Veröffentlicht am 24. Oktober 2016 von AK Rönchen
Nachhaltiger Tourismus in Südafrikas Drakensbergen
Andrew ist stolz auf das, was er tut. Er könnte sich das Leben einfacher machen, doch er ist überzeugt, dass der Weg, den er und seine Frau Conny gehen, der richtige ist. Conny und Andrew sind Besitzer und Manager der Antbear Lodge, einer Eco-Lodge in den Drakensbergen im Osten Südafrikas. An der Grenze zum Königreich Lesotho streben sie seit 17 Jahren die nachhaltige Entwicklung von Tourismus, lokaler Bevölkerung und Umwelt im Einklang miteinander an.
„Den richtigen Weg“, nennt es Andrew. „Verantwortungsvoller Tourismus“, nennt es die Organisation Agritourism South Africa. Ziel ist es auch hier, den Tourismus in Südafrika zu fördern und mehr Besucher ins Land zu ziehen. Doch soll vor allem auch die lokale Community wirtschaftlich von den steigenden Besucherzahlen profitieren und natürliche Ressourcen bewusst und nachhaltig genutzt werden.
„Es ist sicherlich günstiger und einfacher, Lebensmittel zu kaufen. Aber das ist nichts im Vergleich zur eigenen Gemüseernte, zum Backen des eigenen Brots oder Herstellen des eigenen Käses“, erzählt Andrew. Strohgedeckte Dächer, sonnengetrocknete Ziegelsteine, eine solar betriebene Wasserpumpe, ein organischer Gemüsegarten und Kompost, Hühner und 50 einheimische Nguni Rinder halten Andrew und seine Frau Conny zusätzlich zum Tagesgeschäft der Lodge auf Trab. Ohne Unterstützung ginge es nicht und die holen sie sich aus der lokalen Community.
Agritourism für eine gerechtere Gesellschaft
Denn das Konzept des „verantwortungsvollen Tourismus“ schließt sich in Südafrika dem „Agritourism“, dem Agrar-Tourismus an. Viele Farmen im Land können sich nicht allein durch Landbau halten, der Tourismus soll eine weitere Einnahmequelle bieten. „Ferien auf dem Bauernhof“ bedeuten auch 22 Jahre nach dem offiziellen Ende der Apartheid eine Chance für eine gerechtere Gesellschaft. Auf Farmen, die dem Konzept „Agritourism“ folgen, profitieren auch die Farmarbeiter und die lokale Community wirtschaftlich von den touristischen Aktivitäten, nicht nur der Farmer selbst. Auch die Antbear Lodge – obwohl hier die Gäste und der Tourismus, nicht die Landwirtschaft im Vordergrund stehen – folgt diesem Prinzip.
„Unsere Lodge ist unglaublich arbeitsintensiv. Wir versuchen, so viele unserer Arbeiter wie möglich aus der direkten Umgebung einzustellen. An den entsprechenden Kenntnissen und Fähigkeiten mangelt es oft, deshalb stecken wir viel Energie in die Ausbildung unseres Teams.“ Mit Erfolg: „Einige unserer Mitarbeiter haben ihre eigenen Häuser gekauft, andere Autos. Durch ihre eigene Arbeit und Willen haben sie sich diese Dinge ermöglicht und ich bin stolz, Teil dieser Entwicklung zu sein.“ Ohne Touristen, die die Antbear Lodge besuchen, wäre dies nicht möglich, so Andrew.
„Wir essen mit unseren Lodge-Gästen zu Abend und sie sind alle sehr interessiert daran, was in Südafrika passiert. Im Gespräch kommen auch Themen wie verantwortungsvoller Tourismus immer wieder auf“, sagt Andrew.
Mit dem Wunsch, auf ihrer Reise einen Zwischenstopp in den traumhaften Drakensbergen einzulegen, kommen die Reisenden an. Wenn sie die Antbear Lodge wieder verlassen, haben sie dies erreicht, aber indirekt noch viel mehr.
Ein Besuch in der Antbear Lodge ist seit Jahren Teil vieler Elefant-Tours Touren durch Südafrika. Wir freuen uns, in Andrew und Conny so engagierte und gastfreundliche Partner zu haben.