Veröffentlicht am 12. Juli 2012 von Verena Brode
Botswana und Namibia Exkursion
Liebe Namibia und Botswana Freunde,
im April und Mai habe ich erneut Botswana und Namibia bereist, um meine Kenntnisse über die Länder zu erweitern, deren Unterkünfte und Strecken besser kennenzulernen. Durch meine neuen Erfahrungen kann ich Sie bei Ihrer persönlichen Reiseplanung durch diese Länder in Zukunft noch besser beraten.
Der erste Teil meiner Reise führte durch Botswana, wo ich mit verschiedenen Reisebüromitarbeitern an einer Inforreise teilgenommen habe. Die Tour startete in Maun, wo wir diverse Unterkünfte in und außerhalb des Städtchens besucht haben. Unter anderem verbrachten wir eine Nacht in der Motsentsela Tree Lodge, welche etwas außerhalb von Maun liegt. Maun ist bekannt als Ausgangspunkt für die Fly-In Safaris in das Okavango Delta sowie für die Fahrten in die Nationalparks von Botswana.
Am nächsten Morgen ging es dann per Kleinflugzeug von Maun nach Süden in das Central Kalahari Game Reserve. Dort haben wir in dem neu eröffneten Tau Pan Camp übernachtet, welches auf einer Anhöhe im Central Kalahari Game Reserve liegt. Von den einzelnen Chalets und der Aufenthaltsebene hat man einen sehr schönen Blick auf die Ebene. Die Kalahari war bis vor kurzem noch ein recht unerschlossenes Game Reserve, da noch keine Lodges im Park gebaut werden durften. Seit ein paar Monaten gibt es nun das Tau Pan Camp sowie das Kalahari Plains Camp, zwei wunderschöne Camps mitten in der Kalahari.
Von dem Tau Pan Camp wurden wir von dem Reiseveranstalter Bush Ways Safaris abgeholt, um 2 Nächte in der Kalahari zu campen. Tagsüber konnten wir auf Pirschfahrten viele Tiere, wie Antilopen, Giraffen, Löwen und sogar Geparden sehen, während wir abends gemütlich am Feuer zusammen saßen und den wundervollen Sternenhimmel der Kalahari bestaunten.
Weiter ging unsere Tour in Richtung dem Nxai Pan Nationalpark via den Makgadikgadi Pans. Diese beiden Nationalparks liegen östlich von Maun und bestehen zum Teil aus riesigen Salzpfannen und Buschsavannen. Auf unserer Reise besichtigten wir das Meno A Kwena, das Leroo La Tao und das Nxai Pan Camp, drei wunderschöne Camps, die jeweils oberhalb eines ausgetrockneten Flusses liegen. Alle Camps besitzen eine Aussichtsplattform, von der aus man die Tiere aus nächster Entfernung beim Trinken an einem künstlich bewässerten Wasserloch beobachten kann. Das richtige Safari Feeling verstärkte sich noch einmal, als wir nachts im Leroo La Tao die Löwen der Makgadikgadi Pans brüllen hörten. Die Camps bieten Game Drives (Pirschfahrten) in die Umgebung an.
Nach unserem Aufenthalt in diesen Nationalparks sind wir mit dem Allradfahrzeug wieder zurück nach Maun und gleich weiter in das Okavango Delta geflogen. Dort übernachteten wir im Kanana Camp und erkundeten das beeindruckende Delta auf Pirschfahrten und Mokorotouren (Einbaumkanus). So erhielten wir die einmalige Gelegenheit, Elefanten, Giraffen, Nilpferde, Krokodile und einige weitere Tiere nicht nur vom Land sondern auch vom Wasser aus zu sehen.
Nach einer Mokorotour am frühen Morgen ging es dann weiter in das Moremi Game Reserve, um das Camp Okuti, Xakanaxa Camp und Camp Moremi kennenzulernen. Die Camps des Moremi Game Reserve liegen nordöstlich von Maun, direkt an einer Lagune, und sind ideale Ausgangspunkte für Game Drives durch das Moremi Game Reserve. Oftmals sehen die Besucher Raubkatzen, wir hatten leider kein Glück, wurden aber mit einer riesigen Büffelherde entschädigt, die uns umzingelte während unser Guide uns ausführliche Informationen über die verschiedenen Herdentiere vermittelte.
Vom Moremi Game Reserve setzen wir unsere Tour wieder per Kleinflugzeug in die Savuti Sektion fort, die nördlich des Moremi Game Reserves liegt. Dort besuchten wir die Savuti Safari Lodge und das Savuti Elephant Camp. Beide Camps liegen oberhalb an einem ausgetrockneten Flussbett und haben ein künstlich bewässertes Wasserloch für gute Tierbeobachtungen. Auch in diesen Lodges sind Game Drives am Morgen und am Nachmittag möglich und mit etwas Glück kann man viele Wildtiere sehen.
Die letzte Nacht schliefen wir in dem Linyanti Bush Camp, direkt an den Linyanti- Sümpfen, welches westlich von der Savuti Sektion liegt. Das Linyanti Bush Camp liegt in einer privaten Konzession und neben Bush Walks und Game Drives sind auch Night Drives erlaubt. Zum Zeitpunkt unseres Besuches war es dort sehr grün und sehr buschig. Eine ganz neue Erfahrung, Botswana von seiner grünen und buschigen Seite zu sehen.
Bei meiner Inforeise habe ich sehr viele verschiedene Camps und Lodges in Botswana kennengelernt und habe einen sehr guten Eindruck von den Aktivitäten, den Strecken und der Landschaft bekommen. Alle besuchten Unterkünfte waren sehr schön und diese kann ich mit gutem Gewissen weiterempfehlen.
Der zweite Teil meiner Reise führte mich nach Namibia, wobei ich anfangs einen kurzen Abstecher mit dem Mietwagen in den Süden gemacht habe. Auf diesem Streckenabschnitt lernte ich die Unterkünfte in Mariental, Keetmanshoop, Aus und Lüderitz kennen, die wir auch in unseren Standardprogrammen anbieten.
Nach meinem Exkurs in den Süden fuhr ich wieder zurück nach Windhoek, um mit meinem Reisepartner einen Allradwagen mit Dachzelt von dem Vermieter KEA zu übernehmen. Während der ca. 2 Stunden Übergabe wurde uns der komplette Mietwagen ausführlich vorgeführt und erklärt.
Nach zwei Übernachtungen auf der Onduruquea Guestfarm (bei den Erongo Bergen, nordöstlich von Windhoek) sowie dem Besuch der Felsmalereien der Phillipshöhle und die Felsformationen von „Bulls Party“, sind wir in Richtung Küste nach Nordwesten gefahren. Die Küste von Namibia bietet nach Norden hoch tolle und spannende Naturlandschaften, ebenso auf der Strecke ab Torra Bay via Palmwag und über den Grootbergpass zurück ins Landesinnere. An der Küste endet die Wüste im Meer und man trifft kaum auf andere Touristen oder Einheimische.
Auf der Fahrt ins Landesinnere wird die Landschaft immer grüner, es wird bergiger und mit etwas Glück kann man ein paar Tiere unterwegs sehen.
Nach einer Übernachtung in der Rustig Toko Lodge (diese liegt unterhalb des Etosha Nationalparks) und dem Besuch weiterer Unterkünfte in dieser Gegend, ging es zur Hobatere Lodge. Der Weg zu dieser Unterkunft, welche sich am westlichen Ende außerhalb des Etosha Nationalparks befindet, führt für ca. 15 km durch ein Tal. Vielen Tieren begegnet man bereits bei der Anfahrt zur Lodge. Bei der Lodge gibt es ein Hide (eine Aussichtsplattform außerhalb der Lodge), von wo wir die Wüstenelefanten an unserem Tag der Ankunft sehr gut beobachten konnten. Die Lodge bietet verschiedene Game Drives auf der Farm an.
Von der Hobatere Lodge sind wir dann weiter nach Opuwo gefahren. Opuwo ist ein etwas größerer Ort im Norden von Namibia, wo die verschiedenen Völker Namibias friedlich in einer Stadt zusammenleben. Eine beliebte Unterkunft ist die Opuwo Country Lodge, die auf einer Anhöhe errichtet worden ist und dadurch einen wunderschönen Blick auf die landschaftliche Umgebung bietet.
Anschließend ging es weiter zu den Epupa Falls, die sich im Norden von Namibia an der Grenze zu Angola befinden. Diese Strecke geht durch ausgetrocknete Flussbetten und ein höher gelegenes Fahrzeug ist von Vorteil, um diese Strecke ohne Probleme zu meistern. Bei den Epupa Falls haben wir in dem Omarunga Camp übernachtet, welches direkt am Kunene River liegt. Von dem Camp aus kann man sich einen Local Guide nehmen und mit diesem die Epupa Falls besichtigen sowie an dem Fluss Wanderungen unternehmen. Interessierte können in Epupa auch gut eine Himba Tour machen, um mehr über das Leben der Himbas zu erfahren. Diese Region ist traditionelles Siedlungsland der Himba, die Sie immer wieder auf der Strecke antreffen werden.
Von den Epupa Falls ging es via der Kunene River Lodge und Ruacana nach Oshakati. Der Weg von der Kunene River Lodge nach Ruacana führt direkt am Kunene River entlang und mündet bei den Ruacana Falls in eine Teerstraße. Diese Strecke wird nicht oft planiert und Besucher sollten vor Ort nachfragen, wie gut die Strecke zu dem Zeitpunkt ist. Kurz vor dem Beginn der Teerstraße kann man die Ruacana Falls sehr gut sehen, die je nach Wasserstand mal mehr oder mal weniger Wasser führen (Wasserstand ist Abhängig vom Wasserwerk). Der Ort Ruacana besteht lediglich aus ein paar Geschäften und der Ruacana Eha Lodge, sodass sich hier ein längerer Aufenthalt eher weniger empfiehlt. Die Grenzstadt Oshakati ist der letzte Anlaufpunkt vor Angola und hat eigentlich keine nennenswerten Sehenswürdigkeiten. Nach der Besichtigung der Oshakati Country Lodge begaben wir uns daher gleich auf den direkten Weg zum Etosha Nationalpark.
Dort campten wir eine Nacht im Namutoni Camp und haben zusätzlich jeweils eine Nacht in dem Onguma Bush Camp und der Etosha Aoba Lodge verbracht. Im Etosha Nationalpark haben wir viele Tiere gesehen und haben unter anderem auch das neue Camp von Namibia Wildlife Resorts besucht, das Onkoshi Camp. Dieses Camp liegt abseits der Touristenwege und ist nur mit einem Shuttle des Camps erreichbar.
Nach dem Besuch des Etosha Nationalparks sind wir weiter nach Tsumkwe gefahren. Die Tsumkwe Country Lodge ist ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge in das Khaudom Game Reserve. Normalerweise sollte man nur mit zwei Fahrzeugen in diesen Park fahren, da die Wege sehr schlecht sind und die Gefahr besteht, stecken zu bleiben. Der Manager der Tsumkwe Country Lodge meinte jedoch, dass wir einen kleinen Loop alleine fahren könnten und am Gate zum Khaudom Game Reserve auch campen könnten. Im Khaudom Game Reserve haben wir viele Elefanten gesehen und man hat an dem scheuen Verhalten der Tiere gemerkt, dass diese noch an keine Touristen gewöhnt sind.
Nach unserem 2-tägigen Aufenthalt im Khaudom, sind wir dann via dem Mount Etjo zur Okonjima Lodge gefahren. Die Okonjima Lodge arbeitet mit der AfriCat Foundation zusammen, welches gezähmte oder verwaiste Raubkatzen zur Wiedereingliederung in die Wildnis vorbereitet. Die Lodge bietet einige Aktivitäten an und man lernt viel über die AfriCat Foundation. Von der Okonjima Lodge begaben wir uns schließlich auf den Rückweg nach Windhoek, von wo aus wir am Abend mit der Air Namibia zurück nach Frankfurt flogen.
Es war sehr spannend, diese Selbstfahrertour per Allradwagen mit einem integrierten Dachzelt zu unternehmen. Das Dachzelt ist auf dem Dach des Autos befestigt und ist mit ein paar einfachen Handgriffen leicht aufzuklappen. Über eine Außenleiter gelangt man in den Zeltinnenraum. Der großzügige Kofferraum ist mit einem ausgeklügelten Schiebsystem ausgestattet, in dem das gesamte Campingmaterial, wie Campingstühle, Tisch und Kochutensilien fest verstaut werden. Darüber hinaus sind ein Kühlschrank sowie einen Wassertank an Bord des Fahrzeugs.
Für den Norden von Namibia ist ein höher gelegenes Mietfahrzeug zwingend erforderlich, da man durch einige Flussbetten fahren muss, eine größere Unterbodenfreiheit des Fahrzeugs ist daher sehr nützlich. Insbesondere in der Regenzeit ist ein Allradwagen erforderlich, da Flüsse durchquert werden müssen.