Veröffentlicht am 28. September 2012 von Marlene Tritschler
Mietwagenrundreise auf La Réunion & Mauritius
Auch 2012 stand eine Reise auf die Südhalbkugel auf dem Programm. Am 28. August startete die Condor in Richtung Mauritius. Von dort aus ging es weiter auf das französische Übersee-Departement La Réunion. Auf La Réunion angekommen, nahmen wir unseren Mietwagen am Flughafen in Empfang und begannen unsere Reise über die Vulkaninsel.
Eine recht kurze Fahrt brachte uns zu unserem Hotel Juliette Dodu in St. Denis, der Hauptstadt Réunions. St. Denis ist eine hübsche kleine Stadt mit Einkaufsstraßen, Cafés und dem „Grand Marche“, einem Markt auf dem man von typischen Gewürzen und Korbflechtarbeiten über Kleider und Tücher Souvenirs für jeden Geschmack findet.
Am Abend empfiehlt sich ein Spaziergang am Place du Barachois. An der Strandpromenade treffen sich abends die Einheimischen zum Boule Spielen und es gibt jede Menge Straßenstände, die Mahlzeiten und Snacks für den großen und kleinen Hunger bereit halten.
Nach anderthalb Tagen Eingewöhnungszeit im meiner Meinung nach außergewöhnlichsten Teil Frankreichs, verließen wir die Küste und starteten den aktiven Teil der Reise. Auf der Vulkaninsel La Réunion gibt es im Landesinneren drei Talkessel, die sich in der Vegetation vollkommen von der Küste unterscheiden. Sie sind saftig grün, mit vielen Wasserfällen und tiefen Schluchten. Der höchste Ort im Cirque de Salazie ist Hell-Bourg, wo wir zwei Nächte im Hotel Relais de Cimes verbrachten. Tagsüber erkundeten wir auf verschiedenen Wanderwegen vom Ort aus die Umgebung. Von kurzen Spaziergängen für Einsteiger bis zu Tagestouren für trainierte Wanderer ist für jeden ein Wanderweg dabei. Von hier aus unternahmen wir auch einen Ausflug zum Cascade Niagara, einen Wasserfall mit Picknickplatz in der Nähe von St. Andre. Auf dem Rückweg entdeckten wir die Maison de la Vanille, wo man an Führungen über die Plantage teilnehmen und frische Vanilleschoten kaufen kann.
Zurück an die Küste und weiter auf die Hochebene Plaine des Palmiste führte unser Weg. Vom kleinen Bergdorf Bourg Murat aus wollten wir den einzigen noch aktiven Vulkan der Insel, den Piton de la Fournaise, besteigen. Nach anfänglichen Fehlversuchen wegen Nebels hatten wir am zweiten Morgen Glück. Früh morgens fuhren wir erneut über die Plaine des Sables, eine schwarze Steinwüste, welche unweigerlich an eine Mondlandschaft erinnert. Vom Parkplatz aus beginnt zunächst ein steiler Abstieg in den ersten Krater hinein. Von dort verläuft der Weg über Lavagestein und -geröll zum obersten Kraterrand, der eigentlichen Öffnung des Vulkans. Als wir den ca. 2600 m hohen Vulkan erklommen hatten, wurde das mitgebrachte Vesper verzehrt und das Innere des Kraters aus jedem Blickwinkel fotografiert. Danach machten wir uns auf den Rückweg zum Auto, welches uns unendlich weit entfernt vorkam. Nach unserer insgesamt 5,5 Stunden langen Wanderung hatten wir den Parkplatz wieder erreicht und machten uns auf den Weg nach St. Rose an der Ostküste der Insel.
Die Ostküste La Réunions ist sehr ursprünglich und außer kleinen Dörfern entlang der Küstenstraße, Zuckerrohrplantagen und beeindruckenden Ausblicken auf das Meer gibt es noch die Kirche „Notre-Dame-des-Laves“ zu sehen. Bei einem Vulkanausbruch 1977 zerstörte ein Lavastrom den gesamten Ort auf seinem Weg ins Meer, nur die Kirche blieb verschont. Seither ist die Kirche eine beliebte Pilgerstätte.
Nach unserem Aufenthalt an der Küste machten wir uns noch einmal auf den Weg ins Landesinnere zum Cirque de Cilaos. Unterwegs statteten wir dem Cap Méchant, dem wildesten Küstenabschnitt der Insel einen Besuch ab bevor wir weiter zum Riviere Langevin fuhren. Entlang der Straße, die den Fluss durch malerische Landschaft begleitet besteht immer wieder die Möglichkeit anzuhalten und Fotos zu schießen. An mehreren Stellen gibt es Wasserbecken, in welchen man baden kann und kurz vor dem Ende der Straße hat man einen wunderbaren Blick in einen der höchsten Wasserfälle der Insel.
In der Küstenstadt St. Pierre gibt es an der modern gestalteten Strandpromenade viele Straßenstände, an denen wir uns mit einem leckeren Mittagessen stärkten. Einen Besuch auf dem Marché Couvert konnte ich mir nicht entgehen lassen und schlenderte noch einmal durch die Stände mit Gewürzen, Handarbeiten und Souvenirs der Insel.
Über abenteuerliche Bergstraßen erreichten wir schließlich den touristischen Ort Cilaos. Im wunderschönen Hotel Le Viex Cep verbrachten wir zwei Nächte in rustikalem Alpenflair. Am zweiten Tag in Cilaos unternahmen wir eine Wanderung in der Hoffnung den Piton des Neiges besteigen zu können. Da wir die Steigung des Weges unter- und unsere Fitness überschätzen, stiegen wir nur bis etwa zur Hälfte des Berges auf und genossen von einer kleinen Plattform einen tollen Blick auf den Ort Cilaos.
Der letzte Halt unserer Reise auf La Reunion war St. Gilles les Bains. Bevor wir allerdings den bekanntesten Touristenort der Insel erreichten, hielten wir am Strand von l’Etang Sale les Bains. Die Besonderheit dieses Küstenabschnitts ist die dunkle Farbe des Lavastrandes. Dank leichtem Regen verabschiedeten wir uns rasch und fuhren weiter zu unserem Hotel Alamanda in l’Hermitage les Bains, einem Vorort von St. Gilles. Die letzten beiden Tage auf Reunion verbrachten wir an den unterschiedlichen Stränden um St. Gilles herum, wo man vom Strand aus am vorgelagerten Korallenriff schnorcheln kann.
Auf La Réunion bekamen wir viele Geheimtipps von Einheimischen, so dass wir auch am letzten Tag noch einmal sehr früh aufstanden und zum Piton Maido hinauf fuhren. Der 2200 m hohe Piton bietet vor allem bei Sonnenaufgang eine unbeschreibliche Sicht in den Cirque de Mafate (einer der Drehorte des Films Jurassic Park!).
Am Morgen des 13. Tages fuhren wir zum Flughafen zurück und bestiegen die Air Mauritius Maschine zurück nach Mauritius. Nun erwarteten uns die Traumstrände einer der beliebtesten Badeinseln im indischen Ozean.
Nach der Annahme des Mietwagens am Flughafen in Mahébourg fuhren wir in einem großen Bogen durch das Landesinnere auf die Halbinsel Le Morne. Auf Le Morne verbrachten wir drei Nächte im Beachcomber Hotel Le Paradis. Neben den angebotenen Wassersportaktivitäten, nutzten wir die Möglichkeit ein wenig zu entspannen und auf Ausflügen einige Hotels in der Umgebung kennen zu lernen. Nach drei Tagen Sonne, Strand und kulinarische Genüsse ging es weiter an die Südküste von Mauritius ins Naiade Resort Tamassa. Nach drei Tagen Traumwetter gönnte sich die Sonne eine längere Pause, so dass wir von hier aus die meisten Ausflüge unternahmen. Neben weiteren Hotels besuchten wir auch das landschaftliche Highlight der Insel, die Terres des Couleurs oder Coloured Earth. Durch Oxidation verschiedener Metalle im Boden schillert der vulkanischen Erdboden in Braun-, Rot- und Violetttönen. Auf dem Rückweg zum Hotel hielten wir am Aussichtspunkt des Wasserfalls Riviére du Cap, wo das Wasser ca. 90 m tief in ein Becken stürzt.
Entlang der Ostküste und mit vielen Stopps bei Hotels und Resorts fuhren wir in den Norden der Insel nach Grand Baie. Der Ort Grand Baie liegt an einer großen Bucht und hat als ältestes Ferienzentrum der Insel einen Ortskern mit Einkaufsmöglichkeiten, Souvenirgeschäften und vielen Restaurants. Auch hier gibt es wie überall auf der Insel einige öffentliche Strände, die schönsten Strände der Insel gehören jedoch stets zu Hotels oder befinden sich im Privatbesitz.
Von Grand Baie aus unternahmen wir einen Ausflug in die Hauptstadt der Insel nach Port Louis. Der sehenswerteste Teil dieser sehr quirligen Stadt ist meiner Meinung nach der Hafenbereich. Ein schönes Einkaufszentrum mit Restaurants, Cafés und kleiner Promenade laden zu einem Einkaufsbummel ein.
Einen letzten Nachmittag verbrachten wir am Strand von Gran Baie bevor wir am Morgen des 19. September 2012 zurück zu Flughafen fuhren und mit der Condor die Heimreise nach Frankfurt antraten.
Für Reisende, die eine aktive Mietwagenrundreise mit geringen Distanzen auf einer landschaftlich reizvollen Insel und einen Aufenthalt an einem der Traumstrände des indischen Ozeans suchen, ist eine Kombination aus La Reunion und Mauritius genau richtig.