Veröffentlicht am 9. November 2020 von Juan Proll
Wohin jetzt reisen? Namibia-Reisen sind wieder möglich
Seit dem 1. September sind Namibias Tore ins Land der wundervollen Landschaften und exotischen Tierwelt wieder geöffnet. Eine zweite Corona-Welle ist bisher ausgeblieben. Die anfangs hochschwelligen Reiseeinschränkungen werden zunehmend zurückgefahren.
Schulen, Restaurants, Märkte, Kulturstätten und alle Sehenswürdigkeiten sind in Namibia unter Einhaltung von Hygiene- und Abstandsvorschriften geöffnet. Der Tourismus wird mit offenen Armen empfangen. Und mir wird schon wieder ganz warm ums Herz, wenn ich daran denke, bald wieder nach Namibia zurückzukehren. Namibia – ich denk an dich.
Faszination Namibia – beliebtes Fernreiseziel
Erstmalig wieder reisen in Namibia nach dem Corona-Lockdown, darauf freue ich mich schon sehr. Wie sehr vermisse ich die Momente am Flughafen, wenn meine Gäste aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz durch das Exit-Gate kommen und konzentriert nach mir Ausschau halten. Ich stehe dann da mit meinem Elefant-Tours Hinweisschild und versuche die Gesichter zu meinen Gästenamen zu entdecken. Ich liebe diese ersten Begegnungen. Vor allem, wenn ich dabei das Gefühl habe, dass wir bestimmt gut zusammenpassen werden. Wie sehr freue ich mich auf die Aussicht, endlich mal wieder einer Gruppe von netten Menschen dieses wundervolle Namibia zeigen zu können.
Voller Stolz präsentiere ich draußen auf dem Parkplatz erst einmal unseren Land Cruiser, eine Sonderanfertigung mit hochstellbarem Dach und geräumigem Passagierraum für 6 Personen (plus Fahrer- und Beifahrersitz). Er ist das ideale Reisewohnzimmer und unsere Version von: „Mit uns sitzen Sie in der ersten Reihe!“ Jeder Gast hat einen Platz am Fenster, um diese fantastischen Landschaften und die einzigartige Tierwelt zu bewundern.
In den Nationalparks wie Namibias berühmtestem, dem Etosha, reißt es dann alle von den Sitzen. Ist das Pop-up-Dach erst einmal ausgefahren, haben alle Stehenden ein 360° Open-air-Panorama auf die Big Five und ihr Gefolge. Es ist der Moment, wo ich eigentlich gerne einen Gast bitten würde, das Lenkrad und die Weiterfahrt zu übernehmen, damit ich selber hinten im Gang stehend auf diese wilde Pracht schauen kann: Löwen, Elefanten, Nashörner, Giraffen, Zebras, Gnus, Springböcke, Hyänen, Schakale, Strauße, Geier und so viele, viele mehr. Aber noch viel mehr liebe ich es, hier der Ranger Juan sein zu können. Derjenige, der die Tiere und ihre Gefahren kennt, der auf seine Gäste aufpasst, der das Verhalten eines herannahenden Elefanten einschätzen können muss und der seinen Mitreisenden interessantes Wissen über diese Tierwelt weitergeben darf.
Ich vermisse den durchdringenden Blick der Löwen, das Kopfschütteln der Elefanten, das Hochfahren der Schwanzantenne davonlaufender Warzenschweine, den schaukeligen Gang der Giraffen, die stoischen Bewegungen der Nashörner oder die farbige Pracht der heimischen Vögel. Sie alle berühren mich zutiefst. Jeder Weg zu ihnen ist ein bisschen wie nach Hause kommen. Wenn hinter mir die Kamera-Klicks auf Rekordjagd gehen, flüstere ich den Tieren vor mir beruhigend zu, dass diese Menschen Freunde sind und nur ein Bild von ihnen aber nie sie selbst einfangen wollen.
Doch das Reisen in Namibia nach dem Lockdown führt unsere Fahrt vom Flughafen auch zukünftig in der Regel zunächst in Namibias Hauptstadt Windhoek. Es ist hier, wo ich die Neuankömmlinge mit dem Land und wichtigen Partituren seiner Geschichte vertraut mache. Mitten in der Stadt steht die Alte Feste aus deutscher Kolonialzeit. Davor erinnert ein Denkmal an die vielen Völker, die schon vor den Deutschen hier lebten. Unweit davon erzählt das Unabhängigkeitsmuseum von dem Kampf dieser Völker gegen die Tyrannei ihrer Kolonialherren und gegen die Apartheid der späteren Verwaltungsmacht Südafrika.
Die Stadtrundfahrt an diesem Tag ist das Spannendste, was Windhoek zu bieten hat. Von hier aus lassen sich in den folgenden Tagen immer wieder Anknüpfungspunkte finden. Wie sehr freue ich mich darauf, meinen Gästen endlich wieder all diese Erinnerungswürdigkeiten vorstellen zu dürfen. Und auch jetzt läuft mir bereits das Wasser wie ein reißender Strom den Gaumen hinunter, wenn ich nur an unser leckeres erstes gemeinsames Abendessen in Windhoeks exotischem Restaurant-Original denke: „Joe’s Beerhouse“, wo Jägermeister der Hauswein ist und Fleisch ein Stück Lebenskraft. (Natürlich gibt es hier auch Vegetarisches.)
Die Tage danach lassen mein Herz erst recht wieder höher schlagen. Im roten Sand der Kalahari übernachten wir in Lodges, die wie Wüstenoasen die Schönheit der Landschaft überhaupt erst zum Erlebnis machen. Hier ist der Moment, wo nicht nur ich, sondern auch meine Gäste, endgültig mit Stadtleben, Alltagsstress und Selbstentfremdungstendenzen abschließen und zu sich finden. Spätestens zum Sonnenuntergang, wenn man mit einem Sundowner-Drink in der Hand und einheimischen Snacks im Mund hinaus auf die glutfarbenen, sandigen Hügel der Kalahari schaut, weiß man: „Es gibt keinen richtigeren Platz auf der Welt, wo ich jetzt sein könnte!“
Jedes Mal fällt es mir aufs Neue schwer, von hier wieder wegzufahren. Doch ich genieße diese Portion Wehmut und Nostalgie, die mich fortan begleitet. Obwohl ich weiß, dass schon bald das nächste Highlight kommt. Es geht hinüber in die Namib, der vermeintlich ältesten Wüste auf unserem Globus. Die Sanddünen im Sossusvlei gehören zu den höchsten der Welt. Sie zählen außerdem zum UNESCO-Weltnaturerbe. Und wenn ich auch persönlich nichts von Wert zu hinterlassen habe, so wünsche ich mir doch sehr, dass noch viele Generationen nach mir wenigstens dieses Wunder der Natur weitervererbt bekommen.
Dem Lauf des Tsauchab durch das Dünental hinein in das endlose Sandmeer zu folgen, gehört für mich zu den spektakulärsten Erlebnissen von Reisen in Namibia. Dazu gehört ein Stopp auf halber Strecke, um zusammen mit den Strahlen der Morgensonne die Düne 45 zu erklimmen, die meistfotografierte Düne der Welt. Majestätisch ist der Aufstieg, Respekt einflößend der Abstieg, wenn man sich traut, eine der Steilseiten herunter zu laufen.
Doch der Sossusvlei ist so viel mehr als das. Am Ende der Asphaltstraße geht es nur noch mit Vierradantrieb weiter. Ca. 5 km durch dicken Sand. Nervenkitzel pur. Bleiben wir stecken oder schaffen wir es durchzukommen? Als Fahrer kann ich dabei kaum auf die Springböcke und Oryx-Antilopen achten, die unter Schatten stiftenden Kameldornbäumen stehen und verwundert auf all die ambitionierten Fahrer dieser Namib-Rally starren. Genauso verwundert fragen sich meine Gäste, wie es in dieser malerischen Wüstenlandschaft sein kann, solche Tiere und Bäume zu sehen.
Irgendwann erreicht man dann glücklich oder gekonnt den nächsten Parkplatz. Ich kann es kaum abwarten, von hier endlich wieder ins scheinbare Nirgendwo der Namib zu laufen. Bis zum Horizont nur Sand. Tief pressen sich meine Schritte in den Boden. Mit jeder Minute drückt die Sonne mehr. Doch dort, wo ich mir unter diesen Umständen am liebsten einen Coca-Cola-Stand wünschen würde, eröffnet sich schließlich ein „Dalí-eskes“ Meisterwerk der natürlichen Kunst – das Deadvlei.
Dieser magische Ort ist eine ausgetrocknete Wasserpfanne mit jahrhundertealten Baumskeletten, die tot und doch so lebendig zugleich aufrecht aus dem Boden ragen. Umgeben von bis zu 350 m hohen Dünen wirkt diese Komposition wie ein surreales Bild. Schon der Gedanke daran überzieht meine Haut mit einem sakralen Prickeln. Wenn es nicht immer heißer würde, könnte ich Stunden dort verbringen. Doch so geht es weiter und weiter und weiter: Rotstock-Gebirge, Swakopmund, Spitzkoppe, Brandberg, Twyfelfontein, Palmwag, Grootberg und mehr … 14 Tage reisen in Namibia, eingebrannt für’s Leben. Langweilig kann das nie werden. Reisen in Namibia nach dem Lockdown erst recht nicht.
Was muss ich mit Blick auf Namibias Coronabestimmungen beachten?
Seit meinem letzten Blog über Reisen in Namibia nach dem Lockdown haben sich einige Vorgaben verändert. Hier für euch jetzt die aktualisierten Einreisebedingungen für Touristen mit dem Stand vom 16. Dezember 2020:
- Direktflüge aus dem deutschsprachigen Raum gibt es aktuell nur mit Lufthansa bzw. Eurowings von Frankfurt a.M. Andere Fluglinien wählen Zwischenstopps, darunter Swiss Air und Ethiopian Airways. Qatar Airways fliegt in 2020 nun doch nicht mehr wie angekündigt nach Namibia, sondern nur bis Südafrika und von dort mit SA Airlink nach Windhoek. Air Namibia und Condor fliegen aktuell nicht nach Namibia.
- Wichtig ist in jedem Falle, sowohl bei Buchung des Fluges wie auch 2-3 Werktage vor Abflug auf die aktuellen Einreisebestimmungen für Namibia zu schauen.
- Für die Einreise nach Namibia ist derzeit ab einem Alter von 5 Jahren zwingend ein negativer PCR-Test für COVID-19 in englischer Sprache erforderlich. Dieser darf bei der Einreise nicht älter als 72 Stunden sein (vom Test-Zeitpunkt und nicht von der Ergebnisfeststellung gemessen). Ihr müsst damit rechnen, dass euer Testresultat von den Airlines bereits beim Check-In kontrolliert und ein Boarding nur bei negativem Ergebnis zugelassen wird.
- Vor Abflug gilt es auch, diesen Gesundheitsfragebogen sowie ein COVID-19 SURVEILLANCE Formular auszufüllen, die bei Aufforderung der Airline oder bei Einreise den Gesundheitsbehörden vorzuzeigen sind.
- Bei Einreise müsst ihr ebenfalls eine Reiseversicherung nachweisen (Bestätigung auf Englisch), welche die Kosten einer möglichen Corona-Infektion deckt. Unser Büro kann hier Empfehlungen aussprechen.
- Auch solltet ihr bei Einreise einen detaillierten Reiseverlauf mit den geplanten Unterkünften vorweisen können. (Wer mit uns bucht, hat einen solchen auf jeden Fall verfügbar. Wir haben dann auch geprüft, ob die Unterkünfte Corona-zertifiziert sind.)
- Da die Behörden eine telefonische Erreichbarkeit aller Touristen erwarten, empfiehlt es sich, gleich am Flughafen in der Empfangshalle im dortigen MTC-Shop eine namibische SIM-Karte mit Telefonnummer zu besorgen. Das erspart teure Roaming-Gebühren. Auf unseren geführten Gruppentouren kann diese geforderte Erreichbarkeit über die Telefonnummer des Guides gesichert werden.
- Sollten unterwegs COVID-19-Symptome auftreten, muss sofort ein Test auf Corona erfolgen. Ist dieser positiv geht der Betroffene sogleich in die Isolation und die Kontaktpersonen in Quarantäne. Für Quarantäne und Isolation stehen zugelassene Lodges oder private und staatliche Gesundheitseinrichtungen zur Verfügung.
- Das Tragen einer Mund-Nase-Maske, die Einhaltung von Abstandsregeln sowie das Waschen und Desinfizieren der Hände wird hier in allen öffentlich zugänglichen Einrichtungen eingefordert.
- Bis vorerst zum 30. Dezember gelten zusätzlich folgende Einschränkungen: – Im Freien sind Ansammlungen (Veranstaltungen) bis maximal 100 Personen erlaubt. Innerhalb von Einrichtungen liegt die Begrenzung bei 50 Personen. Dabei muss platzmäßig sichergestellt sein, dass ein Abstand von 1,50m zwischen den Personen jederzeit eingehalten werden kann. – Bars, Restaurants, Nachtklubs und Casinos schließen um 22 Uhr. Tische in den Restaurants müssen einen Abstand von 2 Metern zueinander haben.
Reisen in Namibia nach dem Lockdown. Wir stehen in jedem Fall gerne für Rückfragen und Unterstützung bei der Planung deiner Namibia-Reise bereit – ob auf einer Gruppenreise oder einer Selbstfahrerreise unterwegs. Dank unseres engen Kontaktes zu unserer Tochterfirma in Namibia wissen wir über die aktuelle Lage immer gut Bescheid. Also melde dich bei uns! Dein Traum, unsere Expertise – Dein ganz individuelles Namibia-Erlebnis.