Veröffentlicht am 19. April 2021 von Juan Proll
Big Five Afrika: Wo kann man die Tiere auf Safari sehen?
Wer von den The Big Five in Afrika (die „großen Fünf“) spricht, der redet von Elefanten, Büffeln, Leoparden, Löwen und Nashörnern. Ihr Ruhm lockt alljährlich Millionen von Menschen in die Nationalparks des Kontinents. Doch wo kann man am besten die Big Five beobachten? Ich stelle euch heute 5 Orte in unseren Top Five der Safari-Länder – Südafrika, Namibia, Botswana, Tansania und Kenia – vor, wo man die Stars der afrikanischen Tierwelt am besten sehen kann.
Wo kann man die Big Five in Afrika auf Safari beobachten? 5 Top-Orte
Die Big Five in Afrika auf einer Safari zu erleben, ist immer wieder ein aufregendes Erlebnis. Zu ihnen gehören die folgenden Tiere:
- Elefanten
- Büffel
- Leoparden
- Löwen
- Nashörner
Ihren Mythos verdanken die Großen 5 den Erfahrungen einheimischer Jäger*innen. Für sie sind diese fünf Tiere die gefährlichsten Gegner, wenn man sich plötzlich und unerwartet in der Wildnis gegenübersteht oder ein Schuss seine tödliche Wirkung verfehlt.
Wer in den Schutzgebieten Afrikas unterwegs ist, sollte sich jedoch darüber im Klaren sein, dass es keine Garantie gibt, auf einer Safari alle Mitglieder der Big 5 in freier Wildbahn zu sehen: Leoparden etwa sind notorisch schwer zu finden. Und die Zahl der Nashörner ist in ganz Afrika auf bescheidene 23.000 Exemplare begrenzt. Doch nun zu den Top-Empfehlungen für Big-Five-Begegnungen in den fünf meistbesuchten Safari-Ländern Afrikas.
1. Südafrika – Kruger Nationalpark
Der Krüger Nationalpark ist Südafrikas größter, berühmtester und beliebtester Park. Er ist das Mekka aller Safari-Begeisterten und Flaggschiff des Landes mit seinem Reichtum an Großwild, bunter Vogelwelt und gefürchteten Reptilien. Über 19.000 qkm auf denen sich geschätzt etwa 1.000 Leoparden, 1.500 Löwen, 17.000 Elefanten, 48.000 Büffel und eine wegen der Wilderei-Gefahr bewusst unbekannt gelassene Anzahl von Nashörnern bewegen.
Flusslandschaften, relativ flaches Land mit immer wieder auftauchenden Felseninseln im ganzen Park; Mopanewälder, Buschweiden und Affenbrotbäume im nördlichen Teil, offene Gras- und Baumsavannen im zentralen Teil, vorwiegend Dornenakazien und Grasland im Süden. Die Landschaft des Parks präsentiert sich vielfältig und die touristische Infrastruktur mit Wegen, Unterkünften und Aktivitäten ist hervorragend. Aber hier ist Malariagebiet.
Big-5-Alternativen: Malariafrei sind die Big Five Habitate des Hluhluwe-iMfolozi-Parks und des Addo Elephant Nationalparks.
2. Namibia – Etosha Nationalpark plus Sambesi Region
Der Etosha Nationalpark ist einer der beliebtesten Touristenziele Namibias und Afrikas. Er ist das ‚High-End’-Wildschutzgebiet des Landes und unbestrittener Magnet aller Safari-Begeisterten, die den Reichtum der namibischen Tierwelt mit seinem Groß- und Kleinwild, seiner Vogelvielfalt und zahlreichen Reptilien sehen möchten. Allerdings gibt es im Etosha, wie auch in allen anderen Nationalparks des Landes, nicht alle fünf der Big Five zu sehen. Um in Namibia Büffel zu sehen, müsst ihr noch einen oder zwei Parks weiterfahren.
Für Löwen, Leoparden, Nashörner, Elefanten, Zebras, Giraffen, Strauße, Antilopen, Hyänen und viele mehr seid ihr im Etosha Nationalpark aber genau richtig. Vor allem in der trockensten Zeit des Jahres sammeln sich die Tiere an den Wasserstellen, die für die Besucher*innen leicht zu erreichen sind und beste Sightings garantieren. Das entschädigt sogar reichlich für die fehlenden Büffel. Auch ein Übernachten im Park ist empfehlenswert. Die Camps haben mit Flutlicht beleuchtete Wasserlöcher, wo ihr die ganze Nacht Tiere beobachten könnt. So zum Beispiel auch die Nashörner, die sich gerne nach einem anstrengenden „Arbeitstag“ im Park an der Wasserbar des Okaukuejo-Camps treffen. Ideale Zeiten für Schlaflose. Und keine Angst: Man selbst ist durch einen soliden Zaun geschützt.
Big-4-Alternativen: Um das Big-Five-Erlebnis in Namibia vollständig zu machen, empfehlen sich die Kombinationen mit dem Bwabwata Nationalpark oder Nkasa Rupara Nationalpark, die beide Big Four, aber Büffel statt Nashörner, beheimaten.
3. Botswana – Okavango & Moremi Game Reserve
Moremi wurde bei seiner Gründung als Wildreservat statt als Nationalpark ausgewiesen. Das erlaubte dem dort lebenden BaSarwa-Volk im Reservat bleiben zu dürfen. Moremi deckt etwa 40% des zum UNESCO-Weltnaturerbe gehörenden größeren Okavango Deltas ab. Ohne Abfluss ins Meer sorgt die jährliche Flut im Okavango und Moremi Delta für eine spektakuläre Interaktion zwischen Wasser und Wildtieren, die ihre Bewegungszyklen auf diese saisonale Flut abstimmen.
Der Leben bringende Okavangofluss entspringt im angolanischen Hochland und versinkt im trockenen Sand der Kalahari-Wüste. Doch bis das passiert, kreiert es die größte Oase in Afrika und ein Paradies für Wildtiere. Das Moremi Game Reserve schützt die zentralen und östlichen Gebiete des Okavango Deltas. Die Kombination von trockeneren Gebieten und Wasserstraßen schafft erstaunliche Kontraste. Ein „Garten Eden“, der das ganze Jahr über nicht nur Big Five, sondern generell hervorragende Wildbeobachtungen bietet. Dazu atemberaubende Landschaften mit Savannen, Auen, Lagunen, dichten Wäldern und gewundenen Flüssen.
Big-4-Alternativen: Auch wenn dort die Nashörner fehlen, sind der Chobe Nationalpark und nach sehr gutem Regen auch die gleich aneinandergrenzenden Nxai-Pan- und Makgadikgadi-Pans-Nationalparks sehenswerte Big Four Reservate.
5. Tansania – Ngorongoro Conservation Area
Auf dem so genannten Northern Circuit Tansanias liegt die Ngorongoro Conservation Area. Sie ist völlig zu Recht UNESCO-Weltnaturerbe und ohne Zweifel ein Weltklasse-Spot für Tierbeobachtungen in einer spektakulären Landschaftsszenerie außerhalb, aber ganz besonders innerhalb eines erloschenen Kraters. Big Five inklusive. Hohe und kurze Graslandschaften dominieren die riesige Fläche, bieten beste Nahrung für Zebras, Gnus, Elen- und andere Antilopen. Seen und Ufer bilden dekorative Tupfer. In den Gewässern pflegen Flusspferde ein gemütliches Dasein. Büffel, Nashörner und Elefanten kommen gerne mal an den Pools vorbei. Zwischen ihnen turnen Zwergflamingos, Pelikane und eine Reihe anderer bunter Vögel ihr Futterpflichtprogramm. An Raubtieren fehlt es ebenso nicht: darunter Löwen, Leoparden, Geparde, Hyänen, Schakale und Wildhunde.
Der Weg in den Vulkanschlund führt über den Kraterrand. Von dort oben öffnet sich ein atemberaubender Blick in die Arena mit ihren 17 – 21 Kilometern Durchmesser. Hinab geht es vorbei an niedrigen Büschen und kleinen Bergwäldchen. Immer deutlicher wird dieser unglaubliche Tierreichtum. Die Wildtier-Dichte hier unten ist so groß, dass manche Leute ihr Aufspüren zu einfach finden, daher den Krater für einen Kessel halten und ihre visuellen Eindrücke mit dem Stempel eines künstlich geschaffenen Tierparks versehen. Als wäre es die Erfüllung eines verrückten Traums eines Milliardärs, der dafür auch den Preis erhöhter Inzucht unter den Löwen hinnimmt. Die Arche: Kein Schiff, sondern eine Freilichtbühne.
Tatsächlich aber ist die Landschaft ‚echt’ und die Tiere freiwillig hier. Es gibt keine Zäune, dafür aber qualitativ sehr gute, mineralienreiche Böden und verschiedene Habitate, die beste Nährstoffe und Lebensbedingungen für alle bieten. Die Einzigartigkeit dieses Paradieses beschreibt die UNESCO so:
„Die atemberaubende Landschaft des Ngorongoro-Kraters in Kombination mit seiner spektakulären Konzentration an Wildtieren ist eines der größten Naturwunder des Planeten.“
Big-5-Alternativen: Da Tansania wirklich nur sehr kleine Nashorn-Bestände hat, macht es durchaus Sinn, ergänzend den Serengeti Nationalpark zu besuchen oder einen Abstecher zum Nyerere Nationalpark zu unternehmen. Beide beherbergen die Big-Five-Stars.
6. Kenia – Ol Pejeta Conservancy und Tsavo West Nationalpark
Kenias Weg im Kompromiss von Wildschutz und Bevölkerungsentwicklung führt sehr stark über Konzepte einer friedlichen Koexistenz im Zusammenleben. Die Ol Pejeta Conservancy ist ein solches Beispiel. Vielen Einheimischen fällt bei guten Big Five Begegnungen schneller Ol Pejeta ein als Tsavo West Nationalpark. Ol Pejeta ist derzeit auch der einzige Ort auf unserem Planeten, wo man neben den Spitzmaulnashörnern auch beide existierende Unterarten der Breitmaulnashörner antreffen kann. Bemerkenswert ist das insofern, als das es zwar weltweit noch etwa 18.000 Südliche Breitmaulnashörner gibt aber nur noch 2 (!) Nördliche Breitmaulnashörner. Letztere durch gezielte Maßnahmen vor dem Aussterben zu bewahren, ist derzeit Ol Pejetas wichtigste Mission.
Tiere, die nicht in diesem ambitionierten Schicksalsplan involviert sind, dürfen sich hier frei bewegen. Und davon gibt es reichlich. Zäune gibt es hingegen keine. Lediglich eine Vorrichtung, die es den Nashörnern unmöglich macht, die Schutzzone zu verlassen. Ansonsten freut euch über Nashörner, Löwen, Leoparden, Elefanten, Büffel, Afrikanische Wildhunde, Oryxe, Zebras, Giraffen, Flusspferde, Schakale, Hyänen, verschiedene Antilopen und Gazellen etc. … Es gibt außerdem sogar ein Rehabilitationszentrum für Schimpansen, das ihr ebenfalls besuchen könnt.
Wer lieber einen großen, nur von Wildtieren bewohnten Nationalpark bevorzugt, für den oder die ist Tsavo West ohne Zweifel eine weitere Empfehlung auf die Frage: „Wo kann man am besten die Big Five beobachten?“ Der Nationalpark bietet einige großartige Wildbegegnungen – wenn auch nicht immer einfach angesichts der stellenweise sehr dichten Vegetation. Aber die Landschaft ist sehr abwechslungsreich. Es geht über offene Grassavannen, durch Buschlandschaften und Akazienwälder, vorbei an üppiger Flussvegetation und grün bewachsenen Felskämmen. Vom „Wilderer-Aussichtspunkt“ könnt ihr nicht nur Wilderer spotten (bitte sofort den Behörden melden), sondern auch herrliche Aussichten auf die bergig-hügelige Landschaft mit ihren vulkanischen Ursprüngen genießen. An klaren Tagen reicht die Aussicht bis zum Kilimandscharo in Tansania.
In sehr guter Sichtweite flanieren große Herden von rot gepuderten Elefanten an euch vorbei, verursacht von Staubduschen mit roter Erde oder Badepausen in rotem Schlamm. Und wer nicht gleich die Nashörner findet, kann im Zweifelsfall auch der Ngulia Rhino Sanctuary im Nationalpark einen kurzen Besuch abstatten. Hier werden vor allem Spitzmaulnashörner in der Absicht geschützt, ihre Population zu vergrößern.
Big-4- und Big-5-Alternativen: Kenia gehört mit seiner Tierwelt völlig zu Recht zu den Big-Five-Safariländern. So hervorragende Parks wie der Amboseli Nationalpark (Big Four / ohne Nashorn) und die Masai Mara (Big Five / aber mit sehr wenigen Nashörnern) prägen den exzellenten Ruf.
Wer die Big Five in der Wildnis sehen möchte, kann das nur in Afrika tun. Wir stehen gerne für Rückfragen und Unterstützung bei der Planung eurer Big-Five-Safari bereit – egal ob auf einer geführten Safari oder einer Selbstfahrer*innen-Reise unterwegs. Dank unseres engen Kontaktes zu unseren Tochterfirmen in Afrika wissen wir über die aktuelle Lage immer gut Bescheid. Also melde dich bei uns! Dein Traum, unsere Expertise – Dein ganz individuelles Afrika-Erlebnis.
Die Little Five in Afrika entdecken
Ein faszinierendes Kontrastprogramm zu Afrikanischer Elefant, Afrikanischer Büffel und dem König der Tiere: die Little Five! Diese kleinen fünf Tiere in Afrika sind der Nashornkäfer, die Elefantenspitzmaus, der Ameisenlöwe, der Büffelweber und die Leopardenschildkröte.
Fazit
Ob Big Five, Little Five, Ugly Five, Shy Five, Marine Big Five oder sogar die Big Nine, ob zu Wasser, zu Lande oder in der Luft – das Wichtigste nach einer solchen Safari-Reise ist, dass Sie nicht nur hunderte von Fotos mit nach Hause nehmen, sondern auch ein Bild in Ihrem Kopf, das Sie noch viele Jahre als unvergessliche Erinnerung begleiten wird.
Weitere Infos und Berichte über die Big 5 in Afrika findet Ihr in diesen Reiseblogs
https://viermalfernweh.de/2015/10/big-five-_addo-elephant-park_familienreise/
https://www.justtravelous.com/2013/03/wie-ich-von-ner-kobra-angespuckt-wurde-und-dafur-aber-die-big-five-gesehen-habe/
https://reisenundessen.de/erste-begegnungen-mit-kudu-elefant-und-giraffen-im-krueger-nationalpark/
https://viel-unterwegs.de/krueger-nationalpark/
https://travellife.blog/serengeti-nationalpark/
http://www.blown-away-trips.com/auf-safari-im-balule-krueger-park/
https://esthers-travel-guide.com/traumhafte-safari-durch-kenia/
https://wildemotive.de/die-big-five/
https://faceyourfuture.de/krueger-nationalpark-die-wilden-tiere-suedafrikas/