Veröffentlicht am 27. Januar 2020 von Daniel Krüger
Wie schwer ist eine Kilimanjaro-Besteigung? Daniel und der Berg Mt Kilimanjaro
Ganze Bücher sind darüber geschrieben worden, wie schwer der Kilimanjaro ist und wie man sich am besten auf die Besteigung des höchsten Bergs Afrikas vorbereitet. Unser Kollege Daniel Krüger wollte sich dieser Herausforderung persönlich stellen und flog nach Tansania, um einmal im Leben selbst auf den Kilimanjaro zu klettern. Wie er mit der Enttäuschung umging, es nicht bis ganz nach oben geschafft zu haben, was er während der acht Tage über sich selbst gelernt hat, und wie schwer die Besteigung wirklich war, erzählt er uns hier.
Daniel, wie hast Du dich auf deine Kilimanjaro-Wanderung vorbereitet?
Ich gehe in meiner Freizeit nicht unbedingt regelmäßig Bergsteigen. Ein halbes Jahr vor meiner Abreise habe ich dann aber angefangen, Wanderungen im Schwarzwald zu unternehmen. Ich bin auch auf die Zugspitze gewandert. Zusätzlich habe ich unseren Elefant-Tours Reiseführer gelesen, den wir unseren Gästen vor ihrer Abreise zuschicken.
Welche Tipps und Tricks hast Du vorher bekommen und welche hast Du auf deiner Wanderung angewandt?
Ein sehr hilfreicher Tipp war definitiv, das Wandern mit Trekkingstöcken vorab zu üben. Am Anfang sind die Stöcke etwas gewöhnungsbedürftig, aber sie helfen wirklich sehr bei der Wanderung auf den Kilimanjaro. Bei meinen Touren in Deutschland habe ich das Wandern mit Trekkingstöcken trainiert.
Den wahrscheinlich wichtigsten Tipp aber habe ich für die Gipfeletappe bekommen – der schwerste Teil der Wanderung auf den Kilimanjaro. Mein Kollege Markus sagte mir: „Schalte deinen Kopf während der Wanderung auf den Gipfel am besten komplett aus.“ Ich glaube, das ist auch der Grund, der mich zum Umkehren gebracht hat. Bei der Gipfeletappe habe ich es dann nämlich nicht geschafft, auszublenden, was noch vor mir liegt und habe auf halbem Weg abgebrochen.
Kopfsache oder körperliche Fitness als Erfolgsgarant auf dem Kilimanjaro: Wie schwer wars?
Ich würde sagen es ist auf jeden Fall Kopfsache, aber es schadet auch nicht, wenn man körperlich fit ist. Ich habe direkt zu Beginn der Wanderung eine Erkältung bekommen, was das Ganze nicht einfacher gemacht hat. Es war total interessant zu sehen, dass es aber eigentlich wenig mit der Statur oder Fitness zu tun hat, wie schwer der Kilimanjaro ist: Manche Leute haben geraucht, andere sahen aus wie Topsportler. In unserer Gruppe war ein Paar in ihren Mittsiebzigern. Die unterschiedlichsten Leute haben es hoch geschafft, und nicht unbedingt nur die, die schlank und sportlich waren. Wenn man mit einer negativen Einstellung anreist, schafft man es wahrscheinlich nicht, weil man mit Angst an die Sache herangeht.
Ich habe bei Ankunft an unserer zweiten Hütte einen wirklich magischen Moment erlebt. Da ich mich schon zu diesem Zeitpunkt nicht komplett fit fühlte, habe ich mit dem Gedanken gespielt, die Wanderung abzubrechen. Doch von der Horombo-Hütte aus hatte ich einen Blick nach unten auf das gigantische Bergmassiv, man ist so hoch, dass man über dem Nebel ist. Der Ausblick war so atemberaubend, dass ich alles andere vergessen habe. Da habe ich mir gedacht „Ja, jetzt geh ich doch weiter“.
Wie schwer ist es wirklich, auf den Kilimanjaro zu steigen?
Die reine Besteigung bis zur letzten Etappe waren annehmbare Wanderwege. Es war einfach zu wandern und nie extrem steil, eigentlich genauso als würde ich im Schwarzwald unterwegs sein. Was den Kilimanjaro schwer gemacht hat, war die Höhe, die jeden Schritt unendlich viel anstrengender macht als im Schwarzwald. Einmal wurde mir selbst auf den paar Metern zur Toilette schwindelig.
Der schwierigste Teil auf dem Kilimanjaro ist die Gipfeletappe. Die ist steiler als der restliche Weg und auch die Höhe hat mir hier sehr zu schaffen gemacht. Alles in allem ist die Wanderung aber technisch eigentlich nicht sehr anspruchsvoll.
Welchen Rat würdest Du anderen Reisenden geben, die den Kilimanjaro besteigen wollen? Was würdest Du beim zweiten Mal anders machen?
Denken Sie nicht darüber nach, was noch vor Ihnen liegt. Und schauen Sie nicht nach oben, vor allem nicht kurz vor dem Gipfel! Und haben Sie Vertrauen in sich selbst. Eine Sache, die ich über mich selbst gelernt habe: Wenn man denkt, dass man seine Grenzen erreicht hat, geht es immer noch weiter. Ich habe Ehrgeiz entwickelt, von dem ich nicht dachte, dass ich ihn hätte.
Bereiten Sie sich auch mental auf die Temperaturen vor, gerade beim Schlafen. Ich habe die Marangu Route genommen, bei der man in festen Hütten schläft. Trotzdem war es nachts ziemlich kalt. Nicht durchgeschlafene Nächte machen die Wanderung auf den Kili unnötig schwerer. Auch das richtige Equipment, also Wanderschuhe, Trekkingstöcke und warme, atmungsaktive Kleidung, machen die Besteigung zweifellos etwas einfacher.
Und das Wichtigste: Bereiten Sie Ihren Kopf vor! Gehen Sie mit positiven Gedanken an die Sache ran, sagen Sie sich „das wird eine coole Erfahrung“, dann schaffen Sie das auch. Und selbst wenn Sie es nicht bis ganz nach oben schaffen, ist es doch ein einmaliges Erlebnis.
Melden Sie sich bei uns und planen gemeinsam mit Daniel und dem Elefant-Tours Team Ihr eigenes Kilimanjaro Abenteuer in Tansania.