Veröffentlicht am 17. Juli 2011 von Verena Brode
Selbstfahrertour Südliches Afrika
Am 16. Mai bin ich mit einem Direktflug von South African Airways von Frankfurt nach Kapstadt geflogen. Um diese Selbstfahrertour für mich einfacher zu gestalten und nicht fast 6 Wochen alleine durchs südliche Afrika zu reisen, hatte ich während der ganzen Tour eine Reisebegleitung dabei.
Da wir einen Nachtflug nach Kapstadt hatten, sind wir sehr früh morgens in Kapstadt gelandet und haben direkt am Flughafen unseren Mietwagen, einen Toyota Yaris von Europcar, in Empfang genommen.
Die ersten Tage haben wir damit verbracht, einen ersten Eindruck von Kapstadt zu bekommen und verschiedene Unterkünfte zu besuchen. Am dritten Tag haben wir einen Abstecher zum Kap der Guten Hoffnung gemacht und das Kap leider an einem stürmischen und nebeligen Tag gesehen.
Von Kapstadt sind wir entlang der Westküste von Südafrika auf der N7 in Richtung Namibia gefahren. Die N7 ist sehr gut ausgebaut und ermöglichte uns ein zügiges Fahren durch Südafrika. Nach einem Zwischenstopp mit Übernachtung bei der Melkboomsdrift Lodge, die auf einer wunderschönen Weinfarm liegt, haben wir ohne Probleme die Grenze nach Namibia überquert. Dort haben wir zwei Nächte in den Cabanas vom Bush Camp Felix Unite am Orange River verbracht. Der Orange River eignet sich gut für eine Kanutagestour auf ruhigem Gewässer, wobei man viele Vogelarten beobachten kann. Nach dem Aufenthalt am Orange River ging es weiter zum Fish River Canyon im Süden von Namibia.
Auf dem Weg dorthin wurden wir mit der ersten Schotterpiste von Namibia konfrontiert. Nachdem wir die Sicherheitshinweise zum Fahren auf der Schotterpiste studiert und das Bremsverhalten getestet hatten, führte uns der Weg durch eine atemberaubende Steinwüste, die dann über eine Steppenwüste zur Sandwüste wechselte. Sesriem war unser Ausgangspunkt für einen Ausflug in die Dünenlandschaft von Sossusvlei. Dort sind wir auf die bekannte „Dune 45“ hochgeklettert und haben Sossusvlei und Dead Vlei im Namib Naukluft Park bestaunt.
Via Swakopmund und Twyfelfontein setzten wir unsere Tour in den Etosha Nationalpark fort, den man gut mit dem eigenen PKW befahren kann. Am ersten Morgen haben wir an einem geführten Morning Game Drive teilgenommen, um mehr über die Tiere und den Park zu erfahren. Durch Zufall haben wir einen jungen Leoparden gesehen, den man nur selten im Etosha zu Gesicht bekommt.
Nachdem wir viele Zebras, Elefanten, Antilopen und viele andere Tiere beobachtet hatten, haben wir den Etosha Nationalpark verlassen und sind vorbei am beeindruckenden Waterberg nach Windhoek gefahren. Die Schotterpisten in Namibia waren alle sehr gut mit einem normalen PKW befahrbar und an vielen Stellen wurden sie nach der Regenzeit neu planiert.
Von Windhoek sind wir wieder ohne Probleme über die Grenze nach Botswana gekommen und via Ghanzi auf einer guten Teerstrasse nach Maun gefahren. Von Maun aus haben wir eine „Fly-In“ Safari in das Okavango Delta gemacht. Aus dem Kleinflugzeug konnten wir uns einen guten Überblick über das größte Inlanddelta Afrikas machen. Von dem Pom Pom Camp im Okavango Delta aus haben wir an Game Drives, Game Walks und Mokoro Trips (Einbaum-Kanu Trips) teilgenommen und konnten die Tierwelt aus nächster Nähe beobachten.
In Maun wieder angekommen, setzten wir uns wieder selbst hinter das Steuer unseres Mietwagens und sind via Sepupa in den Caprivi Strip (Namibia) gefahren. Dort haben wir in einem Baumhaus des Ngepi Camp, direkt am Okavango River, übernachtet und konnten die Nilpferde tagsüber und nachts gut beobachten und hören.
Durch den Caprivi Streifen ging es weiter nach Kasane zur Chobe Safari Lodge, unserem Ausgangspunkt für Boat Cruises und Game Drives in den Chobe Nationalpark. Vom Boot aus hatten wir bereits nach 10 Minuten die Gelegenheit, Elefanten, Krokodile, Nilpferde, Büffel, Antilopen, verschiedene Vogelarten und viele andere Tiere zu sehen und haben dann lange Zeit mit Beobachtungen der Tiere verbracht.
Da die Brücke über den Sambesi von Botswana nach Sambia immer noch nicht gebaut ist und man bei der Autofähre mindestens 1 Woche in der LKW – Schlange stehen müsste, und zudem die Einreise mit dem Mietwagen von vielen Mietwagenvermietern nicht erlaubt ist, haben wir einen Transfer von der Chobe Safari Lodge in Kasane zu dem Chrismar Hotel in Livingstone genutzt. Mit einem kleinen Speedboat über den Sambesi erreichten wir die sambische Seite. Dort hat uns ein Minibus abgeholt und nach Livingstone gebracht. Von der sambischen Seite hat man einen fantastischen Ausblick auf Teile der Victoria Falls. Auf unseren Spaziergängen entlang der Fälle, war eine Dusche durch die Gischt der gigantischen Fälle nicht unvermeidlich.
Nach 2 Tagen in Livingstone ging es mit einem Transfer wieder zurück nach Kasane. Mit unserem Mietwagen sind wir dann von Kasane über die momentan nicht so gute Teerstrasse nach Nata gefahren (zurzeit wird diese Straße erneuert.) Von der Unterkunft in Nata, der Nata Lodge, kann man gut geführte Ausflüge in die Makgadigadi Salzpfannen unternehmen, die zur Abwechselung mal ein ganz anderes Bild vom südlichen Afrika geben. Durch den hohen Salzgehalt des vor langer Zeit versickerten Sees gibt es kaum Tiere, dafür aber ist die Landschaft sehr faszinierend. Von Zeit zu Zeit gibt es zu Beginn der Trockenzeit etwas Wasser in den Salzpfannen, in denen sich Pelikane und Flamingos aufhalten. Nach einem Besuch im Khama Rhino Sanctuary, in welchem die letzten Spitz- und Breitmaulnashörnern von Botswana leben, sind wir via Palapye über die Grenze nach Südafrika und weiter nach Pretoria gefahren.
Am Flughafen in Johannesburg haben wir den Mietwagen nach fast 9000 km wieder abgegeben und sind mit einem Direktflug nach Frankfurt zurückgeflogen.
Im Allgemeinen habe ich mich in den bereisten Ländern sehr wohl und sicher gefühlt, die Menschen in den jeweiligen Ländern waren immer sehr hilfsbereit und freundlich. Oftmals wurden wir sehr bewundert, weil wir als zwei junge Frauen, diese große Reise alleine machten. Die Unterkünfte waren sehr unterschiedlich und die Straßen, sowohl Schotterpiste als auch Teerstrassen, waren größtenteils gut ausgebaut. Auch bei den abgelegenen Straßen kamen uns am Tag ein paar Autos entgegen, das gab uns das Gefühl, dass wir nicht ganz alleine unterwegs waren und bei Pannen nach Hilfe hätten fragen können. Außer bei einer Tankstelle haben wir immer Benzin bekommen (man muss in den meisten Fällen bar bezahlen). Jeder größere Ort verfügte über einen Bankautomaten (zu 80% funktionierten sie auch) und im Supermarkt war fast alles erhältlich, wie etwa in einem deutschen Supermarkt. Auf den Hauptstrecken hatten wir fast überall mit einer SIM-Karte des jeweiligen Landes Handy – Empfang. Auf der gesamten Tour habe ich mir verschiedene Unterkünfte angesehen, um einen guten Überblick und Eindruck über die unterschiedlichen Möglichkeiten zu machen.
Jedem, der sich für eine Selbstfahrertour im südlichen Afrika interessiert, kann ich diese Reise sehr empfehlen. Bei weiteren Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.