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Veröffentlicht am 19. September 2016 von Verena Brode

Malawi – The Warm Heart of Africa

Im April 2016 flog ich mit der South African Airways von Frankfurt via Johannesburg nach Lilongwe. Am Flughafen erwarteten mich unserer Fahrer sowie die weiteren Teilnehmer dieser Info-Reise, die von Malawian Style durchgeführt wurde. Seit 1975 ist Lilongwe die Hauptstadt Malawis mit derzeit etwa 800.000 Einwohnern.
In den letzten Jahren hat sich Lilongwe als landwirtschaftliches Zentrum für den Tabakanbau entwickelt. Die erste Nacht verbrachten wir in der Kumbali Country Lodge, die etwas außerhalb von Lilongwe liegt. Diese Lodge mit einem großzügigen Garten und einem Swimming Pool ist gut geeignet, um sich nach der Ankunft in Malawi von dem langen Flug zu erholen.

Bevor wir Malawi intensiv bereisten, sind wir von Lilongwe nach Sambia zum South Luangwa Nationalpark gefahren. Nach der ca. zweistündigen Fahrt waren wir am Grenzübergang bei Chipata. Da es keine langen Schlangen am Grenzübergang gab, sind wir recht zügig über die Grenze gekommen und sind dann weiter nach Mfuwe gefahren, dem Ausgangspunkt für Ausflüge in den South Luangwa Nationalpark. Der South Luangwa zählt zu den großartigsten Nationalparks Afrikas. Auf den Sandbänken des trägen Luangwa Rivers sonnen sich Flusspferde und Krokodile, auf den saftigen Überflutungsmarschen grasen in aller Ruhe Pukus und Impalas. Den Nationalpark haben wir auf Pirschfahrten am Morgen und am Nachmittag erkundet und Elefanten, Giraffen, Zebras, verschiedene Antilopenarten sowie Löwen, Wild Dogs und einen Leopard gesehen. In der Region um Mfuwe konnten wir die Chinzombo Lodge und die Kafunta River Lodge kennenlernen, die direkt am Luangwa River liegen. Innerhalb des Parks haben wir die Mfuwe Lodge gesehen, die an der Mfuwe-Lagune liegt und bekannt dafür ist, dass dort Elefanten durch den Rezeptionsbereich laufen.

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Nach dem Erkunden des South Luangwa Nationalparks haben wir wieder den Grenzübergang bei Chipata nach Malawi passiert. In Malawi haben wir zuerst den Norden des Landes erkundet. Den Norden Malawis prägen besiedelte Hochplateaus, letzte bewaldete Berghänge mit Urwaldresten und eine interessante Flora sowie teilweise sehr malerische Buchten am Malawisee. Da der Weg zum Nyika Plateau zu weit war, haben wir einen Stopp in der Luwawa Forest Lodge in den Viphya-Bergen eingelegt. Die einfache Lodge liegt idyllisch am einsamen Luwawa-Stausee auf 1.530 Metern Höhe.  Die Landschaft ähnelt der des Schwarzwaldes und die Region um die Lodge herum kann man gut auf verschiedenen Wanderungen oder auf einer Mountainbike-Tour erkunden.

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Nach dem Aufenthalt in den Viphya-Bergen fuhren wir weiter via Mzuzu, der Uni- und Provinzhauptstadt, auf das Nyika Plateau. Die Fahrt führte durch grüne Hügellandschaften, die nach Westen immer bergiger werden. Ab Rumphi bis zum Gate zum Nyika Nationalpark war die Strecke sehr besiedelt und wir fuhren an Tabak- und Maisplantagen vorbei.  „Nyika“ heißt Wildnis und diese Wildnis besteht in den tieferen Zonen aus artenreichen Laub- und Galeriewäldern, die mit zunehmender Höhe lichter werden. Oberhalb von 2.000 Metern besteht die Natur aus kurzem, widerstandsfähigem Gras, wilden Proteen und allerlei Farnen. Vor Jahrzehnten wurden auch große Nadelwälder angepflanzt. Ebenfalls wurden Dämme  gebaut, in denen Forellen gefischt werden. Die weite und offene Landschaft lädt zum Wandern und Mountainbiken ein. Auf dem Plateau können Elanantilopen, Burchell-Zebras, Pferde- und Schirrantilopen, Riedböcke, Rotducker und Warzenschweine gesichtet werden. Mit sehr viel Glück können Sie auch Hyänen und Leoparden sehen. Auf dem Nyika Plateau haben wir 2 Nächte in der Chelinda Lodge verbracht, die auf einer Höhe von 2.600 Metern liegt und eine grandiose Aussicht auf die Landschaft bietet – ein einmaliger Platz für Genießer und Ruhesuchende. Ebenfalls haben wir uns das Chelinda Camp angeschaut, welches für Selbstversorger gut geeignet ist.

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Nach 2 Nächten auf dem Nyika Plateau sind wir über Mzuzu zum Lake Malawi gefahren, dem drittgrößten See Afrikas. Der 24.000 km2 große See misst an seiner längsten Ausdehnung 575 km und ist bis zu 86 km breit. Er ist bis zu 700 Meter tief und somit auch der vierttiefste See in Afrika. Der riesige See wird von 14 Flüssen gespeist, im Süden bildet der Shire den einzigen Abfluss aus dem riesigen Gewässer. Der Fischreichtum des Lake Malawi macht diesen See weltberühmt: Hier spielte sich die weltweit größte Explosion der Artenentwicklung ab. Tausende von verschiedenen Fischarten werden in diesem See vermutet, 1.700 Buntfischarten und 357 endemische Spezies sind bereits registriert. Aquarianer schätzen die Buntbarsche aus der Zichliden-Familie sehr. Der Lake Malawi bietet mit seinen Buchten und dem klaren Wasser einen perfekten Strandaufenthalt. Zum ersten Mal schwimmen waren wir in der Region Chintheche, wo wir eine Nacht in der Makuzi Beach Lodge verbracht haben. Diese einfache und kleine Anlage liegt an einer malerischen, nicht einsehbaren Bucht in einer schönen Gartenanlage. Zum Sonnenuntergang gingen wir auf einen kleinen Hügel direkt am Lake Malawi, von wo aus wir eine tolle Sicht auf die Bucht am Lake Malawi hatten.

Am folgenden Tag sind wir entlang des Lake Malawi weiter in Richtung Süden zum Nkhotakota Wildlife Reserve gefahren. Das größte und zugleich älteste Wildreservat in Malawi ist 1.800 km2 groß. Bis zum Sommer 2015 war dieses Wildreservat eine eher unerforschte und einsame Wildnis und das touristische Angebot sehr gering. Seit 2015 hat die African Parks Foundation (eine nicht staatliche Organisation, die sich für den Umweltschutz einsetzt) das Management für die kommenden 20 Jahre übernommen. Zu den ersten Aktionen von African Parks zählte die Aufstockung des Tierbestandes um etwa 300 Elefanten und 600 Antilopen im Jahr 2016. Das Wildreservat zeichnet sich durch ein zentrales Hochland sowie Tiefebenen am Lake Malawi aus. Die steilen Berghänge sind mit dichten Busch- und Bergwäldern bewachsen, verschiedene Flüsse bewässern die Wildnis, bilden Wasserfälle und fließen dann in den Lake Malawi. Die Tongole Wilderness Lodge ist eine exklusive Öko-Lodge, die direkt am Bua River liegt. Die sehr geschmackvoll eingerichteten halb offenen Chalets laden zum Entspannen in der Wildnis ein. Da das Wildreservat momentan noch schwer zugänglich ist, werden nur Bush Walks und Kanufahrten angeboten. Am Nachmittag haben wir an einer Kanufahrt auf dem Bua River teilgenommen und das Reservat vom Wasser aus erkundet. Die Tongola Wilderness Lodge ist für Ruhesuchende gut geeignet, ebenso für Ornithologen, da es am Fluss viele verschiedene Vogelarten gibt.

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Über Nkhotakota, dem ehemaligen bedeutendsten Umschlagplatz für Sklaven am Lake Malawi, und der Chia-Lagune, der zur Fischerei genutzten Lagune, fuhren wir weiter nach Senga Bay. Die Strecke verläuft durch sehr flaches, stark besiedeltes und weitflächig abgeholztes Gebiet. Leberwurstbäume, Baobabs und Baumwollfelder bestimmen in diesem Teil des Landes das Landschaftsbild. In Senga Bay haben wir uns von unserem Fahrer Boniface verabschiedet und wurden mit einem Motorboot zur Blue Zebra Lodge gebracht. Die Blue Zebra Lodge liegt auf einer kleinen Insel und bietet verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten an, von einfachen Zeltübernachtungen über Standard Rooms bis zum Luxury Chalet. Die Aktivitäten, die von dieser kleinen Insel angeboten werden, sind Schnorcheln, Tauchen, Schwimmen, Bootstouren und Kanutouren. Nach dem Mittagessen ging es dann mit dem Motorboot weiter zur Mumbo Island. Auf Mumbo Island werden einfache Chalets mit tollen Ausblicken auf den Lake Malawi angeboten. Da es keine Elektrizität auf der kleinen Insel gibt, werden am Abend Kerzen und Öllampen aufgestellt, sodass die Gäste den Weg zum Restaurant/Zimmer finden können. 1876 entdeckten Missionare einen einzelnen Elefantenbullen auf dieser Insel. Bis heute ist es noch unerklärlich, wie der Elefantenbulle soweit über das Wasser auf diese Insel gelangen konnte. Am Strand von Mumbo Island kann man schwimmen, schnorcheln und Kajak fahren. Am Nachmittag wird eine Sundowner-Bootsfahrt um die Insel angeboten.

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Nach dem sehr entspannten Aufenthalt auf Mumbo Island wurden wir mit dem Motorboot nach Cape Maclear gebracht. Maclear geht auf den Namen des königlichen Astronomen Thomas Maclear zurück, welcher ein Freund von David Livingstone war. Heutzutage lädt Cape Maclear Reisende zum „Chillen“ ein. Die traumhaften Buchten werden von Felsen umrahmt und an den weißen Sandstränden mit klarem blaugrünem Wasser können sich Besucher erholen. Bekannt sind die Strände von Cape Maclear auch für die glühendroten Sonnenuntergänge mit Sicht auf die vorgelagerten bewaldeten Inseln. In dem Fischerort Chembe gibt es verschiedene Unterkünfte, angefangen vom Campingplatz und Jugendherbergen bis zur Luxus-Lodge. Cape Maclear gehört ebenfalls zum Lake Malawi Nationalpark, der Schwerpunkt liegt hier in der Unterwasserwelt des Lake Malawis. Viele verschiedene Fischarten haben sich im Lake Malawi angesiedelt, wovon ein beachtlicher Teil endemisch ist. Die Fische leuchten in den buntesten Farben. Der bekannteste Fisch ist der Mbuna, ein Steinfisch aus der Familie der Zichliden. Des Weiteren gibt es verschiedene Arten der Buntbarsche, Tiger- und Katzenfische , Karpfen usw., ein einmaliges Taucherparadies. Vogelfreunde kommen am Lake Malawi ebenso auf ihre Kosten, denn Schreiseeadler, Seeschwalben, Eisvögel, Ibisse, Kormorane, Reiher und Milane können hier beobachtet werden. Die bewaldeten Berghänge der Halbinsel können auf Wanderungen erkundet werden, wo Sie mit etwas Glück Klippspringer, Warane und Schliefer sehen können. Der Lake Malawi Nationalpark zählt ebenfalls seit 1984 zum UNESCO-Weltnaturerbe. In Cape Maclear haben wir in der Pumulani Lodge übernachtet, welche eine einsam gelegene Luxus-Lodge an der Westküste der Halbinsel ist. Während des Sonnenuntergangs haben wir in einer alten Dhow einen Segeltörn gemacht.

Nachdem wir am Morgen noch eine kurze Kanufahrt auf dem Lake Malawi gemacht haben, sind wir weiter in Richtung Süden zum Makokola Retreat gefahren, das in der Nähe des Ortes Mangochi liegt. Die große Bungalow-Anlage liegt ebenfalls direkt am Lake Malawi und bietet viele Sport- und Freizeitaktivitäten an.

Am darauffolgenden Tag sind wir weiter in Richtung Süden zum Liwonde Nationalpark gefahren. Durch den Bevölkerungszuwachs und durch Wilderei in den letzten Jahrzehnten sind manche Tierarten wie Nashorn, Zebra und Büffel ausgestorben. Zahlreiche ausgelegte Tierfallen verletzten z.B. viele Löwen und Elefanten, die dann zu den aggressivsten Tieren Zentralafrikas wurden. Durch internationale Unterstützung, vor allem durch Südafrika und der Frankfurter Zoologischen Gesellschaft, wurde ein Projekt zur Rettung des Parks entworfen. Ebenfalls hat seit Sommer 2015 African Parks das Management des Parks übernommen. Die Tierwelt kann sich nun erholen, Spitzmaulnashörner wurden bereits dort wieder angesiedelt. Lebensader des landschaftlich reizvollen Parks sind der Shire River und seine mit Schilf bewachsenen Lagunen. Am Westufer gibt es viele Palmen, das Ostufer besteht aus Sandböden, Grasebenen und Schwemmland. Die Mvuu Wilderness Lodge sowie das Mvuu Camp liegen direkt am Shire River, wo am Nachmittag einige Hippos gerne im Fluss vor der Lodge herumdösen und die Warzenschweine am Ufer grasen. Oftmals können Gäste beobachten, wie Elefanten durch den Shire River zum anderen Ufer schwimmen. Den Liwonde Nationalpark können Gäste auf Pirschfahrten am Morgen und am Nachmittag erkunden, auf Bush Walks sowie auf Bootsfahrten auf dem Shire River.

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Nach dem Aufenthalt im Liwonde Nationalpark sind wir via Zomba zum Majete Wildlife Reserve gefahren. Die Fahrt ging an vielen Dörfern und Feldern, vor allem Baumwoll- und Maisfeldern, vorbei. Am Straßenrand wird Kunsthandwerk wie geflochtene Matten und Körbe angeboten. Zomba ist ebenfalls der Ausgangspunkt für Touren auf das Zomba Plateau, welches um die 2.100 Meter hoch liegt. Die Landschaft in dieser Region ist sehr grün und wird von vielen Bergspitzen umschlossen. Von Zoma zum Majete Wildlife Reserve fuhren wir viele Höhenmeter hinunter in die Ebene, die trockener und heißer ist. Das Majete Wildlife Reserve wurde 1955 gegründet und umfasst 691 km2. Da auch hier viele Tiere Opfer der Wilderei wurden, hat bereits 2003 African Parks das Management übernommen. Um die 2.500 Tiere wurden in Majete wieder angesiedelt, darunter 70 Elefanten und 3 Löwen. Mittlerweile ist Majete auch ein Big 5 Game Park geworden und auf Pirschfahrten können Elefanten, Nashörner, Löwen, Leoparden und Büffel beobachtet werden. Das Wegenetz wurde ausgebaut und Pirschfahrten am Morgen und am Nachmittag werden angeboten. Ebenso kann der Park auf Bush Walks und Bootsfahrten auf dem Shire River erkundet werden. Die Mkulumadzi Lodge liegt in traumhafter Lage direkt am Shire River.

Am vorletzten Tag fuhren wir über Blantyre, der zweitgrößten Stadt Malawis, zum Satemwa Tea Estate, das auf ca. 1.000 Meter Höhe liegt und einen einmaligen Blick auf die gesamte Teeplantage und dem in der Ferne liegenden Mulanje-Bergmassiv bietet.

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Nach dem Besuch der Teefabrik und dem Tea Tasting haben wir im Huntingdon House übernachtet. Dieses Haus ist das ehemalige Kolonialhaus des Plantagebesitzers und im kolonialen Stil eingerichtet.

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Von dem kleinen und überschaubaren Blantyre Airport bin ich dann über Johannesburg nach Durban geflogen, wo ich noch an der größten Tourismusmesse in Afrika – der Indaba – teilgenommen habe.

Die Attraktionen des kleinen Landes Malawi sind vielfältig. Der riesige Lake Malawi ist ein Paradies für Taucher und eignet sich für eine Vielzahl von Wassersportaktivitäten. An den Sandstränden mit dem klaren Wasser kommen ebenso Ruhesuchende auf ihre Kosten. Neben dem Lake Malawi gibt es im Norden sowie im Süden hohe Bergmassive und Hochplateaus, die für Wandertouren gut geeignet sind. Im südlichen Teil von Malawi gibt es das Machjete Wildlife Reserve, in dem Besucher auf Safaris die Big 5 erspähen können, weitere Nationalparks sind aktuell im Aufbau.

Da die Tierpopulation in den Nationalparks noch nicht sehr hoch ist, würde ich Malawi nicht für Reisende empfehlen, die hauptsächlich Safaris machen wollen. Eine Reise nach Malawi empfehle ich Wiederholern, die bereits die Big 5 gesehen haben und die eher an der Landschaft und den Bewohnern des Landes interessiert sind. Alternativ könnte auch der Aufenthalt am Lake Malawi mit einer Safari im South Luangwa Nationalpark in Sambia kombiniert werden.

Sollten Sie Interesse an einer Reise nach Malawi haben, so stehe ich für Rückfragen gerne zur Verfügung!