Veröffentlicht am 27. November 2017 von Pablo Schmahl
Auf Selbstfahrerreise: ein typischer Tag im Krüger Nationalpark
Der typische Tag im Krüger Nationalpark ist lang und erlebnisreich. Der Rhythmus ist oft der gleiche und trotzdem ist jeder Tag ein neues Abenteuer, denn die Natur ist nicht planbar.
Nichts für Langschläfer
Eines der ungeschriebenen Gesetze ist in jedem Fall das frühe Aufstehen. Sei es, um das frühe Zwitschern der Vögel zu genießen oder die gedämpfte Stimmung zu erleben, die im Morgennebel über der Savanne liegt. So früh am Morgen ist der Krüger Nationalpark einfach ganz besonders und genau in solchen Momenten spürt man den „Afrika-Spirit“.
Neben der Stimmung haben Sie als „früher Vogel“ natürlich auch den Vorteil, dass Sie direkt auf Pirschfahrt gehen können. Die Gates öffnen in der Regel um 6 Uhr morgens. Löwe, Gepard und Co, die sich am Abend und in der Nacht noch nicht den Bauch vollschlagen konnten, sind spätestens jetzt hungrig. Die Chance, eines dieser Tiere auf der Jagd zu erspähen oder dabei zu beobachten, wie es seine Mahlzeit verschlingt, ist in den frühen Morgenstunden besonders groß. Tagsüber sitzen die Jäger meist träge im Schatten und sind durch Ihre Tarnung eher schwer in der Buschsavanne zu entdecken.
Grillen wie die Locals
Dann ist es auch an der Zeit, für uns „Jäger mit der Kamera“ eine kleine Pause einzulegen. Die Südafrikaner sind Profis, was die Mittagspause im Krüger angeht. Auf den Rastplätzen brutzelt und köchelt es und man würde sich am liebsten direkt dazusetzen. An vielen Plätzen, an denen man eine Mittagspause einlegen kann, werden Gaskocher verliehen, auf die eine Pfanne zum Braten montiert ist. Für das richtige Buschfeeling lohnt es sich, dafür vorher Fleisch und Gemüse einzukaufen und es dann wie die Locals entspannt zu grillen. Wem das zu kompliziert ist, der findet an den Rastplätzen auch immer Shop und Restaurant mit guter Auswahl.
Löwen am Straßenrand
Nachdem die Sonne Ihren Zenit überschritten hat, zieht es viele Besucher noch einmal raus in die Wildnis. Am Straßenrand gibt es ständig etwas zu entdecken. Seien es Elefantenherden, die mit ihren Kleinen die Straßen überqueren oder Springböcke, die entspannt am Wegrand grasen, fast so nah, dass man Sie – theoretisch – anfassen könnte. Die Bewohner im Süden des Krüger Nationalparks haben sich an die fremden Besucher in den Blechschüsseln mit vier Rädern gewöhnt und sind nicht mehr besonders scheu. Selbst Löwen, die meist von zahlreichen Autos umringt sind, dösen gemütlich im Schatten weiter und sind somit perfekte Fotomotive.
Sollten Sie also mehrere Autos am Straßenrand stehen sehen, dann gibt es dort definitiv etwas zu beobachten. Generell ist das Verhältnis zwischen den Besuchern sehr kollegial und oft gibt man das Gesehene dem nächsten entgegenkommenden Auto weiter.
Wer nicht zum ersten Mal auf Safari ist, geht eine Pirschfahrt oft entspannt an und hat auch Augen für die kleinen Wunder der Natur: ein gewundener Flusslauf, ein imposanter Baum, ein Dik-Dik oder eine Gruppe Zebras können oft genauso spannend sein, wie die Big Five. Lassen Sie sich Zeit, lassen Sie sich auf die Natur ein – hinter jeder Ecke gibt es etwas zu entdecken, wenn man nur die Augen aufmacht.
Am Spätnachmittag stellt sich wieder die Wahl zwischen der südafrikanischen Essensvariante oder der Restaurantversion. Überall auf den Rastplätzen sind Grillmöglichkeiten aufgestellt, dieses Mal ohne Gas. Das heißt Holz oder Holzkohle kaufen. Planen Sie dazu dann aber etwas Zeit ein, denn so einfach wie es bei dem Nachbarn aussieht, ist es dann doch nicht. Am besten schauen Sie einfach bei den Südafrikanern nebenan vorbei und holen sich Braai-Tipps aus erster Hand.