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Veröffentlicht am 26. November 2018 von Hanna Sütterlin

Meine Kilimanjaro-Besteigung: entspannt auf das Dach Afrikas

Unsere Kollegen unternehmen regelmäßig Reisen in die Länder Afrikas, um Neues auszuprobieren und Altes neu kennenzulernen. Und natürlich, um ihre Neugierde und Reiselust zu stillen. Hanna Sütterlin war nach vielen Reisen im südlichen Afrika nun in Tansania unterwegs und ist über die Machame-Route gleich auf den höchsten Berg Afrikas geklettert.

Ihr Fazit: Überraschend entspannend kann eine Kilimanjaro-Besteigung sein. Man muss nur den richtigen Rhythmus finden.

Ging mit deiner Kilimanjaro-Besteigung ein Traum in Erfüllung oder musste man dich eher überreden?

Den Kili zu besteigen war mir irgendwie nie in den Sinn gekommen. Aber als ich gefragt wurde, habe ich ohne eine Sekunde zu zögern „Ja, klar!“ gerufen. Dabei hatte ich vorher wirklich überhaupt keine Bergerfahrung. Ich bin als Vorbereitung hier im Schwarzwald auf den Feldberg gewandert. Aber der ist nur 1500 Meter hoch, im Gegensatz zum 5895 Meter hohen Kilimanjaro. Wanderschuhe habe ich mir extra gekauft, alles andere habe ich von Freunden und vor Ort geliehen.

Unsere Kollegin Hanna, in der Mitte, mit ihrer Kilimanjaro-Gruppe

Was fasziniert so viele Menschen daran, den Kilimanjaro zu besteigen?

Ich denke, es geht oft darum, sich selbst etwas zu beweisen. An seine Grenzen zu kommen und sogar darüber hinaus. Auf ungefähr 4000 Metern war mir an einem Morgen einfach richtig übel, ich lag im Schlafsack und dachte nur: Wie soll ich denn so heute sieben Stunden am Stück laufen? Und dann macht man es einfach. Man entwickelt einen richtigen Ehrgeiz.

Was ist dein Geheimtipp für eine erfolgreiche Kilimanjaro-Besteigung, den du so noch nirgends gesehen hast?

Ich bin immer hinter der gleichen Person, einer Mitreisenden, gelaufen. Sie hatte das ideale Tempo. Ich habe beim Laufen oft einfach auf ihre Füße geschaut, ihr Rhythmus hat zu meinem gepasst und wir sind fast im Gleichschritt den Berg hinaufgelaufen. An einem Tag bin ich hinter jemand anderem gelaufen, der ein völlig anderes Schritttempo als ich hatte. Das hat mich total aus dem Konzept gebracht.

Abgesehen von deinen Wanderschuhen, was war das wichtigste Equipment für dich?

Ich habe zum ersten Mal Laufstöcke benutzt. Ich dachte immer, das sei eher etwas für ältere Leute, aber es hat mir wirklich sehr geholfen. Ich hatte auch eine kleine Wärmflasche dabei. Je höher man wandert, desto kälter wird es. Und wenn mir kalt ist, kann ich nicht schlafen. Unausgeschlafen den Kilimanjaro besteigen, das wird nicht klappen. Deshalb hat mir unser Kellner jeden Abend heißes Wasser für meine Wärmflasche gebracht.

Stundenlang einen Fuß vor den anderen setzen – wird das nicht irgendwann langweilig?

Überhaupt nicht! Die täglichen Wanderungen gingen immer so schnell vorbei. Zum einen ist da die tolle Landschaft, die sich jeden Tag ändert. Zum anderen war es einfach sehr entspannend, einfach nur zu laufen. Wir hatten eine ruhige Gruppe, haben unterwegs alle nicht so viel geredet – was ich als positiv empfunden habe. Niemand hat erwartet, dass man sich gegenseitig groß unterhält. Einfach laufen und in der Natur sein – absolute Entspannung.

Sich als Alleinreisende für eine Kilimanjaro-Besteigung einer Gruppe anschließen – wie war das?

Ich war schon oft alleine unterwegs, deshalb kannte ich das schon. Wer den Kilimanjaro besteigt, der ist meist ja auch offen für Abenteuer und offen für Neues. Unsere Gruppe war sehr harmonisch und es entstand schnell ein echtes Gemeinschaftsgefühl. Wir haben alle aufeinander Acht gegeben, uns zwischendurch Nüsse zugesteckt und uns gegenseitig motiviert.

Über was spricht man mit sechs Fremden in so einer Extremsituation?

Beim Frühstück haben wir erstmal gecheckt, ob es allen gut geht – hat jemand Kopfschmerzen, ist jemandem schlecht, braucht jemand ein Blasenpflaster? Abends haben wir uns mit Belanglosigkeiten abgelenkt und hatten sehr lustige Stunden bei Tee und Popcorn im Gemeinschaftszelt.

Worin lag für dich die größte Herausforderung?

Insgesamt war der Abstieg für mich viel anstrengender als der Aufstieg. Die Gipfelnacht war zwar anstrengend, aber machbar. Ich habe mir etwas Sorgen gemacht, ob ich überhaupt merken würde, wenn es bei mir so ernst werden würde, dass ich absteigen müsste. Wie kann ich unterscheiden, ob ich weiterkämpfen oder aufgeben soll? Zum Glück waren die Guides unserer Tochterfirma sehr erfahren. Ihnen habe ich zu hundert Prozent vertraut. Das hat mir den Rücken gestärkt und ich habe einen unglaublichen Ehrgeiz entwickelt, es bis nach oben schaffen zu wollen. Und das hat auch geklappt!

Was hast du auf deiner Kilimanjaro-Besteigung gelernt, was du vorher noch nicht wusstest?

Auf Wanderungen, die ich zu Hause unternommen habe, war ich nach acht Stunden auf den Beinen ziemlich k.o.. Wie soll man es schaffen, mehrere Tage am Stück immer so lange zu laufen? Bei einer Kilimanjaro-Besteigung ist das Tempo aber so unglaublich langsam, dass das wirklich den Unterschied macht. Nach einer Tagesetappe am Kili war ich nie so geschafft wie nach einer Wanderung zu Hause. Zurück in Arusha habe ich erstmal ganz lange ganz heiß geduscht und plötzlich jeden einzelnen Muskel gespürt. Da wusste ich dann: Mein Körper hat ganz schön was geleistet!

Melden Sie sich bei uns und gemeinsam mit Hanna und ihren Kollegen planen wir Ihren Aufstieg auf das Dach Afrikas!