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Veröffentlicht am 1. Dezember 2014 von Marina Wehrle

Mauritius – eine Perle im Indischen Ozean

Mit Air Austral flogen wir von La Réunion nach Mauritius. Nach Ankunft und Übernahme unseres Mietwagens machten wir uns auf in den Südosten der Insel. Von La Réunion waren wir sehr gute Straßenverhältnisse und Infrastruktur gewohnt. In dieser Hinsicht ist der drastische Unterschied zu der gerade einmal 45 Flugminuten entfernten Insel kaum zu glauben.

Die erste Fahrt war für mich eine harte Geduldsprobe. Kurzzeitig dachte ich, wir wären in Indien gelandet! Verkehrsregeln scheint es nicht viele zu geben. Dazu kommt noch der Linksverkehr. Im Gegensatz zu mir war mein Partner voll in seinem Element bei dem ganzen Trubel. Auch an die Beschilderung muss man sich erst gewöhnen, so anders als La Réunion. Aber nicht zu vergessen, wir kommen ja quasi gerade aus Europa nach Afrika. (Anmerkung: In den allermeisten Fällen ist ein eigener Mietwagen für eine Mauritius-Reise nicht notwendig. Flughafen- und Hoteltransfers lassen sich im Vorfeld problemlos arrangieren.)

Nach gut einer Stunde der Orientierung, um die richtige Richtung anzusteuern, fuhren wir durch Zuckerrohrplantagen und über eine kleine Passstraße nach Le Morne in den Süden. Gerade noch vor Anbruch der Dunkelheit erreichten wir das Hotel Lux Le Morne. Die Ankunft ließ mich den Stress der Fahrt sofort vergessen, denn dieses Hotel machte mich von der ersten Sekunde an sprachlos. Auf direktem Wege bekam ich eine Führung durch das ganze Resort und das dazugehörige Anwesen. Gelegen an einer Lagune mit feinem Puderzuckerstrand auf der einen Seite und mit Blick auf den höchsten Berg der Insel, den Le Morne, auf der anderen Seite. Man fühlt sich sofort im Paradies angekommen. Obwohl die Anlage über recht viele Zimmer verfügt, ist sie so gestaltet, dass jeder Gast seine Privatsphäre hat. Ein bezaubernder Platz ideal für Paare, die sich einmal etwas ganz Besonderes gönnen möchten. Ein hervorragender Service sowie Räumlichkeiten mit höchster Perfektion bis ins letzte Detail. Von der eigenen Kosmetikmarke in den Bädern und im Spa-Bereich über eine eigene geröstete Kaffeesorte bis hin zur eigenen Eissorte, die kostenlos am Strand ausgegeben wird, wird hier an alles gedacht – brillant und einzigartig. Von der Lux-Gruppe hatte ich auf La Réunion bereits zwei Hotels gesehen, alle Hotels der Gruppe sind sehr gut organisiert und bieten einen gehobenen Standard, das Lux Le Morne jedoch ist mein absoluter Favorit im Fünf-Sterne-Segment.

Blick-von-La-Morne

Beim Abendessen entschied ich mich dafür, mich am nächsten Tag für eine geführte Wanderung zum Sonnenaufgang auf den Berg Le Morne anzumelden, um mir einmal eine bessere Übersicht über die Insel zu verschaffen. Auf der Wanderung waren wir etwa 18 Gäste. Es gab eine kurze Sicherheitseinführung, da der Aufstieg schwierige Etappen sowie Kletterpassagen auf dem Weg zum Gipfel bereithält. Nach den teils sehr mühsamen Wanderungen auf La Réunion hörte ich nur mit halbem Ohr zu, da mich so schnell keine Bergbesteigung mehr aus der Bahn bringt – schon gar nicht dieser im Vergleich klein erscheinender „Hügel“. Auch wurde mir gesagt, dass die Wanderung nur etwa zwei Stunden dauert… Nun ja, hier hatte ich aber nicht mit den anderen, augenscheinlich weniger trainierten Gästen gerechnet. Nach ca. eineinhalb Stunden, mit ein paar Pausen, waren die Ersten inklusive mir auf dem Gipfel. Die letzte Etappe war zwar anstrengend, jedoch wie erwartet kein Vergleich zu den Wanderungen auf La Réunion. Die Sicht über die Insel war atemberaubend und doch recht überschaubar. Ein paar kleine Bergketten, ansonsten nur Zuckerrohr und traumhafte Strände. Nach einer halben Stunde auf dem Gipfel wurde es dann doch frisch. Es trafen zwar nach und nach immer wieder ein paar Gäste ein, jedoch waren noch lange nicht alle auf dem Gipfel angekommen. Mit einigen Hürden kamen wir nach circa vier Stunden wieder im Hotel an. Die Wanderung mit dem Reiseleiter Jan bietet sich als schöner Programmpunkt an. Zudem ist der Südwesten auch ein beliebtes Ziel für Kite-Surfer.

Mauritius1

Nach einem Brunch und einer Pause fuhren wir gestärkt weiter zur Nordküste – wieder eine aufregende Fahrt durch die Städte. Für gerade einmal 70 Kilometer brauchten wir über zwei Stunden. In der Region Grand Baie verbrachten wir drei Nächte. Hier gibt es viele Bars, Restaurants sowie ein großes Angebot an Wassersport-Aktivitäten. Es ist einiges los – ganz anders im Vergleich zum Süden der Insel. Besonders hervorheben möchte ich das 20° Sud Boutique Hotel in Grand Baie, ein außergewöhnliches, stilvolles Haus an einer Bucht gelegen. Mit hervorragendem Essen sowie einzigartigem Ambiente, absolut empfehlenswert! Ebenfalls gut gefallen hat mir das Paradise Cove, auch ein Boutique Hotel im Nordosten der Insel mit eigener Strandbucht.

Mauritius2

Im Nordosten der Insel wird die Anzahl der Unterkünfte überschaubarer, aber zugleich exklusiver. Hier findet sich z.B. das Lux Belle Mare oder das Zilwa Attitude Hotel, ebenfalls an wunderschönen Stränden gelegen. Zwischendrin gibt es hier Farmland sowie kleine Dörfer, in denen kaum oder gar kein Tourismus stattfindet. Es ist sehr interessant zu sehen, wie unterschiedlich die Küsten sind. In den Tagen zuvor bekam ich einen Tipp bezüglich einer außergewöhnlichen Unterkunft, die sich im Osten befindet, einer sogenannten Tented Lodge. Dort meldete ich mich für einen Besuch an, um mir einmal ein Bild davon zu machen.

Ganz nach afrikanischem Stil wurde hier von zwei jungen Freunden die Eco Tented Lodge „Otentic“ an das Ufer eines Flusses gebaut. Die auf Stelzen errichteten Zelt-Chalets sind mit Palettenmöbeln sowie Obstkisten als Ablageflächen ausgestattet – einfach, aber sehr originell und eben ökologisch. Die Lage am Flussufer bietet ideale Voraussetzungen für einen aktiven Aufenthalt mit Wandern, Radfahren, Kajak fahren u.v.m.. Ab drei Nächten wird auch ein Tagesausflug zu einer vorgelagerten Insel mit dem Boot geplant, wo man dann einen Strand- und Schnorcheltag einlegen kann. Ein Pool lädt zum Relaxen ein und die Lagerfeuerstelle bietet abends die perfekte Buschromantik. Eine tolle Kombination wären drei Nächte Aktivprogramm in der Otentic Tented Lodge sowie weitere drei Nächte in einem klassisch tropischen Strandresort.

Otentic-Tented-Lodge

In dieser Lodge hätte ich sehr gerne meinen Aufenthalt verlängert. Somit verließen wir etwas wehmütig dieses idyllische Plätzchen und fuhren zur letzten Station, dem Resort Le Preskil, nur wenige Kilometer vom Flughafen entfernt im Südwesten der Insel. Das Hotel schien mir auf den ersten Blick etwas in die Jahre gekommen zu sein. Die Zimmer und die Anlage waren aber top gepflegt und der Strandabschnitt lädt zum Entspannen ein. Das Resort verfügt über zwei gute Restaurants und das Freizeitangebot ist vielfältig. Bei früher Abflug- oder später Ankunftszeit lässt sich das Resort als perfekten Stopp einplanen.

Da La Réunion keine typische Stranddestination ist, bietet sich eine Kombination mit Mauritius als Badeabschluss bestens an. Auch gibt es gute Flugverbindungen zwischen Südafrika und der Insel, ganz nach dem Motto „Safari und Baden“. Wer Mauritius allein für sich erkunden möchte, dem empfehle ich tatsächlich eine Kombination aus ein paar Tagen Tented Lodge mit aktiver Erkundung und Baden im Südosten mit traumhaften Stränden – oder ein paar Tage im Norden („wo was los ist“) mit  einer bunten Mischung aus Strand, Wassersport, Bummeln und vielseitigem Abendprogramm.

Gerne unterstütze ich Sie bei Ihrer Planung und schnüre Ihnen „Ihr“ individuelles Reisepaket.