Veröffentlicht am 19. Oktober 2015 von Juan Proll

Nach der Fahrt die Unterkunft

Auf jeder Safari – ob in Kenia, Tansania, Südafrika, Namibia oder sonst wo in Afrika – ist die Fahrt das Ziel. Die Tierwelt unterwegs oder die faszinierenden Landschaften mit ihren prägenden Schirmakazien machen die Tour im Geländewagen zu einem unvergesslichen Erlebnis. Voller Glück und tief empfundener Harmonie, eins mit der allgewaltigen Schönheit der Natur und noch im Rausch exotischer Erlebnisse geht es am Nachmittag schließlich in eine der vielen Lodges, die ihre Besucher mit offenen Armen und einem Willkommensgetränk empfangen und Entspannung versprechen.

Schon die Lage der meisten dieser Unterkünfte ist spektakulär, mit einem Blick auf Berge oder Täler oder sogar in Richtung eines Wasserlochs für die Wildtiere der Umgebung. Du stehst noch auf der Restaurant-Terrasse und denkst bereits: „Okay, lass uns schnell das Gepäck ins Zimmer bringen und sofort hierher zurückkommen. Diese Aussicht ist ja der Wahnsinn!“

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Doch kommt es nur allzu häufig anders als man denkt – und zwar genau dann, wenn du das Zimmer betrittst. Ein Hauch von Luxus lächelt dich an. Fast automatisch lächelst du zurück und verteilst an das im afrikanischen Stil eingerichtete Zimmer Komplimente wie der Charmeur an eine schöne Frau. Komfortable Betten zwinkern dir zu und das Bad lädt ein zu einem erfrischenden Duschvergnügen. Nicht nötig zu erwähnen, dass der Ausblick natürlich auch von hier großartig ist.

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Schaffst du es dennoch, dich vom Nachtquartier zu lösen geht es nicht selten erst einmal zum Pool. Es folgt ein Sprung ins Wasser, das die Hitze des Tages verdampfen lässt. Gleich hiernach machst du es dir auf der Liege bequem: endlich Horizontale, endlich eine Cola oder ein Bier und endlich ein paar Seiten aus dem extra mitgebrachten Buch lesen … … zumindest solange bis der Sonnenuntergang dazu verführt, der nackten Ursprünglichkeit mit offenem Mund hinterher zu schauen.

Erst beim Abendessen findest du schließlich die Worte wieder, erzählst den Mitreisenden von deinen Eindrücken, lauschst ihren Beschreibungen und hörst dich selbst zwischendurch ungewollt „hmm, lecker“ sagen, weil das Menü deinen Gaumen verzückt, wie Rosenduft die Sinne. Und selbst wenn in der leichten Brise die Kerze am Tisch das ein oder andere Mal erlischt so bleibt die Atmosphäre dennoch stimmungsvoll und warmherzig.

Auf diese Weise geht ein weiterer wundervoller Tag zu Ende. Einer dieser Tage, von denen du einfach nicht genug bekommen kannst und die Lust machen auf den nächsten. So verlässt du zwar am nächsten Morgen nur ungern diese Lodge, weißt aber im gleichen Moment auch, dass ein weiterer unvergesslicher Tag bevorsteht, an dessen Ende wieder eine tolle Unterkunft steht. Das Leben kann so verdammt schön sein!

Juan Proll

Reisen war schon immer Juans große Leidenschaft: Drei Jahre in Lateinamerika, zwei Jahre in Südostasien und Ozeanien sowie „Kurzreisen“ bis zu neun Monaten in Europa und Nordafrika. 2010 entschied er sich, seinen Beruf in Deutschland als Lehrer der Erwachsenenbildung und Leiter eines Kompetenzzentrums für Migrationsfragen an den Nagel zu hängen und in Südafrika Ranger zu werden. Seit 2011 ist Juan nun im südlichen Afrika unterwegs. Zunächst machte er seine Nature-Guide-Ausbildung und arbeitete in einem ‚Big Five‘ Wildreservat, bevor er Mitte 2013 zu Elefant-Tours wechselte. Mit weiteren Ausbildungen und intensivem Selbststudium zum Cultural Guide in Südafrika und Namibia hat Juan seitdem sein Wirkungsfeld über die Tierwelt hinaus auf „Land & Leute“ in Südafrika und Namibia ausgedehnt. Juan ist Mitglied im Berufsverband „Field Guides Association of Southern Africa“. In unserem Blog schreibt er darüber hinaus über den afrikanischen Alltag in unseren Reiseländern, er informiert über Hintergründe, gibt Reisetipps und verrät kulinarische Besonderheiten.

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