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Veröffentlicht am 11. Juli 2016 von Tanja Ruppenthal

Südafrika Reisebericht

Ende November 2015 startete meine Inforeise nach Südafrika. Nachdem ich bisher nur den Osten des afrikanischen Kontinents kennengelernt hatte, war ich schon gespannt, was mich im Süden erwartete.

Die Reise begann mit einem Direktflug der South African Airways nach Johannesburg. Von dort ging es dann weiter nach Durban. Die South African Airways bietet einen hervorragenden Service und viel Beinfreiheit (bzw. bei meiner Körpergröße extrem viel Beinfreiheit).

Am Flughafen in Durban wurde ich von Simon, dem Manager der Greenfire Lodge in Umdloti, abgeholt und zu dieser gebracht. Dort sollte auch meine Reisegruppe, die bereits vor ein paar Tagen von Johannesburg im Safari Truck gestartet war, ankommen. Nachdem ich mich etwas ausgeruht hatte, trafen sie unter lautem „Hallo“ ein. Nach einer netten Begrüßung wurde ich vom „Drifters“ Guide zunächst mitsamt Kleidung im Hotelpool „getauft“, danach genossen wir ein köstliches, von Simon und seiner Frau Olivia, zubereitetes Fish Braai mit Blick auf den Indischen Ozean und schliefen beim beruhigenden Rauschen der Wellen ein. Am kommenden Tag hatten wir Gelegenheit, das Örtchen Umdloti ein wenig zu erkunden. Der kleine Badeort bietet Erholung und ruhige Übernachtungsmöglichkeiten unweit des geschäftigen Durbans. Neben zwei hervorragenden Restaurants, zwei Supermärkten und einer Tankstelle sind hier einige Ferienwohnungen zu finden. Die einfache, aber sehr nette Greenfire Lodge sowie das etwas hochwertigere Fairlight Beach House verfügen über Zimmer mit idyllischem Meerblick. Manche Strandabschnitte sind zum Baden frei gegeben, jedoch ist aufgrund der starken Brandung Vorsicht geboten.

Von Umdloti setzten wir tags darauf unsere Reise fort. Es wurde merklich kühler und schnell hatten sich alle in Regenjacken gepackt. Die zunächst sehr gut ausgebaute Straße wurde zunehmend schlechter und holpriger. Wir durchfuhren kleine Ortschaften und passierten Wochenmärkte. Überall winkte man uns freundlich zu.  Dann ging es weiter durch traditionelle Xhosa- Dörfer, vorbei an üppigen Küstenwäldern und unberührten Stränden entlang der Wild Coast.  Die letzten Kilometer waren mit dem Truck nicht zu schaffen, daher wurden wir mit einem kleineren Landcruiser abgeholt und zu unserer Unterkunft gebracht, der Greenfire Lodge in der Lambazi Bay bei Port St. Johns. In der Mitte befindet sich das Restaurant mit traditionellem Makuti- Dach, umringt von kleinen Rondavels mit je zwei Zimmern. Wer auf Handynetz und Internet verzichten kann, wird hier mit einer rauen, aber atemberaubend schönen Strandlandschaft, einer einfachen, aber erstklassigen Küche und einem Meeresabschnitt, der zu einem erfrischenden Bad einlädt, belohnt.

Auf unserer weiteren Route durchfuhren wir das sogenannte „Frontier Country“, das in den 1820er Jahren von europäischen Einwanderern besiedelt und Anlass vieler Grenzkriege war. Wir verbrachten eine Nacht im eleganten Mountain View Manor in Grahamstown (hier empfiehlt es sich unbedingt, einen warmen Pullover einzupacken).

Schließlich erreichten wir den Tsitsikamma Nationalpark. Der Park verläuft entlang der Küste von Kap St. Francis bis zur Plettenberg Bay, sein dichter Wald ist einer der letzten Urwälder des Landes. Wir unternahmen dort eine kleine Wanderung auf einem Abschnitt des Otter Trails, entlang einer Hängebrücke über den Storms River durch üppige Vegetation bis hinauf zur Aussichtsplattform und wurden mit dem wunderschönen Ausblick auf den weiten Ozean belohnt.  

Unsere nächste Station war Knysna. Die malerische Kleinstadt bietet nicht nur zahlreiche Aktivitäten, wie Kajak – oder Mountainbike Touren an, sondern lädt auch einfach zum Bummeln oder zum Genuss eines köstlichen Fischgerichts in Begleitung eines vorzüglichen südafrikanischen Weines ein. Unsere Unterkunft in Knysna war sehr geschmackvoll britisch eingerichtet.

Nach weiteren fünf bis sechs Stunden Fahrt erreichten wir Hermanus. Eingebettet zwischen Bergen und dem Meer, beherbergt der kleine Fischerort allerlei feine Restaurants, Kunstgalerien und Geschäfte. Besucher aus aller Welt strömen von Ende Juli bis Dezember zu den Walen, um ihnen dabei zuzusehen, wie sie in der Gischt des Meeres auf- und abtauchen. Leider waren wir etwas zu spät dran, um die Tiere beobachten zu können. Umso mehr erfreuten wir uns am Besuch der Pinguin- Kolonie in der nahe gelegenen Bettys Bay. Die niedlichen Tiere sind sehr zutraulich und auch sehr neugierig, allerdings ist der Ort nicht für empfindliche Nasen geeignet.

Pinguin

Schließlich erreichten wir Kapstadt, die „Mother City“. Ob für einen Besuch des Kap der Guten Hoffnung, eine Wanderung auf den Tafelberg, eine Weinverkostung in den umliegenden Winelands oder einfach nur um das Flair der Waterfront oder das florierende Leben im Zentrum zu genießen, Kapstadt bietet zahlreiche Möglichkeiten für jedes Budget und man sollte unbedingt mehrere Tage für diese fantastische, abwechslungsreiche Stadt einplanen.

Die „Drifters“ Tour enthielt auch einige Aktivitäten in Kapstadt und Umgebung. Der Aufstieg auf den Tafelberg war auch dabei. Obwohl dies eine kurze Besteigung (ca. eineinhalb Stunden) ist, sollte man den steilen Anstieg des Berges nicht unterschätzen. Des Weiteren schien die Sonne auch schon sehr kräftig auf unsere Bergseite. Glücklicherweise hatten wir ausreichend Wasser dabei. Oben angekommen wurden wir mit einem grandiosen Ausblick auf Kapstadt und einem erfrischenden kühlen Bier belohnt. Am Gipfel gibt es ein Restaurant und einen Souvenir Shop. Bergab ging es dann mit der Seilbahn (diese fährt natürlich auch bergauf). Bei einem ausgezeichneten Abendessen im Hildebrandt Restaurant an der malerischen Victoria & Alfred Waterfront hieß es dann Abschied nehmen, da die Tour am kommenden Morgen enden sollte.

Kapstadt

Unter den zahlreichen Gästehäusern Kapstadts kann ich die Cactusberry Lodge im Stadtteil Oranjezicht sehr empfehlen. Neben einem ausgezeichneten Frühstück bietet das Team der kleinen, gepflegten Lodge auch gern Rat und freundliche Unterstützung bei geplanten Ausflügen. Für Hochzeitsreisende ist das Baumhaus im benachbarten Lezard Bleu eine sehr schöne Unterkunft. Die Zimmer dieses Gästehauses werden durch eine bezaubernde Gartenlandschaft abgeschirmt. Die Antrim Villa in Green Point hatte mir eines ihrer vollständig ausgestatteten Apartments für eine Übernachtung angeboten. Die sehr gepflegte Wohneinheit mit kleiner Küche bietet die Möglichkeit sich selbst zu versorgen, das Frühstück kann über die benachbarte Antrim Villa gebucht werden. Auf dem Dach des Hauses befindet sich auch ein Pool.

Für mich ging die Reise dann allein zurück nach Durban, für eine weitere Tour in den nördlicheren Teil des Landes, durch das KwaZulu- Natal- Gebiet. Während es in Kapstadt schon sehr warm gewesen war, empfing mich in Durban ein kräftiger Regenschauer. Ein Fahrer brachte mich für eine weitere Übernachtung nach Umdloti, zum Fairlight Beach Guest House. Leider fiel mein geplanter Strandspaziergang buchstäblich ins Wasser. So genoss ich mein geräumiges Zimmer und beobachtete das tosende Meer von der Terrasse aus.

Am nächsten Morgen traf ich dann am Flughafen von Durban auf die Organisatoren des Kwa Zulu Natal Tourism Board sowie nette Kolleginnen aus Hamburg, Leipzig, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und der Schweiz. Nach einer kurzen Begrüßung ging es auch gleich los in nördliche Richtung nach Salt Rock. Mit direktem Meerblick bekamen wir im dortigen Canelands Beach Club ein köstliches Mittagessen serviert. Gern wären wir noch ein wenig am Pool des schönen Hotels verweilt, aber die Fahrt sollte heute noch nach St. Lucia weitergehen. 

Die überschaubare Kleinstadt St Lucia bildet das Tor zum iSimangaliso Wetland Park und gilt als eine der ungefährlichsten Städte Südafrikas. Für den abendlichen Restaurantbesuch kann man hier das Auto problemlos am Gästehaus stehen lassen und sich zu Fuß auf den Weg machen. Mit einsetzender Dunkelheit muss man allerdings auf Flusspferde und Krokodile achten.

Wir übernachteten in der einfachen, aber sehr schön üppig bewachsenen Umlilo Lodge. Abends wurden wir mit einem Barbecue des Managers verwöhnt. Am nächsten Morgen durften wir dann den St. Lucia See per Boot erkunden. Dabei beobachteten wir Flusspferde, Krokodile, Pelikane und Flamingos aus nächster Nähe. In dem bewaldeten Küstenabschnitt des iSimangaliso Wetland Parks leben Meerkatzen, Büffel und Leoparden.

Hippo

Am späten Vormittag setzten wir unsere Reise fort. Zum Mittagessen stoppten wir am Ghost Mountain Inn in Mkuze. Das elegante Hotel verfügt über eine sehr gepflegte Gartenanlage, in der man uns ein exzellentes Mittagessen servierte. Leider mussten wir auch von dort sehr schnell wieder aufbrechen, da noch eine lange Fahrt zum Tembe Elephant Park vor uns lag. Der Park liegt im Maputuland direkt an Mosambik angrenzend. Das Highlight des Parks sind die Elefanten, die einer einst frei umherziehenden, großen Herde entstammen. Aufgrund der Wilderei und der Buschkriege haben sich die Elefanten in die Sandwälder des Parks zurückgezogen.

Am späten Nachmittag starteten wir mit einer ersten Pirschfahrt durch den Tembe Elephant Park. Leider gab es in dem sehr dicht bewachsenen Gebiet nicht viel zu entdecken. Weder einer der hier lebenden, größten Elefanten Südafrikas, noch Nashörner, Antilopen oder Büffel wollten sich sehen lassen. Zumindest eine Pantherschildkröte entdeckten wir aber. Wir übernachteten in der Tembe Elephant Lodge, die eigentlich ein Tented Camp ist. Nachdem meine Zimmergenossin und ich eine ins Zelt verirrte Zikade unter deren lautem Geschrei verjagt hatten, ließen wir den Abend am Camp Feuer ausklingen.

Nach einer erfrischenden Open- Air- Dusche ging es dann am nächsten Morgen weiter zum Hluhluwe Imfolozi Nationalpark. Die beiden Schutzgebiete Hluhluwe und Imfolozi waren bereits 1897 die ersten Tierschutzreservate Südafrikas. 1998 wurden dann beide Gebiete und der dazwischenliegende Korridor vereint. In den 1960er Jahren begann man mit dem besonderen Schutz der Nashörner, heute existiert hier die weltweit größte Nashornpopulation. Des Weiteren lassen sich auch Löwen, Geparden, Leoparden, Elefanten, Zebras und Antilopen beobachten. Das Straßennetz des Parks ist sehr gut ausgebaut. Unsere Unterkunft im Hluhluwe- Gebiet, die Rhino Ridge Lodge, war ein absoluter Traum. Zusammen mit einer Kollegin durfte ich in der geschmackvoll eingerichteten Honeymoon Suite übernachten. Vom kleinen privaten Infinity Pool bot sich uns eine herrliche Aussicht in den Park. Die Rhino Ridge Lodge bietet einen hervorragenden Service und Pirschfahrten mit sehr gut ausgebildeten, überwiegend weiblichen Guides. Auf dem nachmittäglichen und morgendlichen Game Drive durch den Park konnten wir zahlreiche, hervorragende Tierbeobachtungen machen. Für Kinder von 3 – 6 Jahren bietet die Lodge auch einen eigenen Game Drive an.

Am nächsten Morgen, nach einer weiteren interessanten Pirschfahrt, ging die Reise weiter zum Nambiti Game Reserve. Wir durchfuhren die grünen Hügellandschaften des Zulugebietes und passieren die Orte Vreyheid und Dundee. Hier lieferten sich die Briten, die Zulu und die Buren Ende des 19ten Jahrhunderts viele blutige Schlachten. Am frühen Nachmittag erreichten wir die Springbok Lodge. Das malariafreie Nambiti- Schutzgebiet ist ca. 10.000 Hektar groß und bietet eine hohe Tierpopulation. Mit etwas Glück lassen sich hier alle Vertreter der „Big 5“ entdecken. Auch Vogelbeobachter kommen hier voll auf ihre Kosten. Die Springbok Lodge besteht aus 21 geschmackvoll eingerichteten Tented Zimmern mit einer kleinen Aussichtsplattform. Von meinem Zelt aus konnte ich Giraffen beobachten. Vor dem Haupthaus befindet sich ein wunderschöner, kleiner Naturpool. Das Abendessen wurde draußen neben dem Haupthaus serviert.

Über den steilen Reenen Pass ging es am kommenden Morgen in die Drakensberge. Die prachtvolle Landschaft von Südafrikas höchster Gebirgskette ist unglaublich beeindruckend. Von unserer Unterkunft, der Witsieshoek Mountain Lodge am Fuße des Sentinels, starteten wir zu einer kleinen Wanderung durch saftig grüne Wiesen und herrlich klare Bergluft.

Drakensberge

An einem Wasserfall konnten wir die Füße kühlen.  Beim Abendessen in der Lodge erfuhren wir, dass es in dieser Höhenlage im Winter heftige Stürme und Temperaturen bis in die zweistelligen Minusgrade geben kann. Die einfache und rustikale Witsieshoek Mountain Lodge ist eine Community Lodge, das bedeutet, dass alle Angestellten aus der Umgebung stammen müssen und sämtliche Rohstoffe und Materialen von lokalen Handwerkern hergestellt wurden. Leider ist dies nicht immer von Vorteil, da manche kleine Reparaturen längst fällig sind, die nicht immer von den lokalen Handwerkern erledigt werden können, bzw. die Materialien erst in langwieriger, mühsamer Kleinarbeit bearbeitet werden müssen. Dafür bietet die Lodge eine spektakuläre Aussicht.

Der Oliviershoek Pass führte uns dann zu unserer Unterkunft auf dieser Reise nach Spioenkop Damm. Die Three Tree Hill Lodge ist eine von der Fair Trade Tourism akkreditierte Farm Lodge. Die Zimmer wirken mit ihren grünen Wellblechdächern von außen recht unscheinbar, sind aber sehr hübsch mit viel Liebe zum Detail eingerichtet. Das Haupthaus ist mit wunderschönem antikem Mobiliar ausgestattet und wird von einer Veranda umgeben. Man fühlt sich ein bisschen wie im Wohnzimmer einer alten Kolonialfarm.  Im kleinen Shop der Lodge werden selbst hergestellte Biopflegeprodukte verkauft. Simon und Cheryl, die sympathischen Eigentümer und Manager der Lodge, sind ehemalige Guides und bieten auf Wunsch Reitausflüge und Naturspaziergänge im benachbarten Spioenkop Game Reserve an. Tierliebe ist jedoch Voraussetzung, um in dieser Unterkunft entspannt zu wohnen. Die fünf Hunde und eine junge Kuh liefen uns häufig während unseres Aufenthalts über den Weg.

Kuh

Am letzten Tag unserer Reise fuhren wir Richtung Giant’s Castle und besuchten die Antbear Lodge. Die kleine Lodge beherbergt regelmäßig freiwillige Helfer aus Übersee für Kost und Logis. Von diesen wurden zahlreiche, mit aufwendigen Holzdekorationen verzierte, Möbel angefertigt. Jedes Zimmer hat seinen individuellen Charme. Das Haus verfügt über Solarstrom und eine eigene Quelle. Ein Großteil der Lebensmittel stammt aus eigenem Anbau und Herstellung.

Wir erreichten Durban am Nachmittag und verabschiedeten uns am Flughafen. Von dort ging es über Johannesburg zurück mit der South African Airways.

Die Vielfalt Südafrikas hat mich sehr beeindruckt. Mit den Drakensbergen als Wanderdestination, der malerischen Landschaft der Wild Coast, den Wildtieren der Nationalparks, der charmanten Metropole Kapstadt und seiner Umgebung sowie weiteren Highlights ist Südafrika ein sehr abwechslungsreiches Reiseland. Darüber hinaus steht dem Reisenden fast überall eine sehr gute Infrastruktur mit gut ausgebauten Straßen zur Verfügung. Gern helfe ich Ihnen dabei, Ihren Urlaub in Südafrika zu planen.