalpark, einem UNESCO-Weltnaturerbe, das Schimpansen-Trekkings, Dschungel-Wanderungen, Canopy-Walks (Hängebrücken-Spaziergänge auf der Höhe der Baumkronen) und Vogelbeobachtungen bietet. Besuchenswert ist auch der Akagera Nationalpark als einzige Safari-Destination des Landes mit den „Big Five“ (Löwe, Leopard, Büffel, Elefant und beide afrikanischen Nashornarten) und der Option einer Bootsfahrt auf dem Ihema-See, um große Scharen von Flusspferden, Nilkrokodilen und zahlreichen Wasservögeln zu sehen.
Was unterscheidet Gorilla Trekking in Ruanda und Uganda? – Ugandas Berggorillas
Die Population der Berggorillas in Uganda ist größer als in Ruanda. Aber wie schon für Ruanda sind auch für Uganda wegen der Bewegungen der „Gorillas ohne Grenzen“ fixe Zahlen schwierig zu nennen.
Wo leben in Uganda Berggorillas?
Uganda verfügt über zwei Gorilla-Hotspots, die beide im Südwesten des Landes liegen. Der Mgahinga-Gorilla-Nationalpark ist Teil des trinationalen Virunga-Schutzgebietes, dessen Demarkationslinien der Länder Uganda, Ruanda und der DR Kongo sich auf dem erloschenen Vulkanberg Sabinyo kreuzen. Die Aussichten dort oben aus ca. 3.645 Meter Höhe auf das gesamte Königreich der Berggorillas sind atemberaubend. Der Park ist gerade mal 33,7 km² groß. Er besteht aus den teilweise bewaldeten Hängen von drei erloschenen Virunga-Vulkanen, dessen riesige Kegel schon von weitem die Landschaft dominieren.
Annähernd 50 Kilometer nördlich von Mgahinga liegt der Bwindi Impenetrable Forest National Park. Der Artenreichtum und die ansässige Population von Berggorillas bescheren dem Schutzgebiet UNESCO-Weltnaturerbe-Status. Feinste Dschungellandschaft zieht sich an den Hügeln bis zu einer Höhe von rund 2.600 Metern hinauf. Die Bwindi-Gorilla-Population unterscheidet sich durch ihren Mangel an Haaren auf ihrer Stirn nur leicht von der zotteligeren Gemeinde in den Virunga-Bergen.
Gorilla Trekking und Berggorilla-Permit in Uganda
In Uganda werden Gorilla-Genehmigungen für den Mgahinga- und den Bwindi-Nationalpark ausgestellt. Der beliebtere und bekanntere von ihnen ist der Bwindi Impenetrable National Park. Hier gibt es inzwischen mehr als 25 an Menschen gewöhnte Gorilla-Familien gegenüber nur einer habituierten Gruppe im Mgahinga Gorilla National Park. Insgesamt können derzeit also 208 Gorilla-Besuchserlaubnisse pro Tag erteilt werden. Das sich diese Zahlen jederzeit ändern können, liegt im Bwindi weniger an Grenzgängern als vielmehr an der Möglichkeit, dass sich Gorillagruppen trennen oder (seltener) neu zusammensetzen.
Die Gorilla-Genehmigungen in Uganda werden von der Uganda Wildlife Authority (UWA) ausgestellt. Die Regierungsbehörde ist für den Tourismus und den Schutz der Wildtiere zuständig. Zwar kannst du hier die Genehmigungen direkt bei der UWA buchen, aber der bequemste Weg ist wie für Ruanda auch, es uns bei einer Buchung mit Elefant-Tours machen zu lassen. Hier gilt es zu beachten, dass du für Pläne in der Hochsaison (von Juni bis August und Dezember bis Februar) mindestens sechs Monate vor der Reise buchen solltest, um die Verfügbarkeit sicherzustellen. Dagegen hast du aber in den ruhigeren Zeiten des Jahres gute Chancen, auch spontaner buchen zu können.
Am Tag des Gorilla-Trekkings geht es um 07.30 Uhr mit der Registrierung am Parkeingang los, gefolgt von einem Briefing um 08.00 Uhr und dem Abmarsch um 08.30 Uhr. Es geht hinein in einen gefühlt undurchdringlichen Dschungel mit steilen Wegen bergauf. Das Aufspüren der Gorillas kann von wenigen Stunden bis zu einem ganzen Tag dauern, je nachdem wie weit sich die Gorilla-Familie von ihrem vorabendlichen Schlafplatz bereits entfernt hat.
Preise und Konditionen des Berggorilla-Permits in Uganda
Besucher*innen, die außerhalb Afrikas leben, zahlen derzeit 800 USD für die Standard-Gorilla-Besuchserlaubnis. Ermäßigungen gibt es keine. Wer 1.500 USD hinlegt, kann auf ein experimentelles Gorilla-Trekking gehen und eine Gorilla-Familie besuchen, die aktuell noch an Menschen gewöhnt wird. Das Zusammentreffen mit der Gruppe kann zu diesem Anlass bis zu vier Stunden dauern. Stornierungen sind nicht kostenlos und werden mit zunehmender Nähe zum gebuchten Termin teurer. Ab 8 Tage zuvor gibt es kein Geld zurück. Allerdings besteht am Gorilla-Trekking-Tag die Möglichkeit einer 50%igen Rückzahlung, wenn du dich krank fühlst und das vor dem Aufbruch bei der Registrierung mitteilst. So möchte man Besucher*innen zur Ehrlichkeit motivieren und die Gorillas vor möglichen Ansteckungskrankheiten schützen.
Gorilla Trekking in Uganda kombinieren mit anderen Aktivitäten
Wenngleich Uganda eine Top-Destination für das Berggorilla-Trekking ist, bietet eine Uganda-Reise darüber hinaus auch eine breite Palette weiterer touristischer Attraktion. Dazu gehören zum Beispiel: Schimpansen-Trekking, Tiersafaris in anderen Nationalparks wie dem Queen Elizabeth Nationalpark, Bergwanderungen im Rwenzori-Gebirge, Wildwasser-Rafting auf dem Nil, Bootstouren auf dem Lake Victoria oder Ausflüge zum Äquator. Die Vielfalt Ugandas – inklusive eines Besuchs bei den Gorillas – könnt ihr zum Beispiel auf unserer geführten Tour Best of Uganda erleben.
Gorilla Trekking in Uganda oder Ruanda machen? – Ein Fazit
Ruanda ist für das Gorilla-Trekking die teurere Variante, hat dafür aber den Dian Fossey Zauber. Das Land ist klein und touristisch alles andere als überlaufen. Uganda hat neben den günstigeren Preisen vor allem auch eine größere Auswahl zusätzlicher touristischer Attraktionen. Ebenso könnte ein Blick auf die beste Jahreszeit für Gorilla Trekking in Uganda und Ruanda je nach Urlaubsplanung die Entscheidung beeinflussen.
Ostafrika-Reisen in Kombination mit Gorilla-Trekkings sind allgemein sehr beliebt. Die Frage, was unterscheidet Gorilla Trekking in Ruanda und Uganda, drängt sich daher auf. Ich hoffe, die Hinweise hier helfen dir bei deiner Entscheidung. Wir stehen gerne für Rückfragen und Unterstützung bei der Planung deiner Ostafrika-Reise bereit. Dank unseres engen Kontaktes zu unseren ostafrikanischen Tochterfirmen wissen wir über die aktuelle Lage immer gut Bescheid. Also melde dich bei uns! Dein Traum, unsere Expertise – Dein ganz individuelles Ostafrika-Erlebnis.