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Veröffentlicht am 21. Juni 2021 von Luisa Heitzmann

Afrika-Reisen: Was macht einen Reiseveranstalter zum Spezialisten?

Immer wieder schicken Reiseveranstalter und Reisebüros ihre Mitarbeiter*innen auf Informationsreisen weltweit. Elefant-Tours entsendet sein Fachpersonal in die afrikanischen Safari-Destinationen von Ostafrika bis ins südlichste Afrika. Warum sie das tun, welchen Sinn das macht, und was einen Reiseveranstalter zum Spezialisten macht, das erfahrt ihr heute hier im Interview mit Luisa Heitzmann. Frisch berichtet sie von ihrem „Educational“ in Namibia und Botswana.

Luisa, gut einen Monat warst du nun in Namibia und Botswana auf Informationsreise, einem sogenannten „Educational“. Erzähl uns doch bitte kurz, worum es dabei geht.

Für uns Angestellte von Reisebüros und Reiseveranstaltern geht es darum, auf solchen Informationsreisen Land und Leute, Unterkünfte und Sehenswürdigkeiten kennen zu lernen, um anschließend unsere Kunden besser beraten zu können. Wir wollen nichts verkaufen, was wir nicht wirklich kennen. Deshalb schicken wir grundsätzlich alle Neu-Eingestellten in die Gebiete, für die sie bei der Beratung unserer Gäste verantwortlich sein werden. Und wir Alteingesessenen ziehen los, wenn sich unsere Verantwortungsbereiche ändern, wenn wir neue Reiseprogramme anbieten oder wenn sich die generelle Situation in den Destinationen verändert, zum Beispiel wie im letzten Jahr durch Corona.

Afrika-Spezialist
Als Afrika-Spezialistin war Luisa vor Kurzem in Botswana unterwegs – Inforeisen sind ein wichtiger Teil ihrer Arbeit beim Reiseveranstalter

Für viele hört sich ein solcher Job natürlich traumhaft an – Reisen in die Top-Safari-Länder auf Kosten des Arbeitgebers. Ist das wirklich so traumhaft?

Nun, die Länder sind tatsächlich traumhaft. Aber was wir da tun ist harte Arbeit. Wir haben in der Regel ein sehr dichtes Programm, das auch keine Wochenenden kennt. Ausschlafen geht schon mal gar nicht. Früh aufstehen ist angesagt und ein langer Arbeitstag. Wir fahren sehr viel herum, besuchen eine Unterkunft nach der anderen und haben nur wenig Zeit für die Sehenswürdigkeiten. Außerdem müssen wir viele Fragen stellen, Informationen aufnehmen, Gesehenes dokumentieren, Situationen analysieren und unsere Eindrücke mit den Kollegen austauschen. In unserem Falle waren auch noch zwei Fotografen dabei. Wenn wir dann mal auf einer vermeintlich entspannenden Bootsfahrt unterwegs waren, war Genuss trotzdem schwierig, weil es wegen der Fotografen vor und zurück ging und wir zwischenzeitlich auch noch für sie posieren mussten. Also, es ist anstrengend, bringt aber auch jede Menge Spaß.

Welchen Nutzen haben diese Informationsreisen für dich, deine Arbeit und die Kunden?

Wir lernen eine Menge über die verschiedenen Regionen. Das erhöht die Zufriedenheit im Job, weil wir uns kompetenter fühlen in unserer Beratungsarbeit und weil wir viele Fragen der Kunden aus eigener Erfahrung beantworten können. Wir müssen in der Regel nicht sagen: „Gute Frage von Ihnen. Ich mach mich da mal schlau und melde mich dann wieder, sobald ich die Antwort dazu habe.“ Als Afrika-Spezialisten müssen wir unsere Kunden nur sehr selten mal vertrösten, können dann aber die Fragen in der Regel intern mit den anderen Kollegen und Kolleginnen klären, statt jetzt in Afrika herumtelefonieren zu müssen. Diese Informationsreisen funktionieren nicht nur individuell, sondern auch als Team. Einer allein kann nicht alles wissen. Da aber alle entsprechende Afrika-Erfahrungen gesammelt haben, ist meist einer dabei, der die Antwort parat hat. Für die Kunden bedeutet es weniger Wartezeit. Außerdem stärkt es ihr Vertrauen in uns als Afrika-Experten. Wir wissen, wovon wir reden und beraten deshalb gern. Für Elefant-Tours ist das ein echtes Qualitätsmerkmal als Reiseveranstalter.

Reiseveranstalter Afrika Spezialist
Als Afrika-Spezialistin war Luisa vor Kurzem in Botswana unterwegs – Inforeisen sind ein wichtiger Teil ihrer Arbeit

Kannst du uns dazu vielleicht ein oder zwei Beispiele nennen?

Ein Beispiel sind die berühmten Katalogbilder oder Internetfotos. Natürlich schauen sich viele unserer Kunden Webseiten zu ihren Wunschländern an. Geht es um Unterkünfte, dann wissen wir, dass Hotels, Lodges und Gasthäuser fotografisch in der Regel versuchen, ihre Einrichtung bestens darzustellen. Wenn wir uns die Gegebenheiten selber vor Ort genau anschauen und mit Hilfe unseres detaillierten Kriterienkataloges auch hinterfragen können, wissen wir am Ende sehr gut, welche Fotos gepimpt sind und welche tatsächlich auch der Wahrheit entsprechen. Immer wieder sehen wir auch Unterkünfte, die in Wirklichkeit sehr viel besser aussehen als auf den Katalogfotos. So manches Mal können wir deshalb unsere Kunden vor Enttäuschungen bewahren oder ihnen sogar echte Unterkunftsjuwelen empfehlen.

Auch kann man endlos Reiseführer studieren und sich Bilder im Internet ansehen. Man kann aber nicht wissen, wie sympathisch die Locals vor Ort sind, wie das Essen schmeckt oder wie die Stimmung ist, wenn die afrikanische Sonne untergeht. Diese Atmosphäre lernt man ausschließlich vor Ort kennen. Und wenn ich davon total begeistert bin, kann ich auch unsere Gäste dafür begeistern. Das Gute ist ja, dass unsere Gäste dann auch nicht enttäuscht werden können.

Es sind aber auch Kleinigkeiten, die wir unseren Gästen so mit auf den Weg geben können: Wo kann man die schönsten Souvenirs kaufen, wo kann man abends noch gut essen gehen?

Corona ist eine Ausnahmesituation für die Reisebranche. Vieles hat sich häufig und kurzfristig geändert. Welche Vorteile hast du als Reisespezialistin in Deutschland von der Zusammenarbeit mit den Elefant-Tours Tochterunternehmen in Afrika?

Ja, unsere Tochterunternehmen vor Ort zu haben, ist ein extrem großer Vorteil in unserer Arbeit, weil sie zur Familie gehören und wir immer top-aktuell informiert werden. Unsere Operations Manager in Namibia oder in Botswana von unserem gerade erst neu hinzu gekommenen Familienmitglied sind immer auf dem Laufenden. Wir bekommen durch sie nicht nur wichtige Veränderungen mitgeteilt, sondern erfahren auch schnell, wie sich das konkret auf das Reisen im Land auswirkt. Gerade jetzt in Corona-Zeiten macht sich dieser Vorteil stark bemerkbar. Wir sind dadurch einfach sehr viel flexibler, können schneller und angemessener reagieren und ermöglichen unseren Gästen auch in diesen Zeiten ein entspanntes Reisen.

Auch wenn unsere Gäste dann im Land sind, wissen wir sie dort immer bestens betreut. So lange alles gut läuft, ist eh immer alles prima. Aber gibt es Schwierigkeiten oder sogar Notsituationen, dann ist gerade der direkte Draht zu unseren Kollegen vor Ort Gold wert. Wo zum Beispiel schnell und zuverlässig einen PCR-Test machen, wenn plötzlich für die Weiterreise einer gefordert wird, der gestern noch nicht nötig war? Kein Problem …  wir haben die Antwort.

Der Schwerpunkt eurer Reise war Botswana. Seit diesem Jahr hat Elefant-Tours für Botswana neue Angebote im Programm. Unter anderem die Touren „Faszination Botswana“ (7 Tage) und „Botswana – Okavango Delta & Chobe Safari“ (10 Tage). Nachdem du nun während deines Educationals auf den Spuren dieser neuen Touren unterwegs warst: Wie sind deine Eindrücke von den Unterkünften und den Sehenswürdigkeiten? Was erwartet dort unsere Kunden?

Zunächst einmal war ich total begeistert von der Landschaft in Botswana. Ich kannte davor Namibia, Südafrika und Simbabwe und habe mir in Botswana eine schöne Mischung vorgestellt. Letztendlich hat das Land meine Vorstellungen übertroffen! Auf unseren Touren durfte ich neue, innovative Unterkünfte kennenlernen, die sich nahezu perfekt an die Umgebung und an die heutige Zeit anpassen. Jede Unterkunft hatte ihren eigenen Charme und hatte alles was man braucht für so eine Safari ohne großen Schnick-Schnack. Ich würde sagen, dass es keine direkten Sehenswürdigkeiten in dem Sinn gibt, dass man denkt: „Da muss ich hinfahren, weil dort gibt es was zu sehen.“
Das Besondere an so einer Reise ist das Zusammenspiel aller Komponenten.

Afrika-Spezialist was macht Experte aus
Luisa bei der UNESCO-Weltkulturerbe Stätte Tsodilo Hills Felszeichnungen in Nord-Botswana

Es ist wichtig, einen guten Guide dabei zu haben, der auf die Bedürfnisse der Gäste eingeht. Nach einem langen Tag ist man froh, ein komfortables und sauberes Zimmer zu haben. Damit man nicht hungrig den Tag beginnt oder endet, sollte das Essen passen und währenddessen noch eine gute, lockere Unterhaltung mit der Gruppe oder den Menschen vor Ort stattfinden. Diese ganzen „Einzelteile“ können wir zusammenführen und den Rest macht das Land eigentlich von selbst! Wenn unsere Gäste morgens von den Lauten der Zebras, Antilopen, Elefanten usw. aufgeweckt werden, ist das schon einmal ein perfekter Start in den Tag. Durch die Game Drives entdeckt man die einzigartige Tierwelt Botswanas und begegnet einem Highlight nach dem anderen. Und abends weiß man dann, man ist genau da, wo man sein will, wenn man mit dem Sundowner-Getränk die Sonne betrachtet, wie sie untergeht und es langsam wieder ruhiger wird.

Du warst bei diesem Educational ja auch mit einem unserer Guides unterwegs. Welche Rolle spielt der Guide für dich auf so einer Informationsreise mit Blick auf Erkenntnisse für deine spätere Beratungsarbeit?

Mit einem Guide unterwegs zu sein, bedeutet immer, noch mehr Informationen über das Land und die Kultur aus erster Hand zu erfahren. Zudem kann man sich einfach zurücklehnen und das Land auf sich wirken lassen, weil einfach jemand mit dabei ist, der das Land so gut kennt wie seine rechte Hosentasche. Während der Reise kann man sämtliche Fragen stellen und bekommt direkt auch die Antwort. Und so hat man auch den Bezug dazu. Wenn ich ohne Guide unterwegs wäre, würde ich mir auf den Reisen vermutlich dieselben Fragen stellen, müsste die Antworten dann später in Eigenregie in Erfahrung bringen und der Moment ist dann auch nicht mehr da. Zum anderen gibt der Guide auch stets ein Gefühl der Sicherheit. Wenn man wie wir jetzt in Botswana in den Nationalparks unterwegs ist, kann es durchaus mal zu Tierbegegnungen auf der Straße kommen. Jetzt stehe ich mit dem Auto direkt vor einem Elefantenbullen, der die Straße versperrt, was nun? Ein Guide weiß selbstverständlich, was zu tun ist und manövriert sich und seine Gäste hervorragend aus der brenzligen Situation. Ich alleine hätte im ersten Moment das falsche getan – wer weiß wie das ausgegangen wäre?

Für meine Arbeit ist es immer gut, diese Guides zu kennen, weil ich dann auch weiß, wie sie unsere Gäste betreuen. Des Weiteren kommt es schon hin und wieder mal vor, dass so konkrete Fragen von unsere Gästen gestellt werden, dass es immer hilfreich sein kann, dann die Guides noch nach Tipps zu fragen.

Ja, damit vielen Dank an dich, Luisa. Steht bei dir noch eine Informationsreise an in diesem Jahr?

Für dieses Jahr hoffe ich, dass ich viele Gäste wieder von Deutschland aus nach Afrika schicken darf. Ich selbst bin durch diese Reise bestens informiert und kann dementsprechend gut beraten. Natürlich freue ich mich immer, nach Afrika zu reisen. Doch hier und jetzt ist es erst einmal wichtig, Reisen für unsere Gäste zu realisieren. Aber ich bin sehr zuversichtlich!

Wer von einer guten Reise-Verkaufsberatung auch spezifische Ortskenntnisse der Berater*innen erwartet, ist bei uns gut aufgehoben. Wir als Reiseveranstalter stehen gerne für Rückfragen und Unterstützung bei der Planung deiner Afrika-Reise bereit – egal ob auf einer geführten Safari oder einer Selbstfahrer*innen-Tour unterwegs. Dank unseres engen Kontaktes zu unseren Tochterfirmen in Afrika wissen wir über die aktuelle Lage immer gut Bescheid. Also melde dich bei uns! Dein Traum, unsere Expertise – Dein ganz individuelles Afrika-Erlebnis vom Experten.