Veröffentlicht am 6. Juli 2020 von Juan Proll
Wann ist die beste Reisezeit für Kenia?
Kenia – der Inbegriff von natürlicher Schönheit, das Mutterland der Safaris, die Heimat der aufregendsten Tierwelt und die sagenhafte Kulisse atmosphärisch spannender Wildlife-Dokumentationen und Afrika-Filme. Ein Muss für alle Weltenbummler. Aber wann ist die beste Reisezeit in Kenia, um sich diesen Traum zu erfüllen? Hier erfahrt ihr mehr.
Mit den Masais interessante Kulturen erleben, die faszinierende Bergwelt bewandern, weiße Traumstrände am Indischen Ozean genießen und einer einzigartigen Tierwelt begegnen. All das ist natürlich grundsätzlich das ganze Jahr über möglich. Aber … wer nicht plant, muss damit rechnen, dass bestimmte Vorhaben regelrecht ins Wasser fallen. Und auch wer nicht so gut auf schwül kann, sollte sich hier vorsichtshalber informieren. Hier erfahren Sie, wann die beste Jahreszeit für Kenia-Reisen ist.
Klima: Wann ist die beste Reisezeit für Kenia?
Klimazonen:
Kenia lässt sich grob in drei Klimazonen einteilen:
- Tropisch entlang der Küste im Südosten
- Gemäßigt im Hochland des Landesinneren
- Trocken im Norden und Nordosten
Entscheidend für die Reiseplanung sind für viele Besucher allerdings nur zwei Regionen:
- Das Klima im Hochland, wo die meisten Safari-Destinationen zu finden sind.
- Und das Küstenklima, um die Sonnenversorgung der Haut sicherzustellen.
Äquatorialklima:
Einen wichtigen Einfluss auf das Klima und damit die beste Reisezeit in Kenia hat der Äquator, der sich durch das Land zieht. Es handelt sich dabei nicht um die kenianische Variante des Weißwurscht-, Aldi- oder Bier-Äquators, wie wir sie in Deutschland kennen. Tatsächlich handelt es sich hier um die Mittellinie der Erde, welche die Nordhalbkugel von der südlichen trennt. Theoretisch kann man von Kenias Norden aus sogar den ‚Polarstern’ sehen und von Kenias Süden das ‚Kreuz des Südens’. Jedenfalls bringt das Äquatorialklima jede Menge tropische Bedingungen und zu jeder Jahreszeit anhaltend milde Temperaturen mit sich.
Es bedeutet über das Jahr aber auch einen gleich bleibend hohen Sonnenstand, der für eine konstante Wolkenbildung und verlässliche Niederschlagszeiten sorgt. In den beliebten Küstenbereichen verwöhnt es die Meeresanbeter mit Temperaturen bis zu 33° C. Sonnenschutzcreme mit hohem Lichtschutzfaktor also bitte nicht vergessen.
Das Äquatorialklima beschert allerdings nicht die klassischen Jahreszeiten-Unterschiede wie in Mitteleuropa. Getrennt werden hier schlicht eine Trocken- und eine Regenzeit. Für Schnee und Eis muss man schon hoch hinaus in die Berge.
Zwei Regenzeiten jährlich sorgen für die notwendige Wasserzufuhr auf Feldern und in Seen:
- Von April bis Ende Mai die „große“ Regenzeit.
- Von Ende Oktober bis Dezember die „kleine“ Regenzeit.
Selbstverständlich ist das mit dem Regen wie bei anderen Verabredungen auch: Mal kommt er pünktlich, mal zu früh, mal zu spät.
Gruppenklima:
Das Gruppenklima wird nicht nur vom Wetter beeinflusst, sondern auch von der relativen Tag- und Nachtgleiche. Da die Sonne in Kenia relativ konstant um +/- 18:30 Uhr untergeht (mit leichten regionalen Varianzen), dürften Langschläfer schon bald unter zu wenig Tageslicht leiden. Vorsicht also vor schlechter Laune. Kommt nachmittags auch noch Regen, kann man anschließend erst recht nicht noch einen versöhnlich-sonnigen Abend erwarten.
Früh-ins-Bett-Geher dagegen könnten sich früher als gewohnt von Freunden und Familie verabschieden, wenn sich ihr Rhythmus stark an den Eintritt der Dunkelheit orientiert. Möge das nicht in einem Vorwurf der Reisegruppe enden, sich kaum blicken zu lassen.
Nur Frühaufsteher kommen hier voll auf ihre Kosten. Sie müssen morgens nicht bis 9 Uhr oder so warten, ehe man mal wieder Tageslicht sieht. Ganzjährig ab +/- 6:30 Uhr (je nach Region und Monat) könnt ihr euch mit einer schussbereiten Kamera dem morgendlichen Sonnenaufgang entgegenfreuen.
Die beste Reisezeit in Kenia Monat für Monat
Die oben beschriebenen klimatischen Vorüberlegungen verheißen euch Kenia-Reisenden also gleich schon mal Folgendes:
- Viel Sonne und milde bis sehr warme Temperaturen.
- Viele Zeiten, in denen es trocken ist und wenige Zeiten mit Regen.
- Unterschiedliche Wetterbedingungen im Hochland und an der Küste.
- Gruppenklimatische Ungewissheiten, die aber sicher durch ein tolles Reiseprogramm mit exotischer Tierwelt, faszinierenden Naturlandschaften, goldfarbenen Sandstränden, einladenden Bars und kulinarisch verführerischen Restaurants im grünen Bereich gehalten werden können.
Was das Klima konkret für die beste Reisezeit in Kenia bedeutet, verdeutliche ich euch jetzt von Monat zu Monat. Natürlich sind die Angaben nur Orientierungen und ohne Garantie.
Januar – März: Grün, warm und vogelreich
Puh, es ist heiß im Land. Temperaturen erreichen etwa 28°C im Hochland und bis zu 34°C am Meer. Kaum Regen. Ungetrübtes Badeglück am Indischen Ozean, wunderschöne Korallenbänke und Walhai-Zeit vor der Küste. Beste Bedingungen auch für Bergwanderer.
Außerdem ist die kleine Regenzeit gerade vorbei und hat fruchtbare, grüne Landschaften hinterlassen. Darüber freuen sich auch die Vögel. Nicht nur die einheimischen, sondern auch die in Scharen aus Europa herüber geflogenen Federträger, die dem Winter im Norden entflohen sind. Allerdings ist es auch die Zeit, in der frei lebende Wildtiere sich mehr verstreuen: Wasser ist noch reichlich verteilt zu finden und die Hitze verleitet viele dazu, die meiste Zeit des Tages im Schatten zu liegen.
Euer Besuch in Kenia zwischen Januar und März lohnt sich also für folgende Vorlieben:
- Die wärmsten Temperaturen des Jahres und wenig Niederschläge
- Sonnenbaden am Strand, lauschig warmes Meer, beste Tauchbedingungen
- Bergwanderungen mit klaren Aussichten vom Gipfel
- Grüne Landschaften und Vogelbeobachtungen bis zum Abwinken
- Tier-Safaris mit Entdeckergeist
April – Mai: Land unter
Die „große“ Regenzeit – ein beeindruckendes Naturspektakel. Wolken so dicht und bedrohlich, dass sie den Tag verfinstern. Wassermassen, die „Land unter“ fluten. Doch wie eine Diva zeigt sich der Regen gerne nur für die Länge einer Bühnenshow: Er kommt häufig berechenbar nur am Nachmittag, am Abend oder in der Nacht. Wer in diesen Monaten Camping-Urlaub macht, sucht eindeutig das Abenteuer. Doch der Regen weicht nicht nur Zeltplätze auf und füllt Kenias Seen und Flüsse. Er bringt zusätzlich auch mehr Farbe in die ohnehin schon beeindruckenden Naturlandschaften.
Fotografen bekommen in diesen Tagen kontrastreiche Fotos, möglicherweise aber nicht gerade den erträumten Sonnenuntergang.
Mit Tagestemperaturen bis zu 26°C im Hochland und bis zu 32°C an den Badeorten ist es immer noch sehr warm, … an der Küste mitunter aber extrem schwül. Immerhin bietet das Meer gute Wellen für Surfer.
Safaris finden auch in dieser Zeit statt. Wenn sie nicht ins Wasser fallen. Aber die Kulisse ist häufig ergreifend. Wenn sich der blaue Himmel mehr und mehr in eine graue Decke hüllt und die Sonnenstrahlen nur noch durchblitzen, wird die Atmosphäre mystisch. Man spürt, es ist Zeit hier weg zu kommen. Und auch die Tiere suchen Deckung.
Euer Besuch in Kenia zwischen April und Mai lohnt sich also für folgende Vorlieben:
- Tropischer Regen, schwüles Küstenklima, aber gute Winde für Surfer
- Kontrastreiche Naturfotografien
- Reisen in Zeiten mit wenig Tourismus
- Abenteuer suchende Camper und Schnäppchenjäger
Juni – Mitte Oktober: „Die Große Wanderung der Tiere“
Endlich wieder „Trockenzeit“. Aber der Regen hinterlässt eine gute Wasserversorgung und hohe Gräser, was das Entdecken von Tieren nicht immer leicht macht. Vieles davon verdörrt oder wird gefressen und viele Wasserstellen trocknen aus. Es kommt die Zeit, in der die Tierwelt geselliger an den verbleibenden Wasserlöchern zusammenkommt und die Aussichten für die Reisenden wieder tierreich werden.
Wenn das passiert sind auch Kenias kälteste Nächte zwischen Juni und August überstanden. Zwar ist es tagsüber mit Temperaturen über 20° C noch warm. Aber nachts kann es tatsächlich kalt werden … jedenfalls für kenianische Verhältnisse. Das Thermostat fällt dann schon mal auf 10° C herunter, manchmal auch tiefer. Im Vergleich zum mitteleuropäischen Winter ist das aber Klagen auf hohem Niveau. Dennoch: Eine warme Jacke oder einen Kuschel-Sweater solltet ihr schon dabei haben.
In der Masai Mara scheint die Uhr aber anders zu ticken. Hier treffen ab etwa Ende Juni große Zebraherden ein. Sie kommen aus der Serengeti und sind die Vorhut einer der spektakulärsten Naturschauspiele, welche die Tierwelt zu bieten hat: „The Great Migration“ oder „Die Große Wanderung der Tiere“. Ca. 1,5 Millionen Gnus folgen und unzählige Thomson Gazellen und Eland-Antilopen mit ihnen. Sie alle folgen der Futter bringenden Magie des Regens und riskieren dabei rücksichtslos ihr Leben. Der Höhepunkt ist irgendwann im Juli und August, wenn sie den Mara River überqueren, wo hungernde Krokodile auf ihren Jahresfestschmauß warten. Gute Chancen, dieses Naturspektakel live zu erleben, habt ihr auf unseren grenzübergreifenden Safaris in Kenia und Tansania.
Dummerweise lassen sich das genaue Eintreffen und die Weiterwanderung der Steppengrazien jedoch nicht genau vorhersagen. Und dennoch bringt dieses jährliche Großereignis der Tierwelt Unmengen an Besuchern mit sich. Zumal sich in diesen Monaten eine Safari wunderbar mit einem Badeurlaub kombinieren lässt. Da der große Regen vorbei ist, beruhigt sich auch das Meer zunehmend und bietet beste Tauchbedingungen für die küstennahen Korallen. Im Juli und August mag es abends zwar noch ‚mächtig’ abkühlen auf ca. 19° C (!), aber danach will man den Strand kaum noch verlassen. Es wird allerdings auch voller.
Euer Besuch in Kenia zwischen Juni und Mitte Oktober lohnt sich für folgende Vorlieben:
- Regenfrei, nicht zu heiße Temperaturen und Wetter, das nicht zu schwül ist
- Strandurlaub und Tauchvergnügen (ab August/September) oder Bergwanderungen
- Tierleben an den Wasserlöchern (besonders September – Mitte Oktober)
- „Die Große Wanderung der Tiere“ in der Masai Mara
Mitte Oktober – Dezember: Wenige Touristen, viele Elefanten
Endlich wieder Feuchtigkeit. Die „kleine“ Regenzeit beginnt. Zu weit heraus aus dem Maul hängen bereits die Zungen der Tiere. Auch die kahl wirkende Vegetation braucht unbedingt wieder Wasserschübe. Zunehmend heißer wird es noch dazu, bis zu 27°C im Hochland und bis zu 33°C an der Küste.
Der Regen bringt wieder Farbe ins Land. Er reduziert die Besucherzahlen und heißt auch die ersten winterflüchtigen Vögel aus Europa willkommen. In der Masai Mara ist die große Wanderung der Tiere weitergezogen, zurück in die Serengeti. Große Elefantenherden füllen dort nun die freigewordenen endlosen Flächen.
Euer Besuch in Kenia in der Jahreszeit von Mitte Oktober bis Dezember lohnt sich für folgende Vorlieben:
- Tropischer Regen und leicht schwüles Küstenklima
- Rückkehrende Elefanten in der Masai Mara
- Reisen in Zeiten mit wenig Tourismus
- Schnäppchenjäger
Die beste Reisezeit in Kenia kann für Reisende individuell sehr unterschiedlich sein. Auch wenn meine Ausführungen oben bei weitem nicht erschöpfend sind, so hoffe ich, dass sie euch zumindest ein paar Ideen und Orientierungen geben, die euch bei der Planung etwas mehr Sicherheit bieten. Wir stehen für Rückfragen und zusätzliche Unterstützung bei der Planung eurer Kenia-Reise bereit. Melde dich bei uns! Dein Traum, unsere Expertise – Dein ganz individuelles Kenia-Erlebnis.