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Veröffentlicht am 15. Mai 2023 von Juan Proll

Ein Fernglas für eine Afrika Safari kaufen – was muss man beachten?

Wer in Afrika auf Safari geht, will die wilden Tiere gerne aus nächster Nähe sehen. Vielfach bleibt das nur Wunschdenken und ein Fernglas wäre hilfreich. Ein Fernglas für die Afrika Safari – was muss man beachten? Davon handelt der heutige Blog.

Geht ihr in ein Foto-Geschäft, sieht das Angebot an Ferngläsern noch überschaubar aus. Anders ist es bereits, wenn ihr in einen speziellen Fernglas-Laden eintretet. Und eine totale Überforderung wird es schnell, wenn ihr euch den 500+ Fernglas-Angeboten in spezialisierten Online-Shops stellt. Was also tun, woran denken und worauf achten, wenn ihr für eure bevorstehende Safari ein Fernglas kaufen möchtet?

Mein erstes Fernglas

Ich kann mich noch sehr gut an die Tage erinnern, in denen ich vor 12 Jahren mein erstes Fernglas kaufen wollte. Internet, Foto-Geschäfte, die großen Multimedia-Märkte und natürlich ein Fernglas-Spezialladen – ich war nicht totzukriegen auf der Suche, war neugierig, unsicher, unentschlossen und voller Vorfreude, es irgendwann in meinen Händen zu halten: dieses eine von mir auserwählte Ding. Puh, es war nicht einfach, kostete ungemein viel Zeit, erforderte immens viel Informations-Input und viel Geduld mit mir selbst. Und dennoch hatte ich eine Menge Spaß … auch auf meine eigenen Kosten. Der Weg war das Ziel und das schließlich gekaufte Fernglas habe ich geliebt.

Warum ich so verrückt unterwegs war? Nun, ich wusste, meine Ranger-Ausbildung in Südafrika stand an. Also würde ich es nicht nur drei Wochen brauchen, sondern würde es mindestens ein Jahr jeden Tag von morgens bis abends mit mir herumschleppen. Damit war schon mal klar:

  • Es musste eine gut verarbeitete, solide und robuste Qualität haben.
  • Es sollte leicht sein.
  • Ich wollte eine Vergrößerung haben, die stark genug für einen Blick in weite Ferne ist, ohne dass es dabei ins Flackern gerät und das Sehfeld zu sehr einschränkt.
  • Zum Abend hin sollte es noch eine gute Restlichtverwertung haben.
  • Ein paar Augenmuscheln am Fernglas sollten mir ermöglichen, das Gerät nah an meine Augen zu führen, ohne dass ich das Objektivglas berührte. Sie sollten auch störendes, seitlich einfallendes Tageslicht verhindern.
  • Natürlich sollte es auch noch irgendwie in mein „gefühlt vertretbares“ Budget passen.

Glaubt mir, ich hätte mir sehr gewünscht, mit 50 Euro hinzukommen, aber … am Ende waren es 249 Tacken. Und doch hat sich jeder Cent gelohnt … auch wenn ich irgendwann das holde Stück an jemand anderen verschenkt habe, der es nötiger brauchte als ich.

Welches Fernglas für die Afrika Safari? Was ich Freunden rate, die mich besuchen kommen

Wenn ich von Freunden im südlichen Afrika Besuch bekomme, fühle ich mich für extrem viele Dinge verantwortlich, damit sie hier eine gute Zeit haben. Die Kaufberatung zu einem Fernglas gehört selbstverständlich dazu. Nur gibt es einen gravierenden Unterschied zu meiner Geschichte: Meine Freunde brauchen es sehr wahrscheinlich nur für diese einmalige Reise ins wunderschöne Reich der afrikanischen Tierwelt. Und danach? Vielleicht in ein paar Jahren noch einmal bei ihrem zweiten Besuch in Afrika. Vielleicht!

Man schaut durch Fernglas

In diesen Fällen ist die Kaufberatung natürlich einfach. Die Kriterien:

  • Muss drei Wochen halten.
  • Darf nicht viel kosten.

Mein Tipp für solche Fälle: Verfolge aufmerksam die wöchentlich in den Briefkasten flatternden Werbeprospekte der einschlägigen Discounter-Märkte. Einmal im Jahr in Richtung Sommerzeit bieten sie auch Ferngläser an. Und hier schlägst du zu, Peng.

Stressfreies Einkaufen nenne ich das. Viel falsch machen kann man da nicht.

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Welches Fernglas für die Afrika Safari? Empfehlungen für gehobenere Ansprüche und Wiederkehrende

Natürlich gibt es auch diejenigen, die bei ihrer ersten Reise nach Afrika gleich ihr Herz verlieren und fortan immer wiederkommen. Auch treffe ich Leute, die nicht nur auf Safari in Afrika ein Fernglas dabeihaben, sondern auch auf ihren ausgedehnten Wandertouren. Andere wohnen auf dem Lande und beobachten von der Terrasse aus Vögel. Opern-Fans interessieren sich für die Details in den Gesichtern der Sänger*innen. Und einige Stadtmenschen gönnen sich gerne mal einen vertiefenden Blick in die Wohnungen des Hauses gegenüber.

Ich verstehe, dass Opern-Besucher*innen lieber mit einem kleinen Opernglas unterwegs sind, als einen riesigen Feldstecher aus ihrer Hand- oder Jackentasche zu ziehen. Welche Kaufkriterien hier oder für die Gruppe voyeuristischer Stadtmenschen am sinnvollsten sind? Ich weiß es nicht. Ich beschränke mich lieber auf die Safari-Fans, die ein Fernglas als wichtige und dauerhafte Ergänzung für ihre Reisen sehen. Euch gebe ich gerne ein paar Überlegungen und Erfahrungen mit auf den Weg, worauf ihr beim Kauf eines Fernglases für eure Afrika Safari achten solltet. Eine Verkaufsberatung zu konkreten Modellen kann ich euch allerdings nicht bieten. Das können die Fernglas-Freaks in den Geschäften oder auf den einschlägigen Online-Portalen besser und zuverlässiger als ich. Was die meisten von denen aber nicht haben, ist meine Erfahrung auf Safaris. Und genau die sollen euch helfen, euch selbst und später dem Verkaufspersonal die richtigen Fragen zu stellen.

Fotografie Fernglas Safari
Kreativität auf Safari: Dieses Foto wurde durch ein Fernglas aufgenommen.

Brauche ich für meine Safari-Reise überhaupt ein Fernglas?

Oh ja!!! Wie oft bin ich mit Gästen unterwegs, die ohne kommen und sich mächtig darüber freuen, wenn ich ihnen meines mal ausleihe, wenigstens für einen kurzen Blick. Denkt daran: Ihr dürft meistens nicht aussteigen und zu Fuß näher dran, weil es einfach zu gefährlich ist.

Mit einem Fernglas seht ihr Dinge, die ihr mit dem bloßen Auge einfach nicht mehr wahrnehmen könnt, selbst auf 10 m Entfernung oder weniger. Da ist zum Beispiel das Weberameisen-Nest in den Büschen 5 m vor uns, wo nur ein Fernglas die kleinen Architekten bei ihrer Arbeit zeigt. Dahinten ein Leopard, der 50 m entfernt die Böschung hinunter neben einem Baumstamm im Schatten liegt, wo für die Augen allein aber die Kontraste verwischen. Dort ein Vogel oben auf dem hinteren Ast eines Baumes sitzend, der farbig zu sein scheint, aber erst durch das Fernglas seine ganze Pracht offenbart. Oder ein Krokodil im dichten Gras, wo ein Feldstecher die Halme sozusagen beiseiteschiebt, um dem Krok in die Glupscher zu schauen.

  • Achte also darauf, dass die Scharfstellung oder der Nahbereich des Fernglases kürzere Distanzen erlaubt und nicht erst ab 12 Meter einsetzt.

Jetzt gibt es aber die unter euch, die die Welt durch eine Fotokamera betrachten und deren Objektive locker mit Ferngläsern konkurrieren. Für euch macht ein Fernglas sicher wenig Sinn, weil ihr eh nur durch das Objektiv schaut. Verstehe ich! Aber was ist mit der Partnerin oder dem Partner? Häufig sitzen sie da wie mitgenommen, wie Assistenten, die beim Wechseln der Objektive helfen dürfen … wenn überhaupt. Und mal selbst durch die Kamera schauen? Nein! Dafür anschließend aber auf den kleinen Bildschirm. Hallo? … Partner*innen – denkt bitte auch an euch. Dass es auch eure Reise ist. Ein brauchbares Fernglas kostet nur einen Bruchteil einer Kameraausrüstung.

Mit Fernglas im Gepäck die besten Safaris starten:

Faszination Botswana

8 Tage Safari Kleinstgruppenreise Tented Camps & Lodges
Preis pro Person: ab 3.550 EUR im Doppelzimmer

Aufregende Erlebnisse unter Botswanas Wildtieren erwarten Sie auf dieser deutschsprachigen Botswana Safari. Von Ihrem Fensterplatz aus erkunden Sie den Chobe Nationalpark auf Pirschfahrten und Bootsafaris. Erleben Sie die für Safaris bekannte Savuti Region und das Moremi Game Reserve – eine unvergessliche Reise in 8 Tagen.

Faszination Tansania

5 Tage Safari Kleinstgruppenreise Tented Camps & Lodges
Preis pro Person: ab 1.950 EUR im Doppelzimmer

Besuchen Sie auf dieser Lodge Safari die Highlights Tansanias. Neben dem Tarangire Nationalpark und dem Ngorongoro Krater führt die Safari auch in die weltweit bekannte Serengeti. Sie reisen in einer Kleinstgruppe im 4×4 Geländewagen – ein Fensterplatz ist garantiert.

Was für ein Fernglas für eine Safari kaufen?

Das ist wirklich keine leichte Frage. Wer bisher nie ein Fernglas hatte und nun zum ersten Mal darüber nachdenkt, weiß nicht einmal, ob er oder sie nach der anstehenden Safari je wieder nach Afrika zurückkommt. Für viele ist es eine „Once in a lifetime“-Reise, die Erfüllung eines Traums. Und viele andere kommen tatsächlich wieder. Zu welcher Gruppe gehörst du? Wer zum ersten Mal darüber nachdenkt, hat auf viele zukunftsorientierte Fernglas-Fragen keine Antwort. Hier mit einem niedrigen Budget zu planen macht Sinn. Stellt euch der Erfahrung, wachst hinein, seht selbst, lernt euch kennen. Nur kommt bitte nicht mit einem Opernglas zu einer Safari!

Fernglas für die Afrika Safari – was beachten?

Ein Fernglas ist für viele gewöhnungsbedürftig. Die Einstellungen können sehr unterschiedlich sein. Das beginnt mit dem Augenabstand. Passt ein Fernglas nicht zu eurem Augenabstand könnt ihr kaum gleichmäßig durch das Glas schauen und vor dem Binokular das Bild zusammenfügen.

  • Stell sicher, dass das Fernglas zu deinem Augenabstand passt oder anpassbar ist.

Manche Gäste nehmen gerne ihre Brille ab, wenn sie durch das Glas schauen.

  • In diesem Fall achte darauf, dass du an deinem Fernglas einen Dioptrien-Einstellbereich auf beiden Seiten hast, der deiner Sehschärfe entspricht.

Wer die Brille aufbehält, hat dagegen einen größeren Abstand zur Okularlinse des Fernglases und damit sehr wahrscheinlich eine Einschränkung im Sehfeld. Weiche Augenmuscheln am Fernglas erlauben ein dichteres Herankommen an die Okularlinse.

Das Sehfeld ist der Bereich, den ihr trotz Vergrößerung durch das Fernglas in der Ferne (1000m) noch überblicken könnt. Ein Sehfeld von 100 – 120 Meter reicht in der Regel aus. Je stärker die Vergrößerung, desto „tunnelhafter“ wird die Aussicht durch das Glas. Ihr wollt in 200 m Entfernung aber nicht nur einen bildfüllenden Busch sehen, sondern auch etwas von der Umgebung, damit ihr den Löwen leichter wiederfindet, der irgendwo dahinten im Gras liegt.

  • Achte also darauf, dass dein Fernglas ein ausreichendes Sehfeld hat.

Dieser Rat gilt auch für Reisende, die sich generell schwertun, das Tier oder Objekt durch das Fernglas wiederzufinden. Ein gutes Sehfeld hilft … und ein bisschen Übung auch.

Wie oben beschrieben beeinflusst eine zu starke Vergrößerung das Sehfeld und macht aus einem Panorama schnell mal einen Tunnel. Sie erhöht zudem das Bildflattern. Das heißt, das Bild wackelt schneller und verliert an Klarheit und Stabilität. Dennoch will man mit einer Vergrößerung ja auch besser sehen können. Die richtige Balance ist wichtig. Deswegen liegen die meisten Ferngläser zwischen einer 8- bis 10-fachen Vergrößerung. 10-fach bedeutet, ein Tier in 100 m Entfernung optisch auf 10 m Nähe heranzuzoomen. Weniger lässt schneller Details vermissen. Mehr bedeutet eine erhöhte Verwacklungsgefahr.

  • Achte auf eine gut ausbalancierte Vergrößerung.

Wer eine ruhige Hand hat, hat hier wieder ein bisschen mehr Freiheit. Und wer mehr Gewicht in der Hand hält? Wackelt es dann weniger oder mehr? Es kommt wahrscheinlich darauf an, wie viel Kraft ihr habt. Aber habt ihr nicht gerade ein Sternengucker*in-Fernrohr in den Händen, sind die Durchschnittsgewichte von 700 – 1000 Gramm in der Regel erträglich. Auf einer Safari in Afrika kann es aus meiner Sicht egal sein, ob ein Fernglas innerhalb dieses Rahmens 200 Gramm mehr oder weniger wiegt. Erstens seid ihr die meiste Zeit im Auto unterwegs, vielleicht auch mal im Boot. Zweitens dauert ein Bushwalk, wo ihr das Gerät mal länger tragen müsst, selten mehr als 2 Stunden. Das ist zu verkraften.
Hier könnte der Gedanke an das Gepäckgewicht (Flugzeug) bedeutender sein. Wer nach Einsparmöglichkeiten sucht, nimmt ein leichteres Binokular.

  • Das Gewicht des Fernglases spielt bei einer Safari nur eine kleine Rolle.

Pirschfahrten starten und enden gerne einmal in der Dämmerung. Für ein Fernglas bedeutet das erschwerte Lichtbedingungen. Ich erlebe oft, wie Gäste zu unterschiedlichen Zeiten ihre Feldstecher weglegen. Meist mit dem Kommentar: „Ich seh nichts mehr.“ Wer hier aber noch ein bisschen länger oder etwas früher Tiere sehen möchte, braucht ein Fernglas mit entsprechender Lichtfläche. Diese „Lichtfläche“ wird über den Fachbegriff „Austrittspupille“ repräsentiert. Wer ein Fernglas mit 7-facher Vergrößerung und vorne ein rundes Objektivglas mit 42 mm Durchmesser hat (also ein 7×42 Fernglas), verfügt über eine „Austrittspupille“ von 6 mm (42 : 7 = 6). Bei einem 10×42 Fernglas sind es 4,2 mm. Alles unter 4 mm gilt allgemein als nicht mehr empfehlenswert. Bedenkt ihr aber, dass sich die Pupille in der Dunkelheit auf etwa 7 mm weitet, um eine größere Lichteintrittsfläche zu bilden, können es gerne mehr als 4 mm sein.

  • Achte auf die Lichtempfänglichkeit und wähle ein Glas mit Austrittspupille ab 4 mm.
Pirschfahrt Dachfenster

Wie muss die Qualität des Fernglases sein?

Die Qualität eines Fernglases ist natürlich eine Kostenfrage. Alle oben beschriebenen Anforderungen sind in ihrer Leistungsfähigkeit abhängig von der Qualität der Gläser, der Technologie und Mechanik und ihrer Verarbeitung. Auch der Kontrast, die Tiefen- und Randschärfe oder die Farbechtheit hängen davon ab. Und selbstverständlich ist es auf einer Safari in sehr unterschiedlichem Terrain wünschenswert, wenn das Gerät auch noch wasser- und staubgeschützt ist. Ihr seht: die Preisspirale bietet in jeder Kurve eine neue Überlegung.

In jedem Fall empfehle ich, während eures Entscheidungsprozesses in ein Geschäft zu gehen und ein paar Ferngläser auszuprobieren. Wenn möglich geht damit aus der Tür oder öffnet ein Fenster. Und kommt zu verschiedenen Zeiten: tagsüber bei sonnigem Wetter, dann bei Regen oder grauen Wolken und auch gegen Abend, wenn das Licht verschwindet. So bekommt ihr schneller ein Gefühl für den richtigen Feldstecher. Ihr riskiert dabei allerdings, dass ihr die Qualitätsunterschiede deutlich spürt und am Ende mehr ausgebt, als ihr ausgeben wollt.

Zum Abschluss noch so viel:

Fernglasarten der Kategorie 8×42, 8×50, 10×42 und 10×50 sind Universalgeräte, die für Safaris schon viele Grundanforderungen erfüllen. Auf dieser Basis könnt ihr euch den Rest, sprich eure persönlichen Anforderungen, bequem erschließen, ohne euren Urlaub zu verpassen. Ich hoffe, es hilft.

Ansonsten stehen wir gerne für Rückfragen und Unterstützung bei der Planung deiner Afrika-Reise bereit, egal ob auf einer geführten Safari oder Selbstfahrer*in-Tour unterwegs. Dank unseres engen Kontaktes zu unseren Tochterfirmen in Afrika wissen wir über die aktuelle Lage immer gut Bescheid. Also melde dich bei uns! Dein Traum, unsere Expertise – Dein ganz individuelles Afrika-Erlebnis.