Veröffentlicht am 17. Januar 2010 von Ines Moosmann
Namibia Pur
Am 20. November 2009 starteten meine Kollegin Marlene Tritschler und ich am Flughafen Frankfurt unsere dreiwöchige Namibia Reise.
Früh morgens, sicher mit der Air Namibia in Windhoek gelandet, wartete auch schon unser Guide und Fahrer von Namibia Tracks & Trails auf uns und stellte uns dem Rest unserer Reisegruppe vor, mit der wir die erste Woche unserer Reise verbringen sollten.
Nachdem unser Gepäck im Fahrzeug verstaut war, ging es auch schon los in Richtung Damaraland im Nordwesten Namibias. Nach einer langen Fahrt, hauptsächlich über Schotterpisten, kamen wir im wunderbar abgelegenen Damaraland Camp an und wurden erst einmal herzlich begrüßt. Nach einem Rundgang im Camp war es auch schon Zeit für unser erstes Abendessen unter freiem Himmel, im Boma des Camps. Müde von der langen Anreise gingen wir ins Bett und starteten früh am nächsten Morgen nach einem tollen Frühstück zu unserer nächsten Unterkunft, dem Rhino Camp.
Fasziniert von der kargen Landschaft des Damaraland kamen wir am späten Nachmittag in der Unterkunft an und hatten vor dem Abendessen noch etwas Zeit den Sonnenuntergang zu genießen. Anschließend saßen wir noch am Lagerfeuer und bekamen die nötigen Informationen für den spannenden Rhino Treck, der für den nächsten Morgen auf dem Programm stand.
Um 6 Uhr morgens verließen wir das Rhino Camp und machten uns mit Walkie Talkies bewaffnet auf die Suche nach den Rhino Trackern. Diese spüren im Zuge der Organisation “Safe the Rhino Track” die gefährlichen und immer noch seltenen Spitzmaulnashörner auf um bestimmte Daten aufzunehmen und lassen interessierte Touristen daran teilhaben. Bei den Trackern angekommen, hatten wir die Gelegenheit die gefährlichen Nashörner für kurze Zeit aus nächster Nähe zu beobachten und auch ein paar tolle Aufnahmen von ihnen zu machen.
Anschließend aßen wir zusammen zu Mittag und bekamen viele Informationen über die seltenen Tiere und auch über die interessante Arbeit der Tracker. Nach einer Pirschfahrt ging es weiter in die Wildnis des Damaraland, in der für die nächsten zwei Nächte Buschcamping geplant war. Im Camp angekommen, waren die Zelte und die Buschdusche schon vom Back-up Team aufgestellt worden und das Feuer für unser Abendessen unter freiem Himmel brannte. Nach dem Essen lauschten wir am Lagerfeuer noch lange den Geräuschen der Wildnis und bestaunten den unglaublichen Sternenhimmel. Wir schliefen in sehr geräumigen 2x2m Zelten auf bequemen Feldbetten.
Am nächsten Morgen starteten wir direkt nach Sonnenaufgang zu einer frühen Pirschfahrt auf der wir viele Antilopen, Vögel, ein weiteres Nashorn und sogar drei ausgewachsene Geparden sahen. Da sich während der glühenden Mittagssonne auch die Tiere zurückziehen, kehrten wir zu unserem Camp zurück, entspannten uns im Schatten eines Baumes und bekamen ein leichtes Mittagessen.
Gegen Nachmittag machten wir uns auf zu einem sehr interessanten Gamewalk, auf dem wir viel über die namibische Geologie erfuhren und eine große Herde Steppenzebras zu Gesicht bekamen. Hungrig zurück im Camp angekommen, begann unser Guide auch schon unser Abendessen über dem offenen Feuer zuzubereiten. Wir erlebten einen weiteren wunderbaren Abend unter dem afrikanischen Sternenhimmel.
Nach einer kurzen Nacht verließen wir das Camp, welches wieder von unserem Back-up Team für uns abgebaut wurde und fuhren den ausgetrockneten Kunene River entlang zum nächsten Platz für unser Camp. Auf dem Weg dorthin aßen wir mitten im ausgetrockneten Flussbett zu Mittag, was das Interesse eines riesigen Elefantenbullen auf sich zog. Nachdem dieser immer näher kam, ließen wir kurzerhand alles stehen und liegen und flüchteten in unser Fahrzeug.
Der Elefant war allerdings weniger auf unser Mittagessen aus, als das er Angst vor all den fremden Gerüchen hatte und deshalb etwas aufgebracht wirkte. Obwohl wir zugegeben alle etwas beunruhigt waren und beim Rückzug Angst um unsere zurückgelassene Campingausrüstung hatten, mussten wir im Nachhinein doch sehr über dieses aufregende Erlebnis lachen! Auf der weiteren Fahrt sahen wir jede Menge mehr Wüstenelefanten und nicht nur die großen, sondern auch die ganz kleinen, unzählige Giraffen an Wasserlöchern, Oryx und viele freche Paviane.
Nach einer weiteren Stunde Fahrt durch ein paar abgelegene Dörfer und die Khowarib Schlucht kamen wir in unserem Camp an und hatten Zeit uns frisch zu machen. Danach genossen wir den nächsten tollen Sonnenuntergang und natürlich ein weiteres leckeres Abendessen.
Nach diesen drei aufregenden Nächten Buschcamping ging es dann über den Grootbergpass, von wo aus man einen tollen Blick über die unendlichen Ebenen genießen kann, zur Hobatere Lodge, welche kurz vor dem Westeingang des Etosha Nationalparks liegt.
Am darauf folgenden Tag fuhren wir durch das Gate bei Otjiwasandu, welches nur mit Guide passiert werden kann, in den Etosha Nationalpark und machten uns auf die Pirsch. Leider hatten wir an diesem Tag nicht allzu viel Glück, da es am Abend zuvor geregnet hatte und sich die Tiere deshalb zurückgezogen hatten. Dafür hatten wir abends am beleuchteten Wasserloch des Okaukejo Rest Camp umso mehr Glück, als wir einen riesigen Elefanten Bullen und zwei Spitzmaulnashörner aus nächster Nähe beim Trinken beobachten konnten.
Unser letzter Stopp auf unserer einwöchigen geführten Tour war am nächsten Tag das wunderschöne neue Mushara Bush Camp, nahe des Ostausgangs (Van Lindequist Gate) des Parks.
Auf der Fahrt dorthin sahen wir eine Löwenfamilie und bestaunten die unendlich wirkende Etosha Pfanne. Wir verbrachten den letzten Abend mit unserer Reisegruppe bei einem unglaublichen Abendessen mit traditionellem Gesang der Angestellten im Boma des Bush Camps.
Am nächsten Morgen fuhren wir zurück nach Windhoek wo der erste Teil unserer Tour endete. Wir verabschiedeten uns von unserer tollen Gruppe und fantastischem Guide bei einem letzten gemeinsamen Essen im berühmten Joes Bierhaus.
Nach einer kurzen Stadtbesichtigung und Shoppingtour holten wir am nächsten Morgen unseren Mietwagen im Stadtbüro bei Europcar ab und starteten unsere anschließende zweiwöchige Mietwagenrundreise durch den Süden Namibias.
Wir verließen die Hauptstadt und fuhren über Rehoboth in die leuchtend rote Kalahari zur Bagatelle Game Ranch.
Von der Kalahari aus ging unserer Reise weiter nach Keetmannshop, nahe dem berühmten Köcherbaumwald und von dort zum zweitgrößten Canyon der Welt, dem Fish River Canyon.
Dort erlebten wir einen spektakulären Sonnenuntergang vom View Point aus. Wir übernachteten im Cañon Roadhouse, ca. 30 km vom Canyon entfernt und setzten unsere Reise von dort aus nach Aus fort.
Wir hatten das Glück, auf der Farm Klein Aus Vista ein Zimmerupgrade in eines der Eagles Nest Chalets zu bekommen, welche wunderbar in die Natur eingebettet und in den Felsen gebaut sind. Wir genossen von unserer Terrasse aus wieder einen tollen Sonnenuntergang und fuhren dann zum Abendessen zur 7 km entfernten Farm zurück. Von Aus starteten wir am nächsten Morgen einen Ausflug nach Lüderitz.
Dort unternahmen wir zunächst eine Bootsfahrt, auf der wir Delphine und Pinguine beobachten konnten. Danach nahmen wir an einer Führung durch die kleine Geisterstadt Kolmannskop teil, bei der wir erfuhren, wie deutsche Kolonisten einst die Diamanten Namibias entdeckten und diese viele Jahre unter strengsten Sicherheitsbestimmungen abbauten.
Weiter ging es am nächsten Tag nach Sesriem, dem Eingang zu den berühmten Wanderdünen und Sossusvlei.
Um 5 Uhr am folgenden Morgen machten wir uns auf den Weg nach Sesriem um pünktlich um 6 Uhr bei Öffnung des Gates dort zu sein. Wir fuhren zur Dune 45 und natürlich kletterten wir auf die berühmte Düne um von oben das Schauspiel zu bewundern, wie die ersten Sonnenstrahlen die Dünen zum Leuchten bringen. Diese Anstrengung hat sich auf jeden Fall gelohnt, es war fantastisch! Viel schneller ging es dann natürlich die Düne wieder hinunter und wir fuhren weiter bis dem Punkt, ab dem man ein Allradfahrzeug braucht um weiter zu den Vleis zu fahren. Da wir leider keines hatten, nahmen wir einen der vielen Shuttles, die dort warten und ließen uns dieses letzte Stück fahren. Der Shuttle ließ und genau zwischen den Vleis aussteigen. Von dort aus liefen wir in ca. 20 min. erst zum beeindruckenden Death Vlei und danach natürlich auch zum Sossusvlei.
Nachdem wir diese unglaublichen Plätze in mitten der Wüste bewundert hatten, ging es zu weiteren Hotelbesichtigungen. Müde von einem langen Tag, fuhren wir gegen späten Nachmittag weiter in Richtung Namib Naukluft, zur Gästefarm Bülls Port. Dort angekommen wurde es auch schon dunkel und wir aßen zusammen mit der Familie und den anderen Gästen an einer langen Tafel im Garten zu Abend und unterhielten uns anschließend am gemütlichen Lagerfeuer.
Am nächsten Tag brachen wir wieder Richtung Küste auf und zwar nach Swakopmund. Swakopmund ist ein immer noch sehr deutsches Städtchen, was sich unschwer an den vielen deutschen Straßenschildern und Geschäften erkennen lässt. Das Städtchen hat viele schöne Gästehäuser und ist mittlerweile sehr bekannt für Abenteuer-Aktivitäten wie Quadbiking, Sky Diving, Sandboarding und vieles mehr. Nach einem Spaziergang und anschließendem Abendessen erlebten wir einen tollen und recht langen Abend im belebten Swakopmund.
Nach einer kurzen Nacht fuhren wir vorbei am Brandberg, dem höchsten Berg Namibias und auch an der bekannten Spitzkoppe in Richtung Omaruru zur wunderschönen Onduruquea Gästefarm. Wir verbrachten einen sehr schönen Abend mit dem netten Besitzerehepaar. Anschließend konnten wir von unserem Bungalow aus sogar noch ein paar Antilopen am kleinen Wasserloch der Farm beobachten.
Nach einer sehr erholsamen Nacht und einem unglaublichen Frühstück verabschiedeten wir uns auch schon wieder und fuhren in Richtung unseres letzten Stopps der Reise, dem Waterberg. Auf dem Weg dorthin bestaunten wir die unglaubliche Natur der Erongo Berge und besuchten die fantastisch gelegenen Unterkünfte Erongo Wilderness Lodge und Ai Aiba Lodge. Von beiden Lodges aus kann man Wanderungen in den Erongo Bergen machen und an interessanten Führungen zu alten Felsmalereien teilnehmen. Etwas traurig, da dies unser letzter Stopp der Reise werden sollte, im Waterberg Plateau Camp angekommen, legten wir uns nach der langen Fahrt noch etwas an den Pool des Camps, bevor wir uns für das Abendessen umzogen. Beim Abendessen hatten wir von der Terrasse des Restaurants aus einen sagenhaften Blick über die Ebene.
An unserem letzten Morgen unternahmen wir eine kleine Wanderung am Waterberg bei der wir viele Affen und auch ein paar DikDiks (kleinste Antilopenart) sahen und machten uns dann auf den Weg zurück zum Flughafen Windhoek.
Auf dem Weg dorthin machten wir natürlich noch einen Stopp auf dem großen Souvenirmarkt in Okahandja. Wir ergatterten nach einigem Feilschen ein paar schöne Mitbringsel für Freunde und Familie und kamen dann pünktlich, ca. 2,5 Stunden vor Abflug, am Flughafen Windhoek an.
Namibia ist sehr gut als Selbstfahrer zu bereisen, auch wenn man das erste Mal in Afrika unterwegs ist. Meine Kollegin und ich haben uns zu keinem Zeitpunkt unsicher gefühlt. Die Menschen sind sehr offen und freundlich. Namibia ist vor allem landschaftlich sehr eindrucksvoll und die Möglichkeiten zur Tierbeobachtung sind vor allem Etosha Nationalpark sehr gut.
Sollten Sie sich für eine Selbstfahrerreise durch Namibia interessieren, helfen Frau Tritschler und ich Ihnen natürlich gerne weiter.