Veröffentlicht am 6. August 2018 von AK Rönchen
Der Regen kehrt zurück: Kapstadt atmet langsam auf
In Kapstadt regnet es. Und das schon seit einigen Wochen. Worüber man sich in Deutschland wohl selten freut, lässt eine ganze Stadt und Region in Südafrika aufatmen. Nach mehreren regenarmen Wintern in den vergangenen Jahren, wurde das Wasser Anfang 2018 immer knapper. Strenge Wasserbeschränkungen zwangen die Bewohner, ihren Wasserverbrauch drastisch zu senken.
Wassereinsparungen in privaten Haushalten, landwirtschaftlichen Betrieben und anderen Wirtschaftszweigen, gekoppelt mit starken Regenfällen vor allem im Juni und Anfang Juli lassen die Wasserspiegel der Dämme in Kapstadt nun wieder steigen.
Wie ist die aktuelle Situation?
Waren die sechs größten Dämme, die die Stadt Kapstadt mit Wasser versorgen, im vergangenen Jahr um diese Zeit insgesamt nur zu 27 Prozent gefüllt, steht die Zahl momentan bei mehr als 56 Prozent. Ein Aufatmen geht durch die Stadt.
Während Südafrika ein generell sehr regenarmes Land ist, beschränken sich die extremen Restriktionen auf die Stadt Kapstadt.
Trotz der positiven Entwicklung werden die strengen Wasserbeschränkungen zunächst nicht gelockert. Jeder Bewohner – und Besucher – der Stadt Kapstadt darf auch zurzeit nur 50 Liter Wasser am Tag verbrauchen. Duschen, Toilettenspülung, Trinken, Kochen – die Kapstädter sind kreativ geworden und haben sich arrangiert. Denn jeder weiß: Noch sind die Dämme nicht voll und der nächste Sommer kommt sicher.
Kann ich nach Kapstadt reisen?
Die kurze Antwort lautet: Ja! Das sollten Sie sogar. Denn wer seinen Wasserverbrauch runterschraubt und sparsam mit dieser kostbaren Ressource umgeht, ist in einer der schönsten Städte der Welt mehr als willkommen. Direkt und indirekt hängen rund 300.000 Arbeitsplätze vom Tourismus ab. Diese durch weniger Besucherzahlen zu verlieren, kann sich ein Land, in dem die Arbeitslosigkeit bei rund 27 Prozent liegt, nicht leisten.
„Ich habe im Juni unsere Zweigstelle in Somerset West bei Kapstadt besucht“, erzählt Elefant-Tours Mitarbeiter Pablo Schmahl. „Schon am Flughafen und bei der Abholung des Mietwagens wird man auf die Wasserknappheit aufmerksam gemacht. So wurde mir die Situation noch einmal bewusst – ich habe mich aber trotzdem nie unter Druck gesetzt gefühlt.“
Stattdessen habe er gern seinen Teil zum Wassersparen beigetragen: „Es gehört wirklich nicht viel dazu, sich etwas einzuschränken. Wer sich an den Vorsatz hält ‚save like a local‘, spare Wasser wie die Locals, der trägt schon viel bei und kann Kapstadt trotzdem in vollen Zügen genießen.“
Die Fullham Lodge zeigt wie es geht: Wasser sparen und die Reise genießen
Tina, Besitzerin der Fullham Lodge in Kapstadts Camps Bay, macht vor, wie es geht: Ein Eimer in der Dusche, mit dem das kalte Wasser bei Duschbeginn aufgefangen und später vom Personal zum Putzen wiederverwendet wird; keine Tagesdecke und weniger Deko-Kissen auf dem Bett; ein Sieb am Wasserhahn, das den Wasserstrahl verringert und eine Vorrichtung im Toilettenspülkasten, die den Verbrauch pro Spülung senkt. „Unsere Gäste machen wirklich gut mit“, sagt sie. „Einige sind ganz begeistert, wenn sie merken, dass sie es tatsächlich schaffen, in nur einer Minute zu duschen.“

Mit vielen kleinen Veränderungen und freundlichem Fingerspitzengefühl vermitteln Tina und ihr Team ihren Gästen, dass sie ihre Zeit in Kapstadt genießen und gleichzeitig Wasser sparen können. So hat die Fullham Lodge ihren Wasserverbrauch in der Hochsaison von 80.000 Litern auf bis zu 24.000 Liter im Monat gesenkt.

Es wird noch einige Zeit dauern, bis die Wasserkrise in Kapstadt wirklich überstanden ist. Langfristig müssen Stadt, Bewohner und Besucher umdenken und sich auf einen insgesamt niedrigeren Wasserverbrauch einstellen, denn Wasser ist und bleibt im regenarmen Südafrika eine kostbare Ressource. Doch die starken Regenfälle der vergangenen Wochen lassen die Stadt langsam aufatmen – sie freut sich auf Besucher aus der ganzen Welt!
Übrigens: Auch bei Regenwetter warten in Kapstadt viele spannende Erlebnisse auf Sie. Und dank des stetigen Winds, schaut zwischendurch immer wieder mal die Sonne raus. Hier erleben Sie vier Jahreszeiten an einem Tag.
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