Veröffentlicht am 15. März 2021 von Juan Proll
Welche sind die schönsten Nationalparks in Tansania: 5 Parks der Superlative
Tansania ist unbestritten eines der beeindruckendsten Safari- und Trekking-Länder weltweit. Neben seinem sagenhaften Tier-Reichtum trumpft das Land auch mit schönster Natur und außergewöhnlichen Kulturbegegnungen. Serengeti, Kilimandscharo und Masai sind Begriffe, die untrennbar mit Tansania verbunden sind. Nach regierungseigenen Angaben sind über 33 Prozent der Landesfläche als Schutzgebiete ausgewiesen, darunter 22 offizielle Nationalparks. Bei dieser Auswahl stellt sich die Frage: Welche sind die schönsten Nationalparks in Tansania? Ich verrate Ihnen, welche Parks sie auf Ihrer Reise unbedingt besuchen sollten.
Ich möchte euch daher 5 Superlative unter den tansanischen Nationalparks vorstellen.
Sehenswerte Nationalparks in Tansania
Die Nationalparks Tansanias sind über das ganze Land verstreut. Der Nordosten und Norden bieten eine Serie aneinander gereihter Nationalparks, die leicht zugänglich sind und bereits eine bemerkenswerte Diversität aufweisen. Die Schutzgebiete im Westen und Süden liegen etwas abseits der touristisch ausgetretenen Pfade. Hier wie dort bietet Tansania einige der abwechslungsreichsten und einzigartigsten Landschaften Afrikas. Grasland, weite, baumlose Savannen, üppige Wälder, Felsformationen und Berge bis hoch zum Dach Afrikas stehen neben der pompösen Tierwelt und den herzensoffenen Menschen auf dem Buffet des ostafrikanischen Erlebnisparadieses. Fünf Nationalparks aus dieser Sammlung sind Superlative. Welche das sind und warum sie zu den schönsten Nationalparks Tansanias gehören, erfahrt ihr jetzt:
Serengeti Nationalpark
Darum gehört er zu den schönsten Nationalparks in Tansania: Heimat der weltweit größten Tierwanderung
Der Serengeti Nationalpark ist das Flaggschiff der tansanischen Nationalpark-Landschaft, ein Safari-Mekka der Spitzenklasse. Wer Wildtiere leidenschaftlich liebt, wer die größten Pilgerstätten des Tierreiches auf der persönlichen Bucket-List stehen hat, für diejenigen ist die Serengeti so anziehend wie für Gläubige die Kirche, Moschee oder Synagoge.
Die endlosen Ebenen der Serengeti bilden die Kulisse der weltweit größten, von Menschen unbeeinflussten Tierwanderung. Alle Jahre wieder begeben sich über eine Million Gnus und hunderttausende anderer Huftiere auf einen circa 1.000 km langen Rundweg, der sich über die beiden angrenzenden Länder Kenia und Tansania erstreckt. Ihre Reise führt sie durch baumarme Weiten und flache, spektakuläre Graslandschaften. Es geht vorbei an dekorativen Felsinseln (Kopjes), entlang vereinzelter Wälder und durch Flüsse hindurch, wo für manche der Weg im Rachen wartender Krokodile endet. Denn angesichts dieser Masse von vegetarisch lebenden Vierbeinern ist auch das Aufkommen fleischfressender Raubtiere immens. Sehr zur Freude der Touristen auf einer der begehrten Safari Touren.
In diesem Zusammenhang ist auch das Kalben der Gnus in der südlichen Serengeti ein unvergesslicher Moment. Jungtiere ohne Ende frisch ins Leben geworfen, bevor auch sie auf ihrer ersten Reise durch diese riesige UNESCO-Weltnaturerbestätte dem Regen folgen und sich von den frisch wachsenden Gräsern ernähren. Unterwegs begegnen sie allen Großen der Tierwelt – den Löwen, Leoparden, Elefanten, Nashörnern und Büffeln, aber auch unzähligen Antilopen und Gazellen, Afrikanischen Wildhunden und Flusspferden, Krokodilen, Hyänen, Schakalen und Giraffen. Über 500 Vogelarten färben außerdem den Himmel bunt.
Kilimandscharo Nationalpark
Darum gehört er zu den schönsten Nationalparks in Tansania: Heimat des höchsten Berges Afrikas
Der Kilimandscharo Nationalpark ist ohne Zögern eine Antwort auf die Frage, welchen Nationalpark man in Tansania besuchen sollte. Er ist die Heimat des höchsten Berges Afrikas und dem größten freistehenden Vulkanmassiv der Welt – dem Kilimandscharo. Majestätisch steht dieser riesige Bergkegel über der weiten Ebene und bietet malerische Aussichten auf die endlose Savanne bis hinüber nach Kenia. Aus der Ferne betrachtet liegt er da wie auf einem Aquarell in einer Kunstgalerie. Sein Anblick ist magisch – unten in einem grünen Mantel gehüllt, oben auf dekoriert mit einer weiß glänzenden Gletscherkrone.
Der Weg hinauf zum Uhuru-Peak am Kraterrand des erloschenen Vulkans Kibo, dem mit 5895 m höchsten Gipfel Afrikas, ist für viele leidenschaftliche Bergsteiger*innen die Erfüllung eines Traums. Für alle anderen sind zumindest die abwechslungsreiche Strecke und die sagenhaften Panoramaaussichten traumhaft. Die verschiedenen Routen nach oben führen über Grünland hinein in die artenreichen, von Colobusaffen bewohnten Wälder, hinauf in eine Heide- und Moorlandschaft bis zum Erreichen der alpinen und Gletscher-Zone. Die Spitze des Massivs, das Dach Afrikas, ist nicht nur für erfahrene Trekker*innen erreichbar. Selbst Leute wie ich, die ‚steile Pässe’ eigentlich nur mit Fußball in Verbindung bringen, haben hier sehr gute Chancen, mit einer gewissen sportlichen Fitness „mal eben“ den Gipfel zu erklimmen. Und ich sage euch: Ich bin mir so dankbar, dass ich das gemacht habe …
Eine Kilimandscharo Tour ist gerade für unerfahrene Gipfelstürmer*innen schon deshalb eine besondere Erfahrung, weil man über den Kampf mit dem inneren Schweinehund hinaus das ganze Paket einer Bergexpedition serviert bekommt: Zum Team gehören der oder die Bergführer*in sowie das Koch- und Gepäckpersonal. Alles Einheimische, die den Berg kennen, um die Schwierigkeiten eines mehrtägigen Aufstiegs wissen und immer wieder mal ein motivierendes Lächeln und ein paar aufmunternde Worte parat haben. Und wer auf einer Gruppenreise unterwegs ist, lernt noch dazu nette Mitreisende kennen.
Gombe (Stream) Nationalpark
Darum gehört er zu den schönsten Nationalparks in Tansania: Weltweit bedeutendste Schimpansen-Forschungsstation
Gombes berühmteste Persönlichkeit ist kein Tier, sondern die Schimpansenforscherin Jane Goodall. 1960 entschied sie sich gegen Tierdokumentationen im Fernsehen und ließ sich hier im Reich der Affen nieder. Der Umzug hätte krasser kaum sein können – von einer gepflegten Großstadtwohnung in die Isolation der Wildnis. Umgeben von steilen Bergen, in dichte tropische Regenwälder gehüllt, die sich bis zum Rand des Tanganjikasees hinunterziehen, versuchte sie fortan das Leben der einheimischen Bewohner*innen zu ergründen. Die Schimpansen gewährten ihr bald die so sehr von Goodall ersehnte Gastfreundschaft. Was in den Jahren und Jahrzehnten darauf folgte, war bahnbrechend. Was wir heute über das Verhalten von Schimpansen wissen, haben wir vor allem Jane Goodall zu verdanken. Ob sie auch Tarzan begegnet ist, weiß ich allerdings nicht.
Der im Westen südlich von Burundi gelegene Nationalpark ist nur mit dem Boot erreichbar. Es geht durch den Tanganjikasee, 673 Kilometer lang und damit der längste See der Welt, in dem Besucher*innen bei den tropisch-warmen Temperaturen natürlich auch baden können. Schnorcheln ist empfehlenswert, um einige der über 310 Arten lebhafter Fische zu bewundern, die hier ihre Heimat haben und von denen ca. 95 Prozent als endemisch gelten.
Doch der Höhepunkt eines Besuches im Gombe Nationalpark ist natürlich der Besuch bei den Schimpansen. Es ist möglich, und ohne Zweifel ein einzigartiges Erlebnis, Gruppen von Schimpansen während einer Waldwanderung aus nächster Nähe zu beobachten. Das Abenteuer- und Familienherz schlägt Purzelbäume, sobald ihr in den außerordentlichen Genuss kommt, euch ruhig in eine Ecke eines unberührten Waldes zu setzen und die Schimpansen bei ihren täglichen Aktivitäten zu bewundern – wenn sie um euch herumtollen, wild spielen und sozial interagieren.
Für die Sicherheit und die Vermeidung von kommunikativen Missverständnissen mit den von Ast zu Ast schwingenden Ureinwohnern sorgt die Anwesenheit eines Park Rangers. Er oder sie ist natürlich auch eine große Hilfe, wenn es darum geht, die vielen anderen Affen dieses Primaten-Paradieses zu finden und zu identifizieren. Auf den Bäumen turnen unter anderem auch Rotschwanzaffen, roter Colobus, blaue Affen, Olivenpavian und Grüne Meerkatzen (Vervet monkey) herum.
Saadani Nationalpark
Darum gehört er zu den schönsten Nationalparks in Tansania: Einzige Möglichkeit in Ostafrika, Pirschfahrten und ein anschließendes Bad im Indischen Ozean zu kombinieren
Der Superlativ dieses Nationalparks liegt nicht in irgendeiner ungewöhnlich exklusiven und leicht zu entdeckenden Tierwelt oder in sensationellen Berghöhen. Es gibt hier nicht einmal Berge. Wildtiere dagegen schon. Aber die große Besonderheit des Saadani Nationalparks ist, dass er der einzige in Tansania und Ostafrika ist, in dem ihr in einem Moment wild lebende Tiere wie Elefanten, Büffel, Löwen, Giraffen, Rappenantilopen und so weiter bewundern dürft und im nächsten Augenblick in der Brandung des Indischen Ozeans schwimmen könnt. Es gibt kilometerlang unberührte Strände. Diese ungestörte Natur ist zugleich ein beliebter Ort und eine wichtige Brutstätte für Schildkröten. So kommt auch die bis zu 1,40 m große Grüne Meeresschildkröte gerne hierher.
Das größtenteils flache Gelände trumpft mit einer Vielzahl von Vegetationstypen, darunter Laub- und Akazienwälder, ausgedehnte offene Ebenen mit verstreuten Bäumen, dichte Ufervegetation und Mangroven. Palmen zieren einige Abschnitte der Küstenstrände. Im südlichen Teil des Nationalparks schlängelt sich der Wami River aus dem Inland kommend sanft durch Mangrovenwälder in Richtung Ozean. Boots- und Kanufahrten sind möglich. Aber vorsichtig: hier kommen sowohl Flusspferde als auch Krokodile vor.
Nyerere Nationalpark
Darum gehört er zu den schönsten Nationalparks in Tansania: Flächenmäßig der größte des Landes
Auch der Nyerere ist eine Antwort auf die Frage, welche Nationalparks man in Tansania besuchen sollte. Vor allem wenn es um Superlative geht, denn der Nyerere Nationalpark ist Tansanias größter Nationalpark, mit einer Fläche etwa 34 mal größer als Berlin, 74 mal größer als Wien und 336 mal größer als Zürich. Da kann man sich schon schnell verlaufen.
Es ist noch ein sehr junger Nationalpark im Südosten des Landes, den Tansania erst 2019 ins Leben rief. Er wurde sozusagen aus der Hüfte der renommierten UNESCO-Weltnaturerbestätte „Selous Game Reserve“ geschnitzt, die damit von sagenhaften 50.000 km2 auf rund 20.000 km2 verkleinert wurde. Kritisch betrachtet scheint die tansanische Regierung hiermit einen Ausweg aus den Streitereien mit den Weltnaturerbe-Wächter*innen zu suchen. 2012 wurde bereits eine Fläche ausgeschnitten für den Uranium-Abbau, dann war (und ist) die Region extremer Wilddieberei ausgesetzt und zuletzt beschloss das Land den Bau eines heiß debattierten Wasserkraftwerkes inmitten des Schutzgebietes.
Was die Ernennung zum Nationalpark für die Zukunft bedeutet, bleibt abzuwarten. Der Status birgt aber die Chance auf einen erhöhten Schutz der Tierwelt und der verbleibenden Wildnis. Die Landschaft des Nyerere wird maßgeblich vom Fluss Rufiji geprägt. Auf seinem Weg zum Indischen Ozean schlängelt er sich quer durch den Park und speist mit seinem Wasser zahlreiche Seen, die für die Tier- und Pflanzenwelt überlebensnotwendig sind.
Gerade hier können die Besucher*innen erstklassige Tierbeobachtungen vom Jeep aus, auf Bootstouren oder Wanderungen genießen: Elefanten, Spitzmaulnashörner, Büffel, Löwen, Leoparden, Tansanias größte Anzahl an Wildhunden und Flusspferden, dazu Krokodile, Giraffen und unter anderem auch Rappenantilopen und die auf Ostafrika beschränkten Nyasa-Gnus. Als Zugabe obendrauf die Szenerie um den Tagalalasee, die zu den schönsten im ganzen Park zählt.
Tansanias Nationalparks der Superlative besitzen eine Einzigartigkeit, die weltweit Maßstäbe setzt. Ein Besuch hier ist allemal lohnenswert. Bitte beachtet, dass Malaria außer auf den Höhen des Kilimandscharo im ganzen Land ein Risiko ist. Wir stehen gerne für Rückfragen und Unterstützung bei der Planung deiner Tansania-Reise bereit. Dank unseres engen Kontaktes zu unserer Tochterfirma in Tansania wissen wir über die aktuelle Lage immer gut Bescheid. Also melde dich bei uns! Dein Traum, unsere Expertise – Dein ganz individuelles Tansania-Erlebnis.