Veröffentlicht am 27. Juli 2011 von Stephan Schuff
Der unberührte Süden Tansanias und Sansibar
Nach einem sehr entspannten Flug mit Ethiopian Airlines mit Zwischenstopp in Addis Abeba landete ich in der Küstenmetropole Dar es Salam. Mit seinen geschätzten 3-4 Mio Einwohnern und dem größten Handels-, Verwaltungs- und Industriezentrums des Landes, gilt Dar es Salaam zur Recht als eigentliche Hauptstadt Tansanias.
Hier beginnt meine gut zweiwöchige Reise, die ich zusammen mit meiner Kollegin Luca Pia Schmidt unternommen habe. Nicht selten habe ich bei der Erkundung des Stadtzentrums auf eigene Faust und per Taxi im turbulenten und quirligen Treiben der oftmals vom Berufsverkehr verstopften Straßen die Orientierung verloren. Hinzu kommt das stets heiße und schwüle Klima, das in Dar es Salaam das ganze Jahr über vorherrscht. Dementsprechend konnte ich es kaum erwarten, dass unser Fahrer Lazaro aus Arusha uns vom Hotel abholte und unsere Safari in die noch wenig besuchten Nationalparks und Schutzgebiete des südlichen Tansanias endlich losgehen konnte.
Unser erstes Ziel ist der Udzungwa Nationalpark, den wir nach ca. 4-5 Stunden erreichen. Auf dem Weg dorthin passieren wir auf zunächst gut geteerter Strasse Morogoro und die Uluguru Mountains. Die Morogoro Region mit den umliegenden Gebirgsketten gilt als einer der fruchtbarsten Gebiete Tansanias und versorgt Dar es Salam und weite Küstenabschnitte fast vollständig mit landwirtschaftlichen Produkten.
Schon bald danach machen uns Schilder am Straßenrand darauf aufmerksam, dass wir den Mikumi Nationalpark durchqueren. Der TAN ZAM Highway ist die wichtigste Verbindung zwischen Dar es Salaam und dem Süden des Landes und durchquert den Mikumi Nationalpark. Damit ist er leider auch Hauptursache für zahlreiche tödliche Verkehrsunfälle mit Wildtieren. Dies scheinen auch ein nächtliches Busfahrverbot und die unzähligen Road Bumps nicht verhindern zu können, die die Geschwindigkeit der Busse und LKWs drosseln sollen.
An der Wegkreuzung in der gleichnamigen Stadt Mikumi biegen wir links ab und erreichen nach ca. einer Stunde auf einer 25 km langen Holperpiste den Hondo Hondo Campsite außerhalb des Nationalparks. Wir übernachten in einfachen und rustikalen Mud Huts, die ganz den Unterkünften der lokalen Bevölkerung nachgeahmt sind.
Am nächsten Morgen genießen wir den Ausblick auf die grüne Umgebung und die beeindruckenden, bis auf über 2000 m hochragenden Gebirgswände, die von dichtem Regenwald überzogen sind. Durch den Udzungwa Nationalpark lassen sich geführte Wanderungen unternehmen, unter anderem zu den Sanje Wasserfällen, die an ihrer höchsten Stelle bis zu 70 m in die Tiefe stürzen. Bekannt ist der Park für seine verschiedene Primatenarten, darunter der Red Colobus Monkey. Vor allem aber für Vogelinteressierte ist der Udzungwa Nationalpark reizvoll, der mit über 250 Vogelarten einer der artenreichsten Lebensräume für Waldvögel in Ostafrika ist.
Am nächsten Morgen starten wir sehr früh, da uns eine lange Fahrt bis zum Ruaha Nationalpark bevorsteht. Durch eine wunderschöne Hügellandschaft führt uns der TAN ZAM Highway entlang des Great Ruaha Rivers, an dessen Ufern sich unendlich viele Baobab Bäume aneinander reihen. Nicht umsonst wird dieser Abschnitt auch als Baobab Valley bezeichnet.
Nach ca. 6 Stunden Fahrt legen wir einen Zwischenstopp in Iringa ein und folgen dann dem Abzweig zum Ruaha Nationalpark, dessen Eingangstor wir auf sandiger Piste in ca. 2 Stunden erreichen. Die Zeit wird knapp, denn alle Fahrzeuge mit Touristen müssen sich um spätestens 18.30 Uhr an ihrem Übernachtungsort befinden. Unser Camp für diese Nacht liegt am äußersten westlichen Ende des Parks, für die Fahrt benötigen wir noch einmal gut 1,5 Stunden. Schon auf diesem ersten, leider etwas gehetzten Game Drive sehen wir Elefanten mit Jungtieren, Nilpferde, Schakale, Antilopen, Giraffen, Zebras, eine Familie von Waranen sowie Wasserböcke und vieles mehr.
Endlich angekommen werden wir schon ungeduldig von Moule & Noel vom Jongomero Camp erwartet. Die beiden äußerst liebenswerten Lodge-Manager geben diesem exklusiven, und eigentlich als reines Fly-In Camp genutzten Tented Camp, eine ganz persönliche Note. Das mit Kerzenlicht arrangierte Dinner im ausgetrockneten Flussbett war nur eines von vielen kleinen Details, die dieses Camp so besonders machen. Ein Rudel Löwen ist im Hintergrund zu hören und für einen kurzen Moment herrscht ein wenig Aufregung, da uns noch einige Stufen von unserem dekorativ gedeckten Tisch im Flussbett hinauf zum Camp trennen und wir das köstlich gegrillte Lammfleisch auf gar keinen Fall mit anderen Wildtieren der Nacht teilen wollen. Letztendlich war es ein unvergesslicher Abend unter klarem Sternenhimmel.
Am folgenden Tag erkunden wir den vielseitigen Park, in dessen Landschaftsbild sich dichter Buschwald mit offenen Grassavannen und Flusslandschaften abwechselt. Der Park wird längsseits von der ca. 200m hohen Wand des Ruaha Rifts durchzogen und trennt den kleineren südlichen Teil vom größeren und dicht bewaldeten nördlichen Teil. Obwohl das gesamte Gebiet sehr trocken und der Great Ruaha River an vielen Stellen ausgetrocknet und versandet ist, bietet er einer Vielzahl von Tieren einen ständigen Lebensraum. Vor allem in der lang anhaltenden Trockenzeit konzentrieren sich mehr und mehr Tiere an den Flussläufen, insbesondere am späten Nachmittag, wenn die sengende Mittagshitze sich abgekühlt hat. Wir nutzen diese Gelegenheit und parken unser Safarifahrzeug direkt am Flussufer unter schattenspendenden Baobab Bäumen und schon nach kurzer Zeit nähern sich Impala, Zebra und andere Antilopen unserem Safarijeep, um zum Wasser zu gelangen. Dabei passiert uns auch eine Gruppe von Elefanten, darunter ein riesiger Elefantenbulle, die sich eventuell auch von den würzigen Düften unseres Lunchpakets angezogen fühlen.
Immer wieder halten wir an, um die wunderschönen Ausblicke auf die teils felsige, teils sandige Flusslandschaft in der Nachmittagsonne zu genießen.
Große Elefantenherden genehmigen sich ein wohltuendes Schlammbad und vor allem die kleineren Dickhäuter scheinen viel Spaß dabei zu haben – und wir natürlich auch. Ebenso lassen sich Nilpferde und Büffel sowie eine Vielzahl von Wasservögeln am Fluss beobachten.
Darüber hinaus stellt der Ruaha Nationalpark eine natürliche Grenze zwischen der Flora und Fauna des südlichen und des östlichen Afrikas dar. Dadurch beheimatet der Park einige Tierarten, die in den nördlichen Parks nicht vorkommen, unter anderem den Greater und Lesser Kudu sowie die Säbel-, Pferde- und Rappenantilope. Eine weitere Besonderheit des Parks ist, dass man nur ganz selten anderen Fahrzeugen begegnet und so das Gefühl bekommt, den ganzen Park für sich alleine zu haben.
Wir verbringen die folgende Nacht im Tandala Tented Camp das außerhalb des Parks, ca. 10 km vom Parkgate entfernt, liegt. Dies bedeutet aber keinerlei Abstriche, denn das Camp ist wunderschön in die wilde Umgebung integriert und mit etwas Glück lassen sich Elefanten und selbst die scheuen Nyalas direkt von der eigenen Zeltveranda aus beobachten.
Das familienfreundliche Tandala Camp wird seit langem von einer Familie griechischen Ursprungs betrieben und die herzlichen Besitzer, John und Dionysia, zusammen mit ihrer kleinen Tochter, kümmern sich rührend um ihre Gäste. Ein Openair-Abendessen am Masaifeuer und ein Drink in der stilvollen und offenen Lounge mit schweren Ledersesseln runden diesen erlebnisreichen Safaritag ab.
Noch einmal durchfahren wir den Ruaha Nationalpark, dieses Mal in nordöstliche Richtung zu unserem heutigen Camp, dem am Mwagusi River gelegenen Kigelia Camp. So manches Mal müssen wir versandete Flußbetten durchqueren, bevor wir das zwischen Akazien und Miombobäumen versteckte temporäre Tented Camp erreichen. Die abgeschiedene Lage direkt am Mwagusi River, die private Atmosphäre mit gerade mal sieben Zelten, vor allem aber die persönliche Campleitung machen dieses luxuriöse Fly-In Camp zu einem besonderen Safarierlebnis.
Unsere Zeit im Ruaha Nationalpark geht zu Ende und über die sogenannte „Never Ending Road“ geht es zurück auf den TAN ZAM Highway. Noch einmal legen wir einen Tankstop in Iringa ein, einer wichtigen Versorgungsstadt, die auf einem Hochplateau in ca. 1500 m Höhe errichtet wurde. Von hier aus trennen uns nur noch knapp 50 km durch die landwirtschaftlich geprägte Umgebung von unserer heutigen Unterkunft, der Kisolanza Farm & Guesthouse . Hier erlebt man noch pures Landleben mit Schaf- und Rinderherden, Bauern- und Gemüsegärten und selbstgemachten Leckereien, angefangen bei Brot, Fleisch- und Milchprodukten. Neben einem schön begrünten Campingplatz und einfachen Unterkünften in ehemaligen Ställen bietet die Farm auch gemütliche Double and Family Cottages. Wir übernachten im ehemaligen Manager House direkt am Kuhstall und erleben das volle Landleben mit allen dazugehörigen Gerüchen und Geräuschen. Ein Musiker trommelt zum gemeinsamen Abendessen, das in einem einfach hergerichten Gebäude aus dicken Steinmauern serviert wird. Im Inneren erwartet uns eine rustikale und urige Stimmung mit gedämpftem Kerzenlicht; die Kisolanza Farm macht ihrem Ruf einer traditionsreichen Farm volle Ehre.
Zurück auf dem TAN ZAM Highway gelangen wir nach knapp 5 Stunden wieder in die kleine Stadt Mikumi. Nach der Registrierung am Eingangstor des schon erwähnten Mikumi Nationalparks fahren wir in den nördlichen Teil des drittgrößten Nationalparks von Tanzania. Die offenen Grassavannen und Steppen verleihen dem Park nicht ohne Grund den Beinamen Little Serengeti, in der sich Gnus, Zebras und Antilopen in größeren Verbänden aufhalten. Aber auch Elandantilopen, Busch- und Wasserböcke sowie Hyänen und Löwen lassen sich mit etwas Glück in den weitläufigen Savannen entdecken. Bekannt ist der Park ebenfalls für seine große Anzahl an Elefanten und Büffeln, die man zum Teil schon vom TAN ZAM Highway aus sehen kann. Unsere heutige Unterkunft liegt im südlichen Teil des Parks und so müssen wir den TAN ZAM Highway noch einmal überqueren. Dort bietet sich dem Besucher ein komplett anderes Bild des Mikumi Nationalparks. Durch die dichte und von Miombobäumen durchzogene Vegetation, gibt es nur wenige Wege und somit ist dieses Gebiet schwieriger zu erkunden. Das gesamte Gelände ist weitaus hügeliger und wir genießen diesen Vorteil mit einem grandiosen Blick auf die Steppe von der Panoramaterrasse unserer heutigen Unterkunft, des Vuma Hills Tented Camps. Zur selben Lodgekette gehört ein ebenfalls sehr schönes Tented Camp im nördlichen Teil des Parks. Das Stanley’s Kopje Tented Camp liegt hoch erhoben auf einem gigantischen Felsen, einem sogenannten Kopje, eine bizarre Steinformation, die sich durch Wind und Regenerosion herausgebildet hat.
Hat man erst einmal den etwas steilen Treppenaufgang zum Haupthaus erklommen, erwartet einen ein überwältigender 360° Blick auf die weiten und flachen Mkata Plains.
Am nächsten Morgen starten wir in aller Frühe und erreichen nach ca. einer Stunde Mororgoro.
Von nun an geht es in südlicher Richtung über eine nicht zu unterschätzende „African Massage“- Piste zum Selous Game Reserve, an dessen Eingangstor wir nach ca. 6 Stunden ankommen. Die letzten Regengüsse der großen Regenzeit sind noch nicht allzu lange her und viele Strassen sind stellenweise sehr matschig und aufgeweicht. Dies wurde einem Transferfahrer, der Hotelpersonal zu den einzelnen Lodges bringt, zum Verhängnis als er sich im dicken Schlamm komplett festgefahren hatte. Auch der Einsatz aller Passagiere in adretter Hoteluniform konnte den Wagen nicht aus dem zähen Schlamm befreien. Unser erfahrener Fahrer Lazaro wusste gleich, was zu tun war und nach ein, zwei Versuchen war das Transferfahrzeug wieder manövrierfähig.
Als Gegenleistung lotste uns der Transferfahrer zu unserem Camp für heute Nacht – ohne ihn hätten wir es vermutlich erst viel später und mit einigen Umwegen gefunden. Das Selous Luxury Tented Camp der Serena Kette liegt weit abgeschieden im südwestlichen Teil des Parks an einem kleinen Flusslauf. Das Camp ist am besten per Kleinflugzeug über den gut 30 Minuten entfernten Airstrip Stiegler’s Gorge zu erreichen. Das Camp gehört der Serena Kette an und bietet den gewohnt üppigen und barocken Luxus. Kronleuchter und weisse Perser-Teppiche, aber auch eine freistehende nostalgische Badewanne auf vier Füßen erwarten uns in diesem Luxus Camp. Wir sind die einzigen Gäste und erfahren daher die volle Aufmerksamkeit des gut geschulten Personals und des zuvorkommenden Lodge-Managers. Am Abend kommen wir noch in den Genuss einer partiellen Mondfinsternis.
Benannt ist das Selous Game Reserve nach dem Großwildjäger und englischen Gentleman Mr. Frederick Selous, der hier im Kampf gegen die deutschen Kolonialtruppen starb. Eine Steinplatte nahe des Beho Beho River erinnert an den Tod des legendären Trophäenjägers. Schon kurz nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Gebiet zum Widlschutzgebiet erklärt und ist damit das älteste Reservat Tansanias und eines der ältesten in ganz Afrika. Zugleich ist es das größte Schutzgebiet Afrikas, allerdings ist nur der nördliche Teil für Foto-Touristen zugänglich und wird dementsprechend auch als als Photographic Sector bezeichnet. Der weitaus größere südliche Teil ist allein Jagdtouristen vorbehalten. Aber auch schon dieser „kleinere“ Teil des Tierreservats ist enorm riesig und man benötigt mindestens 2 volle Tage, um einen Eindruck von der weitläufigen und vielfältigen Landschaft zu erhalten.
Wir haben Glück und ein versierter Guide des Serena Camps begleitet uns im Konvoi durch den Park und zeigt uns den Weg zu den public campsites und auch zu absolut abgelegenen Plätzen des Parks. Dabei treffen wir die gesamte Zeit über auf kein anderes Fahrzeug. Erst als wir nach ca. 2 Stunden wieder die Main Road des Parks erreichen und uns in südöstliche Richtung zum Main Gate bewegen, begegnen uns einige wenige Fahrzeuge auf Game Drives.
Der breite Rufiji Strom durchzieht den Selous Park wie eine markante Linie und zwängt sich bei Stiegler‘s Gorge durch eine 8 km lange Schlucht. Viele Flussläufe und ein großes Seengebiet haben sich gebildet und ziehen in der Trockenzeit (Juni bis Oktober) viele Tiere an. Schon fast unheimlich viele Krokodile lassen sich an den Ufern und in den Binnenseen beobachten. Nilpferde sind ebenfalls immer mit von der Partie. Überhaupt ist das Selous Reservat bekannt für seine großen Tierbestände. Allein die Zahl der Elefanten wird auf rund 65.000 geschätzt, hinzu kommen große Herden von Gnus und Büffeln, sowie Antilopen, Zebras, Kudus, Wasserböcke und vieles mehr.
Selbst einige Spitzmaul-Nashörner soll es noch in diesem Gebiet geben, allerdings sind sie im buschigen Dickicht sehr schwer auszumachen, gleiches gilt für Leoparden. Mit etwas Glück begegnet man auch einem Rudel Wildhunde.
Für diese Nacht sind wir im Selous Safari Camp einquartiert, wo wir durch das Camp Personal und die liebenswerte Camp-Managerin Jenni einen herzlichen Empfang erfahren. Dieses luxuriöse und äußerst stilvolle Camp gehört wohl zu den besten Adressen im Park. Wir fühlen uns in den Händen von Jenni, die uns jeden Wunsch von den Augen abliest, sehr gut aufgehoben. Noch am selben Abend können wir zusammen mit unserem tapferen Fahrer Lazaro eine Bootssafari unternehmen, die uns die artenreiche Vogelwelt mit Reiher, Pelikanen, Eisvögeln, Schreiseeadler, Webervögeln etc. näher bringt. Zudem sehen wir zahlreiche Nilpferde und beeindruckend große Krokodile, die sich oft auf den Sandbänken und im seichten Wasser aufhalten.
Für den nächsten Morgen arrangiert Jenni eine Bootsangel-Tour für mich, während Luca eine in den frühen Morgenstunden eine Walking Safari mit zwei extra dafür geschulten Safari Guides unternimmt. Die beiden Guides bilden, nach der Aussage von Luca, ein ideales Team mit fundierten Wissen über Flora und Fauna und dem richtigen Quäntchen an Unterhaltung. Gleich am Anfang begegnen sie einer Gruppe Elefanten, die ganz nah am Camp vorbei zieht. Dies ist ein ganz besonderer Moment, diesen majestätischen Tieren zu Fuß ohne das schützende Blechgewand eines Autos um sich herum zu begegnen – natürlich immer mit dem nötigen Sicherheitsabstand. Als Überraschung erwartet die Gruppe inmitten der Wildnis am Flusslauf ein Frühstück inmitten der Tiere. Und wie der „Zufall“ es will, hat mich mein Captain und Angelpartner hier vorbeigefahren und ich kann ebenfalls an dem Buschfrühstück teilnehmen. Insgesamt 3 große Cat Fische konnte ich aus dem Rujiji River ziehen – keine schlechte Ausbeute bei gerade mal 2 Stunden Angeln und einer Angelausrüstung die diesen Namen eher nicht verdient. „Werkzeug“ wäre hier passender! Aber es funktioniert, wie man an der Ausbeute sehen kann. Die Camp Angestellten freuen sich sehr, da dies für die Crew ein leckeres CatFish Abendessen bedeutet.
Wir verabschieden uns von Jenni und ihrem tollen Lodgeteam und setzen unsere Safari durch das Selous Reservat fort. Auf dem Weg zum Mtemere Gate helfen wir einem anderen Fahrzeug, das bereits den zweiten Plattfuss hat und auf Hilfe wartet. Kurz danach treffen wir plötzlich auf eine Löwin, die ihre Jungen in einem ausgetrockneten Bachbett versteckt hält. Ein ein noch nicht ausgewachsener und noch sehr verspielter Junglöwe klettert auf einen Baum und probiert sämtliche Liegepositionen aus, um die richtige Schlafposition zu finden. So verbringen wir noch gut eine Stunde und beobachten die Löwenfamilie.
Es wird Zeit, unsere Fahrt fortzusetzen, schließlich liegt unser heutiges Camp auf einer kleinen Insel inmitten des Rufjij Rivers, den wir per Boot-Transfer überqueren. Das Selous Wilderness Camp erstreckt sich über die gesamte Insel. Über schmale Wege durch die dichte Urwaldvegetation erreicht man die sieben en-suite Zelte, die großzügig und sehr geschmackvoll in hellen Farbtönen gestaltet sind. Durch die buschige Vegetation fühlt man sich völlig ungestört und kann die großräumige Außendusche in vollen Zügen geniessen. Am Abend erwartet uns ein leckeres Abendessen direkt an der Uferböschung mit Blick auf den Rufiji River.
Nach einer geruhsamen Nacht setzen wir am frühen Morgen wieder mit dem Boot zum anderen Ufer über. Dieses Mal laufen wir gleich mehrmals im flachen Wasser auf sandigen Grund, denn der Wasserstand hat sich über Nacht so weit gesenkt, dass wir unser Bootsführer nur im Zick-Zack-Kurs den Fluss durchfahren kann.
Unsere Zeit in den vielseitigen und noch wenig frequentierten Nationalparks des Südens ist nun zu Ende und wir machen uns auf den nicht zu unterschätzenden Weg zurück nach Dar es Salam. Nach ca. 3-4 Stunden kommt Kibiti in Sicht, von wo aus eine Teerstrasse die letzte ca. 150km bis nach Dar es Salam führt. Dort heißt es Abschied nehmen von unserem erfahrenen und zuverlässigen Fahrer Lazaro, der uns sicher und immer wohlbehalten zu den entlegensten Plätzen gebracht hat. Während Lazaro noch ein gutes Stück nach Arusha zu fahren hat, fliegen wir mit der Precision Air in nur 20 Minuten nach Sansibar.
Die letzten Tage verbringe ich an den schönen und langen Sandstränden der Ostküste und erkunde das lebhafte Touristenzentrum Nungwi an der Nordküste der Insel.
Für Kultur- und Geschichtsinteressierte ist ein Aufenthalt in Stone Town an der Westküste empfehlenswert. Die historische Altstadt lässt sich gut auf eigene Faust erkunden oder man lässt sich über sein Hotel einen Stadtführer organisieren, der einem alle Sehenswürdigkeiten, wie das alte Fort, das House of Wonders, den Dhauhafen etc. zeigt und auf die aufwendig verzierten Holzschnitzereien der Haustüren hinweist. Vor allem findet er auf Anhieb immer den richtigen Weg durch die unzähligen kleinen, verwinkelten Gassen, in denen man schnell die Orientierung verliert.
Am Abend geniesse ich das bunte Treiben in den Forodhani Gardens, wo typisch würzige Swahili Gerichte sowie Fisch und Meeresfrüchte frisch auf dem Grill zubereitet werden. Dann geht es per Taxi zurück zum Flughafen, wo meine Reise endet.
Sollten Sie Interesse an einer Lodge- oder Camping Safari durch den Süden von Tansania haben, berate ich Sie gerne weiter.