Veröffentlicht am 8. März 2021 von Juan Proll
Welche sind die schönsten Nationalparks in Südafrika? Unsere 5 Favoriten an der Küste
Südafrika – kultureller Hotspot und eine der Top-Safari-Destinationen in Afrika. Der Schutz von Kultur und Natur ist ein gesellschaftliches Anliegen. Die 22 offiziellen Nationalparks sind nur ein kleiner, aber besonders herausragender Teil der insgesamt 1645 geschützten Gebiete, die den kulturellen und natürlichen Reichtum des Landes sichern. Südafrikas 5 schönste Nationalparks entlang der Küste möchte ich euch hier vorstellen.
Die schönsten Küsten-Nationalparks in Südafrika – meine Empfehlungen
Die über das ganze Land gesäten Nationalparks Südafrikas bieten eine große Abwechslung an Abenteuer-, Outdoor- und Safari-Aktivitäten. Während sich die einen schwerpunktmäßig den außergewöhnlichen Wildtieren widmen, liegt der Fokus der anderen stärker auf den spektakulären Landschaften oder kulturellen Besonderheiten. Hier meine 5 Empfehlungen für die Nationalparks entlang Südafrikas Küste, vom äußersten Nordosten bis in den höchsten Nordwesten.
iSimangaliso Wetland Park
Auch ohne die Bezeichnung „Nationalpark“ im Namen genießt der „iSimangaliso Wetland Park“ als ausgewiesenes UNESCO-Weltnaturerbe einen besonders hochrangigen und einem Nationalpark ebenbürtigen Schutzstatus. Die Einzigartigkeit dieses Parks und seine atemberaubende Schönheit drängen regelrecht seine Würdigung in diesem Blog auf. Für mich ist der iSimangaliso zudem die erdenklich schönste Strandzufahrt zum Indischen Ozean in Südafrika.
Der Park liegt im hohen Nordosten des Landes. Das südliche Eingangstor hinein in die beeindruckende Feuchtgebietlandschaft erreicht ihr am besten von St. Lucia. Die folgenden ca. 35 km führen durch saftig grüne Vegetation, dichte Wälder, offene Grasfelder und sanfte Hügel. Zwischendrin öffnet sich ein spektakulärer Ausblick auf das St. Lucia Seen-Panorama mit seinen Mangrovenwäldern. Überall geht es vorbei an beeindruckender Tierwelt: Nashörner, Büffel, Elefanten, Gnus, Zebras, Buschböcke, die seltenen Nyalas und viele mehr …
Es ist eine zeitlich überschaubare Fahrt, die an einem herrlichen Sandstrand endet. Ein erfrischendes Bad im Meer, ein Spaziergang am Strand, Muscheln suchen im Sand oder zu Fuß auf der Pirsch nach Wildtieren in Wassernähe. Manchmal sind auch Angler dort mit ihrem Fang beschäftigt und man kann live dabei sein, wenn sie die großen Fische gleich vor Ort verarbeiten, reinigen und ausnehmen. Übrigens auch ein perfekter Ort zum Campen. Und wer bis dahin noch keine Affen gesehen hat, trifft sie hier mit größter Sicherheit an.
Wer vom Norden über Kwangwanase in den Park kommt (Niedrig-Risiko-Malaria-Gebiet), kann an der Kosi Bay Küste das Wunderland von einer anderen Seite genießen. Hier gibt es vier Seen unweit des Meeres, verbunden durch ein Netzwerk aus schmalen, befahrbaren Wasserkanälen. Eine Bootsfahrt diesen Gewässern eröffnet nicht nur fantastische Aussichten auf die Mangroven, sondern zeigt auch eine beeindruckende Reusenlandschaft der einheimischen Thonga, die seit Jahrhunderten mit dieser Technik vom Fischfang lebt.
Den iSimangaliso Wetland Park könnt ihr zum Beispiel auf unserer Selbstfahrertour „Nördliches Südafrika: Norden und Ostküste intensiv“ erkunden.
Addo Elephant Nationalpark
Der Addo Elephant Nationalpark wurde Anfang 1930 gegründet, um die letzten elf Elefanten dieser Region zu retten. Heute leben hier mehr als 600 Elefanten, außerdem Kapbüffel, Spitzmaul-Nashörner, Löwen, Leoparden, Flusspferde, eine Reihe von Antilopenarten sowie der seltene flugunfähige Addo-Mistkäfer.
Lange war dieser Teil des Parks nur ein Inlandpark, wenn auch nur wenige Kilometer von der Küste entfernt. Doch erst die weniger bekannte Erweiterung des Parks zum „Addo Elephant National Park Marine Protected Area“, die nach langen Jahren der Vorarbeiten und Verhandlungen erst 2019 offiziell besiegelt wurde, macht den Park zu einem besonderen Küstenpark in der Welt. Die Erweiterungen erstrecken sich zu Land und zu Wasser. Entlang der Küste integriert er heute auch das Alexandria Dunefield, das Südafrikas Nationalpark-Verantwortliche als das größte und am wenigsten degradierte Küstendünenfeld der südlichen Hemisphäre bezeichnen.
Zu dem Nationalpark gehören nun auch St. Croix Island und Bird Island im Indischen Ozean. Beide Inseln, die auf Bootdistanz vor der Küste liegen, sind Vogelparadiese. Auf Bird Island befindet sich die weltweit größte Brutkolonie von Tölpeln. Auf der Insel St. Croix ist die größte Brutkolonie afrikanischer Pinguine beheimatet. Die Erweiterung bedeutet nicht nur, dass der Park fünf der sieben wichtigsten Vegetationszonen Südafrikas enthält, sondern auch, dass sich in den geschützten natürlichen Lebensräumen die „Big 5“ auf die „Big 7“ vergrößern: Zum Nashorn, Elefanten, Löwen, Leoparden und Büffel gesellen sich nun auch der Wal und Weiße Hai.
Auf vielen unserer Mietwagenrundreisen durch Südafrika könnt ihr den Addo Elephant Park besuchen.
Garden Route National Park
Entlang des Indischen Ozeans und einer Kulisse üppiger Wälder und erhabener Berge erstreckt sich eine Küstenlandschaft mit idyllisch gelegenen Seen, quirligen Flussläufen, verführerischen Lagunen und kilometerlangen Stränden. Naturpfade verlaufen durch diese Szenerie, erschließen die ruhigen oder rauen Gewässer und durchkämen undurchdringlich erscheinende Wildnis. Riesige Schluchten bahnen sich ihren Weg, kleine Wasserfälle stürzen spielerisch in die Tiefe und gewaltige Felsbrocken halten mühsam den Brandungswellen stand. Einige kleinere Wildkatzen und Antilopen, Mangusten und Affen leben hier. Sogar wilde Elefanten soll es noch in den tiefen Wäldern geben.
Der Garden Route Nationalpark – einer der schönsten Nationalparks in Südafrika. Er vereint die früheren Schutzgebiete Wilderness- und Tsitsikamma-Nationalpark, die Knysa National Lake Area in deren Mitte und weitere staatliche Ländereien drum herum. Das Gebiet zwischen George und St. Francis Bay trumpft sowohl mit seiner natürlichen Vielfalt als auch mit seinem kulturellen Erbe. Wo ganz genau die Garden Route liegt, wann die beste Reisezeit ist und was sie so besonders macht, beschreibe ich auch hier.
In dieser Natur- und Kulturlandschaft besteht die große Herausforderung in dem Schutz einer friedlichen Koexistenz von Mensch und Natur. Der Nationalpark durchzieht eine Reihe von sehr attraktiven Ortschaften. Die Gestaltung dieser Ortschaften, das Angebot an Hotels und Restaurants, die Einrichtung von Spazierwegen für intensive Ausflüge in die Wälder oder tagelange Wanderungen entlang der Küste, die Auswahl an weiteren Aktivitäten wie Boots- oder Kanutouren, Mountainbiking, Angeln, Surfen, Kyten oder Paragliding, der entspannende Genuss von gepflegten Stränden und so vieles mehr vereinen auf spürbar erholsame Weise den Wunsch nach Naturerleben und Abenteuerstreben.
Auf unserer Kleinstgruppenreise „Südafrikas Süden Intensiv“ könnt ihr die Garden Route ganz in Ruhe erleben und die vielen schönen Ecken erkunden.
Table Mountain Nationalpark
Dieser Nationalpark besteht aus einer Prachtreihe von Tafelbergen, die sich über ca. 70 km von Kapstadts Innenstadt bis in den südlichsten Teil der Kaphalbinsel zieht, UNESCO-Weltnaturerbe ist und als 7. Wunder der Natur gilt. Die steil abfallenden Ausläufer dieser Bergoase bilden den Untergrund feinster, weißer Sandstrände, bevor sie in die kristallfarbenen Gewässer des Atlantiks eintauchen. Während am nördlichen Ende des Parks „Lion’s Head“ romantische Abendstunden zu zweit mit herrlichen Ausblicken auf eine der am schönsten gelegenen Städte der Welt bietet, erinnert am südlichen Ende das „Kap der Guten Hoffnung“ an die erste Umsegelung Afrikas durch Bartolomäus Díaz.
Der Table Mountain Nationalpark ist Teil des Cape Floral Kingdom (Kap-Florenreich) und beherbergt viele interessante Tiere und tausende exquisiter Pflanzen und Bäume, von denen viele nirgendwo anders auf der Erde zu finden sind! Die UNESCO schreibt gerade diesem Florenreich einen außerordentlichen universellen Wert zu, weil es „… eines der reichsten Gebiete für Pflanzen im Vergleich zu einem ähnlich großen Gebiet der Welt [ist]. Es macht weniger als 0,5% der Fläche Afrikas aus, beherbergt jedoch fast 20% der Flora des Kontinents. Die herausragende Vielfalt, Dichte und der Endemismus der Flora gehören zu den höchsten weltweit.“
Der allgemein gute und sehr hochfrequente Zugang zu diesem Park erfordert auch hier ein ausgesprochen gutes Gespür für die Balance zwischen Natur- und Kulturlandschaft. Für die Menschheit wäre gerade hier die Zerstörung dieser einzigartigen Natur ein herber Verlust. Mit dem nötigen Respekt beseelt lässt sich Kapstadts natürliche Schönheit am besten erkunden – auf die Berge klettern, in den Wäldern ein Picknick machen, einen Strand mit Pinguinen teilen, inmitten von Fynbos wandern und das Kap der Guten Hoffnung erreichen. Und außer den Pinguinen gibt es mit einem bisschen Glück unter anderem noch Strauße, verschiedene Antilopenarten, Affen und Zebras zu sehen.
West Coast National Park
Herzstück dieses Nationalparks ist die Langebaan-Lagune, die sich von der Saldanha Bucht ca. 15 km landeinwärts zieht. Die Landschaft besteht aus Feuchtgebieten, Sandstränden und Fynbos-Vegetation. Der Nationalpark genießt große Beliebtheit für seine Vogelwelt und für ein Meer bunter Wildblumen, das in den Monaten des aufkommenden Frühlings im August und September die Augen verzückt und die Nase verwöhnt.
Etwa 250 verschiedene Vogelarten haben hier ihren Lebensraum. Darunter auch diverse Zugvögel aus dem subarktischen Raum Europas und Nordwest-Asiens, die im südafrikanischen Frühling das mediterrane Klima genießen. Im Park sind neben Austernfischern, Kormoranen, Flamingos, Pinguinen, verschiedenen Möwenarten und Straußen auch eine ca. 70.000 Vogel starke Cape Gannet-Kolonie anzutreffen.
Augrund der vielen Möglichkeiten an Aktivitäten zu Lande und zu Wasser sowie den netten Restaurant- und Café-Angeboten des angrenzenden Ortes Langebaan ist der Nationalpark ganzjährig besuchbar. Auch Wildtiere wie die Elen-Antilope, Gnu, Bontebok, Kudu, Gemsbok, Steenbok und Duiker fühlen sich im Park ebenso zuhause wie Bergzebra, Fledermausohrfuchs, Karakal oder die graue Kapmanguste.
Südafrikas Küsten-Nationalparks sind nicht nur unvergessliche Safaris ins Tierreich, sondern auch faszinierende Begegnungen mit natürlicher und kultureller Vielfalt. Wir stehen gerne für Rückfragen und Unterstützung bei der Planung deiner Südafrika-Reise bereit, egal ob Gruppenreise oder Selbstfahrer-Tour. Dank unseres engen Kontaktes zu unserer Tochterfirma in Südafrika wissen wir über die aktuelle Lage immer gut Bescheid. Also melde dich bei uns! Dein Traum, unsere Expertise – Dein ganz individuelles Südafrika-Erlebnis.