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Veröffentlicht am 6. März 2023 von Juan Proll

Safaris in Laikipia: Was macht die Region zu einem der besten Safariziele Kenias?

Die Laikipia-Region war einst ein Flickenteppich aus riesigen Viehfarmen und Anbaufeldern. Heute könnt ihr dort aufregende Begegnungen mit der afrikanischen Tierwelt haben. Wie das möglich ist und wo ihr Safaris in Laikipia genießen könnt, erfahrt ihr in diesem Blog.

Durch den Strukturwandel zwischen dem schneebedeckten Mount Kenya im Nordwesten und dem Nordosten des Great Rift Valley hat sich Laikipia zu einer wichtigen Region des Natur- und Wildtierschutzes in Kenia gemausert. So ist es heute möglich, sich nicht mehr nur auf die Land- und Viehwirtschaft zu konzentrieren, sondern auch Einkommen über den Tourismus für die verschiedenen lokalen Maasai-Gemeinden zu generieren. Die Qualität der touristischen Aktivitäten auf den etwa 1700 – 2000 m gelegenen Hochebenen von Laikipia sorgen für ihre zunehmende Anerkennung als eine der besten Safari-Regionen Kenias.

Lewa Wilderness Camp Laikipia
Das Lewa Wilderness Camp in der Lewa Conservancy mit Blick auf den Mt Kenya – ein beliebter Ort für Laikipia Safaris.

Safaris in Laikipia – Wie es möglich wurde

Als Kenia 1963 seine Unabhängigkeit erzielte, verließen viele Europäer*innen das Land. Ihre Farmen – vor allem in den feuchteren Gebieten – wurden von der Regierung, oder in einigen Fällen von Ansiedlungsunternehmen, aufgekauft. Meist zogen Kleinbauern ein. Generell sorgten die angetroffenen Schwierigkeiten in der Region für einen nur langsam verlaufenden Ansiedlungsprozess. Zu den Herausforderungen zählten die zu wenigen für den Ackerbau nutzbaren Landflächen, schwere Mensch-Wildtier-Konflikte und die allgemeine Unsicherheit in der neuen Gesellschaft. Erfolgreich waren nur Landwirte in den feuchteren Gebieten. Das Bild vervollständigten riesige Viehfarmen, deren Rinder, Ziegen und Schafe sich an dem üppigen Gras labten. Jedenfalls solange es die Trockenzeiten nicht verdürren ließ.

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Wildtiere wurden in dieser Zeit als unvermeidlich angesehen. Doch die Konflikte mit ihnen bedrohten Existenzen, ebenso wie die ständig wiederkehrenden Dürreperioden. Vielen schien klar zu sein, dass es neue, ökonomisch nachhaltige Wege in der Region braucht. Der aufkommende Tourismus, der sich vor allem für die kenianische Tierwelt interessierte, brachte einen entscheidenden Kick in die Debatte. Wild hatte die Region schließlich genug. Laikipias reiche Tierwelt stand und steht in Bezug auf die Dichte an zweiter Stelle gleich nach dem Maasai Mara-Ökosystem. Ihr besonders wertvoller Vorteil in einer möglicherweise gut florierenden Öko-Tourismus-Industrie wurde offenbar.

Nashörner Ol Pejeta Conservancy
Nashörner in der Ol Pejeta Conservancy.

Vereinzelte Versuche am Anfang führten auf Dauer zu der Erkenntnis, dass es die Gemeinschaft braucht, um die Region zu verändern und wirtschaftlich gesunden zu lassen. Die Herausforderung: Über riesige Flächen von privatem und kommunalem Land zaunfreie Lebensräume für Wildtiere konsolidieren, ihre Artenvielfalt zu bewahren und gleichzeitig aber kritische natürliche Ressourcen zum Wohle aller nachhaltig zu verwalten. Gerade mit Blick auf die vielen unterschiedlichen Landnutzungen war die Verfolgung dieser Vision keine leichte Aufgabe. Und dennoch entwickelte sich eine Kultur, in der Laikipias Kleinbauern, Pastoralisten, Viehzüchter*innen, kommerzielle Erzeuger*innen, kleine Unternehmen, Genossenschaften, lokale Gemeindegruppen und die treibenden Kräfte im Tourismus Menschenmögliches versuchen, um ihre Interessen für das Gemeinwohl bündeln.

Safaris in Laikipia – Was die Gegend so attraktiv macht

Den Wildtieren haben diese Anstrengungen neue Freiräume geschaffen und die Touristen danken es damit, mit zunehmender Begeisterung hierher zu kommen. Sie genießen diese Kombination aus reichhaltiger Tierwelt, kultureller Vielfalt und spektakulärer Landschaft. Die Mischung aus Grasland, Feuchtgebieten, Buschsavanne, Urwäldern, Schluchten und Flussläufen vor der ikonischen Kulisse des Mount Kenia schafft einen zusätzlichen Rahmen für ein unvergessliches Erlebnis. Die „Big Five“ – Elefanten, Büffel, Nashörner, Löwen und Leoparden – sind hier ebenso zuhause, wie auch Hyänen, Afrikanische Wildhunde, Zebras, Flusspferde, Giraffen, eine bunte Mischung von Antilopen und Vögeln und so viele mehr.

Weitere Pluspunkte sind die geringeren Touristenströme und das weitgehende Fehlen der Einschränkungen, die in den meisten Nationalparks und Reservaten gelten. Hier sind aufregende Aktivitäten wie geführte Naturwanderungen, Nachtpirschfahrten, Radtouren, Pferde-Safaris und sogar Kamel-Trekkings möglich. Dazu kommt die Offenheit der hier lebenden Menschen, die gerne Einblicke in die Kulturen und Bräuche der Mukogodo-Massai, Samburus, Pokots und anderer Völker der Region ermöglichen.

Kamelreiten in der Lewa Conservancy
Foto: Lewa Safari Camp

Nicht zu vergessen das besondere Klima: Zu Laikipias Vielfalt gehört eine Serie von Mikroklimata, die an verschiedenen Ecken der Region unterschiedlich zum Ausdruck kommen. Der Regen ist daher unberechenbar. Insgesamt herrscht aber ein gemäßigtes Klima vor, an dem auch der schutzbietende Mount Kenya einen großen Anteil hat. Da Laikipia auf dem Äquator liegt, schwanken die Temperaturen das ganze Jahr über nur wenig. Tagsüber ist es warm und nachts kühl, mit geringer Luftfeuchtigkeit und viel Sonnenschein. Durchschnittlich etwa 25° C sorgen tagsüber für sommerliche Gefühle. Nur im Juli und August ist es normalerweise bewölkter und kühler.

Safaris in Laikipia – Welche Gegenden sind empfehlenswert?

Inzwischen gibt es im Laikipia County eine Vielzahl von Ranches und Naturschutzgebieten, die ihr je nach Interesse besuchen könnt. Auf vielen privaten Ranches werden Artenschutz- und Tourismusaktivitäten mit Viehzucht kombiniert. Wildschutzgebiete wie Lewa Downs oder Ol Pejeta widmen sich in erster Linie den Wildtieren. Einige Naturschutzgebiete und Wildtier-Farmen setzen mehr auf Gemeinschafts- und Abenteueraktivitäten wie Reiten, Kamel- und Wandersafaris. Hier ein paar Empfehlungen für euch:

Ol Pejeta Conservancy

Die Ol Pejeta Conservancy ist derzeit weltweit der einzige Ort, wo ihr das ostafrikanische Spitzmaulnashorn, das Südliche Breitmaulnashorn UND das Nördliche Breitmaulnashorn sehen könnt. Vor allem die Rettung der Nördlichen Breitmaulnashorn-Spezies ist ein großes Anliegen. Wer aber nur eine entspannte Safari durch das Big-Five-Schutzgebiet sucht, findet sie hier auch. Die Tiere, die nicht in der Artenrettung involviert sind, dürfen sich hier frei und ohne Zäune bewegen. Pech also für die Nashörner, denen es eine besondere Vorrichtung unmöglich macht, die Schutzzone zu verlassen. Übrigens gibt es hier sogar ein Rehabilitationszentrum für Schimpansen, das ihr ebenfalls besuchen könnt.

Walking Safari Büffelherde Ol Pejeta Bush Camp
Foto: Ol Pejeta Bush Camp
Auf Walking Safari in der Ol Pejeta Conservancy in Laikipia

Darüber hinaus bietet Ol Pejeta neben Nachtsafaris und Bush-Walks so außergewöhnliche Angebote wie zum Beispiel Reit-Safaris, Touren mit den Anti-Wilderei-Hunden oder Fitness-Sessions in der Wildnis. Die Ol Pejeta Conservancy könnt ihr zum Beispiel auf dieser Fly-In Safari besuchen. Infos zu allen Aktivitäten findet ihr auch auf der Ol Pejeta Webseite.

Lewa Wildlife Conservancy

Auch die Lewa Wildlife Conservancy ermöglicht sowohl einzigartige Safaris in die Big-Five Tierwelt als auch besondere Aktivitäten hinter den Kulissen des sichtbaren Geschehens. Darunter der Besuch einer Trainingseinheit der Anti-Wilderei-Hunde oder der Kommando-Zentrale der Sicherheitskräfte. Letzteres mit einer interessanten Einführung in die Herausforderungen von Tierschutz und Wilderei-Prävention. Auch Einblicke in die Praktiken der Reduzierung von Mensch-Tier-Konflikten versprechen Spannung. Vor allem wenn es dabei noch auf die unterirdische Migrationsroute der Elefanten geht.

Zimmer Ausblick Sonnenuntergang Lewa Wilderness Camp
Foto: Lewa Wilderness Camp

Eine sehr ungewöhnliche Safari-Variante bekommt ihr in Lewa zusätzlich geboten: der Lewa-Marathon. Jedes Jahr im Juni laufen die Menschen hier nicht vor den Stieren, sondern vor den Löwen davon. Die Idee ist aber nicht, Gratis-Futter den Raubkatzen vorzuwerfen, sondern Spenden für den Wildschutz und die regionale Entwicklung zu sammeln. Infos zum Marathon, anderen Aktivitäten und Unterkünften findet ihr auf der Lewa Wildlife Webseite.

Borana Ranch

Natürlich darf hier ein Beispiel für eine Ranch-Safari nicht fehlen. Die Borana Ranch gehört mit ihren knapp 130 km² zu den großen Ranches. Sie ist eine ehemalige Siedlerfarm, hat sich aber zu einem Modell für integrierte Schaf- und Rinderzucht, Wildtiermanagement und Abenteuer-Safari-Tourismus entwickelt. Erstaunlich ist die proportional hohe Anzahl der Elefanten auf dieser Ranch. Einige von ihnen sind mit Funkhalsbändern ausgestattet, um Bewegungsmuster zu erforschen. Daneben gibt es unter anderem Hyänen, Geparden, verschiedene Löwenrudel und Nashörner. Die Anzahl der Gäste, die gleichzeitig auf Safari gehen bzw. fahren können ist deutlich begrenzt (vor der Corona-Pandemie waren es 32). Wenn ihr dazu gehört, könnt ihr die atemberaubende Landschaft und Tierwelt der Ranch von einem 4×4, zu Fuß, zu Pferd oder von einem Mountainbike aus bewundern. Weitere Infos findet ihr auf der Borana Webseite.

Laikipia ist ein besonderes Modell für kommunale Zusammenarbeit im Sinne des Artenschutzes und der ökonomischen Partizipation der dort lebenden Menschen. Vor allem aber hat es sich zu einer hervorragenden Safari-Destination mit einer bunten Palette an Angeboten entwickelt. Wir stehen gerne für Rückfragen und Unterstützung bei der Planung deiner Kenia-Safari bereit. Dank unseres engen Kontaktes zu unserer Tochterfirma in Kenia wissen wir über die aktuelle Lage immer gut Bescheid. Also melde dich bei uns! Dein Traum, unsere Expertise – Dein ganz individuelles Kenia-Erlebnis.