Veröffentlicht am 22. November 2021 von Juan Proll
IBES-Drehort Südafrika: Wo wird das Dschungelcamp 2022 gedreht? Die Schönheit des Blyde River Canyon
Die deutsche Dschungelcamp-Reality-Show „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ wechselt vom australischen Dschungel in den südafrikanischen Urwald. Viele Zuschauer fragenn sich: Wo wird das Dschungelcamp 2022 in Südafrika gedreht? Der neue IBES-Drehort ist der Blyde River Canyon in der Nachbarschaft des Kruger Nationalparks. Eine wunderschöne Region, weshalb ich euch heute mehr davon erzähle.
Wo wird das Dschungelcamp in Südafrika gedreht?
Allein der Gedanke an den Dschungelcamp-Drehort in Südafrika – den Blyde River Canyon – lässt mein Herz bereits höher schlagen. Schon die Aussichten in die bis zu 800 m tiefe Schlucht sind atemberaubend. Wenn ich nur kurz die Augen schließe und mir vorstelle, dort oben am Three Rondavels View Point zu stehen, dann öffnet sich vor mir eine Märchenwelt. Ich blicke auf einen großen, blaugrünen See, der sehr viel Sanftheit ausstrahlt. Riesige Drachen ruhen darin. Allein die eckigen und runden Zacken ihrer Rücken ragen hoch heraus und verleihen der Landschaft ihren wilden Ausdruck. Wie eingefroren wirkt die Szenerie und doch sehe ich das über Jahrtausende gezeichnete Leben in ihr. …
Drehort für das IBES-Dschungelcamp 2022: Blyde River Canyon
Nach dem Fish River Canyon in Namibia ist der Blyde River Canyon der zweitgrößte in Afrika. Er besteht überwiegend aus roten Sandsteinformationen, die bis zu 1.944 m aufsteigen. Durch wind- und wasserbedingte Erosionen modelliert haben sie ihre kunstvolle Gestalt angenommen. Durch die Schlucht schlängelt sich der Blyde Fluss (auch Motlatse River genannt). Er wurde etwa 1,5 km vom Swadini Gate (oder gut 3,5 km vom Swadini „A Forever Resort“) entfernt gestaut. Es entstand der Blyderivierpoort Stausee. Der naturgeschützte Canyon ist ganzjährig in teils aufgelockerter, teils dichter grüner Vegetation gekleidet. Grund genug für die Südafrikaner*innen, ihn voller Stolz zu dem größten „grünen Canyon“ der Welt zu küren.
Das Promi-Lager von RTL im Canyon liegt unweit des Swadini Gates. Am besten ist es von der Ortschaft Hoedspruit erreichbar, die rund 40 km entfernt auf der Nordostseite des Canyons liegt. An den Hängen und Ufern hier ist es besonders urwäldlich. Wenn die erste deutsche Dschungelcamp-Staffel aus Südafrika im Januar 2022 die deutschen Bildschirme erreicht, haben schon ein paar gute saisonale Regenschauern die etwa 26 km lange Schlucht durchzogen und der Flora zu noch mehr Saft und Kraft verholfen. Ein ‚Dschungel‘ ist die direkte Camp-Umgebung der Promis aber dennoch nicht. Zumindest solange man dem Duden folgt und ‚Dschungel‘ als einen „undurchdringlichen tropischen Sumpfwald“ definiert. Während „undurchdringlich“ noch ein dehnbarer Begriff ist, muss man aber klar feststellen, dass weder der Canyon in den Tropen liegt, noch Sumpfwald sich an den steilen Berghängen halten könnte.
Die geschulten Augen der TV-Kameras wird das allerdings kaum daran hindern, vor allem Bilder in der Totalen beziehungsweise von oben zu präsentieren, die entlang der Berghügel ein sehr dicht aneinander gekuscheltes Baumkronenfeld zeigen und den Eindruck erwecken, darunter einen menschenfeindlichen Dschungel zu haben. Hier und da helfen Kulissen-Spezialisten vielleicht mal etwas nach. Aber das gehört zur Show dazu. In dieser Hinsicht hat ohnehin die Film-Crew der australischen „Holt mich hier raus“-Stars bereits Maßstäbe gesetzt, dessen Dschungelcamp von den deutschen Macher*innen übernommen wird. Ob die Outdoor-Freaks von Down Under irgendwelche verfaulten Waldfrüchte, ekeligen Insekten, schmierigen Würmer, giftigen Schlangen oder tödlichen Spinnen zurückgelassen haben, kann ich nicht sagen. Aber Südafrika ist zu einem Mekka der internationalen Filmindustrie geworden mit hochprofessionellen Institutionen, die hier sicher weiterhelfen können. Schließlich hat das Land genug „creepy-crawlies“ und gefährliche Tierwelt.
Die Tierwelt im Blyde River Canyon
Der Blyde River Canyon ist schönste Wildnis. In den Berghängen der Schlucht leben zum Beispiel Bergriedböcke, Klippschliefer und Primaten wie Paviane, Galagos (‚Buschbabys‘), Grüne und Weißkehl-Meerkatzen. Im Stausee gibt es Krokodile und Flusspferde. Da der Drehort für das Dschungelcamp etwas nördlich des Damms liegt, dürfte hier allerdings kaum Krok- oder Hippo-Alarm ausgerufen werden. Aber … you never know! Es wäre nicht das erste Mal, dass Hippos nach ihren nächtlichen Futterwanderungen in anderen Gewässern auftauchen oder Krokodile auf Kundschaft gehen. Und wer weiß: Vielleicht sind sogar welche unter ihnen, die nach besonders gutem Regen und einem überlaufenden Damm mal den Kick erleben wollen, eine 71 m hohe Staumauer hinunterzustürzen. Und schon wäre das Leben der Promis in der Nähe des Flusses sehr viel aufregender.
Erwähnenswert ist natürlich auch die beeindruckende Vogelwelt: Mit Eisvögeln, Narinatrogons, Turakos, Nektar- und Honigvögeln geht es hier sehr bunt zu. Auch die heimischen Ikonen der Raubvögel wie Schreiseeadler und Kap-Uhus überfliegen gerne die Canyon-Landschaft. Neben einer Reihe weiterer Adler sind hier ebenfalls Habichte, Falken und Geier gut anzutreffen. Im Dschungelcamp würde ich sie allerdings nicht erwarten. Wer dort keine Akkreditierung hat, muss jenseits des Abschirmriegels bleiben.
Ja, es ist gut was los in dieser Gegend. Und wem das nicht reicht, beziehungsweise wer tatsächlich mit Elefanten, Löwen, Leoparden, Nashörnern und Büffeln auch die Big Five sehen möchte sowie all die anderen Promis der südafrikanischen Tierwelt dazu – also Giraffen, Zebras, Gnus, Wildhunde, Hyänen und so weiter –, der muss vom Swadini Gate nur runde 68 km östlich bis zum Orpen Gate fahren, um Südafrikas berühmteste Safari-Destination, den Kruger Nationalpark, zu erreichen.
Drehort des RTL-Dschungelcamps in Südafrika: Welche Sehenswürdigkeiten gibt es am Blyde River Canyon
Liebe Leser*innen, verzeiht mir heute, wenn ich mich nicht kürzer fasse. Aber der Blyde River Canyon ist für mich eins der großen Naturwunder Afrikas und es gibt so viel dazu zu erzählen. Ich schränke mich wirklich schon ein, aber seine Hauptattraktionen kann und will ich euch nicht vorenthalten. Anders als die Celebrities seid ihr nicht im Camp gefangen, könnt in der Gegend trinken und essen, was ihr wollt und könnt noch dazu tolle Ausflüge in die Landschaft unternehmen. Das Blyde River Canyon Naturschutzgebiet ist Teil der Großen Drakensberg Bruchkante, wo einst der Riesenkontinent Gondwana auseinanderbrach und wo heute eine malerische Panorama Route unvergessliche Eindrücke schafft. Also, lasst euch mitnehmen auf meine kleine Reise:
- Graskop
Ein sehr guter Ausgangspunkt für die Sehenswürdigkeiten entlang des Canyons ist der gemütliche Ort Graskop mit seiner bunten Mischung aus Restaurants, Bars, Unterkünften und Souvenirläden. Was hier um 1850 herum als Farm begann, mündete später zu einem Überlaufcamp für die nahe gelegene Goldgräberstätte Pilgrim’s Rest (inzwischen eine Museumsstadt). Heute vergolden allenfalls der Tourismus und die Forstwirtschaft das Einkommen der Einwohner*innen.
Die Challenge-Idee hier für die Dschungelcamp-Bewohner*innen: Zur Mittagszeit in einem der Pfannkuchen-Restaurants sitzen, ohne bedient zu werden.
- The Pinnacle
Auf dem Weg von Graskop zum Canyon ist The Pinnacle ein guter erster Stopp. Der Pinnacle ist ein massives, etwa 30 m hohes Quarzitgestein in der Form eines Felsfingers, der freistehend aus der Erdoberfläche herausbricht. Er ist übersät mit atemberaubenden, farbenfrohen Aloen und liegt in einer Schluchtenlandschaft, die mit ihrem dichten Primärwald eine dramatische Kulisse bietet.
Die Challenge-Idee hier für die Dschungelcamp-Bewohner*innen: Wer kann am längsten auf einem Bein auf der Spitze des Pinnacles stehen?
- God’s Window
Nur wenige Kilometer weiter befindet sich God’s Window. Ich stehe manchmal dort oben auf der rund 1.600 m hoch gelegenen Aussichtsplattform und starre in eine dichte Nebelwolke. Dann passiert etwas, womit ich beim allerersten Mal überhaupt nicht gerechnet hatte: der Nebel lichtet sich, als wenn sich ein Fenster öffnet. Plötzlich stürzt mein Blick entlang steiler Klippen über 700 m hinab in die Tiefe und landet in den Wäldern des Lowvelds. Es könnte ein Moment im Paradies sein, ein kurzer Blick in den Himmel auf Erden – so flüchtig wie unser Leben im Universum. Die Kunst ist es, diese kleine Zeitspanne zu genießen, bevor sich das Fenster wieder schließt.
Wer von hier noch höher geht, landet unerwartet in einem feenartigen Regenwald. Das erinnert tatsächlich schon eher an Dschungel. Es riecht feucht, moosig und holzig. Ohne Machete geht es dort nicht hinein.
Die Challenge-Idee hier für die Dschungelcamp-Bewohner*innen: Aus dem Fenster Gottes hinaussteigen, sich an der Felswand im Nebel abseilen und in Felsnischen verstaute Sterne finden, die jeweils in einer kleinen, transparenten Box liegen und von Feuerameisen geschützt werden.
- Bourke’s Luck Potholes
Es ist die erste intensive Begegnung mit dem Canyon, wenn man aus Richtung Graskop kommt. Benannt wurde dieser Ort nach einem Unternehmer und begeisterten Goldsucher namens Tom Bourke. Er war Manager eines Bergbauunternehmens. In der Hoffnung, Gold zu finden, kaufte Bourke hier eine Farm und nannte sie Bourke’s Luck. Mit Goldfunden hatte er aber kaum Glück. Die Reichtümer wurden etwas weiter südlich von seinem Besitztum gefunden. Glück hatte er dagegen mit dieser geologisch besonderen und historisch interessanten Stätte. Die beiden Flüsse Blyde und Treur stoßen hier aufeinander. Ihre Namen sind einem ungewöhnlichen Ereignis geschuldet:
Einst trennte sich in dieser Gegend eine Gruppe von holländisch-burischen Pionieren, nachdem sie vereinbarten, sich nach einer bestimmten Zeit wieder hier zu treffen. Während die eine Gruppe blieb, ihr Lager aufstellte und wartete, zog die andere nach Delagoa Bay im heutigen Mozambik. Sie kam aber nicht wie vereinbart zurück. Irgendwann gab die gebliebene Gruppe auf, erklärte die abgereiste Einheit für tot und gab einem der beiden Flüsse in Gedenken den Namen „Trauerfluss“ (Treur River). Aber dann tauchten die Totgesagten doch noch auf und zur großen Freude darüber erhielt der andere Fluss den Namen Blyde im Sinne von „erfreut, glücklich“.
Geologisch sehenswert sind auch die durch Wasserstrudel erzeugten Erosionen im Sandgestein. Sie haben regelrechte Felskessel hinterlassen, die aussehen wie riesige Schlaglöcher (Potholes).
Die Challenge-Idee hier für die Dschungelcamp-Bewohner*innen: Während ein*e Promi in einem der Schlaglöcher unten mit einem Korb Position bezieht, steht ein*e andere*r oben auf der Brücke und schlägt von dort mit einem Golfschläger Golfbälle nach unten, wo die Bälle eingefangen werden müssen. Jeder so gerettete Golfball bringt eine Portion Essen ins Camp.
- Three Rondavels
Am Three Rondavels View Point habt ihr eine hervorragende Aussicht auf den Canyon mit seinen hoch aufschießenden Bergen und dem Stausee dazwischen. Ihr steht südlich und könnt mit ein bisschen Glück das verzweifelte Kreischen der Dschungelcamp-Bewohner*innen weiter nördlich hören, wenn sie zum Beispiel gerade eine unfreiwillige Dusche mit einer Ladung verschleimter, aus dem Erdloch der Feldtoilette gesammelter Maden abbekommen. Aber auch wenn ihr nichts hört, lohnt sich immer noch das bombastische Panorama. Halbrechts im Bild seht ihr die Three Rondavels. Es sind gewaltige, runde Felsen, die an die runden Hütten (Rondavels) der Einheimischen erinnern.
Die Challenge-Idee hier für die Dschungelcamp-Bewohner*innen: In der Mitte des Stausees einen Kasten Bier oder Limo, ein paar Snacks und die Handys der Promis auf einer an der Oberfläche treibenden Plattform ablegen. Vom Ufer aus können die Teilnehmer*innen dann vorbei an den Krokodilen und Flusspferden zu ihrer einzigen Mahlzeit an diesem Tag hinüber schwimmen … und ja, endlich mal wieder telefonieren.
- Waterfalls, Bootstouren and Hiking Trails
Im Blyde River Naturschutzgebiet und seinem Umfeld gibt es darüber hinaus noch eine ganze Reihe sehenswerter Wasserfälle, wie zum Beispiel die Lisboa Falls, Berlin Falls oder Kadishi Tufa Falls. Auf dem Stausee sind Bootstouren möglich, die nahe der Staumauer starten. Aber auch begehenswerte Wanderwege gibt es. Darunter zum Beispiel der Hippo Trail, der am Swadini Gate startet und entlang des Stausees bis zum Fuße der Three Rondavels führt. Hier könnt ihr euch im Fluss erst mal wieder frisch machen, bevor es zurück geht (hin/zurück zeitintensive 14 km). Achtung aber während der Dschungelcamp-Wochen, denn dann war das Swadini-Gate in den vergangenen Jahren geschlossen.
Die Challenge-Idee hier für die Dschungelcamp-Bewohner*innen: Ein Tag Entspannung.
Das Dschungelcamp-Abenteuer können wir euch natürlich nicht bieten. Prominente wenden sich da besser direkt an den Fernsehsender. Alle anderen, die vor allem an Reisen nach Südafrika und zum Blyde River Canyon interessiert sind, sind dagegen bei uns bestens aufgehoben. Wir stehen gerne für Rückfragen und Unterstützung bei deiner Planung zur Seite, egal ob auf einer geführten Rundreise oder Selbstfahrer*innen-Tour. Dank unseres engen Kontaktes zu unserer Tochterfirma in Südafrika wissen wir über die aktuelle Lage immer gut Bescheid. Also melde dich bei uns! Dein Traum, unsere Expertise – Dein ganz individuelles Südafrika-Erlebnis.