Veröffentlicht am 16. November 2014 von Tanja Ruppenthal
Impfstoff gegen Malaria
Malaria ist eine der ältesten und immer noch häufigsten Infektionskrankheiten weltweit. Erahnte man schon vor 2500 Jahren, dass die Krankheit ihren Ursprung in Sumpfgebieten hat (daher auch die verwendete Bezeichnung „Sumpffieber“), so wurde erst im Jahre 1897 der Nachweis erbracht, dass die Anophelesmücke die Krankheit auf den Menschen überträgt.
Heute wissen wir, dass Malaria durch sogenannte Plasmodien (einzellige Parasiten) hervorgerufen wird, die durch den Stich einer weiblichen, infizierten Anophelesmücke auf den Menschen übertragen werden. Vor allem in den Tropen und Subtropen ist Malaria verbreitet, da die feuchten, sumpfigen Gebiete und warmen Temperaturen optimale Lebensbedingungen für Plasmodien und Anophelesmücken bieten. Das typische Symptom einer Malariaerkrankung sind Fieberschübe, aber auch Schüttelfrost, Magen- und Darmbeschwerden sowie Krämpfe können auf eine Infektion hindeuten. Malaria kann mit Hilfe von Medikamenten behandelt werden, unbehandelt kann sie jedoch tödlich verlaufen. Im tropischen Afrika treten mit mehr als 90% die meisten Malariaerkrankungen auf.
In den früheren afrikanischen Kolonien schwor man auf Gin & Tonic als wirksamen Schutz gegen die Malaria. Das im Tonic Water enthaltene Chinin ist seit Jahrhunderten für seine fiebersenkende Wirkung bekannt. Heutzutage ist der Chinin-Gehalt im Tonic Water jedoch viel zu gering, um einer Malariainfektion entgegen zu wirken. Empfehlenswert ist die Einnahme von Prophylaxe-Präparaten als Vorbeugungsmaßnahme gegen eine Malaria-Infektion. Auch durch das Tragen heller Kleidung mit langen Ärmeln und langer Hosen in der Dämmerung und den Nachtstunden, das Auftragen von insektenabweisenden Sprays oder Cremes sowie das Schlafen unter Moskitonetzen können Moskitostiche vermieden werden.
Für Kinder unter fünf Jahren, die in Afrika leben, ist Malaria die häufigste Todesursache. Sie sind besonders gefährdet, denn anders als bei Erwachsenen ist ihr Immunsystem noch schwach entwickelt. Kinder, die eine Malariainfektion überleben, sind häufig in ihrer Entwicklung beeinträchtigt.
Seit geraumer Zeit wird weltweit nach einem effektiven Impfstoff gegen Malaria geforscht. Nach drei Jahrzehnten intensiver Forschung will nun das britische Pharmaunternehmen Glaxo Smith Kline bald den ersten Impfstoff gegen Malaria vermarkten. Elf medizinische Forschungzentren verschiedener afrikanischer Länder schlossen sich mit Unterstützung des Pharmaunternehmens zusammen zu einer riesigen Impfkampagne und medizinischen Tests. Laut Aussage des Unternehmens hat sich die Zahl der Malariaerkrankungen bei kleinen Kindern halbiert. Die Zulassung soll in naher Zukunft bei der europäischen Arzneimittelbehörde beantragt werden.