Veröffentlicht am 30. Mai 2016 von Juan Proll
Pap
PAP“ ist keine falsche Schreibweise für „Pub“ oder „BAP“ – PAP ist PAP!
Die Bezeichnung PAP kommt aus dem Afrikaans und meint Brei. Gemeint ist ein Brei auf Mais-Basis, ähnlich dem Polenta aus dem Norden Italiens oder dem Grits in den USA. In Afrika trifft man auf PAP – oder Mieliepap wie es gerne in Südafrika oder Namibia genannt wird – in den unterschiedlichsten Namensvarianten: z.B. „Ugali“ Tansania, Kenia oder Uganda; „Sadza“ oder „Isitshwala“ in Zimbabwe; „Ns(h)ima“ in Zambia und Malawi; „Phaletshe“ in Botswana oder „Banku“ in West Africa.
PAP ist ein Grundnahrungsmittel vieler indigener afrikanischer Bevölkerungen und nicht wenigen Weißen meist irgendwann zu viel. Es ist eben kein lockerer, fluffiger Kartoffelpüree sondern traditionell eine mit Maismehl und Wasser bzw. Milch angerührte Pampe, die – sieht man vom „Uji“ in einigen Regionen Ostafrikas mal ab – kompakter als Püree ist, um gut mit den Händen gegessen werden zu können.
Die Varianten der Zubereitung sind vielfältig, aber eins ist es im afrikanischen Verständnis nicht: einfach nur eine „Beilage“!
PAP ist die Hauptattraktion eines jeden Gerichtes und alles andere – seien es Soßen, Gemüse, Fisch oder Fleisch – sind hier die garnierenden Extras.
Die Extras sind es auch, die Farbe auf den Teller bringen, da der verwendete Mais selbst in der Regel kein Gelbkorn- sondern ein speziell für den menschlichen Konsum gezüchteter Weißkornmais ist.
Hier aber jetzt für alle, die den PAP noch nicht auf haben, eine kleine Rezept-Variante:
Gebraucht werden 300 Gr. Maismehl, 1 Liter Wasser und 1 Teelöffel Salz.
Das Wasser wird in einem Topf zum Kochen gebracht, dann ein bisschen Salz eingestreut und schließlich unter ständigem Rühren mit einem Holzlöffel das Maismehl langsam dazu gerieselt, bis ein zäher Brei den Spaß am Rühren verdirbt.
Nun wird der Löffel beiseite gelegt, der Deckel auf den Topf gepackt und das Ganze so lange gekocht, bis das Wasser beinahe vollständig verdampft ist.
Gelingt dies, dann den Topf kurz öffnen und den Maisbrei mit einer Gabel lockern, bevor man den Deckel wieder schließt und die pampige Konsistenz für etwa 30-40 Minuten weiter köcheln lässt.
PAP darf in dieser Zeit zwar anpappen aber nicht anbrennen.
Wer dieser großen, kulinarischen Herausforderung gewachsen ist, dürfte seinen Brei jetzt gar haben und ihn hoffentlich genießen können.
Ich wünsche also Guten Appetit und leckere Beilagen!